Als Gesundheitskonzern tragen wir nicht nur Verantwortung für das Wohl unserer Patientinnen und Patienten, sondern auch für die Gesundheit und Sicherheit unserer Beschäftigten. Wir haben konzernweit zahlreiche Managementsysteme und Maßnahmen eingeführt, um unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Unfällen und arbeitsbedingten Erkrankungen zu schützen. Ein sicheres und gesundes Arbeitsumfeld zu schaffen hat dabei für uns höchste Priorität. Beim Gesundheitsschutz ist Prävention unser Grundprinzip: Deshalb bieten wir unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern umfassende Programme an, die ihre Gesundheit fördern und berufsbedingten Krankheiten vorbeugen.
Unser Ansatz zu Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz wird im Folgenden dargelegt. Daneben umfasst die Berichterstattung dazu diese Themen:
Unser Ansatz
Die Sicherheit und Gesundheit unserer Beschäftigten zu gewährleisten ist ein wesentlicher Teil unserer unternehmerischen Verantwortung. Im Fresenius-Verhaltenskodex ist verbindlich festgehalten, dass wir notwendige Maßnahmen zum Schutz unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und zur Vermeidung arbeitsbedingter Unfälle treffen. Alle Unternehmensbereiche setzen beim Arbeits- und Gesundheitsschutz auf Präventivmaßnahmen sowie auf die Eigenverantwortung der Beschäftigten. Die Arbeitssicherheitskonzepte sind an die spezifischen Geschäftsmodelle der Unternehmensbereiche angepasst. Sie konzentrieren sich auf den Arbeits- und Gesundheitsschutz im Produktionsbereich sowie das betriebliche Gesundheitsmanagement für Angestellte in Gesundheitseinrichtungen oder im Bereich der Verwaltung.
Folgende Prinzipien werden dabei berücksichtigt:
- die für die Sicherheit und den Gesundheitsschutz der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erforderlichen Maßnahmen zu treffen,
- die Bereitstellung von angemessenen Informationen, Schulungen und Unterweisungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und alle Personen an unseren Standorten,
- kontinuierlich Verbesserung sicherzustellen und zu fördern,
- Vorbeugung arbeitsbedingter Verletzungen, Erkrankungen und anderer Zwischenfälle, z. B. durch technische Maßnahmen wie Schutzeinrichtungen,
- Durchführung von Gefahren- und Risikobewertungen für alle Routine- und Nichtroutineaktivitäten,
- Einhaltung geltender gesetzlicher Anforderungen und anderer Arbeitsschutzanforderungen,
- Bereitstellung und kontinuierlich sicherer Betrieb von Anlagen, Maschinen sowie Ausrüstungen,
- sichere Handhabung, Verwendung, Lagerung und ordnungsgemäße Beseitigung gefährlicher Stoffe.
Diese Prinzipien leiten sich aus den Vorgaben der ISO 45001 ab.
Ziel aller Maßnahmen ist nicht nur der Schutz der Beschäftigten, sondern auch das Wohl und die Sicherheit der Patientinnen und Patienten. Im Rahmen der gesetzlichen Anforderungen erfassen die Unternehmensbereiche kontinuierlich Daten zum Arbeits- und Gesundheitsschutz.
Organisation und Verantwortlichkeiten
Der Arbeits- und Gesundheitsschutz (Occupational Health and Safety – OHS) des Fresenius-Konzerns ist dezentral organisiert. Im Fresenius-Konzernvorstand haben die Vorstandsvorsitzenden der Unternehmensbereiche die Verantwortung für die operative Unternehmensführung. Die Verantwortung für den Arbeits- und Gesundheitsschutz obliegt den jeweiligen Vorstandsgremien, Ausschüssen oder Managementfunktionen der Unternehmensbereiche. Sie entscheiden über die Managementansätze und regeln die Zuständigkeit innerhalb der Geschäftsführung, z. B. über einen Geschäftsverteilungsplan. Der Geschäftsverteilungsplan des Fresenius-Konzernvorstands sieht hierfür kein eigenes Ressort vor. Im Rahmen der Risikoberichterstattung wird der Fresenius-Konzernvorstand quartalsweise über den Arbeits- und Gesundheitsschutz unterrichtet, d. h. über Risiken oder Vorfälle, die das operative Geschäft, die Reputation oder die Wertschöpfungskette des Konzerns und seiner Unternehmensbereiche wesentlich beeinträchtigen könnten. Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats wird ebenfalls quartalsweise über diese Entwicklung in Kenntnis gesetzt, der Aufsichtsrat als Gremium wird jährlich informiert. Weitere Ausführungen finden Sie im Risikobericht sowie im Nichtfinanziellen Konzernbericht, Abschnitt Compliance.
