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GRI 2-23, 201/3-3

Als Gesundheitskonzern mit über 300.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern übernimmt Fresenius eine wichtige Rolle in der Gesellschaft. Leben zu erhalten, Gesundheit zu fördern und die Lebensqualität kranker Menschen zu verbessern, ist seit mehr als 100 Jahren unser Antrieb. Wie wichtig eine moderne und funktionsfähige Gesundheitsversorgung für die Gesellschaft ist, ist im Berichtsjahr 2022 erneut deutlich geworden. Mit großem Einsatz und unter weiterhin teilweise schwierigen Pandemie-Bedingungen haben unsere Beschäftigten weltweit weitergearbeitet – in den Kliniken, den Dialysezentren, den Werken und der Logistik. In der Akutversorgung haben wir die Zahl der Intensivbetten und der Beatmungsplätze sukzessive auf das Niveau vor Beginn der Pandemie reduziert. Zudem wurden in den Dialysezentren weiterhin sichere Behandlungen angeboten, auch von Covid-19-infizierten Nierenkranken. Die Versorgung mit unseren lebensnot­wendigen Medikamenten, Medizinprodukten und Dienstleistungen für kritisch und chronisch Kranke haben wir beständig gesichert.

Wirtschaftlicher Erfolg ist für Fresenius kein Selbstzweck, sondern ein Mittel, um kontinuierlich einen Beitrag zum medizinischen Fortschritt zu leisten. Das Wohl der Patientinnen und Patienten steht dabei stets an erster Stelle. ­Es ist unser Orientierungspunkt für alle unternehmerischen Entscheidungen. Gemeinsames Ziel aller Unternehmens­bereiche ist es, die Qualität und Effizienz in der Gesundheitsversorgung zu verbessern. Wir wollen mit innovativen Lösungen und vorausschauendem Handeln einer wachsenden Zahl von Menschen Zugang zu hochwertiger und gleichzeitig bezahlbarer Medizin ermöglichen.

In unserem Verhaltenskodex verpflichten wir uns zu Integrität im Umgang mit unseren Geschäftspartnern sowie zu gesellschaftlich verantwortungsvollem Handeln und transparenter Kommunikation. Der Fresenius-Verhaltenskodex legt die Verhaltensgrundsätze für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und das Management des Fresenius-Konzerns fest. Er gibt zudem den Rahmen für entsprechende Regelwerke der einzelnen Unternehmensbereiche vor und definiert die übergeordneten Handlungsfelder. Weitere Informationen sind im Kapitel Compliance und Integrität zu finden.

  • Wir übernehmen Verantwortung für das Patientenwohl und verpflichten uns zu höchster Qualität unserer Produkte, Therapien und Dienstleistungen.
  • Wir wollen richtig handeln und alle geltenden Regeln und Gesetze einhalten. Wir befolgen nicht nur gesetzliche Vorschriften, sondern orientieren uns an hohen ethischen Standards und den Regeln guter Unternehmensführung.
  • Unser Erfolg und unser Wachstum basieren maßgeblich auf dem Engagement unserer weltweit mehr als 300.000 Beschäftigten. Deshalb wollen wir als attraktiver Arbeitgeber Talente gewinnen, binden und ihnen eine langfristige Weiterentwicklung ermöglichen.
  • Wir denken und handeln in unseren unternehmerischen Entscheidungen langfristig. Wir schützen die Natur als Lebensgrundlage und schonen Ressourcen.
  • Wir bekennen uns zur Achtung der Menschenrechte, wie sie in internationalen Standards, z. B. der Menschenrechtscharta der Vereinten Nationen, festgelegt sind.

Mithilfe der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals – SDGs) setzen wir uns mit den Auswirkungen unseres Handelns auseinander. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf den Zielen Gesundheit und Wohlergehen (SDG 3), Hochwertige Bildung (SDG 4) und Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum (SDG 8). Wir setzen uns bei der Ausrichtung unseres nachhaltigen Handelns zudem intensiv mit dem Global Compact der Vereinten Nationen und den Anforderungen des Kapitalmarktes auseinander. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Website.

