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Der Gesundheitssektor gilt als weitgehend unabhängig von konjunkturellen Schwankungen. Die Nachfrage insbesondere nach lebensrettenden und lebenserhaltenden Produkten und Dienstleistungen wird ungeachtet der gesamtwirtschaftlichen Herausforderungen, der Übersterblichkeit bei Dialysepatientinnen und -patienten infolge der Covid-19-Pandemie weiter steigen, da sie medizinisch notwendig sind und die Gesellschaft zunehmend altert. Darüber hinaus dürften der medizinische Fortschritt und die große Zahl schwer oder nicht heilbarer Erkrankungen zu weiterem Wachstum beitragen.

In den Schwellenländern steigt der Bedarf an einer breiteren medizinischen Basisversorgung ebenso wie die Nachfrage nach hochwertigen Therapien. Dazu kommt: Je höher das Pro-Kopf-Einkommen und damit die Ansprüche an einen modernen Lebensstil steigen, desto häufiger treten Zivilisationskrankheiten auf.

Andererseits ist zu erwarten, dass staatliche Finanzierungsengpässe einen höheren Preisdruck erzeugen und so das Umsatzwachstum der im Gesundheitsmarkt tätigen Unternehmen verringern könnten. In einigen Ländern führt die angespannte Haushaltslage zu erheblichen Finanzierungsproblemen im Bereich der Gesundheitsversorgung. Insbesondere in den Industrieländern dürfte der Spardruck zunehmen, da die Gesundheitsausgaben einen großen Teil ihrer Staatshaushalte ausmachen.

Für Unternehmen im Gesundheitssektor wird es daher immer wichtiger, den Nutzen für die Patientinnen und Patienten zu erhöhen, die Behandlungsqualität zu verbessern und präventive Therapien anzubieten. Darüber hinaus werden jene Produkte und Therapien an Bedeutung gewinnen, die nicht nur medizinisch, sondern auch ökonomisch sinnvoll sind.

Der Dialysemarkt

Fresenius Medical Care erwartet für das Geschäftsjahr 2023 einen Anstieg der weltweiten Patientenzahlen von etwa 4 % in Abhängigkeit von der weiteren Entwicklung der weltweiten Covid-19-Pandemie. Die beschleunigten Auswirkungen der durch Covid-19 verursachten Übersterblichkeit bestehen auch im Jahr 2023 fort. Fresenius Medical Care erwartet jedoch einen signifikanten, auf das Jahr gesehen, nachteiligen Effekt auf die Anzahl der durchgeführten Dialysebehandlungen. Dabei werden die zum Teil erheblichen regionalen Unterschiede voraussichtlich bestehen bleiben: Für die USA, Japan, West- und Mitteleuropa rechnen wir mit unterdurchschnittlichen Zuwachsraten. In diesen Ländern und Regionen ist die Anzahl der Patientinnen und Patienten mit chronischem Nierenversagen bereits relativ hoch und der Zugang zu einer entsprechenden Behandlung, zumeist der DialyseDialyseForm ​der ​Nierenersatztherapie, ​bei ​der ​eine ​halbdurchlässige ​Membran ​– ​in ​der ​Peritonealdialyse ​das ​Peritoneum ​(Bauchfell), ​in ​der ​Hämodialyse ​die ​Membran ​des ​Dialysators ​– ​zur ​Reinigung ​des ​Blutes ​von ​Patientinnen ​und ​Patienten ​genutzt ​wird., sichergestellt. In ökonomisch schwächeren Regionen erwarten wir, dass die Zuwachsraten zum Teil deutlich höher liegen.

Die Hämodialyse wird auch in Zukunft mit 88 % bis 89 % die vorherrschende Behandlungsmethode sein. Die Peritonealdialyse wird die Behandlungsart der Wahl für 11 % bis 12 % aller Dialysepatientinnen und -patienten bleiben.

Das Volumen des weltweiten Dialysemarktes war im vergangenen Jahr durch die anhaltende Covid-19-Pandemie sowie durch Wechselkurseffekte beeinflusst und betrug nach vorläufigen Schätzungen etwa 82 Mrd €. Für die Zukunft erwarten wir einen jährlichen Anstieg von 1 % bis 3 %. Voraussetzung dafür ist, dass die Wechselkursrelationen im Prognosezeitraum stabil bleiben. Damit könnte sich das Volumen des Dialysemarktes im Jahr 2023 auf etwa 83 Mrd € bis 84 Mrd € belaufen.

