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Vermögens­ und Kapitalstruktur

Die Bilanzsumme des Konzerns stieg um 6 % (währungsbereinigt: 4 %) auf 76.415 Mio € (31. Dezember 2021: 71.962 Mio €). Der Anstieg ist im Wesentlichen auf die Ausweitung der Geschäftstätigkeiten und Währungsumrechnungseffekte zurückzuführen. Die Inflationsentwicklung hatte im Berichtsjahr keine signifikanten Auswirkungen auf die Vermögenslage von Fresenius.

Die kurzfristigen Vermögenswerte stiegen um 5 % (währungsbereinigt: 4 %) auf 18.279 Mio € (31. Dezember 2021: 17.461 Mio €). Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen nahmen um 1 % auf 7.008 Mio € ab (31. Dezember 2021: 7.045 Mio €). Die durchschnittliche ForderungslaufzeitForderungslaufzeit (Days Sales Outstanding, DSO)Kennzahl, ​die ​angibt, ​nach ​wie ​vielen ​Tagen ​eine ​Forderung ​im ​Durchschnitt ​beglichen ​wird. lag mit 65 Tagen unter dem Vorjahresniveau von 70 Tagen.

Die Vorräte sind um 15 % auf 4.833 Mio € gestiegen (31. Dezember 2021: 4.218 Mio €). Die Vorratsreichweite betrug 64 Tage (31. Dezember 2021: 63 Tage). Der Anteil der Vorräte an der Bilanzsumme ist gegenüber dem Vorjahresstichtag auf 6,3 % gestiegen (31. Dezember 2021: 5,9 %).

Die langfristigen Vermögenswerte stiegen um 7 % (währungsbereinigt: 4 %) auf 58.136 Mio € (31. Dezember 2021: 54.501 Mio €). Dem Anstieg durch Akquisitionen sowie neue Nutzungsrechte aus Leasingverträgen standen im Wesentlichen Abschreibungen gegenüber. Die Firmenwerte und immateriellen Vermögenswerte in Höhe von insgesamt 35.843 Mio € (31. Dezember 2021: 32.774 Mio €) haben sich als werthaltig erwiesen. Der Anstieg ist im Wesentlichen auf Währungsumrechnungseffekte sowie Akquisitionen bei Fresenius Medical Care und Fresenius Kabi zurückzuführen. Der Zugang zum Firmenwert aus Akquisitionen im Geschäftsjahr 2022 betrug 1.536 Mio €. 

Bilanzübersicht

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in Mio. € 31. Dez. 2022 31. Dez. 2021 Wachstum
AKTIVA      
Kurzfristige Vermögenswerte 18.279 17.461 5 %
davon Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 7.008 7.045 -1 %
davon Vorräte 4.833 4.218 15 %
davon flüssige Mittel 2.749 2.764 -1 %
davon sonstiges Umlaufvermögen 3.689 3.434 7 %
Langfristige Vermögenswerte 58.136 54.501 7 %
davon Sachanlagen 12.919 12.569 3 %
davon Firmenwerte und immaterielle Vermögenswerte 35.843 32.774 9 %
davon Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen 5.922 6.014 -2 %
Bilanzsumme 76.415 71.962 6 %
       
PASSIVA      
Verbindlichkeiten 44.197 42.674 4 %
davon Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 2.070 2.039 2 %
davon Rückstellungen und sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 10.488 10.594 -1 %
davon Finanzverbindlichkeiten 27.763 27.155 2 %
davon Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen 6.592 6.590 0 %
davon sonstige langfristige Verbindlichkeiten / Verbindlichkeiten verbundene Unternehmen 3.876 2.886 34 %
Anteile anderer Gesellschafter 11.803 10.290 15 %
Eigenkapital der Anteilseigner der Fresenius SE & Co. KGaA 20.415 18.998 7 %
Summe Eigenkapital 32.218 29.288 10 %
Bilanzsumme 76.415 71.962 6 %

Fünfjahresübersicht Vermögenslage

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in Mio. € 2022 2021 2020 2019 2018
Bilanzsumme 76.415 71.962 66.646 67.006 56.703
Eigenkapital1 32.218 29.288 26.023 26.580 25.008
Eigenkapitalquote1 in % 42 % 41 % 39 % 40 % 44 %
Eigenkapital1 / Langfristige Vermögenswerte, in % 56 % 54 % 51 % 51 % 60 %
Finanzverbindlichkeiten 27.763 27.155 25.913 27.258 18.984
Finanzverbindlichkeiten in % der Bilanzsumme 36 % 38 % 39 % 41 % 33 %
Gearing1 in % 78 % 83 % 93 % 96 % 65 %
1 Einschließlich nicht beherrschender Anteile

Das Eigenkapital stieg um 10 % (währungsbereinigt: 7 %) auf 32.218 Mio € (31. Dezember 2021: 29.288 Mio €). Der Anstieg ist auf das Konzernergebnis sowie Währungsumrechnungseffekte zurückzuführen. Das Konzernergebnis, das auf die Anteilseigner der Fresenius SE & Co. KGaA entfällt, erhöhte das Eigenkapital um 1.372 Mio €. Die Eigenkapitalquote betrug 42,2 % (31. Dezember 2021: 40,7 %).