Das Geschäftsmodell

GRI 2-1, 2-6

Fresenius ist ein weltweit tätiger Gesundheitskonzern und eines der führenden Unternehmen in den jeweiligen Märkten. Zum Fresenius-Konzern gehören vier eigenständig agierende Unternehmensbereiche, die von der Fresenius SE & Co. KGaA als operativ tätiger Konzernholding geführt werden: Fresenius Medical Care ist der weltweit führende Anbieter von Produkten und Dienstleistungen für Menschen mit Nierenerkrankungen, gemessen an den veröffentlichten Umsatzerlösen und der Anzahl der behandelten Patientinnen und Patienten. Fresenius Kabi bietet lebensnotwendige Medikamente, Medizinprodukte und Dienst­leistungen für kritisch und chronisch Kranke. Fresenius Helios ist Europas größte private Krankenhauskette und hat Standorte in Deutschland, Spanien und Lateinamerika. Fresenius Vamed ist spezialisiert auf das Projekt- und Dienstleistungsgeschäft von Gesundheitseinrichtungen. Das Segment Corporate umfasst die Holdingfunktionen der ­Fresenius SE & Co. KGaA und die Fresenius Digital Technology GmbH, die Dienstleistungen im Bereich der Infor­mationstechnologie anbietet. Der Konzern-Lagebericht enthält zusätzliche Informationen zum Geschäftsmodell und zu den Eigentumsverhältnissen des Konzerns, insbesondere zu rechtlichen und wirtschaftlichen Einfluss­faktoren sowie wesentlichen Absatzmärkten und Wettbewerbspositionen.

Unsere Wertschöpfungskette

GRI 2-1, 2-6

Fresenius unterhält ein internationales Vertriebsnetz und betreibt mehr als 90 Produktionsstätten. Die größten davon befinden sich in den USA, China, Japan, Deutschland und Schweden. Im Fresenius-Konzern werden alle Einkaufsprozesse über zentrale Koordinationsstellen in den Unternehmensbereichen gesteuert. Kompetenzteams bündeln den Bedarf, schließen Rahmenverträge ab und beobachten fortwährend die aktuelle Markt- und Preisentwicklung. Sie koordinieren zudem die globale Beschaffung für einzelne Produktionsstandorte oder Gesundheitseinrichtungen und veranlassen Qualitäts- und Sicherheitskontrollen der Rohstoffe und Beschaffungsgüter. In einem Umfeld, das von andauernden Einsparbemühungen der Kostenträger im Gesundheitswesen und von Preisdruck in den Absatzmärkten gekennzeichnet ist, spielen Versorgungssicherheit und Versorgungsqualität eine wichtige Rolle. Daher optimieren wir beständig unsere Einkaufsprozesse, standardisieren Beschaffungsmaterialien, erschließen neue Einkaufsquellen und verhandeln bestmögliche Preisabschlüsse. Dabei gilt es, hohe Flexibilität zu wahren und unseren strengen Qualitäts- und Sicherheitsstandards gerecht zu werden. Ein breites Lieferantenportfolio reduziert mögliche Beschaffungs- oder Rohstoffengpässe sowohl im Produkt- als auch im ­Servicegeschäft. Weitere Informationen dazu finden Sie im Konzern-Lagebericht.

Die Nachhaltigkeitsrisiken

GRI 201-2

Die Identifikation und Bewertung potenzieller Nachhaltigkeitsrisiken (nichtfinanzielle Risiken) findet sowohl auf Konzernebene als auch in den vier Unternehmensbereichen im Rahmen des Risikomanagementsystems statt. Nachhaltigkeitsrisiken sind durch die bestehenden Risikokataloge und die Risikoberichterstattung des Fresenius-Konzerns abgedeckt. Im Geschäftsjahr 2022 wurden Nachhaltigkeitsrisiken in einem harmonisierten Ansatz mit den finanziellen, rechtlichen und Compliance-Risiken konzernübergreifend im Risikomanagementsystem erfasst und bewertet. Mindestens vierteljährlich werden potenzielle Nachhaltigkeitsrisiken auf Konzernebene durch die Konzernfunktionen Risk Management & Internal Control System, Business Integrity und Investor Relations & Sustainability der Fresenius SE & Co. KGaA evaluiert und wenn notwendig ergänzt.

Im Jahr 2022 hat Fresenius Medical Care einen unabhän­gigen externen Wirtschaftsprüfer damit beauftragt, das interne steuerliche Risikokontrollsystem in Deutschland auf Basis eines IDW-Prüfungsstandards (IDW PS 980) und OECD Standards zu prüfen. Im Prüfungsbericht wurde bestätigt, dass steuerliche Risiken angemessen minimiert werden.

