Skip to content

GRI 201-2

Im Berichtsjahr 2021 berichteten wir erstmals über die ­EU-Taxonomie-Fähigkeit (Eligibility) unserer Wirtschaftstätigkeiten für die Umweltziele Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel. Für das Berichtsjahr 2022 haben wir die verpflichtende Berichterstattung über die Anwendung und die Ergebnisse der Konformitätskriterien (Alignment) ergänzt. Dies erfolgt in Übereinstimmung mit den Pflichtangaben des Artikel 8 der Verordnung (EU) 2020 / 852 vom 18. Juni 2020 über die Einrichtung eines Rahmens zur Erleichterung nachhaltiger Investitionen und zur Änderung der Verordnung (EU) 2019 / 2088 (EU-Taxonomieverordnung) und den hierzu erlassenen delegierten Rechtsakten.

Im Berichtsjahr 2022 haben wir die Beschreibungen der Wirtschaftstätigkeiten aus Anhang I (Wesentlicher Beitrag zum Klimaschutz) und Anhang II (Wesentlicher Beitrag zur Anpassung an den Klimawandel) erneut mit unseren Produkten und Dienstleistungen, unseren Investitionsausgaben und Betriebsausgaben abgeglichen. Dieser Prozess bestätigte, dass wir uns wie im Vorjahr auf die Prüfung der Anforderungen zum Umweltziel Klimaschutz (Anhang I) konzentrieren können. Zu diesem Zweck wurden in einem mehrstufigen Prozess weitere Informationen zu den Umsatz-, Capex- und Opex-Kennzahlen auf Ebene der Unternehmensbereiche und deren Segmente erörtert, erhoben und konsolidiert. Wir stützten uns bei der Erhebung der EU-Taxonomie-Kennzahlen auf unser Finanzberichterstattungssystem, um eine vollständige und eindeutige Abstimmung mit den entsprechenden Posten in den Jahresabschlüssen zu gewährleisten und eine Doppelerfassung zu vermeiden.

Die Analyse bestätigte unsere bisherigen Erkenntnisse. Als weltweit tätiger Gesundheitskonzern mit Produkten und Dienstleistungen für die DialyseDialyseForm ​der ​Nierenersatztherapie, ​bei ​der ​eine ​halbdurchlässige ​Membran ​– ​in ​der ​Peritonealdialyse ​das ​Peritoneum ​(Bauchfell), ​in ​der ​Hämodialyse ​die ​Membran ​des ​Dialysators ​– ​zur ​Reinigung ​des ​Blutes ​von ​Patientinnen ​und ​Patienten ​genutzt ​wird., das Krankenhaus und die ambulante Versorgung sind unsere wesentlichen Geschäftstätigkeiten nicht Fokus der bisher anzuwendenden Umweltziele. Dies spiegelt sich in den nach wie vor geringen EU-Taxonomie-fähigen Anteilen unseres Umsatzes wider. Ferner bekräftigte die Analyse unsere Investitionen in bestehende und neue Gebäudeinfrastruktur als EU-Taxonomie-fähige Capex. Und auch für unsere Betriebsausgaben (Opex) bestätigten sich nach nochmaliger und tiefergehender Untersuchung unsere bisherigen Erkenntnisse, dass keine wesentlichen EU-Taxonomie-fähigen Anteile identifiziert werden konnten.

Darüber hinaus haben wir im Berichtsjahr unsere EU-Taxonomie-fähigen Wirtschaftstätigkeiten auf die Erfüllung der Konformitätskriterien, bestehend aus technischen Bewertungskriterien für einen wesentlichen Beitrag zu den Umweltzielen und die Vermeidung erheblicher Beeinträchtigungen (Do No Significant Harm) sowie den sozialen ­Mindeststandards (Minimum Safeguards) überprüft. Hierfür wurden aktuelle Bauprojekte der Unternehmensbereiche mit den entsprechenden Fachexpertinnen und -experten auf die Anwendbarkeit der EU-Taxonomie-Anforderungen untersucht. Die Analyse hat ergeben, dass die Konformitätskriterien zum aktuellen Zeitpunkt in den für uns zutreffenden Aktivitäten Neubau von Gebäuden (7.1), Renovierung von Gebäuden (7.2) und Erwerb von Gebäuden (7.7) noch nicht umgesetzt oder belegt werden können. Auch in Zukunft werden wir die Anwendung der EU-Taxonomie-Konformitätskriterien in unseren Bauprojekten prüfen und wo anwendbar implementieren.

EU-Taxonomie-Kennzahlen 2022

Download(XLS, 35 kB)
KPI Taxonomie-konform Taxonomie-fähig
aber nicht -konform
Nicht
Taxonomie-fähig
Umsatz 0,0 % 1,0 % 99,0 %
Capex 0,0 % 36,7 % 63,3 %
Neubau von Gebäuden 5,7 %
Renovierung von Gebäuden 7,6 %
Erwerb von Gebäuden 23,4 %
Opex 0,0 % 0,0 % 100,0 %

Die ausführlichen Tabellen gemäß EU-Taxonomieverordnung finden Sie unter ESG-Kennzahlen und -Standards.