Die Passivseite der Konzern-Bilanz zeigt eine solide Finanzierungsstruktur: Das Eigenkapital des Konzerns einschließlich nicht beherrschender Anteile deckt die langfristigen Vermögenswerte zu 56 % (31. Dezember 2021: 54 %). Eigenkapital einschließlich nicht beherrschender Anteile und langfristige Verbindlichkeiten decken die gesamten langfristigen Vermögenswerte und 96 % der Vorräte ab.

Die langfristigen Verbindlichkeiten des Konzerns stiegen um 11 % (währungsbereinigt: 9 %) auf 30.539 Mio € (31. Dezember 2021: 27.612 Mio €). Die kurzfristigen Verbindlichkeiten des Konzerns fielen um 9 % (währungsbereinigt: -11 %) auf 13.658 Mio € (31. Dezember 2021: 15.062 Mio €).

Es bestehen im Konzern keine sonstigen Rückstellungen, die als Einzelsachverhalt von wesentlicher Bedeutung sind. Die sonstigen Rückstellungen resultieren im Wesentlichen aus Rückstellungen für Selbstversicherungsprogramme, für Personalaufwendungen, für Garantien und Reklamationen sowie für Prozess- und sonstige Rechtsrisiken.

Die Finanzverbindlichkeiten des Konzerns stiegen um 2 % (währungsbereinigt: 1 %) auf 27.763 Mio € (31. Dezember 2021: 27.155 Mio €). Der Anteil an der Bilanzsumme lag bei 36 % (31. Dezember 2021: 38 %). Von den Finanzverbindlichkeiten sind rund 28 % in US-Dollar aufgenommen. Das Volumen mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr betrug 3.036 Mio € (31. Dezember 2021: 4.772 Mio €); bei den Fälligkeiten von über einem Jahr handelte es sich um einen Betrag von 24.727 Mio € (31. Dezember 2021: 22.383 Mio €).

Die sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten / Verbindlichkeiten verbundene Unternehmen stiegen um 34 % auf 3.876 Mio €. Dieser Anstieg resultiert im Wesentlichen aus höheren Verbindlichkeiten aus Put-Optionen, die im Zusammenhang mit im Jahr 2022 getätigten Akquisitionen, hauptsächlich InterWell und mAbxience, eingegangen wurden.   

Die Netto-Finanzverbindlichkeiten des Konzerns stiegen um 3 % (währungsbereinigt: 1 %) auf 25.014 Mio € (31. Dezember 2021: 24.391 Mio €).

Das Verhältnis der Netto-Finanzverbindlichkeiten zum Eigenkapital einschließlich nicht beherrschender Anteile (Gearing) beträgt 78 % (31. Dezember 2021: 83 %).

Die Eigenkapitalrentabilität nach Steuern1 (Eigenkapital der Anteilseigner der Fresenius SE & Co. KGaA) betrug 8,5 % (31. Dezember 2021: 9,8 %). Die Gesamtkapitalrentabilität nach Steuern und vor nicht beherrschenden Anteilen1 betrug 3,5 % (2021: 4,0 %).