Im Berichtszeitraum haben wir potenzielle Nachhaltigkeitsrisiken in den Bereichen Klimawandel und Wasserknappheit auf Basis der Analyse aus dem Berichtsjahr 2021 überprüft. In beiden Bereichen haben wir keine wesent­lichen Risiken für unser Geschäftsmodell im abgelaufenen Geschäftsjahr identifiziert. Informationen hierzu finden Sie auch im Kapitel Umwelt. Menschenrechtliche Risikobewertungen erläutern wir im Abschnitt Menschenrechte. Insgesamt haben wir im Berichtszeitraum unter Berücksichtigung von mitigierenden Risikosteuerungsmaßnahmen (Nettobetrachtung) keine wesentlichen nichtfinanziellen Risiken identifiziert, die mit unserer Geschäftstätigkeit, den Geschäftsbeziehungen, unseren Produkten oder unseren Dienstleistungen verknüpft sind und die sehr wahrscheinlich schwerwiegende negative Auswirkungen auf die genannten nichtfinanziellen Aspekte oder unsere Geschäftstätigkeit haben oder haben werden. Der Konzern-Lagebericht enthält weiterführende Informationen zu Chancen und ­Risiken sowie eine detaillierte Darstellung des Risikomanagements.

Im Rahmen des Risikomanagements sind auch wesentliche Themen Gegenstand regelmäßiger Prüfungen, wie in den entsprechenden Abschnitten in unserem Nichtfinanziellen Bericht des Fresenius-Konzerns beschrieben. Externe Partner, Aufsichtsbehörden sowie interne Revisionsexpertinnen und -experten führen die Audits – mindestens alle zwei Jahre oder häufiger – durch. Wie im Risikobericht des Fresenius-Konzerns dargelegt, gab es im Jahr 2022 keine Abweichungen von den ethischen Standards des Konzerns.

Aufgrund der Internationalität des Konzerns und der Vielfalt sicherheitsrelevanter Aufgabenstellungen wird der Konzernbereich Corporate Business Continuity konti­nuierlich weiterentwickelt und mit zusätzlichen Tätigkeiten beauftragt. Heute bildet der Bereich die Verantwortlichkeiten für Corporate Security, Brandschutz, Corporate Crisis Management und Travel Security weltweit ab. Zusätzlich kümmern sich die Verantwortlichen um Fragestellungen zur Aufrechterhaltung oder zum Wiederanlauf des Geschäftsbetriebes in oder nach Krisensituationen und unterstützen gegebenenfalls auch im operativen Kontext. Weitere Informationen zu Business Continuity werden in den jeweiligen Kapiteln bzw. Unternehmensbereichen erläutert.

Unsere Nachhaltigkeitsziele und -programme

GRI 2-18, 2-19, 2-20

Auf Ebene der vier Unternehmensbereiche und der Fresenius SE & Co. KGaA verfolgen wir spezifische Nachhaltigkeitsansätze. Die Unternehmensbereiche bauen im Rahmen des Konzernnachhaltigkeitsmanagements ihre eigenen Nachhaltigkeitsprogramme auf und überprüfen regelmäßig, wie sie diese weiterentwickeln und optimieren können.

Die Fresenius-Hauptversammlung hat im Mai 2021 ein neues Vergütungssystem für die Mitglieder des Vorstands der Fresenius Management SE beschlossen. Im Rahmen der kurzfristigen variablen Vergütung haben in diesem System ESG-Ziele (Environment, Social, Governance) einen Einfluss auf die Vergütung, und zwar mit einer Gewichtung von 15 %. Der Schwerpunkt der ESG-Ziele liegt auf den wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen, die Fresenius in der Materialitätsanalyse identifiziert hat: Qualität / Patientenwohl, Innovation / Digitalisierung, Beschäftigte und Diversität, Umwelt sowie Compliance und Integrität. Mit der Identi­fizierung von Key Performance Indicators (KPIs) und der Definition von umfassenden Managementansätzen schafft das Unternehmen in den Jahren 2021 und 2022 eine Basis, um die Nachhaltigkeitsleistung der vier Unternehmens­bereiche messbar zu machen. Die identifizierten Kennzahlen sollen langfristig eine Zielsetzung und -messung erleichtern und eine Auswahl hiervon auch in die variable Vergütung der Führungskräfte des Unternehmens einfließen. Ab 2023 werden quantitative ESG-KPIs in die kurzfristige variable Vorstandsvergütung (Short-term Incentive – STI) eingebunden, die die wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen Medi­zinische Qualität / Patientenzufriedenheit und Beschäftigte abdecken. Für die langfristige variable Vorstandsvergütung (Long-term Incentive – LTI) ist die Einbindung eines Reduktionsziels für CO2e-Emissionen geplant.