Unser Geschäft wird maßgeblich vom Erstattungsumfeld sowie dem Umfeld für die Verordnung von Zusatzdienstleistungen beeinflusst, wobei in unserem wichtigsten Markt, den USA, die Erstattung durch staatliche Gesundheitsprogramme geringer ist als durch private Krankenversicherungen. Daher hat eine Veränderung des Anteils der Erstattungen durch private Krankenversicherungen in den USA Auswirkungen auf unser Geschäft.

Der Markt für biopharmazeutische Arzneimittel, klinische Ernährung, MedTech, generische I.V.-Arzneimittel und I.V.-Flüssigkeiten1

Fresenius Kabi erwartet, dass der Markt für biopharmazeutische Arzneimittel aus den Therapiegebieten Onkologie und Autoimmunerkrankungen in den kommenden Jahren im hohen einstelligen bis niedrigen zweistelligen Bereich wachsen wird, wobei das BiosimilarsBiosimilarsBiosimilars ​sind ​Nachahmerprodukte ​von ​biotechnologisch ​hergestellten ​Arzneimitteln, ​sogenannten ​Biopharmazeutika.-Segment deutlich im zweistelligen Wachstumskorridor zu verorten ist. Bereits heute ist mehr als jede dritte Neuzulassung von Arzneimitteln ein Biopharmazeutikum und es wird mit einem erheblichen Wachstum dieses weltweiten Marktes, insbesondere bei Biosimilars, in den nächsten Jahren und Jahrzehnten gerechnet.

1 Marktdaten beziehen sich auf die für Fresenius Kabi relevanten Märkte (gemessen am Umsatz, Wachstumsraten p.a.). Sie unterliegen zudem jährlichen Schwankungen, u. a. aufgrund von Veränderungen der Währungsrelationen und von Patentabläufen der Originalpräparate im Markt der I.V.-Arzneimittel. Steigerungsraten beziehen sich auf den Marktgesamtwert (Preis × Volumen). Abhängig vom weiteren Verlauf der Covid-19-Pandemie kann es zu Veränderungen des Marktwachstums einzelner Produktsegmente kommen.

Für die nächsten Jahre erwarten wir, dass der Markt für klinische Ernährung ein mittleres einstelliges Wachstum aufweisen wird. Die Wachstumsaussichten werden davon unterstützt, dass das Bewusstsein für die Notwendigkeit einer frühzeitigen klinischen Ernährung steigt und sich dies auch in den neuesten Leitlinien widerspiegelt.

Darüber hinaus steigt die Praxis von obligatorischen Screenings auf Mangelernährung2. Wir sehen zusätzliches Potenzial in dem weiterhin bestehenden hohen Anteil an mangelernährten Menschen, die noch keinen Zugang zu Ernährungstherapien haben. Erhebliches Potenzial eröffnen uns nach wie vor aufstrebende Regionen wie Lateinamerika und Afrika mit hohen einstelligen Wachstumsraten.

2 New ESPEN guideline on clinical nutrition and hydration in geriatrics. Clin Nutr. 2022 41:958-989; by Volkert D, Beck AM, Cederholm T, Cruz-Jentoft A, Goisser S, Hooper L, et al.; latest implemented e.g., in Portugal: “National Policy for effective screening implementation”; Directorate General of Health DGS.

Der Markt für MedTech Infusions- und Ernährungssysteme (INS) sollte ein mittleres einstelliges Wachstum in den Folgejahren erfahren – insbesondere getrieben durch Infusionsmanagementsysteme. Wir sehen im Bereich der Infusionstechnologie in vielen Ländern auch weiterhin eine starke Nachfrage, um sich nach der Covid-19-Pandemie national resilienter aufzustellen. Außerdem werden die bereits in den letzten Jahren platzierten Infusionspumpen die Nachfrage nach dezidierten Infusionssets steigern.

