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Gesamtwirtschaftliches Risiko und Risiken aufgrund globaler wirtschaftlicher Rahmenbedingungen

Der im Februar 2022 von Russland begonnene Krieg gegen die Ukraine wird weiterhin erhebliche negative Auswirkungen auf unsere Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben. Als Anbieter von lebenserhaltenden Medizinprodukten und Gesundheitsdienstleistungen setzen wir unsere Aktivitäten sowohl in Russland als auch in der Ukraine nach besten Kräften fort trotz des Krieges und ungeachtet der umfangreichen Wirtschaftssanktionen, die von zahlreichen Regierungen als Reaktion auf den Krieg gegen Russland und Weißrussland verhängt wurden. Wir können jedoch nicht ausschließen, dass die Geschäftstätigkeit in der Ukraine, Russland oder Weißrussland durch die Zerstörung von Vermögenswerten, Enteignungen oder andere behördliche Maßnahmen beeinträchtigt wird.

Neben diesen Risiken ergeben sich in der hochdynamischen Situation erhebliche Unsicherheiten, insbesondere durch eine weitere Verschlechterung der globalen makroökonomischen Aussichten. Auch wenn die direkten und indirekten Auswirkungen des Ukraine-Krieges derzeit nur schwer abzuschätzen sind, so führt das makroökonomisch inflationäre Umfeld, einschließlich erheblich steigender Energiepreise, unter anderem zu deutlichen Kostensteigerungen für Energie, Versorgung und Transport. Die Einstellung der Energielieferungen aus Russland verstärkte diese negativen auf unser Geschäft.

Um diese Kostensteigerungen für Fresenius zu begrenzen, analysieren und nutzen wir kontinuierlich Einsparpotentiale, zum Beispiel beim Energieverbrauch. So prüfen wir auch die Nutzung alternativer Energiequellen und bringen diese wo möglich zum Einsatz.

Außerdem hat der Ukraine-Krieg das Risiko von Cybersecurityangriffen auf unsere Systeme und Daten erhöht. Darüber hinaus könnte unsere Fähigkeit, auf Kapital zuzugreifen, durch zunehmende Volatilität und Störungen auf den Finanzierungsmärkten sowie durch weiter steigende Zinssätze beeinträchtigt werden.

Eine Ausweitung des Krieges über die Grenzen der Ukraine hinaus würde erhebliche Folgen für ganz Europa mit sich bringen.

Insgesamt werden sich die genannten Faktoren negativ auf unsere Vermögens-, Finanz- und Ertragslage auswirken.

Aus der globalen Wirtschaftsentwicklung ergibt sich trotz der genannten Auswirkungen aus heutiger Sicht kein bestandsgefährdendes Risiko für den Fresenius-Konzern.

Von allgemeinen Konjunkturschwankungen ist Fresenius nur in geringerem Maße betroffen. Wir erwarten, dass die Nachfrage nach unseren lebensrettenden und lebenserhaltenden Produkten und Dienstleistungen weiterhin wächst.

Zudem strebt Fresenius eine ausgewogene Verteilung des Geschäfts in den wichtigsten Regionen der Welt und zwischen etablierten und Schwellenländern an. Die Risikosituation unserer Unternehmensbereiche hängt insbesondere von der Entwicklung der für sie relevanten Märkte ab. Daher beobachten und bewerten wir auch die länderspezifischen politischen, rechtlichen und finanzwirtschaftlichen Rahmenbedingungen sorgfältig, insbesondere im gegenwärtigen makroökonomischen Umfeld. Dies gilt beispielsweise für unsere Forderungsbestände in Staaten, die aufgrund ihrer Verschuldung Haushaltsprobleme haben.

Dies gilt außerdem für Initiativen von Regierungen zu möglichen Änderungen an den momentan existierenden Gesundheitsversorgungsprogrammen.

Inflationsbedingte Kostensteigerungen könnten nachteilige Auswirkungen auf unser Geschäft haben, insbesondere falls die Preise für unsere Produkte und Dienstleistungen unverändert bleiben oder sich nicht in ausreichendem Maße an gestiegene Kosten anpassen lassen.

Risiken im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie

Auch die weltweite Covid-19-Pandemie hat unser Geschäft im Jahr 2022 weiter deutlich beeinträchtigt. Es war gekennzeichnet durch eine regional unterschiedliche Entwicklung der COVD-19-Pandemie bei insgesamt anhaltend hohen Infektionszahlen und damit einhergehender Ressourcenknappheit. Die weitere Entwicklung der weltweiten Situation bleibt ungewiss und ist abhängig vom Ausmaß der Ausbreitung neuer Virusvarianten und damit verbundenen lokalen Lockdowns. Negative Auswirkungen auf unser Geschäft könnten z. B. durch eine weiter anhaltende oder steigende Übersterblichkeit unserer Dialysepatientinnen und -patienten, durch Einschränkungen der Geschäftstätigkeit unserer Lieferanten, Kunden und von uns selbst, einschließlich unseres Personals, verursacht werden, die durch behördliche Vorgaben, Anordnungen und Auflagen auf regionaler, nationaler oder internationaler Ebene entstehen. Auch die Nichtverfügbarkeit kritischer Arbeitskräfte und erhöhte Kosten, z. B. durch die Schutzmaßnahmen in unseren Dialysekliniken, Krankenhäusern und Produktionen könnten sich negativ auf unser Geschäft auswirken.

Branchenrisiko

Von wesentlicher Bedeutung für den Fresenius-Konzern sind Risiken, die sich aus Veränderungen im Gesundheitsmarkt ergeben. Dabei handelt es sich vor allem um die Finanzierung der Gesundheitssysteme sowie die entsprechenden Erstattungssysteme und die Entwicklung neuer Produkte und Therapien.

Finanzierung der Gesundheitssysteme und Erstattungssysteme

In unserem weitgehend reglementierten Geschäftsumfeld können sich Gesetzesänderungen, auch in Bezug auf Kostenerstattungen, einschneidend auf unseren Geschäftserfolg auswirken.

Nationale Versicherungssysteme sind sehr unterschiedlich finanziert. So basieren die Gesundheitssysteme in Europa und in den britischen Commonwealth-Staaten im Allgemeinen auf einem von zwei Finanzierungsmodellen: dem System mit einem obligatorischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmerbeitrag sowie dem überwiegend steuerfinanzierten System.

Im asiatisch-pazifischen Raum befindet sich die universelle Gesundheitsversorgung („Universal Health Care“)in unterschiedlichen Stadien der Umsetzung, sodass sich die Erstattungsmechanismen von Land zu Land (und sogar von Provinz zu Provinz und Stadt zu Stadt)erheblich unterscheiden können. In Lateinamerika werden die Gesundheitssysteme von öffentlichen oder privaten Kostenträgern oder einer Kombination aus beidem finanziert. Aufgrund des hohen Anteils des US-Marktes am Konzernumsatz können vor allem Änderungen im staatlichen Erstattungssystem, z. B. Erstattungen für Dialysebehandlungen, unser Geschäft erheblich beeinflussen.