In den Unternehmensbereichen überwachen interne Fachleute die Anwendung der jeweils geltenden regulatorischen Vorgaben, Richtlinien und spezifischen Rahmenwerke der lokalen Einheiten und definieren Managementansätze sowie unternehmensweite Vorgaben. Daten zum Arbeits- und Gesundheitsschutz erfassen und berichten die Unternehmensbereiche regelmäßig, z. B. monatlich oder quartalsweise, um Abweichungen zu identifizieren. Treten Abweichungen auf, leiten unsere Spezialistinnen und Spezialisten eine Ursachenanalyse ein, werten deren Ergebnisse aus und führen bei Bedarf Korrektur- oder Vorbeugemaßnahmen durch. Regelmäßige, zum Teil jährliche interne Audits unterstützen die Überprüfung von Daten und Managementansätzen sowohl für nach ISO 45001 zertifizierte als auch für nicht zertifizierte Einheiten. So stellen wir sicher, dass die internen Richtlinien und gesetzlichen Bestimmungen eingehalten werden.
Physische und gegebenenfalls auch psychische Gesundheits- und Sicherheitsrisiken werden auf arbeitsplatzspezifischer Ebene identifiziert, analysiert, bewertet und durch gezielte Maßnahmen auf ein akzeptables Maß reduziert bzw. gänzlich ausgeschlossen. Die entsprechenden Gefährdungsbeurteilungen erfolgen regelmäßig – zumeist jährlich – sowie in enger Abstimmung mit den jeweiligen Bereichsverantwortlichen oder lokal verantwortlichen Expertinnen und Experten. Eine entsprechende Dokumentation findet in den Sicherheits- und Gesundheitsschutzdokumenten statt.
Sofern ein Standort biologische Arbeitsstoffe verwendet, werden diese Substanzen nach den jeweils gültigen gesetzlichen Regularien evaluiert. Die dazugehörige interne Gefährdungsbeurteilung wird in einem Sicherheits- und Gesundheitsschutzdokument erfasst. Notwendige Präventionsmaßnahmen werden formuliert, bevor der Arbeitsprozess gestartet wird.
Die nach ISO 45001 zertifizierten Standorte verfügen über einen Ausschuss für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz. Darüber hinaus sind nationale Anforderungen zu erfüllen, die gleichfalls die Bildung von Arbeitsschutzausschüssen vorsehen können. In ihren Sitzungen besprechen die Ausschüsse festgestellte Risiken und mögliche Maßnahmen, außerdem überprüfen sie die Wirksamkeit der definierten Maßnahmen. Weiterhin wurden an Klinikstandorten in Deutschland und Spanien durch Arbeitnehmervertretungen entsprechende Ausschüsse gebildet. Im Unternehmensbereich Fresenius Vamed können sich auch Personen aus der Arbeitskräfteüberlassung beteiligen bzw. werden über Beschlüsse informiert.
Fresenius Medical Care
Im Berichtsjahr hat Fresenius Medical Care innerhalb der zentralen Rechtsabteilung eine OHS-Abteilung aufgebaut. Sie ist für die globale OHS-Strategie verantwortlich, treibt deren Umsetzung voran und steuert damit verbundene Aktivitäten. Dazu gehört u. a. globale Ziele und Leistungsindikatoren für diesen Bereich festzulegen und zu überwachen. Im Berichtsjahr wurden verschiedene kurz- mittel- und langfristige OHS-Ziele definiert, die das Fundament für die OHS-Strategie bilden.
Fresenius Kabi
Die Verantwortung für das Arbeits- und Gesundheitsschutzmanagement von Fresenius Kabi ist in den Vorstandsbereichen und lokalen Organisationen verankert; die globale Steuerungsverantwortung obliegt der zentralen Organisation, die an das zuständige Vorstandsmitglied von Fresenius Kabi berichtet.
