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GRI 416/3-3, 417/3-3

In der Akutversorgung, der Pflege und dem Projektmanagement werden alle Prozesse regelmäßig auf ihre Tauglichkeit überprüft und bei Bedarf angepasst.

In Übereinstimmung mit den Richtlinien der BAR setzt Fresenius Vamed alle relevanten Maßnahmen zur Erhöhung der Patientensicherheit in den Einrichtungen der post­akuten Versorgung um – u. a. Patientenbefragungen, Beschwerdemanagement und regelmäßige interne Audits aller Bereiche. Rückmeldungen zur Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität erhält das Unternehmen von den Kostenträgern, z. B. im Rahmen der Qualitätssicherung der Deutschen Rentenversicherung oder der gesetzlichen Krankenkassen. In allen Gesundheitseinrichtungen von Fresenius Vamed erhalten die Patientinnen und Patienten entsprechendes Informationsmaterial und Patientenschulungen, um den langfristigen Behandlungserfolg zu sichern. In einigen Einrichtungen des Gesundheitswesens gibt es zudem Meldesysteme für Beschwerden. Im Projektgeschäft von Fresenius Vamed legen die Leitgesellschaften Richtlinien für alle Tochtergesellschaften fest, die in jährlichen Audits überprüft werden.

In 21 vollstationären Einrichtungen werden pflegebedürftige Menschen mit den Pflegegraden 1 bis 5 ­versorgt. Das Pflege- und Betreuungsspektrum umfasst die Grundpflege und medizinische Behandlungspflege, die soziale Betreuung, tagesstrukturierende Maßnahmen sowie die zusätzliche Fürsorge für Pflegebedürftige mit erheb­lichem Bedarf an allgemeiner Beaufsichtigung und Betreuung (Demente), und die spezialpflegerische Versorgung von Menschen mit schweren neurologischen Erkrankungen, mit psychiatrischen oder gerontopsychiatrischen Erkrankungen und von Menschen mit Suchtfolgeerkrankungen. Alle Pflegeeinrichtungen bieten neben der vollstationären Langzeitpflege auch Kurzzeit- und Verhinderungspflege an.

Die Pflegeeinrichtungen sind eng mit den nahe gelegenen Helios-Kliniken verbunden, um den Bewohnerinnen und Bewohnern schnell die beste medizinische Versorgung bieten zu können.

In der Geriatrie und Altenpflege sowie in der Palliativmedizin setzt Fresenius Vamed auf das bekannte methodische Konzept der Salutogenese: ein selbstbestimmtes Leben in Würde führen. Der Ansatz basiert auf einem klaren Verständnis der individuellen Prozesse zur Förderung und Erhaltung von Gesundheit und Wohlbefinden unserer Bewohnerinnen und Bewohner. In der Pflege und Betreuung stellen wir die Lebensqualität und das Gefühl der Geborgenheit und Zugehörigkeit in den Mittelpunkt.

Organisation und Verantwortlichkeiten

Im Vorstand von Fresenius Vamed ist der für das Dienstleistungsgeschäft verantwortliche Vorstandsbereich verantwortlich für Patienten- und Produktsicherheit.

Um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für Qualitäts­anforderungen zu sensibilisieren, setzt Fresenius Vamed Beschäftigte für das Qualitäts- und Risikomanagement ein. Als Stabsstellen sind diese den Geschäftsführungen direkt unterstellt. Qualitätsbeauftragte führen Schulungen durch; damit binden sie alle Beschäftigten in die Qualitätsmanagementsysteme ihrer Einrichtungen ein. So gewährleisten sie, dass die Belegschaft ihrer Sorgfaltspflicht nachkommt. Bereits in den Einarbeitungskonzepten und Einführungsveranstaltungen informiert Fresenius Vamed seine Beschäftigten über das eigene Qualitätsverständnis. Vorgaben werden schriftlich an die betroffenen Bereiche und Abteilungen kommuniziert und für sie dokumentiert (z. B. mittels Arbeitsanweisung der jeweiligen Geschäftsführung).

Das VAMED International Medical Board (IMB) stellt den Austausch zwischen den Ärztinnen und Ärzten von Fresenius Vamed aus Österreich, Deutschland, Tschechien, der Schweiz und den Vereinigten Arabischen Emiraten sicher. Innerhalb von Fresenius Vamed erfolgen Abstimmungen zwischen medizinischen Fachgruppen sowie auf Führungskräftekonferenzen zu Qualität und Sicherheit.