So erzielte Fresenius Medical Care im Jahr 2022 rund 26 % der weltweiten Umsätze durch Erstattungen der staatlichen Gesundheitsversorgungsprogramme der Centers of Medicare and Medicaid Services (CMS) in den USA. Änderungen in der Gesetzgebung beziehungsweise Erstattungspraxis, z. B. bezüglich des End-Stage Renal Disease (ESRD) Pauschalvergütungssystems (PVS), der Gebührenordnungen für Ärzte und klinische Labore sowie des Abrechnungssystems für ambulante chirurgische Kliniken, könnten sowohl den Umfang von Medicare- und Medicaid-Erstattungen für Dienstleistungen als auch den Umfang des Versicherungsschutzes beeinflussen.

Eine Verringerung der Erstattungssätze, der erstatteten Leistungen oder Änderungen von Standards, Regulierungen und staatlicher Finanzierung in Ländern, in denen wir tätig sind, könnten unsere Umsatzerlöse und die Profitabilität verschlechtern und unser Geschäft sowie die Ertrags- und Finanzlage maßgeblich beeinträchtigen.

Für weitere Informationen zu den wesentlichen Gesetzgebungen und den Vergütungsprogrammen verweisen wir auf die Berichterstattung im Geschäftsbericht der Fresenius Medical Care.

Änderungen hinsichtlich der Erstattungen von staatlichen Stellen und privaten Versicherern für unser gesamtes Produkt- und Dienstleistungsangebot in den USA könnten erhebliche negative Auswirkungen auf unser Geschäft und unser operatives Ergebnis haben.

Ähnliches gilt für den Krankenhausmarkt in Deutschland. Das DRG-System (Diagnosis Related Groups) soll die Effizienz in den Krankenhäusern steigern und die Aufwendungen im Gesundheitssystem reduzieren. Die Belegung in den Kliniken erfolgt in erheblichem Umfang durch gesetzliche Krankenkassen und Rentenversicherungsträger. Der Fortbestand der Verträge mit diesen Institutionen beeinflusst daher den Erfolg von Helios Deutschland. Wir beobachten intensiv die gesetzgeberischen Aktivitäten und Planungen und arbeiten mit den staatlichen Gesundheitsorganisationen zusammen.

Im Rahmen des Pflegepersonal-Stärkungsgesetzes (PpSG) wurden die Pflegekosten ab 2020 aus den Fallpauschalen (DRG) herausgenommen und die Kosten der patientennahen Pflege über separate Pflegebudgets vollständig von den Krankenkassen erstattet. Bereits im Jahr 2021 wurde jede zusätzliche oder aufgestockte Pflegestelle am Bett vollständig von den Kostenträgern refinanziert und die Inklusionskriterien des Pflegebudgets wurden geändert.

Da die Verhandlungen mit den Kostenträgern größtenteils noch nicht abgeschlossen sind, ergibt sich hieraus ein potenzielles Risiko für die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage.

Die Zuordnung der Pflegekräfte zum Pflegebudget wurde an die aktuellen Definitionen von Pflegefachkraft und Pflegehilfskraft bzw. sonstige Berufe in der Pflegepersonaluntergrenzenverordnung (PpUGV) angepasst.

Für das Pflegebudget 2022 wurden die Personalkosten der Berufsgruppen Pflegefachkräfte und Pflegehilfskräfte (Krankenpflegehelfer/ in, Arzthelfer/ in, Anästhesietechnische/ r Assistent/ in, Notfallsanitäter/ in, Kranken- und Altenpflegehelfer/ in) vollständig in das Pflegebudget aufgenommen.

Die digitalen und technischen Maßnahmen, die pflegerische Tätigkeiten reduzieren oder unterstützen, wurden im Pflegebudget berücksichtigt (4 % des gesamten Pflegebudgets).

Auf dem deutschen Markt beobachtet Helios Deutschland einen generellen Trend zur ambulanten Behandlung, der zu einem geringeren Fallzahlwachstum bei den stationären Behandlungen führen könnte. Um diesem Trend Rechnung zu tragen, baut Helios Deutschland ambulante Angebote in einer eigenen Sparte aus. Sollte es Helios Deutschland nicht gelingen, sein Geschäftsmodell durch geeignete Maßnahmen nachhaltig anzupassen, könnte dies zu einem Rückgang der Fallzahlen führen und wesentliche negative Auswirkungen auf unser Geschäft und unser operatives Ergebnis haben.

Unsere private Klinikkette Quirónsalud in Spanien betreibt Krankenhäuser u. a. über PPP-Verträge (Public-Private-Partnership). Diese sind Teil des öffentlichen Gesundheitssystems in Spanien. Somit ist dem Unternehmen Verantwortung für die gesetzlich versicherten Bürgerinnen und Bürger Spaniens in bestimmten Bereichen der Gesundheitsversorgung übertragen worden. Dafür erhält Quirónsalud eine Vergütung in Form einer Pro-Kopf-Pauschale oder ein Entgelt für die jeweilige erbrachte Leistung. Sollte Quirónsalud die Konzession verlieren, Krankenhäuser mit PPP-Verträgen zu betreiben, oder bei Neuverhandlungen mit öffentlichen oder privaten Versicherungen schlechtere Bedingungen erzielen bzw. sollten die Krankenhäuser nicht in der Lage sein, niedrigere Erstattungssätze durch Kosteneinsparungen auszugleichen, kann dies eine wesentliche negative Auswirkung auf unsere Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben.

Einsparungen bei der Erstattung von Gesundheitsleistungen können sich ebenso negativ auf die Verkaufspreise der Produkte von Fresenius Kabi auswirken.

Änderungen der Gesetzgebung, der Erstattungspraxis und der Gesundheitsversorgungsprogramme könnten den Umfang der Erstattungen für Dienstleistungen, den Umfang des Versicherungsschutzes und das Produktgeschäft beeinflussen. Dies könnte erhebliche nachteilige Auswirkungen auf unsere Geschäftstätigkeit sowie auf unsere Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben. Insgesamt wollen wir solchen möglichen regulatorischen Risiken über Leistungssteigerungen und Kostenreduktionen entgegenwirken.

Wettbewerb & Innovation

Sowohl im Bereich Gesundheitsdienstleistungen als auch im Verkauf von Dialyseprodukten sind zahlreiche Wettbewerber tätig, von denen einige über beträchtliche Ressourcen in den Bereichen Finanzen, Marketing oder Forschung und Entwicklung verfügen können. Der Wettbewerb sowohl mit neuen als auch mit bekannten Wettbewerbern sowie insbesondere neue wettbewerbsfähige Entwicklungen und Innovationen im Bereich Technologie, Pharmazeutika und Versorgungsmodelle können die zukünftige Preisgestaltung und den Verkauf unserer Produkte und Dienstleistungen erheblich beeinträchtigen.

Ein verschärfter Wettbewerb, u. a. auch ausgelöst durch die Erholung namhafter Wettbewerber für generische I.V.-Arzneimittel nach Produktionseinschränkungen, insbesondere im US-Markt, kann sich weiterhin wesentlich nachteilig auf die Preisgestaltung und den Verkauf unserer Produkte und Dienstleistungen auswirken. Außerdem könnte die Einführung von Generika oder patentierten Medikamenten durch Wettbewerber Auswirkungen auf Umsatz und Ergebnis unserer Produkte haben.

Insgesamt ist der Gesundheitssektor durch Preisdruck (u.a. bei Tendergeschäften), Wettbewerb und Kosteneinsparungen gekennzeichnet. Dies könnte geringere Umsätze zur Folge haben und sich nachteilig auf unser Geschäft sowie unsere Finanz- und Ertragslage auswirken.