Fresenius Kabi hat Standardverfahrensanweisungen und weitere Anweisungen sowie Richtlinien erlassen, die den Arbeits- und Gesundheitsschutz im Unternehmen weltweit regeln. Ein Managementhandbuch sowie weitere Standardverfahrensanweisungen geben den nach ISO 45001 zertifizierten Organisationen einheitliche Rahmenbedingungen für ihr lokales Arbeits- und Gesundheitsschutzmanagement vor.
Expertinnen und Experten in der zentralen OHS-Funktion von Fresenius Kabi analysieren und bewerten Arbeitsschutzprogramme, Arbeitsabläufe, Risiken sowie Zielsetzungen und fördern den Austausch zum Arbeits- und Gesundheitsschutz im gesamten Unternehmen. Die Gefährdungsbeurteilung ist ein wichtiger Bestandteil des Arbeits- und Gesundheitsschutzmanagements. Lokal werden – ausgehend von der Gefährdungsbeurteilung – Maßnahmen zum Arbeits- und Gesundheitsschutz entwickelt und durchgeführt. Gemäß den globalen Standardverfahrensanweisungen müssen die Risiken für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz mindestens einmal jährlich, bei betrieblichen Veränderungen oder nach Unfällen überprüft werden. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden in die Risikobewertung mit einbezogen.
Fresenius Kabi bietet an einigen Standorten spezielle arbeitsmedizinische Dienstleistungen an, die zur Identifizierung und Beseitigung von Gefährdungen und zur Minimierung von Risiken in Übereinstimmung mit der lokalen Gesetzgebung beitragen – z. B. über arbeitsmedizinische Dienstleister vor Ort oder durch beauftragte externe Dienstleister.
Fresenius Helios
Übergeordnet koordinieren die Bereichsverantwortlichen von Helios Deutschland, der Geschäftsbereich Helios Arbeitsmedizin und der Geschäftsbereich Infrastruktur die Themen Arbeitssicherheit und Arbeitsmedizin in Deutschland.
Der Geschäftsbereich Helios Arbeitssicherheit ist dem Bereich Beauftragtenwesen und Umweltmanagement im Geschäftsbereich Infrastruktur zugeordnet. Er betreut derzeit etwa zwei Drittel aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Segments in Deutschland sowie Xenios, ein Unternehmen von Fresenius Medical Care. Auf lokaler Ebene erfolgt die Zusammenarbeit mit den zuständigen Unfallversicherungsträgern in enger Abstimmung im Sinne unserer Beschäftigten. Zusätzlich verfügt der Geschäftsbereich Helios Arbeitsmedizin in Deutschland über eine Abteilung zu Arbeits- und Organisationspsychologie.
Die Mitglieder der Arbeitsschutzausschüsse der Helios Kliniken in Deutschland überwachen die Aspekte Arbeitssicherheit und Gesundheitsförderung. Die Sitzungen der Arbeitsschutzausschüsse finden quartalsweise statt. Darüber hinaus befassen sich fachkundige Beschäftigte und Führungskräfte in speziellen Steuerkreisen an den Klinikstandorten mit spezifischen Themen, etwa mit dem betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM). Für das betriebliche Eingliederungsmanagement gibt es in Deutschland und Spanien ebenfalls etablierte Prozesse. Personen, die nach längerem Ausfall wieder eingegliedert werden, durchlaufen ein von Expertinnen und Experten aus verschiedenen Fachabteilungen begleitetes Verfahren. Ziel ist es, die Arbeitsfähigkeit im Rahmen der individuellen Möglichkeiten wiederherzustellen.
Die Kliniken von Fresenius Helios verfügen über Gefährdungsbeurteilungen der einzelnen Arbeitsplätze und führen Gefahrstoffverzeichnisse. Die Gefährdungsbeurteilungen werden alle zwei Jahre sowie anlassbezogen auf Aktualität überprüft. Präventiv untersucht Helios Deutschland Bereiche innerhalb der Kliniken außerdem durch Arbeitsschutzbegehungen im Hinblick auf potenzielle Gefährdungen. Gefährdungsschwerpunkte werden z. B. durch Unfallmeldungen oder Hinweise von Beschäftigten identifiziert und intensiv begutachtet. Innerhalb einer Gefährdungsbeurteilung werden sie anschließend analysiert. Auch psychische Risiken können durch Mitarbeiterbefragungen im Rahmen einer psychologischen Gefährdungsbeurteilung ermittelt werden. Abgeleitete Maßnahmen werden gezielt von der Helios Arbeitsmedizin und der oder dem Vorgesetzten erarbeitet und ihre Umsetzung vorangetrieben.