Im Berichtsjahr haben die Mitglieder des Vorstands die ESG-Ziele erreicht. Eine detaillierte Darstellung finden Sie im Vergütungsbericht im Geschäftsbericht 2022. Die ESG-Methodik zur Feststellung der Zielerreichung ist auf der Website der Fresenius SE & Co. KGaA veröffentlicht.

Entscheidend für den Erfolg von Fresenius Medical Cares globaler Nachhaltigkeitsarbeit ist, dass Teams in den Regionen und globalen Funktionen zusammenarbeiten und sich austauschen, welches Vorgehen sich bei ihnen jeweils bewährt hat. Bei den Aktivitäten will der Unternehmensbereich von seiner Unternehmensgröße und Erfahrung profitieren und zugleich regionale Anforderungen berücksichtigen. Im Jahr 2022 wurden zehn neue, weltweit geltende Richtlinien und andere Standards eingeführt, z. B. in den Bereichen Diver­sität, Mitarbeiter-Engagement und Datenschutz. Zudem wurden für verschiedene Schwerpunkte des Nach­haltigkeits­programms neue globale Leistungskennzahlen fest­gelegt. Dazu gehört ein Qualitätsindex für die Behandlung von Patientinnen und Patienten. Den Erfolg des globalen Nachhaltigkeitsprogramms hat Fresenius Medical Care mithilfe eines Kontroll- und Berechnungsmodells anhand von mehr als 50 Kriterien gemessen. Über die Dauer des Programms wurde die Vergütung des Vorstands über ein Nachhaltigkeitsziel mit dem Fortschritt verknüpft.

Auf Basis der Ergebnisse des globalen Nachhaltigkeitsprogramms wurden 2022 eine Reihe neuer, globaler Ziele für die kommenden Jahre entwickelt. Der Aufsichtsrat von Fresenius Medical Care hat zudem neue Nachhaltigkeitsziele für die Vorstandsvergütung 2023 beschlossen. Diese sind an Fortschritte im Bereich PatientenzufriedenheitPatientenzufriedenheitFresenius ​​Vamed ​​misst ​​den ​​Grad ​​der ​​Patientenzufriedenheit ​​in ​​den ​​VAMED-Gesundheitseinrichtungen ​​und ​​die ​​Zufriedenheit ​​der ​Patientinnen ​und ​​Patienten ​​mit ​​den ​​in ​​den ​​VAMED-Gesundheitseinrichtungen ​​angebotenen ​​Leistungen ​​insgesamt. ​Jede ​Patientin ​und ​jeder ​​Patient ​​erhält ​​bei ​​oder ​​unmittelbar ​​nach ​​der ​​Entlassung ​​einen ​​Fragebogen, ​​der ​​16 ​​standardisierte ​​Fragen ​​enthält, ​​die ​​für ​​das ​​Ziel ​​Patientenzufriedenheit ​​ausgewertet ​​werden., ­Mitarbeiterzufriedenheit sowie nachhaltige Produkte und Dienstleistungen gebunden.

Im Februar 2022 hat der Vorstand der Fresenius Management SE ergänzend zu den bestehenden Programmen ein Klimaziel für den Fresenius-Konzern beschlossen. Der Fresenius-Konzern will im Jahr 2040 klimaneutral sein und bis zum Jahr 2030 die Scope-1- und Scope-2-Emissionen absolut um 50 % reduzieren, im Vergleich zum Jahr 2020. Weiterhin werden wir den Einfluss der Scope-3-Emissionen zukünftig bewerten, um sie in unsere Ziele aufnehmen zu können. Weitere Informationen finden Sie im Kapitel Umwelt.