In den USA verkauft Fresenius Kabi nahezu alle injizierbaren pharmazeutischen Produkte mittels Vereinbarungen mit Einkaufskooperationen, sogenannten „Group Purchasing Organizations“ (GPOs) und Distributoren. Die GPOs haben auch mit anderen Herstellern Verträge abgeschlossen und der Bieterprozess ist sehr wettbewerbsintensiv.

Sollte es Fresenius Kabi nicht gelingen, die bestehenden Verträge aufrechtzuerhalten, oder sollten neue Verträge zu schlechteren Konditionen geschlossen werden, könnte dies negative Auswirkungen auf unsere Ertragslage haben.

Ähnliche Entwicklungen hinsichtlich des Preisdrucks im Tendergeschäft sowie des zunehmenden Wettbewerbs und der Preissenkungen beeinflussen unser Geschäft in allen wichtigen Märkten in Asien. Eine weitere Ausweitung des „National Volume-based Procurement“ (NVBP) und des „Provincial Volume-based Procurement“ (PVBP) in China wird in den nächsten drei Jahren mit ein oder zwei Runden pro Jahr erwartet. Aufgrund der Richtlinie des chinesischen Staatsrats wird die Senkung der Arzneimittelpreise weiterhin eine der wichtigsten Maßnahmen sein, um die Kosten im Gesundheitswesen in einem stetig wachsenden Volumenmarkt weiter einzudämmen. Diese Entwicklung könnte eine negative Auswirkung auf unsere Umsätze und die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben, sollte es Fresenius Kabi nicht gelingen, durch z. B. Kosteneinsparungen und Effizienzgewinnen in der Produktion diese Preissenkungen auszugleichen.

Um unsere Wettbewerbsfähigkeit dauerhaft zu gewährleisten, arbeiten wir eng mit Medizinerinnen und Medizinern, sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zusammen. Wichtige technologische und pharmazeutische Innovationen sollen durch diese Zusammenarbeit frühzeitig aufgegriffen und weiterentwickelt werden, gegebenenfalls auch durch Anpassung unserer Unternehmensstrategie. Darüber hinaus sichern wir unsere Wettbewerbsfähigkeit durch kontinuierliche Analysen unseres Marktumfelds und der gesetzlichen Rahmenbedingungen. Das Marktgeschehen, insbesondere die Produkte unserer Wettbewerber und Neueinführungen von zum Beispiel dialysebezogenen Produkten, wird umfassend beobachtet. Das Zusammenspiel der verschiedenen technischen, medizinischen und akademischen Einrichtungen unseres Konzerns sichert ebenfalls unsere Wettbewerbsfähigkeit.

Die Einführung neuer Produkte und Dienstleistungen oder die Entwicklung überlegener Technologien durch Wettbewerber könnten unsere Produkte und Dienstleistungen weniger wettbewerbsfähig oder gar überflüssig machen und damit ihren Absatz, die Preise der Produkte und den Umfang der Dienstleistungen wesentlich nachteilig beeinflussen. Dies trifft auch auf die Einführung von Generika oder patentierten Medikamenten durch Wettbewerber zu, was Auswirkungen auf Umsatz und Ergebnis haben könnte. Kooperationen mit Ärztinnen, Ärzten, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ermöglichen es uns, wichtige technologische Innovationen aufzugreifen und zu fördern.
So sind wir stets über aktuelle Entwicklungen alternativer Behandlungsmethoden informiert, sodass wir unsere unternehmerische Strategie bewerten und gegebenenfalls anpassen können.

Risiken der Informationstechnologie und Cybersecurity

Digitale Informationen sind für uns als einer der führenden Gesundheitskonzerne ein Eckpfeiler und ein Wegbereiter für unser weltweites Geschäft. Die fortschreitende Digitalisierung und digitale Transformation bietet große Chancen für die Gesundheitsversorgung mit innovativen technologischen und therapeutischen Ansätzen, die die Behandlungswege der Patientinnen und Patienten verbessern. Fresenius digitalisiert kontinuierlich seine Prozesse, erschließt mit digitalen Produktlösungen neue Märkte und berücksichtigt dabei, dass die Digitalisierung mit Cyberrisiken verbunden ist, die die die Vertraulichkeit, Integrität oder Verfügbarkeit beeinträchtigen können.

Wir streben kontinuierlich danach, unsere Resilienz gegenüber Cyberangriffen zu stärken und unsere Cyberrisiken zu reduzieren, um Schäden für unsere Patientinnen und Patienten, Kunden und das Unternehmen abzuwenden. Dafür führen wir regelmäßige Risikoanalysen entlang unserer Wertschöpfungsketten durch, bewerten die Cyber-Bedrohungslandschaft und deren Implikationen für unsere Infrastrukturen, kritische Systeme und Daten, um adäquate Maßnahmen zur Risikominderung abzuleiten.

Zu den übergeordneten Cyber-Risiken, die die Fresenius-Gruppe ganzheitlich betreffen, zählen der Diebstahl und die Offenlegung von Personen- und Patientendaten, sowie vertraulicher Geschäftsgeheimnisse, Angriffe und damit einhergehende Ausfälle unsere IT-Infrastrukturen und Applikationen, z.B. durch Schadsoftware oder die gezielte Manipulation von Daten. Darüber hinaus bestehen Cyber-Risiken im Zusammenhang mit den Geschäfts-aktivitäten unserer jeweiligen Unternehmensbereiche: Im Produktgeschäft beziehen sich diese auf die Unterbrechung von Produktions- und Logistikprozessen und den Diebstahl von geistigem Eigentum. In unseren Gesundheitseinrichtungen beziehen sich die Cyber-Risiken auf die Patientinnen und Patienten, deren Gesundheitsdaten sowie die verwendeten Medizinprodukte. Die Nichtverfügbarkeit von IT-Systemen in kritischen Situationen oder die Kompromittierung von medizinischen Geräten könnte die Patientensicherheit und Behandlungseffektivität negativ beeinträchtigen.

Durch den Verlust sensibler Daten oder die Nichteinhaltung datenschutzbezogener Gesetze, Bestimmungen und Standards könnte unsere Stellung im Wettbewerb, unsere Reputation sowie das gesamte Unternehmen Schaden nehmen. Ferner könnten gegen Fresenius oder eine der Konzerngesellschaften erhebliche Geldbußen im Falle eines Datenschutzverstoßes verhängt werden. Zur Einhaltung aller gesetzlichen Vorgaben haben wir umfassende Datenschutz-Management-Systeme implementiert, die die entsprechenden technischen und organisatorischen Maßnahmen und Kontrollen zum Schutz personenbezogener Daten vorsehen.

Unsere Stakeholder setzen großes Vertrauen in die Cybersicherheit unserer Produkte und Dienstleistungen. Um Cyber-Risiken zu minimieren, haben wir Sicherheitsarchitekturen und -konzepte implementiert, die präventive, detektive und reaktive Maßnahmen umfassen. Cyber-Bedrohungen können wir u.a. durch Überwachungsmechanismen in unseren Netzwerken als auch auf unseren Endgeräten, wie Desktops, Servern und mobilen Geräten frühzeitig erkennen. Die Sicherheit von Anwendungen, die sensible Patienten- oder personenbezogene Daten verarbeiten, wird regelmäßig durch sogenannte Penetrationstests und Red-Teaming Übungen überprüft, die gezielte Angriffe simulieren. Kritische Systeme, wie zentrale Kommunikationssysteme oder klinische Informationssysteme, unterliegen speziellen Schutzkonzepten, die z.B. den Ausfall eines Systems aufwiegen können.