Richtlinien und Regularien

Fresenius Vamed gibt ethische Standards über ein eigenes Leitbild vor und daneben über den Verhaltenskodex, den Clinical Code of Conduct und den Verhaltenskodex für Geschäftspartner.

Die internen Vorgaben von Fresenius Vamed leiten sich aus regulatorischen Anforderungen ab, die europaweit z. B. an die Rehabilitation gestellt werden. In der Pflege folgt Fresenius Vamed dem bekannten methodologischen Konzept der Salutogenese. Außer an gesetzlichen Vorgaben und den Anforderungen der Kostenträger orientiert sich Fresenius Vamed auch an internationalen Normen wie ISO oder EFQM, Expertenstandards und medizinischen Leit­linien. Alle internen Leitlinien werden regelmäßig überprüft und bei Bedarf aktualisiert. Über das Intranet können sich die Beschäftigten zu den Vorgaben informieren.

Hygienemanagement bei Reha und Pflege

Bei der Hygiene in den Rehakliniken und Pflegeeinrich­tungen liegt eine Aufgabe für Fresenius Vamed darin, den höchstmöglichen Schutz aller sicherzustellen – ohne die rehabilitativen Maßnahmen für die einzelne Person einzuschränken. Die Patientinnen und Patienten während ihres Aufenthalts vor infektiösen Krankheiten zu schützen hat dabei höchste Priorität. Neu installierte Gesundheitseinrichtungen beachten ab dem ersten Tag systematische Vorgaben, die verhindern sollen, dass Infektionen ausbrechen oder sich verbreiten. Klar definierte Abläufe werden eingehalten und die Einhaltung von Hygienevorschriften wird streng kontrolliert.

Die Hygienestandards von Fresenius Vamed in Deutschland orientieren sich an den Empfehlungen der Kom­mission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) des RKI. Diese Empfehlungen berücksichtigen alle gesetzlichen Anforderungen an die Hygiene.

In den deutschen Einrichtungen von Fresenius Vamed koordiniert der Head of Hospital Hygiene (der zentrale Hygienebeauftrage) die Hygienefachkräfte und legt in Abstimmung mit dem CMO übergreifende Standards fest. Eine der wichtigsten Hygienemaßnahmen ist die Hände­desinfektion. Fresenius Vamed orientiert sich dabei an den Richtlinien der WHO. Hygienefachkräfte, Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegekräfte mit besonderer Hygieneverantwortung setzen die Maßnahmen der Krankenhaushygiene um. In Österreich bildet das Bundeskrankenanstaltengesetz die Grundlage für die Führung von Hygieneplänen, Hygiene­begehungen sowie den Einsatz von Hygienefachkräften und Ärztinnen und Ärzten mit besonderer Hygieneverantwortung. Im Zuge der Covid-19-Pandemie wurden die Hygienebegehungen in den Einrichtungen verstärkt. Ebenso wurden wiederkehrend die Händehygiene und das richtige Tragen der Schutzausrüstung thematisiert.

Personalisierte und individuell abgestimmte Rehabilitationsziele

Fresenius Vamed nutzt moderne, ressourcenorientierte Ansätze, wie beispielsweise das ICF-Konzept (International Classification of Functioning, Disability and Health) seit 2015 oder das computerunterstützte Evaluierungssystem CHES (Computer-based Health Evaluation System) seit 2020. Dies ermöglicht den Patientinnen und Patienten, auch nach schweren Erkrankungen eine bestmögliche und evidenzbasierte Funktionsverbesserung zur Steigerung ihrer Aktivität und Partizipation in allen Lebensbereichen zu erzielen.

Darüber hinaus werden die Befunde zur Behandlungsqualität z. B. bei Fresenius Vamed Deutschland auf der Website Qualitaetskliniken.de veröffentlicht. So können sich Patientinnen und Patienten über zentrale Qualitätspara­meter der verschiedenen Kliniken informieren, bevor sie aufgenommen werden.

Erfassung der Patientenzufriedenheit und Beschwerdeprozesse

GRI 2-25

Fresenius Vamed erfasst die Zufriedenheit der Patientinnen und Patienten in den Gesundheitseinrichtungen in einem laufenden und strukturierten Prozess. Die Auswertung erfolgt wöchentlich oder monatlich. Das Unternehmen sammelt Daten, bewertet sie intern und setzt geeignete Maßnahmen zur Verbesserung der Patientenzufriedenheit um, falls nötig. Die Patientenumfragen können sowohl während des Aufenthalts als auch nach der Entlassung erfolgen, in einigen Einrichtungen wird beides umgesetzt. Dadurch erhalten sie ein umfassendes Bild der allgemeinen Patientenzufriedenheit.