Helios Spanien hat eine Unternehmensrichtlinie zur Sicherheit am Arbeitsplatz implementiert, die für alle Arbeitsebenen und für alle Standorte des Unternehmens gilt. Die Anwendung und Kontrolle wird begleitet durch ein Managementsystem für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz, das mit den Gesundheits- und Sicherheitsausschüssen abgestimmt und von der Geschäftsleitung genehmigt ist. Es wurde den gesetzlich vorgeschriebenen Prüfungen in Spanien sowie internen Audits und Zertifizierungen unterzogen. Um die Umsetzung und Überwachung des OHS-Systems kümmern sich geschulte Fachkräfte.
Der standardisierte Ansatz für Arbeits- und Gesundheitsschutz wird ergänzt durch eine unternehmensweite Trainingsplattform für spezifische Arbeitsplatzrisiken. Verschiedene Kennzahlen, wie z. B. Ausfallzeiten, Berufskrankheiten oder Arbeitsunfälle, werden in allen Krankenhäusern monatlich standardisiert erfasst und ausgewertet. Darauf aufbauend werden Maßnahmen ergriffen, um Fehlzeiten zu reduzieren oder Arbeitsunfälle zu vermeiden.
Das OHS-System umfasst Verfahren, mit denen Gefahren und Mängel ermittelt, Risiken für Zwischenfälle bewertet sowie Maßnahmen zur Kontrolle, Korrektur bzw. Eindämmung und Prävention sowie Verbesserung bestimmt werden. Diese Gefährdungsbeurteilungen werden nach geltenden rechtlichen Anforderungen zur Risikobewertung und zur Durchführung von erforderlichen Kontrollen umgesetzt. Sie schließen alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein, die routinemäßige und nicht routinemäßige Tätigkeiten an den Arbeitsplätzen von Helios Spanien durchführen bzw. Zugang zu diesen haben. Dabei werden alle aktuellen und geplanten, in den Zentren befindlichen bzw. ausgeführten Arbeitsplätze, -abläufe, (OHS-) Prozesse und Aufgaben sowie deren Gestaltung bewertet – genauso menschliche Faktoren wie persönliches Verhalten. Ebenfalls einbezogen werden die Gestaltung von Infrastruktur, Ausrüstung und Materialien am Arbeitsplatz, unabhängig davon, ob von Helios Spanien oder von Dritten bereitgestellt. Die Beurteilungen umfassen außerdem Gefährdungen, die in unmittelbarer Nähe des Arbeitsplatzes durch arbeitsbezogene Tätigkeiten unter der Kontrolle des Segments entstehen, sowie solche, die außerhalb des Arbeitsplatzes existieren, aber die Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten an diesem potenziell beeinträchtigen. Die Gefährdungsbeurteilungen schließen sowohl physische als auch psychosoziale Risiken ein. Bei der Bewertung der psychosozialen Risiken ermittelt Helios Spanien jene Arbeitsplätze und Berufsgruppen, die potenziell mit größeren psychosozialen Risiken behaftet sind; auch werden Abhilfemaßnahmen vorgeschlagen. Mindestens alle drei Jahre sowie anlassbezogen erfolgt eine Überprüfung der Gefährdungsbeurteilungen.