Datenschutz

Die Geschäftstätigkeit von Fresenius unterliegt zudem datenschutzrechtlichen regulatorischen Anforderungen. Dies beinhaltet die Einhaltung der Datenschutz-Grundverordnung (DS-GVO) wie auch die Einhaltung weiterer landesspezifischer Datenschutzregelungen. Verstöße gegen diese Vorschriften oder die DS-GVO können hohe Bußgelder wie auch Reputationsschäden und Vertrauensverlust zur Folge haben. Kernelement des Datenschutzes ist die an diesen regulatorischen Vorgaben ausgerichtete, sichere und rechtmäßige Verarbeitung der personenbezogenen Daten. Dies umfasst neben Patientendaten auch die personenbezogenen Daten von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie von Vertragspartnern und sonstigen Personen.

Risikobereiche stellen dabei u. a. die Einhaltung der Datenschutzgrundsätze, der Informationspflichten, der Rechte der Betroffenen, der Vorschriften zur Risikoanalyse, der Dokumentation der Datenverarbeitungstätigkeiten wie auch die Gewährleistung der sicheren Datenverarbeitung, inklusive der Schaffung eines angemessenen Datenschutzniveaus bei (inter-) nationalen Datentransfers, dar.

Zur Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben hat Fresenius umfassende Datenschutz-Management-Systeme implementiert, die die entsprechenden technischen und organisatorischen Maßnahmen und Kontrollen zum Schutz personenbezogener Daten vorsehen. Die Fresenius SE & Co. KGaA sowie alle Unternehmensbereiche unterhalten Datenschutzorganisationen im Einklang mit ihren Organisations- und Geschäftsstrukturen. Dazu gehören unabhängige Datenschutzbeauftragte, die an das jeweilige Management der Gesellschaft berichten. Auch der durch die zunehmende Internationalisierung geschaffenen Abhängigkeit von Datenschutz und IT-Sicherheit bzw. Cybersecurity wird durch die Datenschutzorganisationen dadurch Rechnung getragen, dass eine möglichst ineinandergreifende Zusammenarbeit mit den entsprechenden Abteilungen implementiert wurde.

Die Unternehmensbereiche haben, orientiert an ihren Organisations- und Geschäftsstrukturen, Prozesse und Standards implementiert, mit denen auch interne Vorgaben zur sicheren und angemessenen Verarbeitung personenbezogener Daten gesetzt werden.

Ferner umfassen die einzelnen Datenschutz-Management-Systeme auch entsprechende Kontrollmaßnahmen, um die Einhaltung der regulatorischen und internen Vorgaben angemessen prüfen zu können.

Finanzrisiken

Währungs- und Zinsrisiken

Aus unserer globalen Ausrichtung ergeben sich vielfältige Fremdwährungsrisiken. Aus der Finanzierung der Geschäftstätigkeit können sich darüber hinaus Zinsänderungsrisiken ergeben, die auch die Werthaltigkeit unsere Vermögenswerte, insbesondere Firmenwerte beeinträchtigen können.

Um diese Risiken zu begrenzen, setzen wir u. a. derivative Finanzinstrumente ein. Wir beschränken uns auf marktgängige, außerbörslich gehandelte Instrumente und nutzen sie ausschließlich zur Sicherung von Grundgeschäften, nicht zu Handels- oder Spekulationszwecken. Die Transaktionen erfolgen im Rahmen der vom Vorstand genehmigten Limite, die in Abhängigkeit vom Rating des Kontrahenten festgelegt werden.

Unser Fremdwährungsmanagement basiert auf einer vom Vorstand verabschiedeten Richtlinie. Sie legt Ziele, Organisation und Ablauf der Risikomanagementprozesse fest. Insbesondere definiert sie, wer für die Ermittlung von Fremdwährungsrisiken, den Abschluss von Sicherungsgeschäften und die regelmäßige Berichterstattung über das Risikomanagement verantwortlich ist. Die Verantwortlichkeiten entsprechen den Entscheidungsstrukturen in den übrigen Geschäftsprozessen des Konzerns. Entscheidungen über den Einsatz derivativer Finanzinstrumente im Zinsmanagement fallen grundsätzlich in enger Abstimmung mit dem Vorstand.

Bis auf vereinzelte devisenrechtlich bedingte Ausnahmen werden die Geschäfte mit derivativen Finanzinstrumenten unter Kontrolle des Group Treasurys des Fresenius-Konzerns getätigt. Sie unterliegen strenger interner Aufsicht. So ist sichergestellt, dass der Vorstand über alle wesentlichen Risiken und über die bestehenden Sicherungsgeschäfte stets umfassend informiert ist.

Grundsätzlich ist Fresenius gegen Fremdwährungs- und Zinsänderungsrisiken in hohem Maße gesichert: Von den Finanzverbindlichkeiten des Konzerns zum 31. Dezember 2022 waren rund 86 % durch Festsatzfinanzierungen bzw. durch Zinssicherungen gegen einen Zinsanstieg geschützt. Somit unterlagen rund 14 % einem Zinsänderungsrisiko. Eine Sensitivitätsanalyse zeigt: Wenn die für Fresenius relevanten Referenzzinsen um 0,5 Prozentpunkte steigen, beeinflusst dies das Konzernergebnis um rund 0,5 %.

Fresenius unterliegt als globaler Konzern Fremdwährungsumrechnungseffekten. Angesichts des starken US-Geschäfts spielt dabei das Verhältnis zwischen US-Dollar und Euro eine besondere Rolle. Fremdwährungsumrechnungsrisiken werden nicht gesichert. Eine Sensitivitätsanalyse zeigt, dass eine Veränderung des US-Dollars zum Euro von 1 Cent einen jährlichen Effekt von etwa 140 Mio € auf den Konzernumsatz, von rund 15 Mio € auf den EBITEBIT (Earnings before Interest and Taxes)Der ​EBIT ​ist ​das ​Ergebnis ​vor ​Zinsen ​und ​Ertragsteuern. ​Abschreibungen ​und ​Zuschreibungen ​auf ​das ​Anlagevermögen ​sind ​im ​EBIT ​enthalten. ​Der ​EBIT ​errechnet ​sich ​aus ​Umsatzerlösen ​abzüglich ​der ​Positionen ​Umsatzkosten, ​Vertriebs- ​und ​allgemeine ​Verwaltungskosten ​sowie ​Forschungs- ​und ​Entwicklungsaufwendungen. und von rund 4 Mio € auf das Konzernergebnis hätte.

Als global agierendes Unternehmen verfügen wir über Produktionskapazitäten in allen wesentlichen Fremdwährungsräumen. In den Servicegeschäften decken sich unsere Umsatz- und Kostenbasis in hohem Maße. Mit einem CashflowCashflowWirtschaftliche ​Messgröße, ​die ​den ​Nettozufluss ​liquider ​Mittel ​während ​einer ​Periode ​darstellt.-at-Risk-Modell werden die Transaktionsrisiken in Fremdwährung quantifiziert bzw. gesteuert.