Für kritische Vorfälle und Beinaheunfälle nutzt Fresenius Vamed Meldesysteme in seinen Gesundheitseinrichtungen, z. B. ein elektronisches CIRS-System. Hier können kritische Ereignisse anonym gemeldet werden. Ein eigens dafür etabliertes Gremium bearbeitet die Meldungen. Daneben ­kommen bei Fresenius Vamed auch Systeme für Verbesserungsvorschläge, Materialvigilanz (Materialsicherheit) und Pharmakovigilanz (Arzneimittelsicherheit) zum Einsatz. Dank dieser Systeme kann Fresenius Vamed zeitnah und im erforderlichen Umfang auf potenzielle Gefahrenquellen oder Beschwerden entsprechend dem internen Qualitätsanspruch reagieren.

Audits und Rezertifizierungen

Um die Einhaltung der Qualitätsstandards zu gewährleisten, finden bei Fresenius Vamed regelmäßig interne Audits sowie externe Rezertifizierungen statt. In den zertifizierten Gesundheitsbetrieben wie auch in den sonstigen Einrichtungen von Fresenius Vamed werden Qualitätsmanagementaudits entsprechend den ISO-Regulatorien einmal jährlich durchgeführt. Interne Audits werden systematisch durchgeführt und umfassen alle Unternehmensbereiche und inhaltlich mindestens jene Themen, die von den zertifizierten Normen gefordert werden – also alle Prozesse des Qualitätsmanagements. Neben den ISO-Zertifizierungen erfolgen auch Audits durch die externen Kontrollbehörden, die im Kapitel Patienten- und Produktsicherheit, Abschnitt Zer­tifizierung und Selbstverpflichtung aufgeführt sind.

Patienteninformation

GRI 417-1

Fresenius Vamed informiert Patientinnen und Patienten auf unterschiedlichen Wegen – etwa mit der Zimmermappe, mit dem Behandlungsvertrag, über Aufklärungsbroschüren, Datenschutzerklärungen, die Hausordnung und das Leitbild. Außerdem werden Willkommensvorträge und Schulungen angeboten. Schon vor der Anreise stehen online Infor­mationsquellen zur Verfügung. Das Therapieziel wird mit den Patientinnen und Patienten beim Aufnahme- und Entlassungsgespräch erörtert und evaluiert.

Da Fresenius Vamed auch als akkreditierte Inspektionsstelle (ISO 17020) und als Hersteller medizinischer Gasver­sorgungsanlagen (Richtlinie 93 / 42 / EWG) tätig ist, unterliegt der Unternehmensbereich einer Kennzeichnungspflicht und einer Aufklärungspflicht gemäß Richtlinie 93 / 42 / EWG und Medizinproduktegesetz (MPG) bzw. ISO 13485. So überprüft u. a. die Akkreditierungsbehörde mit externen Audits, ob angemessene Bestimmungen existieren und gesetzliche bzw. normative Anforderungen eingehalten werden.

Unsere Ambitionen

Fresenius Vamed definiert seine Qualitätsziele jährlich mit­hilfe von Kennzahlen. Dabei fließen auch die Erkenntnisse aus dem Beschwerde-, Fall- und Risikomanagement ein. Die Ziele und Maßnahmen werden regelmäßig überprüft.

Fortschritte und Maßnahmen 2022

Im Berichtsjahr blieben der Managementansatz und die Governance-Struktur von Fresenius Vamed unverändert gegenüber dem Vorjahr. Maßnahmen konzentrierten sich auf die Einhaltung der an das pandemische Geschehen angepassten Hygiene- und Sicherheitsprotokolle. Fortschritte erzielten wir bei der Weiterentwicklung im Bereich Patienteninformation und der Patientenzufriedenheitsmessung aller Betriebe mittels standardisierter Inhalte sowie die Erweiterung der Ergebnismessung um zusätzliche medizinische Indikationen. Außerdem erfolgten Anpassungen an regulatorische Vorgaben, z. B. hinsichtlich der Gruppengröße bei Therapien oder bei der Zimmerbelegung.

Evaluation

GRI 416-1, 416-2

Gemäß den Prozessvorgaben aus dem Qualitätsmanagement prüft Fresenius Vamed die potenziellen wie bestehenden Gesundheits- und Sicherheitsauswirkungen aller wesentlichen Produkt-, Behandlungs- und Dienstleistungskategorien regelmäßig auf Verbesserungspotenziale. Bei Bedarf werden Korrektur- und Vorbeugemaßnahmen inklusive möglicher Prozess-FMEA (Failure Mode and Effects Analysis) eingeleitet.