Darüber hinaus gibt es bei Helios Spanien einen Prozess für den Umgang mit besonders gefährdeten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern (Procedure for Sensitive Workers). In den Anwendungsbereich des Programms fallen Schwangere, Wöchnerinnen und stillende Mütter, Beschäftigte mit anerkannten (körperlichen, geistigen oder sensorischen) Beeinträchtigungen oder Behinderungen, Minderjährige sowie Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die aufgrund ihrer persönlichen oder sozio-beruflichen Merkmale oder ihrer körperlichen Konstitution (vorübergehend oder dauerhaft) besonders anfällig für die mit ihrer Arbeit verbundenen Risiken sind. Der Zweck ist es, spezielle Präventions- und Schutzmaßnahmen des Gesundheitsüberwachungsdienstes zu ergreifen – einerseits, wenn eine Position im Unternehmen von besonders gefährdeten Personen besetzt ist oder werden soll, andererseits wenn Beschäftigte ihre Tätigkeiten nur noch eingeschränkt ausüben können. Solche Einschränkungen werden bei Untersuchungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gemäß dem arbeitsmedizinischen Verfahren festgestellt. Wird eine Arbeitseinschränkung erkannt, passt Helios Spanien den Arbeitsplatz der bzw. des Beschäftigten an oder verlegt ihre bzw. seine Tätigkeit auf einen anderen, der mit dem individuellen Gesundheitszustand besser vereinbar ist.
Das Segment Reproduktionsmedizin ist in zehn Ländern vertreten – und in jedem Land gelten andere Vorschriften in Bezug auf Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz. Daher verfügt jedes Land über eine eigene für OHS verantwortliche Funktion, die in der Regel der Personalabteilung oder direkt der lokalen Landesleitung unterstellt ist. Das Compliance Steering Committee der Zentrale des Segments überwacht die Einhaltung der Arbeitsschutzbestimmungen in den verschiedenen Ländern im Rahmen seiner regelmäßigen Sitzungen.
Fresenius Vamed
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, größtenteils auch Patientinnen und Patienten sowie Kundinnen und Kunden von Fresenius Vamed sind von einem gesamtheitlichen Konzept für Arbeits- und Gesundheitsschutz erfasst. Die Umsetzung ist aufgrund des breiten Leistungsspektrums und der verschiedenen Verantwortlichkeiten im gesamten Unternehmensbereich sehr unterschiedlich organisiert – national wie international. Im Arbeits- und Gesundheitsschutz unterliegen alle Standorte den jeweiligen lokalen Vorschriften und Gesetzen. Die Einhaltung dieser Vorschriften wird ebenfalls auf lokaler Ebene sichergestellt. Zusätzlich zu den gesetzlichen spielen auch interne Richt- und Leitlinien eine erhebliche Rolle für Arbeitsschutz und -sicherheit: Der Verhaltenskodex deckt die Bereiche Projektgeschäft, Technische Dienstleistungen und Gesamtbetriebsführungen ab. Zudem regelt der Clinical Code of Conduct die Bereiche Rehabilitation und Pflege sowie medizinisches Personal. In Österreich hat Fresenius Vamed ein flächendeckend gültiges Sicherheitshandbuch sowie Verfahrensanweisungen erlassen. Als Teil des integrierten Qualitätsmanagementsystems von Fresenius Vamed regeln sie den Sicherheits- und Gesundheitsschutz österreichweit.
Zur Verhinderung von arbeitsbedingten Verletzungen und Arbeitsunfällen erhalten alle neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gleich zu Beginn des Dienstverhältnisses eine Sicherheitsunterweisung. In Österreich beschäftigt das sicherheitstechnische Zentrum der Vamed Technical Services mehrere Sicherheitsfachkräfte. Es ist für die sicherheitstechnische Betreuung der Betriebe zuständig. Um die Kompetenz aufrechtzuerhalten und weiterzuentwickeln, müssen alle Sicherheitsfachkräfte an einem schwerpunktspezifischen und an die jeweiligen Bedürfnisse der Organisation angepassten Fortbildungsprogramm teilnehmen. Die Leitung des sicherheitstechnischen Zentrums verfügt darüber hinaus über die Qualifikation zum zertifizierten Qualitäts-, Sicherheits-, Risiko- und Umweltmanager sowie zum Lead Auditor.
In der Schweiz sind eigene Sicherheitsbeauftragte für Arbeitssicherheit und Datenschutz verantwortlich. Darüber hinaus gibt es einen eigenen CIRS-Zirkel (Critical Incident Reporting System – CIRS): Dies ist ein Gremium verschiedener Bereiche, das kritische und beinahe kritische Situationen analysiert und Lösungen erarbeitet und implementiert.