Diese Analyse basiert dabei auf den mit hinreichender Wahrscheinlichkeit eintretenden Fremdwährungszahlungsströmen der nächsten zwölf Monate abzüglich der erfolgten Absicherungen. Zum 31. Dezember 2022 betrug der Cashflow- at-Risk des Fresenius-Konzerns 52 Mio €, d. h., mit einer Wahrscheinlichkeit von 95 % wird ein möglicher Verlust aus den Fremdwährungszahlungsströmen der nächsten zwölf Monate nicht höher als 52 Mio € ausfallen.

Werthaltigkeit von Vermögenswerten

Finanzwirtschaftliche Risiken, die aus Akquisitionen und Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte resultieren könnten, prüfen wir unter Einbeziehung externer Beratungsunternehmen sorgfältig und detailliert. Die immateriellen Vermögenswerte einschließlich der Firmenwerte, Produktrechte, Markennamen und Managementverträge tragen einen wesentlichen Teil zu der Bilanzsumme des Fresenius-Konzerns bei.

Währungsabwertungen, nachteilige Änderungen des allgemeinen Zinsniveaus und sich verschlechternde wirtschaftliche Bedingungen, darunter inflationäre Preisentwicklungen in verschiedenen Märkten in Verbindung mit sich verschlechternden Länder-Kreditratings, erhöhen das Risiko von Wertminderungen des Firmenwerts, welche zur teilweisen oder vollständigen Abschreibung des Firmenwerts oder Markennamen der betroffenen Cash Generating Unit führen oder sich negativ auf unsere Investitionen und externen Partnerschaften auswirken können.

Die Werthaltigkeit der in der Konzern-Bilanz enthaltenen Firmenwerte sowie der sonstigen immateriellen Vermögenswerte mit unbestimmbarer Nutzungsdauer stellen wir in jährlichen Impairment-Tests fest.

Verschuldung und Liquidität

Zum 31. Dezember 2022 betrugen die Finanzverbindlichkeiten inklusive der Leasingverträge gemäß IFRS 16 des Fresenius-Konzerns 27.763 Mio €. Die Verschuldung könnte u. a. die Fähigkeit zur Zahlung von Dividenden, die Refinanzierung von Finanzverbindlichkeiten oder die Umsetzung der Geschäftsstrategie beeinträchtigen. Sollten sich das Kredit-Rating von Fresenius oder die Konditionen an den maßgeblichen Finanzmärkten wesentlich verschlechtern, könnten sich Finanzierungsrisiken für Fresenius ergeben. Diese Risiken reduzieren wir durch frühzeitige Refinanzierungen sowie einen hohen Anteil an mittel- und langfristigen Finanzierungen mit einem ausgewogenen Fälligkeitsprofil.

Einige unserer Finanzierungsvereinbarungen, die vor dem Jahr 2017 abgeschlossen wurden, enthalten Auflagen („Covenants“), die uns zur Einhaltung bestimmter finanzieller Kennzahlen verpflichten. Diese Covenants sind aufgrund des Investment Grade Ratings des Fresenius- Konzerns derzeit ausgesetzt. Eine Verschlechterung des Ratings kann deshalb auch dazu führen, dass die derzeit ausgesetzte Covenants in einigen Finanzierungsvereinbarungen wieder aktiv werden. Die Nichteinhaltung dieser Auflagen könnte dann zu einer Verpflichtung zur vorzeitigen Rückzahlung der entsprechenden Finanzverbindlichkeiten führen. Diesem Risiko begegnen wir, indem wir die für unser Investment Grade Rating relevanten Kennzahlen bei unserer Konzernplanung berücksichtigen und ihre Entwicklung kontinuierlich überwachen. So sind wir in der Lage, frühzeitig gegenzusteuern.

Steuern und Abgaben

Als weltweit tätiger Konzern unterliegt Fresenius zahlreichen steuerlichen Gesetzen und Regelungen. Risiken, die sich daraus ergeben, werden fortlaufend identifiziert und bewertet. In den Gesellschaften des Fresenius-Konzerns finden regelmäßig steuerliche Betriebsprüfungen statt. Änderungen bei den steuerlichen Regelungen und Anpassungen, die sich aus den Betriebsprüfungen ergeben, können zu höheren Steuer- und Abgabenzahlungen führen.

Ebenso können Steuer- und Handelsrechtsreformen, insbesondere die OECD-Initiativen zur Umverteilung von Steuerrechten und zur Einführung einer globalen Mindeststeuer sowie eine mögliche Steuerreform in den USA zur Erhöhung der Steuersätze für Unternehmen unsere Steuer- und Abgabenlast erhöhen.

Risiken des operativen Geschäfts

Das operative Geschäft von Fresenius ist weltweit einer Vielzahl von Risiken und umfassender staatlicher Regulierung ausgesetzt. Diese betreffen u. a. die folgenden Bereiche:

  • die Qualität, Sicherheit und Wirksamkeit medizinischer und pharmazeutischer Produkte und Grundstoffe sowie Therapien,
  • den Betrieb und die Lizenzierung von Kliniken, anderen Gesundheitseinrichtungen, Produktionsanlagen und Laboren,
  • die Planung, den Bau, die Ausstattung und das Management von pharmazeutischen und medizintechnischen Produktionsstätten,
  • die Planung, den Bau, die Ausstattung und das Management von Einrichtungen des Gesundheitswesens,
  • die behördliche Genehmigung und Überwachung von klinischen und nichtklinischen Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten,
  • die Produktfreigaben und Genehmigungen für neue Produkte und Produktmodifikationen,
  • Prüfungen sowie Durchsichten durch Vollzugsbehörden bezüglich der Einhaltung der geltenden Arzneimittelvorschriften,
  • die Einhaltung von Sorgfaltspflichten, Gewährleistungspflichten und Regelungen zur Produkthaftung,
  • den korrekten Ausweis und die Fakturierung von Erstattungen durch staatliche und private Krankenversicherer,
  • die Rabattierung von erstattungsfähigen Pharma- und medizintechnischen Produkten sowie die Meldung von Medikamentenpreisen an Regierungsstellen,
  • die Etikettierung und Kennzeichnung von pharmazeutischen Produkten sowie deren Vermarktung,
  • die Gewinnung von qualifiziertem Personal,
  • die Vergütung für medizinisches Personal sowie finanzielle Vereinbarungen mit Ärztinnen und Ärzten und Einrichtungen, die Überweisungen von Patientinnen und Patienten veranlassen,
  • den Zugang zu sowie die Sammlung, Veröffentlichung, Nutzung und Sicherheit von Gesundheitsinformationen und anderen geschützten Daten,
  • die Einschränkung unserer Fähigkeit, Akquisitionen oder bestimmte Investitionen zu tätigen, sowie die Konditionen für solche Transaktionen.

Sollte Fresenius gegen Gesetze oder Vorschriften verstoßen, kann dies vielfältige Folgen nach sich ziehen: Insbesondere Geldstrafen, erhöhte Aufwendungen zur Erfüllung behördlicher Auflagen, der Ausschluss aus staatlichen Kostenerstattungsprogrammen oder die vollständige oder teilweise Untersagung der Geschäftstätigkeit könnten die Reputation des Unternehmens sowie die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage erheblich beeinträchtigen. Wesentliche Risiken des operativen Geschäfts für den Fresenius-Konzern werden in den folgenden Abschnitten beschrieben.