Unsere Nachhaltigkeitsorganisation

GRI 2-9, 2-10, 2-11, 2-12, 2-13, 2-14, 2-16, 2-17

Bei Fresenius ist das Thema Nachhaltigkeit beim Vorstandsvorsitzenden der Fresenius Management SE verankert, wie die unten stehende Grafik zeigt. Die Fresenius Management SE ist die persönlich haftende Gesellschafterin der Fresenius SE & Co. KGaA. Der Konzernvorstand wird regelmäßig durch den Konzernbereich Investor Relations & Sustainability der Fresenius SE & Co. KGaA über Nachhaltigkeitsthemen informiert. Der Vorstand und der Aufsichtsrat prüfen die Fortschritte und Ergebnisse des Nachhaltigkeitsmanagements, die dann im gesonderten Nichtfinanziellen Konzernbericht veröffentlicht werden. Der Aufsichtsrat wird in diesem Prozess durch die betriebswirtschaftliche Prüfung zur Erlangung begrenzter Sicherheit des Abschlussprüfers unterstützt. Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats hat eine besondere Verantwortung für die Prüfung des Nichtfinanziellen Konzernberichts. Der Aufsichtsrat ist darüber hinaus in seiner Gesamtheit für die Überwachung der Nachhaltigkeitsleistung von Fresenius zuständig. Veränderungen in den Gremien werden in der Erklärung zur Unternehmensführung sowie in der Übersicht der Gremien im Geschäftsbericht 2022 dargestellt.

Fresenius-Konzern Nachhaltigkeitsorganisation

Die Abteilung Investor Relations & Sustainability koordiniert die operative Umsetzung von Nachhaltigkeitsrichtlinien und -standards im Konzern und verantwortet die nichtfinanzielle Konzernberichterstattung. Die Abteilung Business Integrity (vormals Corporate Compliance) ist für unseren Verhaltenskodex zuständig und steuert im Austausch mit den Unternehmensbereichen die Themen Menschenrechte, Lieferkette und Compliance. Für Datenschutz und Cyber­security gibt es eigenständige Verantwortlichkeiten. Die Abteilungen und Funktionen der Fresenius SE & Co. KGaA unterstützen die Unternehmensbereiche bei der Entwicklung von Richtlinien und Managementkonzepten zu diesen Nachhaltigkeitsthemen. Die Unternehmensbereiche haben zudem jeweils Abteilungen und Verantwortliche definiert – häufig in Form von Nachhaltigkeitsbeauftragten, die alle Nachhaltigkeitsbelange innerhalb des Unternehmensbereichs koordinieren. Fresenius Medical Care ist selbst ein börsennotiertes Unternehmen und hat daher eine eigene Sustainability-Governance-Struktur aufgebaut. Auch dort ist Nachhaltigkeit fest auf der Vorstandsebene verankert. Das höchste Steuerungsorgan für Nachhaltigkeitsaktivitäten bei Fresenius Medical Care ist das Sustainability Decision Board. Dieses Gremium, das von der Vorstandsvorsitzenden geleitet wird, ist dafür verantwortlich, Nachhaltigkeit in die Strategie und Geschäftstätigkeit des Unternehmens zu integrieren. Der Vorstand trifft gemeinsam mit dem Sus­tain­a­bility Decision Board Entscheidungen über strategische ­Initiativen.

Weitere Komitees auf Ebene der Unternehmensbereiche werden in den jeweiligen Abschnitten zu Governance-Strukturen in diesem Bericht erläutert.

Das Group Sustainability Board

Das Group Sustainability Board (GSB) setzt sich aus den Verantwortlichen für Nachhaltigkeit auf Konzernebene sowie in den Unternehmensbereichen zusammen und tagt alle zwei Monate. Den Vorsitz hat der Vorstandsvorsitzende. Das Gremium diskutiert die zukünftige Nachhaltigkeitsausrichtung des Fresenius-Konzerns. Das übergeordnete Ziel des GSB ist, die wichtigsten Nachhaltigkeitsthemen für den Konzern zu identifizieren und die konzernübergreifende Zusammenarbeit zu stärken.

Im Berichtsjahr haben vier Sitzungen des GSB statt­gefunden, davon drei unter der Leitung des Vorstandsvorsitzenden. Die Schwerpunkte des Gremiums lagen im Berichtsjahr auf dem Austausch von Best-Practice-Ansätzen, der Implementierung der EU-Taxonomie sowie der Umsetzung der ESG-Ziele des Vorstands der Fresenius Management SE. Besprochen wurden auch die zukünftigen regu­latorischen Anforderungen durch die EU-Richtlinie für Nach­haltigkeitsberichterstattung (Corporate Sustainability Reporting Directive – CSRD) sowie eine Überprüfung der wesentlichen Themen des Fresenius-Konzerns.