Der ROIC betrug 5,1 %2 (2021: 5,9 %2). Der ROOA betrug 5,7 %2 (2021: 6,5 %2). Geschätzte Covid-19-Effekte hatten einen negativen Einfluss von 80 Basispunkten auf den ROICROIC (Return on Invested Capital)Rentabilität ​des ​investierten ​Kapitals. ​Errechnet ​aus: ​(EBIT ​- ​Steuern) ​: ​investiertes ​Kapital ​Investiertes ​Kapital ​= ​Bilanzsumme ​+ ​kumulierte ​Goodwill-Abschreibung ​- ​aktive ​latente ​Steuern ​- ​flüssige ​Mittel ​- ​Lieferantenverbindlichkeiten ​- ​Rückstellungen ​(ohne ​Pensionsrückstellungen) ​- ​sonstige ​nicht ​verzinsliche ​Verbindlichkeiten. sowie negativen Einfluss von 90 Basispunkten auf den ROOAROOA (Return on Operating Assets)Rentabilität ​des ​betriebsnotwendigen ​Vermögens. ​Die ​Rentabilität ​des ​betriebsnotwendigen ​Vermögens ​(ROOA) ​ist ​definiert ​als ​Quotient ​aus ​dem ​EBIT ​und ​dem ​durchschnittlichen ​betriebsnotwendigen ​Vermögen. ​Das ​betriebsnotwendige ​Vermögen ​ermittelt ​sich ​aus ​der ​Bilanzsumme ​abzüglich ​der ​aktiven ​latenten ​Steuern, ​der ​Lieferantenverbindlichkeiten, ​der ​zweckgebundenen ​Finanzmittel ​sowie ​der ​erhaltenen ​Anzahlungen ​und ​zugesagten ​Fördermittel.. Bei der Berechnung des ROIC wirkt sich in der Position „Investiertes Kapital“ der Firmenwert in Höhe von 31,4 Mrd € als maßgebliche Einflussgröße aus.

1 Vor Sondereinflüssen
2 Vor Sondereinflüssen; pro-forma abgeschlossene Akquisitionen / Desinvestitionen

Hierbei ist zu berücksichtigen:

Rund 65 % des Firmenwerts entfallen auf die strategisch bedeutsamen Akquisitionen von

  • National Medical Care im Jahr 1996,
  • Renal Care Group und HELIOS Kliniken im Jahr 2006,
  • APP Pharmaceuticals im Jahr 2008,
  • Liberty Dialysis Holdings im Jahr 2012,
  • Kliniken der Rhön-Klinikum AG im Jahr 2014,
  • Quirónsalud und dem BiosimilarsBiosimilarsBiosimilars ​sind ​Nachahmerprodukte ​von ​biotechnologisch ​hergestellten ​Arzneimitteln, ​sogenannten ​Biopharmazeutika.-Geschäft im Jahr 2017,
  • NxStage im Jahr 2019 sowie
  • der Eugin-Gruppe im Jahr 2021
  • Ivenix, mAbxience und InterWell Health im Jahr 2022.

Diese Akquisitionen haben die Marktstellung des Fresenius-Konzerns erheblich gestärkt.

Der durchschnittliche Gesamtkapitalkostensatz (Weighted Average Cost of Capital  – WACC) betrug für Fresenius Medical Care 6,05 %, für die übrigen Unternehmensbereiche 5,65 %.

Fünfjahresübersicht Finanzierungskennzahlen1,2

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  31.12.2022 31.12.2021 31.12.2020 31.12.2019 31.12.2018
Finanzverbindlichkeiten / EBITDA 4,0 4,0 3,6 3,8 3,2
Netto-Finanzverbindlichkeiten  / EBITDA3 3,7 3,5 3,4 3,6 2,7
Netto-Finanzverbindlichkeiten /  EBITDA4 3,6 3,6 3,4 3,6 2,7
EBITDA / Finanzergebnis 12,8 13,6 10,9 9,9 10,6
1 Vor Sondereinflüssen
2 Bei Pro-forma-Akquisitionen wird der zeitanteilig fehlende EBITDA für die vollen 12 Monate eingerechnet. Bei Desinvestitionen wird der EBITDA-Anteil der letzten 12 Monate herausgerechnet.
3 Netto-Finanzverbindlichkeiten und EBITDA jeweils zu durchschnittlichen Wechselkursen der vorhergehenden zwölf Monate gerechnet
4 Netto-Finanzverbindlichkeiten zum Stichtagskurs; EBITDA zu durchschnittlichen Wechselkursen der vorhergehenden zwölf Monate gerechnet

ROIC und ROOA nach Unternehmensbereichen

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  ROIC ROOA
in % 2022 2021 2022 2021
Fresenius Medical Care1,2 4,1 5,2 5,3 6,2
Fresenius Kabi1,2 7,8 8,8 7,9 9,4
Fresenius Helios1,2 5,4 5,2 6,0 5,9
Fresenius Vamed2 1,1 4,5 0,8 4,3
Konzern1,2 5,1 5,9 5,7 6,5
1 Pro-forma-Akquisitionen (Beinhaltet Anpassungen für in der Berichtsperiode getätigte Akquisitionen, deren Kaufpreis eine bestimmte Größenordnung übersteigt)
2 Vor Sondereinflüssen
Devisen­ und Zinsmanagement

Zum 31. Dezember 2022 betrug das Nominalvolumen aller Devisenkontrakte 4.420 Mio € mit einem beizulegenden Zeitwert von 28 Mio €.