Produktion, Produkte und Dienstleistungen

Die Einhaltung von Produktspezifikationen und Produktionsvorschriften stellen wir durch unsere Qualitätsmanagementsysteme sicher. Diese sind u. a. gemäß den international anerkannten Qualitätsnormen ISO 9001 sowie ISO 13485 strukturiert und berücksichtigen relevante internationale und nationale Regularien. Wir setzen sie mithilfe von internen Richtlinien wie Qualitätshandbüchern und Verfahrensanweisungen um und überprüfen deren Einhaltung regelmäßig durch interne und externe Audits an Produktionsstandorten, in Vertriebsgesellschaften und Dialysekliniken. Dies umfasst alle Anforderungen und Vorschriften von der Leitung und Verwaltung über die Produktherstellung und die klinischen Dienstleistungen bis hin zur PatientenzufriedenheitPatientenzufriedenheitFresenius ​​Vamed ​​misst ​​den ​​Grad ​​der ​​Patientenzufriedenheit ​​in ​​den ​​VAMED-Gesundheitseinrichtungen ​​und ​​die ​​Zufriedenheit ​​der ​Patientinnen ​und ​​Patienten ​​mit ​​den ​​in ​​den ​​VAMED-Gesundheitseinrichtungen ​​angebotenen ​​Leistungen ​​insgesamt. ​Jede ​Patientin ​und ​jeder ​​Patient ​​erhält ​​bei ​​oder ​​unmittelbar ​​nach ​​der ​​Entlassung ​​einen ​​Fragebogen, ​​der ​​16 ​​standardisierte ​​Fragen ​​enthält, ​​die ​​für ​​das ​​Ziel ​​Patientenzufriedenheit ​​ausgewertet ​​werden.. Unsere Produktionsstätten erfüllen die Anforderungen zu Good Manufacturing Practice ihrer jeweiligen Absatzmärkte. Sie werden von lokalen Gesundheitsbehörden wie beispielsweise der U.S. Food and Drug Administration (FDAFDA (U.S. Food and Drug Administration)Die ​behördliche ​Lebensmittelüberwachungs- ​und ​Arzneimittelzulassungsbehörde ​der ​USA.) oder der European Medicines Agency (EMA) und anderen Behörden überprüft. Stellt eine Behörde dabei Mängel fest, ergreift Fresenius umgehend umfassende und geeignete Korrekturmaßnahmen.

Die Nichteinhaltung von Anforderungen der Aufsichtsbehörden in unseren Produktionsstätten oder bei unseren Lieferanten könnte regulatorische Maßnahmen zur Folge haben, u.a. Warning Letters, Produktrückrufe, Produktionsunterbrechungen, Geldstrafen oder Verzögerungen bei der Zulassung neuer Produkte. Jede dieser Maßnahmen könnte unsere Reputation schädigen sowie unsere Fähigkeit beeinträchtigen, Umsatz zu generieren, und erhebliche Kosten verursachen.

Weltweit verantwortliche Sicherheitsbeauftragte reagieren unverzüglich, sobald Fresenius Kenntnis von einem qualitätsrelevanten Ereignis erlangt. Sie initiieren und koordinieren notwendige Maßnahmen weltweit, z. B. Produktrückrufe. Mit dem Frühwarnsystem evaluiert Fresenius qualitätsrelevante Informationen aus verschiedenen Risikofeldern, um frühzeitig Risiken zu identifizieren und Vorsorge- oder Gegenmaßnahmen einzuleiten. Fresenius Kabi nutzt dafür z. B. Datenbanken, in denen Reklamationen und Nebenwirkungen erfasst werden, interne und externe Audits sowie Kennzahlen, die der internen Steuerung und Optimierung der Qualitätsprozesse dienen. Auf diese Weise können Sicherheitsprofile der Produkte weltweit erstellt und bewertet werden.

Als risikominimierende Maßnahme werden z. B. Produktrückrufe in Zusammenarbeit mit der zuständigen Aufsichtsbehörde initiiert; gleichzeitig wird die Ursache für den Rückruf genau analysiert. Gegebenenfalls werden korrigierende Maßnahmen eingeleitet, um die Umstände, die zum Rückruf geführt haben, in Zukunft zu vermeiden.

Außerdem können Änderungen von Anforderungen und Vorschriften durch Aufsichtsbehörden, die z. B. unsere Produktionsprozesse betreffen, in einer Übergangszeit zu geringeren Produktionsmengen führen oder die Produktion gefährden.

Darüber hinaus könnte die Produktion beeinträchtigt werden durch z. B. Naturkatastrophen, Störungen in der Infrastruktur, regulatorische Rahmenbedingungen, Lieferunterbrechungen, etwa bei Rohstoffen, oder technisches Versagen. Um diese Risiken zu minimieren, werden z. B. Vorräte angelegt, um kurzfristige Probleme überbrücken zu können.

Möglichen Risiken bei der Inbetriebnahme neuer Produktionsstätten oder neuer Technologien begegnen wir, indem wir Projekte sorgfältig planen und ihren Fortschritt regelmäßig analysieren und überprüfen.

In unseren Krankenhäusern, Fachkliniken und Dialysekliniken erbringen wir medizinische Leistungen, die grundsätzlich Risiken unterliegen. So bergen Störungen im Prozessablauf, z. B. auch aufgrund von Naturkatastrophen oder technischem Versagen, Risiken für Patientinnen und Patienten und die Klinik. Daneben bestehen Betriebsrisiken, etwa durch Hygienemängel. Diesen Risiken begegnen wir, indem wir Abläufe strukturiert organisieren, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kontinuierlich schulen und unsere Arbeitsweise an den Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten ausrichten. Durch ein strukturiertes Hygienemanagement bei Fresenius Helios beispielsweise sollen Infektionen innerhalb des Krankenhauses vermieden und soll deren Ausbreitung schnellstmöglich verhindert werden. Darüber hinaus arbeiten wir im Rahmen unserer Qualitätsmanagementsysteme kontinuierlich daran, die Behandlung der Patientinnen und Patienten zu verbessern.

Risiken der Leistungserfüllung, die mit dem Projektgeschäft von Fresenius Vamed verbunden sind, begegnen wir mit professioneller Projektsteuerung, kompetentem Projektmanagement und einem ausgereiften, der jeweiligen Geschäftstätigkeit angepassten System zur Erkennung, Bewertung und Minimierung dieser Risiken. Dies umfasst zum einen organisatorische Maßnahmen: So gelten schon bei der Erstellung eines Angebots Standards für die Risikokalkulation. Noch vor Auftragsannahme werden Risiken eingeschätzt und anschließend im Rahmen des Projektcontrollings fortlaufend aktualisiert. Um möglichen Ausfallrisiken vorzubeugen, besteht das System zum anderen aus finanztechnischen Maßnahmen wie Bonitätsprüfungen und in der Regel aus Sicherungen durch Vorauszahlungen, Akkreditive und besicherte Kredite.

Beschaffung

Im Beschaffungssektor entstehen mögliche Risiken hauptsächlich aus Preissteigerungen oder der mangelnden Verfügbarkeit von Rohstoffen und Gütern zum Beispiel durch unterbrochenen Lieferketten, wie wir sie infolge des Krieges in der Ukraine und als Folge der Covid-19-Pandemie gesehen haben. Dem begegnen wir mit einer entsprechenden Auswahl von und Kooperation mit unseren Lieferanten, mit längerfristigen Rahmenverträgen in bestimmten Einkaufssegmenten sowie mit der Bündelung der zu beschaffenden Mengen im Konzern.