Im Markt für MedTech Transfusionsmedizin und Zelltherapien (TCT) erwarten wir für die nahe Zukunft ein mittleres einstelliges Wachstum. Dieses Wachstum wird vor allem durch die weltweite Nachfrage nach plasmabasierten intravenös zu verabreichenden Produkten getrieben. In der Zell- und Gentherapie erwarten wir ein außerordentlich hohes Marktwachstum, da diese Therapien für Erst- und Zweitlinienbehandlungen zugelassen werden. Im Geschäft für Blutzentren erwarten wir ein anhaltendes leichtes Marktwachstum, angetrieben durch den verstärkten Einsatz von Thrombozytenapherese in Entwicklungsländern.

Die Märkte für generische I.V.-Arzneimittel und I.V.-Flüssigkeiten sollten künftig im niedrigen bis mittleren einstelligen Bereich wachsen – mit erheblichen regionalen Unterschieden. Gesundheitsökonomisch betrachtet dürfte die Nachfrage nach generischen I.V.-Arzneimitteln weiter steigen, da sie deutlich preisgünstiger sind als Originalpräparate. Das Wachstum wird weiterhin angetrieben durch die Verbesserung der Gesundheitsinfrastruktur und des Zugangs zu Gesundheitsversorgung in den Schwellenländern, von Originalpräparaten, deren Patentschutz abläuft, sowie von Volumensteigerungen bei patentfreien Originalpräparaten, die durch Alleinstellungsmerkmale preisstabil angeboten werden. Gegenläufig wirkt der Preisdruck auf patentfreie Marken und Generika, da die Regulierungsbehörden versuchen, die Gesundheitsbudgets unter Kontrolle zu halten, und erwartet wird, dass sich der Konkurrenzdruck im Markt weiter erhöht.

Der Krankenhausmarkt2

Wir gehen davon aus, dass die Zahl der stationären Krankenhausbehandlungen in Deutschland zukünftig insbesondere aufgrund einer zunehmenden Leistungserbringung im ambulanten Bereich sowie der zunehmenden Akzeptanz und Nutzung digitaler Gesundheitsangebote tendenziell stagnieren bzw. sich rückläufig entwickeln wird.

2 Quellen: eigene Erhebung; Deutsches Krankenhausinstitut (DKI), Krankenhaus Barometer 2022

Für den Anstieg in der Vergütung von Krankenhausleistungen ist in Deutschland u.a. die sogenannte Veränderungsrate maßgebend. Sie beläuft sich für 2023 auf 3,45 %. Zudem sieht das Krankenhausfinanzierungssystem verschiedene Zu- und Abschläge für Akutkrankenhäuser vor.

Um bei der Vergütung zukünftig die medizinische Ergebnisqualität berücksichtigen zu können, definiert der Gemeinsame Bundesausschuss Qualitätsindikatoren. Die Festlegung der Höhe der Vergütung sowie die nähere Ausgestaltung werden in einem Gesamtkonzept erarbeitet. Wir erwarten hieraus keine negativen Auswirkungen, da sich die Helios-Gruppe konsequent auf Qualität ausrichtet, medizinische Ergebnisse transparent macht und daher gut auf eine qualitätsorientierte Vergütung vorbereitet ist.

Die Zukunftserwartungen für das Jahr 2023 fallen bei den deutschen Krankenhäusern deutlich negativ aus: Nach dem Krankenhaus Barometer 2022 des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI) erwartet mehr als die Hälfte der der Kliniken (56 %), dass sich ihre wirtschaftliche Situation verschlechtern wird. Nur 17 % der Häuser rechnen mit einer Verbesserung.

Zur finanziellen Unterstützung der Krankenhäuser in Deutschland sollen bis 2024 insgesamt 6,0 Mrd € über die Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds zur Verfügung gestellt werden. Für die Ermittlung der Höhe der Erstattungsbeträge sollen die Krankenhäuser die direkten Kosten für den Bezug von Erdgas und Strom bis 2024 in drei Tranchen an die Krankenhausplanungsbehörden melden. Zum Vergleich werden die Energieabschläge für den Monat März 2022 herangezogen. Für diese finanzielle Unterstützung sollen insgesamt 4,5 Mrd € zur Verfügung gestellt werden. Weitere 1,5 Mrd sollen pauschalierend über die Anzahl der aufgestellten Betten (indirekte Kosten) ausgeschüttet werden. Diese Finanzierung dient als Liquiditätshilfe für inflationsbedingte Mehrkosten der Krankenhäuser.