Umsatz

Der Umsatz des Geschäftsjahres 2022 bildet den Nenner der Umsatz-Kennzahlen und kann der gemäß IAS 1 aufgestellten Gewinn- und Verlustrechnung des Konzerns entnommen werden. Die EU-Taxonomie-fähigen Umsatzanteile 2022 (1,0 %) beziehen sich auf die von ­Fresenius Vamed erwirtschafteten externen Umsätze im Projektgeschäft mit Gesundheitseinrichtungen (nach IFRS 15). Von dem Gesamtbetrag 424 Mio € entfielen mehrheitlich rund 403 Mio € auf die Wirtschaftstätigkeit Neubau von Gebäuden (7.1) und der verbleibende Betrag auf Renovierung von Gebäuden (7.2). Diese EU-Taxonomie-fähigen Wirtschaftstätigkeiten erfüllen zurzeit noch nicht die technischen Bewertungskriterien und sind damit nicht EU-Taxonomie-konform (aligned). Für das Berichtsjahr 2022 sind darüber hinaus keine weiteren Wirtschaftstätigkeiten, die einen materiellen Beitrag in Höhe von mindestens 1 % zum Umsatz des Geschäftsjahres 2022 beitragen, anwendbar.

Capex

Die für die Berechnung der Capex-Kennzahl (Nenner) genutzten Beträge basieren auf den im Konzernabschluss berichteten Investitionsausgaben, die sich aus den Zugängen im Geschäftsjahr bei den Sachanlagen (IAS 16) und ­sonstigen immateriellen Vermögenswerten (IAS 38) ohne Firmenwerte ergeben. Ergänzend werden in der EU-Taxonomie-Kennzahl die Nutzungsrechte aus Leasingverhält­nissen (IFRS 16) berücksichtigt. Das beinhaltet auch die Zugänge aus Unternehmenszusammenschlüssen. Diese Informationen sind im Konzern-Anhang auf den Seiten 332, 334 und 363 zu ­finden.

Für die Identifikation der EU-Taxonomie-fähigen Anteile (Zähler) wurden auf Basis dieser Definition die Capex-Projekte der Unternehmensbereiche genauer untersucht. Dies erfolgte durch die Zuordnung der wertmäßigen Bestandteile zu den relevanten Wirtschaftstätigkeiten aus Anhang I, im Wesentlichen der Neubau von Gebäuden (7.1), die Renovierung von Gebäuden (7.2) sowie für Leasingprojekte der Erwerb von Gebäuden (7.7). Nach Analyse der Capex-Definitionen der EU-Taxonomieverordnung haben wir einzig den Anteil der Investitionsausgaben (Capex) als anwendbar bestimmt, der sich auf den Erwerb von Produkten und Dienstleistungen aus einer EU-Taxonomie-fähigen Wirtschaftstätigkeit bezieht.

Die EU-Taxonomie-fähigen Capex-Anteile 2022 (36,7 %) beziehen sich auf Investitionen aller Unternehmensbereiche in den Neubau und die Renovierung von Gebäuden, wie Kliniken oder Produktionsstätten. Im Jahr 2021 lag der Wert bei 49 %. Der Rückgang im Berichtsjahr ist insbesondere durch zwei Akquisitionen von Fresenius Kabi begründet, die die Capex-Grundgesamtheit (Nenner) überproportional erhöhen. Von dem Gesamtbetrag 1.290 Mio € in 2022 entfielen 202 Mio € auf die Wirtschaftstätigkeit Neubau von Gebäuden (7.1) und 265 Mio € auf Renovierung von Gebäuden (7.2), die sich vollständig aus Zugängen zu Gebäuden und Zugängen zu Anlagen im Bau zusammensetzen, sowie 823 Mio € aus Nutzungsrechten aus Leasingverhältnissen (IFRS 16) und den Erwerb von Gebäuden (7.7), von denen 63 Mio € aus Unternehmenszusammenschlüssen resultieren. Diese EU-Taxonomie-fähigen Wirtschaftsaktivitäten erfüllen zurzeit nicht die technischen Bewertungskriterien und sind damit nicht EU-Taxonomie-konform (aligned). Für das Berichtsjahr 2022 sind darüber hinaus keine weiteren Wirtschaftstätigkeiten, die einen materiellen Beitrag in Höhe von mindestens 1 % zu der Capex-Kennzahl (Nenner) beitragen, anwendbar.

Opex

Die für die Berechnung der Opex-Kennzahl (Nenner) genutzten Beträge basieren auf den im Konzernabschluss berichteten direkten Kosten für Forschung und Entwicklung (Konzern-Anhang Seite 325) sowie den Kosten für kurzfristiges Leasing (Konzern-Anhang Seite 363). Zusätzlich wurde bei allen Unternehmensbereichen der Aufwand für Wartung und Instandhaltung, wie bspw. Reparatur- und Wartungs­kosten sowie Instandsetzungsmaterialien, aus den lokalen Enterprise-Resource-Planning (ERP)-Systemen abgefragt. Für die Identifikation der EU-Taxonomie-fähigen Anteile (Zähler) wurden die genannten Einzelposten mit den Beschreibungen der Wirtschaftstätigkeiten aus Anhang I abgeglichen. Nach Prüfung der Opex-­Definitionen der ­EU-Taxonomieverordnung haben wir einzig den Anteil der Betriebsausgaben, der mit dem Erwerb von Produkten und Dienstleistungen aus einer EU-Taxonomie-fähigen Wirtschaftstätigkeit verbunden ist, als anwendbar bestimmt. Im Rahmen der Analyse haben wir keine wesentlichen EU-Taxonomie-fähigen Bestandteile identifiziert, die relevanten Wirtschaftstätigkeiten im Sinne der EU-Taxonomie direkt zuzuordnen sind. Die wesentlichen Ausgaben ­für den Erhalt unserer Gebäudeinfrastruktur werden kapitalisiert und finden sich damit in den EU-Taxonomie-fähigen Capex wieder.