Ein weiteres Risiko besteht in mangelnder Qualität fremdbezogener Rohstoffe, Halbfertigprodukte und Bauteile. Dem begegnen wir im Wesentlichen mit präzisen Qualitätsanforderungen an unsere Lieferanten. Hierzu gehören ein strukturierter Qualifizierungsprozess, der Audits, Dokumenten- und Vorabmusterprüfungen umfasst, sowie regelmäßige Qualitätskontrollen der Anlieferungen. Wir beziehen ausschließlich qualitativ hochwertige Produkte, deren Sicherheit und Eignung erwiesen ist, von qualifizierten Lieferanten, die unseren Spezifikationen und Anforderungen entsprechen. So berücksichtigen wir bei der Evaluierung unserer Risiken und bei unseren Steuerungsmaßnahmen auch neue Anforderungen und gesetzliche Rahmenbedingungen, wie beispielsweise das 2023 in Deutschland in Kraft tretende Lieferkettensorgfaltspflichten-Gesetz.

Zahlungsausfälle

Um das Risiko von Zahlungsverzögerungen bzw. -ausfällen zu begrenzen, bewerten wir in der Regel die Kreditwürdigkeit von Neukunden. Zudem führen wir kontinuierlich Nachfolgebewertungen und Prüfungen der Kreditlimite durch. Wir überwachen Außenstände bestehender Kunden und bewerten das Ausfallrisiko der Forderungen. Dies gilt insbesondere in Ländern mit Haushaltsproblemen und Ländern, die politischen Risiken ausgesetzt sind. Durch Maßnahmen wie z. B. Factoring haben wir auch im Jahr 2022 an unserem Forderungsbestand gearbeitet. Risiken der Leistungserfüllung, die mit dem Projektgeschäft von Fresenius Vamed verbunden sind, begegnen wir mit professioneller Projektsteuerung, kompetentem Projektmanagement und einem ausgereiften, der jeweiligen Geschäftstätigkeit angepassten System zur Erkennung, Bewertung und Minimierung dieser Risiken. Dies umfasst zum einen organisatorische Maßnahmen: So gelten schon bei der Erstellung eines Angebots Standards für die Risikokalkulation. Noch vor Auftragsannahme werden Risiken eingeschätzt und anschließend im Rahmen des Projektcontrollings fortlaufend aktualisiert. Um möglichen Ausfallrisiken vorzubeugen, besteht das System zum anderen aus finanztechnischen Maßnahmen wie Bonitätsprüfungen und in der Regel aus Sicherungen durch Vorauszahlungen, Akkreditive und besicherte Kredite.

Personal

Dem potenziellen Mangel an qualifiziertem Personal wirkt Fresenius durch geeignete Maßnahmen im Employer Branding und bei der Rekrutierung, Bindung und Weiterentwicklung von Fachkräften entgegen.

Zur Steigerung der Bekanntheit und Attraktivität der Fresenius-Gruppe setzen wir im Employer Branding auf einen Mix aus Hochschulmarketing, eigenen Event-Formaten (z. B. durch Ausrichtung des Fresenius-Karrieretages „Meet the Board“ mit Beteiligung des Vorstands) und digitalem Employer Branding (z. B. durch den Ausbau unserer Karriere-Website und Social-Media-Kanäle).

Um eine nachhaltige Versorgung mit Fachkräften sicherzustellen, bieten wir z. B. zielgruppenspezifische Programme für akademische Nachwuchskräfte mit anschließenden Bindungsprogrammen sowie umfangreiche Ausbildungsprogramme für Schülerinnen und Schüler.

Mit über 6.300 Auszubildenden und dual Studierenden zählt Fresenius zu den größten Ausbildungsbetrieben in Deutschland. Fresenius bietet bundesweit 44 Ausbildungsberufe und 33 duale Studiengänge an. Das Angebot an Ausbildungsberufen und dualen Studiengängen wurde bundesweit weiter ausgebaut.

Auf der Karriere-Website und an den jeweiligen Ausbildungsstandorten wird durch verschiedene Marketingaktivitäten und Berufsorientierungsangebote (z. B. Berufsorientierungs-App Aivy, Berufsinformationstage, Nacht der Ausbildung) auf das Ausbildungsplatzangebot aufmerksam gemacht.

Zudem bieten wir akademischen Nachwuchskräften die Möglichkeit, vor oder während des Studiums im Rahmen eines Praktikums, einer Werkstudententätigkeit oder von Abschlussarbeiten erste praktische Erfahrungen zu sammeln und Kontakte innerhalb des Unternehmens zu knüpfen.

Je nach ihrer Kunden- und Marktstruktur verfolgen unsere Unternehmensbereiche unterschiedliche Konzepte und Maßnahmen zur Personalentwicklung. Wir stärken die Bindung an unser Unternehmen, indem wir unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern attraktive Entwicklungsmöglichkeiten und Sozialleistungen sowie variable Vergütungs- und Arbeitszeitmodelle anbieten. Darüber hinaus fördern wir die internationale und interdisziplinäre Zusammenarbeit.

Dem generellen Mangel an Klinikfachpersonal begegnen wir mit zielgruppenspezifischen Maßnahmen. So wollen wir qualifiziertes und motiviertes Fachpersonal gewinnen und den hohen Qualitätsstandard in der Behandlung sichern.

Höhere Fehlzeiten der Mitarbeiter und längere Rekrutierungszyklen als Folge der Covid-19-Pandemie tragen ebenfalls zum Personalmangel bei.

Für den deutschen Krankenhausmarkt gilt seit 1. Januar 2019 außerdem die „Verordnung zur Festlegung von Personaluntergrenzen in pflegeintensiven Bereichen in Krankenhäusern“ (Pflegepersonaluntergrenzenverordnung – PpUGV). Diese legt Mindestbesetzungen mit Pflegepersonal in bestimmten Bereichen des Krankenhauses fest. Weitere gesetzliche Regelungen zu Personaluntergrenzen in weiteren bettenführenden Klinikabteilungen können den Wettbewerb um qualifiziertes Pflegepersonal noch weiter verstärken. Deshalb arbeitet Helios Deutschland intensiv an zusätzlichen Maßnahmen, um als Arbeitgeber für Pflegepersonal besonders attraktiv zu sein.

Dazu gehören die Vereinbarkeit von Familie und Beruf (z. B. durch Kinderbetreuungsangebote an den Klinikstandorten oder die Möglichkeit zur Teilzeitarbeit), attraktive Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten, betriebliches Gesundheitsmanagement sowie Karrierechancen.

Der spanische Krankenhausmarkt ist von einem Mangel an qualifiziertem Pflegepersonal geprägt. Aufgrund der Covid-19-Pandemie und des damit einhergehenden zusätzlichen Bedarfs an Pflegekräften haben die öffentlichen Krankenhäuser mehr Pflegekräfte zu attraktiveren Konditionen als bisher eingestellt. Quirónsalud führt verschiedene Maßnahmen durch, wie z. B. Online-Kampagnen und weitere Maßnahmen des Employer Brandings, um neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewinnen. Des Weiteren sollen z. B. die langfristige Zusicherung des Arbeitsplatzes und attraktive Arbeitsbedingungen helfen, auch die bestehenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu binden.