Ab dem Jahr 2025 soll ein neues Instrument der Pflegepersonalmessung, das sogenannte Pflegepersonalmodell PPR 2.0 schrittweise eingeführt werden. Dafür müssen alle Kliniken ab den Jahr 2024 jeden Patienten täglich in eine Pflegeklassifikation einstufen. Die Pflegeeinstufung ergibt für jede Klinik dann einen rechnerischen Bedarf an Pflegekräften. Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) kann ab dem Jahr 2025 vorgeben, zu wie viel Prozent dieser Bedarf in der Praxis umzusetzen ist. Wird diese normative Vorgabe in der Praxis unterschritten, drohen finanzielle Sanktionen.

Für das Jahr 2023 wurden die verbindlichen Pflegepersonaluntergrenzen um die Fachabteilungen HNO und Rheumatologie erweitert. Verbindliche Pflegepersonaluntergrenzen werden zukünftig für weitere Fachabteilungen im Krankenhaus eingeführt werden.

Die Digitalisierung in den Krankenhäusern in Deutschland soll mit dem Krankenhauszukunftsgesetz vorangetrieben werden. So werden z. B. bundesweite Standards eingeführt, um eine stärkere Vernetzung im Gesundheitswesen zu ermöglichen und die Patientenversorgung weiter zu verbessern. Ab dem 1. Januar 2025 ist ein Abschlag in Höhe von bis zu 2 % der Rechnung für jeden voll- und teilstationären Fall in Abzug zu bringen, sofern ein Krankenhaus nicht sämtliche in der Krankenhausstrukturfonds-Verordnung aufgezählten digitalen Dienste bereitstellt.

Im Januar 2023 haben die Gesundheitsminister der Länder über ein Konzept einer umfassenden Krankenhausstrukturreform beraten. Ziel ist es, die Krankenhauslandschaft in Deutschland grundlegend umzugestalten. Dabei soll auch der derzeitige Anteil der Vergütung nach Fallpauschalen begrenzt werden. Es ist geplant, die Vergütung nach Fallpauschalen auf 60 % zu begrenzen. 40 % der Vergütung sollen zukünftig als sogenannte Vorhaltekosten leistungsunabhängig verteilt werden. Nach welchen Kriterien diese Verteilung erfolgt, ist derzeit noch zu bestimmen.

Darüber hinaus sieht die Reform die Neuordnung der Krankenhausplanung vor. Die Krankenhäuser sollen zukünftig in drei Versorgungsstufen eingeteilt werden und je nach ihrer Relevanz finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt bekommen (Vorhaltekosten). Auch soll sichergestellt werden, dass komplizierte Eingriffe nur noch in Krankenhäusern durchgeführt werden dürfen, die eine entsprechende personelle und technische Ausstattung vorhalten. Die Umstellung auf die Vorhaltekosten von 40 % soll über insgesamt fünf Jahre sukzessive erfolgen. Seitens der Krankenhäuser wird angeführt, dass sich das Konzept in der aktuellen Form ausschließlich mit den Betriebskosten befasst, nicht aber mit der adäquaten Finanzierung der Investitionskosten.

Der private Krankenhausmarkt in Spanien wird nach unseren Erwartungen im Jahr 2023 gemessen am Umsatz um 2 bis 3 % wachsen. Die weiterhin steigende Anzahl privat Versicherter sollte den privaten Betreibern auch zukünftig Wachstumschancen eröffnen.

Wichtige Kennzahlen, beispielsweise landesweite Gesundheitsausgaben und Bettendichte, lassen weiteres Marktentwicklungspotenzial des spanischen Gesundheitssystems im Vergleich zu anderen EU-Ländern erkennen. Daraus ergeben sich auch Möglichkeiten für Klinikneugründungen. Investiert wird sowohl von der öffentlichen Hand als auch durch private Krankenhausbetreiber. Landesweit sind bis 2024 rund 40 neue Krankenhäuser geplant1.

1 AußenwirtschaftsCenter Madrid, Die spanische Wirtschaft – Wirtschaftskammer Österreich 2022

Daneben bietet der stark fragmentierte spanische private Krankenhausmarkt weiteres Konsolidierungspotenzial.