Risiken im Zusammenhang mit Forschung und Entwicklung und der Zulassung von Produkten

Bei der Entwicklung neuer Produkte und Therapien besteht grundsätzlich das Risiko, dass Ziele nicht oder verspätet erreicht werden. Dies gilt insbesondere auch für unsere BiosimilarsBiosimilarsBiosimilars ​sind ​Nachahmerprodukte ​von ​biotechnologisch ​hergestellten ​Arzneimitteln, ​sogenannten ​Biopharmazeutika.-Produkte von Fresenius Kabi. Die Entwicklung von Biosimilars-Produkten birgt zusätzliche Risiken, wie z. B. erhebliche Entwicklungskosten und die sich noch entwickelnden gesetzlichen Vorschriften und Zulassungsprozesse. Bis zur Zulassung eines Produkts sind kostenintensive und umfangreiche präklinische Prüfungen und klinische Studien notwendig.

Es besteht auch das Risiko, dass Behörden eine Zulassung nicht oder nur verzögert erteilen oder eine bestehende Zulassung aussetzen oder widerrufen.

Zudem besteht die Gefahr, dass mögliche Nebenwirkungen eines Produkts erst nach dessen Zulassung bzw. Registrierung entdeckt werden, sodass es ganz oder teilweise vom Markt genommen werden muss. Eine solche Rücknahme kann freiwillig erfolgen oder auch durch rechtliche oder behördliche Schritte begründet sein.

So wurden im Jahr 2019 nach Rückmeldung der Europäischen Arzneimittel-Agentur European Medicines Agency (EMA) Risikominimierungsmaßnahmen für hydroxyethylstärkehaltige (HES) Produkte von Fresenius Kabi initiiert (kontrollierte Abgabe von HES-haltigen Arzneimitteln an akkreditierte Krankenhäuser, Schulungen und Briefe an Angehörige der Gesundheitsberufe sowie Warnhinweise auf der Verpackung). Basierend auf den Ergebnissen einer Studie, die die Routineanwendung von HES in akkreditierten Kliniken untersuchte, hatte sich die EMA für ein Ruhelassen der Marktzulassung HES-haltiger Lösungen ausgesprochen. Die EU-Länder durften jedoch selbst entscheiden, ob sie das Ruhenlassen der Marktzulassung sofort umsetzen oder von einer 18-monatigen Übergangslösung Gebrauch machen.

Folgestudien sowie vergleichbare Maßnahmen könnten auch von Behörden in Nicht-EU-Mitgliedsstaaten ergriffen werden. Derzeit werden zwei behördenbeauflagte Studien durchgeführt, die die Langzeitsicherheit und die Wirksamkeit von unseren HES-Produkten in chirurgischen und schwerverletzten (Trauma) Patienten untersucht. Die entsprechenden Studienberichte werden Ende Februar 2023 bei der EMA eingereicht und bewertet werden.

Da wir Produkte für unterschiedliche Produktsegmente entwickeln, sind diese Risiken im Fresenius-Konzern breit gestreut.

Wir begegnen ihnen, indem wir Entwicklungstrends kontinuierlich analysieren und evaluieren sowie die Projektfortschritte überprüfen. Zugleich überwachen wir die strikte Einhaltung gesetzlicher Vorgaben für die klinische und chemisch-pharmazeutische Forschung und Entwicklung.

Bei I.V.-Arzneimitteln ist es darüber hinaus entscheidend, dass rechtzeitig und stetig neue Produkte eingeführt werden. Daher überwachen wir die Entwicklung neuer Produkte anhand detaillierter Projektpläne und orientieren uns strikt an Erfolgsfristen. So können wir Gegenmaßnahmen ergreifen, falls wir die geplanten Ziele infrage stellen müssen.

Sowohl Fresenius Medical Care als auch Fresenius Kabi sind typischen Patentrisiken ausgesetzt. Dazu gehört ein unzureichender Schutz der von uns entwickelten Technologien und Produkte durch Patente. Wettbewerber könnten dadurch unsere Produkte kopieren, ohne vergleichbare Entwicklungskosten tragen zu müssen.

Risiken im Zusammenhang mit gestiegenen regulatorischen Anforderungen in den Bereichen Nachhaltigkeit und Einhaltung der Menschenrechte

Die zunehmenden Nachhaltigkeits-Anforderungen von Regierungen, Investoren und Kunden sowie im Rahmen von Finanzierungstransaktionen könnten zu zusätzlichen Kosten führen. Die wachsenden Anforderungen und Sorgfaltspflichten im regulatorischen Umfeld, aber auch die Selbstverpflichtung gegenüber eigenen Nachhaltigkeits- und Klimaschutzzielen, bergen zusätzliche Haftungsrisiken. Darüber hinaus kann ein geschäftliches Engagement in Bereichen, die im Fokus gesellschaftlicher Diskussion zur Nachhaltigkeit stehen, negativ wahrgenommen werden und negative Medienaufmerksamkeit auslösen. Dies könnte zu Reputationsschäden führen und sich auf die Erreichung unserer Geschäftsziele auswirken. Seit 2017 ermitteln wir in einer umfangreichen Wesentlichkeitsanalyse die wesentlichen Themen für Fresenius mit Blick auf etwaige Umwelt- und Sozialrisiken sowie damit verbundene Menschenrechts- und Reputationsrisiken.

Risiken aus Akquisitionen

Die Übernahme und Integration von Unternehmen birgt Risiken, die sich nachteilig auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von Fresenius auswirken können. Vollzugsbedingungen, wie z. B. die kartellrechtliche Freigabe, die Erfüllung von Zusicherungen und Gewährleistungen und die Einhaltung von Gesetzen und Vorschriften, sind oft Teil solcher Übernahmeprozesse. Eine Nichterfüllung dieser Vollzugsbedingungen durch eine Transaktionspartei könnte zu Rechtsstreitigkeiten zwischen den Parteien oder mit Dritten und so zu Ansprüchen gegen Fresenius führen.

Die Strukturen eines erworbenen Unternehmens müssen integriert, rechtliche und vertragliche Fragen gelöst und das Marketing, der Service für Patientinnen und Patienten sowie logistische Abläufe vereinheitlicht werden. Dabei besteht das Risiko, wesentliche Führungskräfte zu verlieren. Auch der Geschäftsablauf sowie die Geschäftsbeziehungen zu Kundinnen und Kunden und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern könnten in Mitleidenschaft gezogen oder Change-of-Control-Klauseln in Anspruch genommen werden. Der Integrationsprozess erweist sich möglicherweise als schwieriger oder kostet mehr Zeit und Mittel als erwartet. In der Geschäftstätigkeit neu erworbener Gesellschaften könnten Risiken auftreten, die Fresenius nicht erkannt oder als nicht wesentlich erachtet hat. Vorteile, die Fresenius sich von dem Erwerb versprochen hat, treffen möglicherweise nicht oder nicht im erwarteten Maße ein. Künftige Akquisitionen könnten eine Herausforderung für die Finanzierung und das Management unseres Geschäfts darstellen. Ferner kann der Erwerb von Unternehmen zur Folge haben, dass Fresenius gegenüber Dritten direkt oder mittelbar in Haftung genommen wird oder Ansprüche gegenüber Dritten sich als nicht durchsetzbar erweisen.

Risiken aus Akquisitionen begegnen wir mit einer strukturierten und detaillierten Due Diligence vor der Akquisitionsentscheidung und mit detaillierten Integrationsplänen sowie mit einem dezidierten Integrations- und Projektmanagement danach. So können wir bei Abweichungen von der erwarteten Entwicklung frühzeitig Gegenmaßnahmen ergreifen.