Zentral für die Zukunftsfähigkeit eines Krankenhauses wird zunehmend der Grad der Digitalisierung sein. Durch Vernetzung und den Einsatz digitaler Lösungen eröffnen sich neue Möglichkeiten, Prozesse effizienter und sicherer zu gestalten und somit neue Wege in der Patientenversorgung zu beschreiten. Auch die Integration von Telemedizinanwendungen und digitalen Gesundheitsanwendungen im stationären Bereich könnte das Krankenhausangebot künftig deutlich erweitern.

Wir erwarten, dass sich der Trend der Digitalisierung des Gesundheitswesens fortsetzen und generell an Bedeutung gewinnen wird. Die Covid-19-Krise hat insbesondere im Hinblick auf das Interesse und die Nutzung von Telemedizin einen entscheidenden Impuls gegeben. Experten gehen davon aus, dass sich mit zunehmender Gewöhnung an die neuen Hilfsmittel die Akzeptanz digitaler Gesundheitsanwendungen und -services breitflächig erhöht und dass die Zukunft der medizinischen Versorgung im hybriden Mix aus digitaler und persönlicher Behandlung liegen wird.

Der weltweite Markt für Reproduktionsmedizin soll im Jahr 2022 voraussichtlich im niedrigen einstelligen Prozentbereich wachsen. Das schwache Wachstum ist im Wesentlichen auf belastende Effekte durch die Omikron-Welle im 1. Quartal 2022 sowie den Krieg in der Ukraine beeinträchtigt. Der globale Wirtschaftsabschwung sowie steigende Inflation führten dazu, dass Entscheidungen zur Familiengründung aufgeschoben wurden. Eine wirtschaftliche Erholung vorausgesetzt, erwarten wir für 2023, dass der Markt – je nach Marktgegebenheiten – wieder stärker wachsen wird.

Der Markt für Projekte und Dienstleistungen für Krankenhäuser und andere Gesundheitseinrichtungen

Für das Geschäftsjahr 2023 erwartet Fresenius Vamed – abhängig von der geopolitischen Entwicklung – weltweit einen wachsenden Bedarf an Projekten und Dienstleistungen für Krankenhäuser und andere Gesundheitseinrichtungen.

In den etablierten Gesundheitsmärkten Zentraleuropas rechnen wir mit einer weiterhin steigenden Nachfrage. Gründe dafür sind die demografische Entwicklung sowie ein auch durch die Covid-19-Pandemie sichtbar gewordener Investitions- und Modernisierungsbedarf bei öffentlichen Gesundheitseinrichtungen. Gefragt sind vor allem Dienstleistungen, d. h. die Wartung und Instandhaltung der Medizin- und Krankenhaustechnik, das Facility-Management, die technische oder die Gesamtbetriebsführung sowie die Optimierung infrastruktureller Prozesse, insbesondere im Rahmen von Public-Private-Partnership-Modellen. Zusätzliche Wachstumschancen ergeben sich daraus, dass öffentliche Einrichtungen nichtmedizinische Leistungen aufgrund eines zunehmenden Effizienzdrucks verstärkt an private Dienstleister auslagern. Darüber hinaus wird eine Ausweitung des Angebots an Post-Akut-Leistungen in Europa erwartet.

In den aufstrebenden Märkten rechnen wir mit einer insgesamt dynamischen Nachfrageentwicklung. So wächst z. B. in Afrika, Lateinamerika und Südostasien die Nachfrage nach einer effizienten und bedarfsgerechten medizinischen Grundversorgung. In anderen Märkten, etwa in China und im Nahen Osten, gilt es, die bestehende Infrastruktur weiterzuentwickeln sowie neue Versorgungs-, Forschungs- und Ausbildungsstrukturen zu schaffen.

Weitere Chancen ergeben sich aus der fortschreitenden Digitalisierung. Deren Möglichkeiten gilt es konsequent zu nutzen, etwa bei der Etablierung und dem Betrieb „virtueller Krankenhäuser“. Diese können einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, modernste Technologie und medizinisches Know-how zu adäquaten Kosten verfügbar zu machen. Damit einher geht die Vernetzung zwischen Gesundheitssystemen mit unterschiedlich ausgeprägtem Entwicklungsstand, um breiten Bevölkerungsschichten den Zugang zu hochwertigen Gesundheitsdienstleistungen zu erleichtern.