In Tschechien gibt es nicht nur Sicherheitsbeauftragte, sondern auch die gesetzlich vorgeschriebene Kategorisierung der Arbeit in Sicherheitsstufen. Unternehmenseigene Verantwortliche nehmen die Kategorisierung vor. Die Kategorien legen fest, welche Schutzkleidung der Arbeitgeber für den jeweiligen Arbeitsplatz zur Verfügung stellen muss und in welchem Rahmen arbeitsmedizinische Untersuchungen der oder des jeweiligen Beschäftigten stattfinden müssen.
Fresenius Corporate
Arbeitssicherheit ist für Fresenius Corporate gemäß den gesetzlichen Anforderungen geregelt und wird über die Abteilung Corporate Real Estate Management gesteuert. Die Fachkräfte für Arbeitssicherheit beraten und unterstützen bei allen Fragen zum Arbeits- und Gesundheitsschutz. Hierzu zählen z. B. die Bedarfsermittlung an Gefährdungsbeurteilungen sowie deren Erstellung, Durchführung und Wirksamkeitskontrolle.
Patientensicherheit
Neben der Gesundheit und Sicherheit unserer Beschäftigten ist auch die Sicherheit der Patientinnen und Patienten in unseren Einrichtungen von hoher Bedeutung. Ausführungen zur Patientensicherheit im Rahmen der medizinischen Behandlung finden Sie im Abschnitt Patienten- und Produktsicherheit. Darüber hinaus haben z. B. Fresenius Helios und Fresenius Vamed verschiedene Maßnahmen zum Schutz der Patientinnen und Patienten vor Gefährdungssituationen außerhalb der medizinischen Behandlung implementiert. Solche Gefährdungssituationen können z. B. Brände, Stromausfälle sowie Beeinträchtigungen durch Witterungsverhältnisse wie Eisglätte auf Parkplätzen bzw. Zugangsrampen zu Krankenhäusern im Winter sein. Tritt eine derartige Situation auf, greifen entsprechende Notfall- und Brandschutzpläne, um beispielsweise die Evakuierung der Patientinnen und Patienten sicherzustellen. Das Klinikpersonal ist durch jährliche verpflichtende Unterweisungen auf solche Krisenfälle vorbereitet. Pläne für die Aufrechterhaltung des Klinikbetriebs in Krisensituationen runden die vorhandenen Sicherheitsmaßnahmen ab.
Zertifizierungen und Selbstverpflichtung
Das Engagement unserer Unternehmensbereiche zum Arbeits- und Gesundheitsschutz wird von externen Partnern oder Aufsichtsbehörden unterstützt, überwacht oder auch zertifiziert. Das übergreifende Ziel des Managementsystems nach ISO 45001 ist es, das Arbeits- und Gesundheitsschutzmanagement zu verbessern und die Wirksamkeit der bestehenden Verfahren und Systeme zu gewährleisten. Um dies voranzutreiben, erweitern wir die Anzahl der nach dieser Norm zertifizierten Einheiten beständig. Sofern andere externe Institutionen Audits durchführen, werden diese mit dem lokalen Management abgestimmt.
Die jeweils anzuwendenden Vorschriften und Handlungsanweisungen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes für die Beschäftigten des Fresenius-Konzerns gelten auch für Arbeitnehmerüberlassungen im Rahmen von Zeitarbeitsverträgen. Dadurch ist sichergestellt, dass Personen, die Arbeiten auf einem Betriebsgelände oder in unseren Gebäuden vornehmen, im notwendigen Maß geschützt sind.
Fresenius Medical Care
Einige der Produktionsstandorte und Dialysekliniken von Fresenius Medical Care sind nach internationalen Gesundheits- und Sicherheitsstandards zertifiziert. Dazu gehören die ISO 45001 in den Regionen Europa, Naher Osten und Afrika, Lateinamerika sowie die Australian Council of Health Care Standards (ACHS) in Asien-Pazifik. Neben externen Audits durch die zuständigen Behörden führt der Unternehmensbereich interne Überprüfungen und Audits durch, um die Einhaltung entsprechender Vorschriften, Richtlinien und Verfahren zu überwachen.
Fresenius Kabi
Ein Managementsystem gemäß dem Standard ISO 45001 unterstützt den Arbeits- und Gesundheitsschutz bei Fresenius Kabi. Das globale Managementhandbuch sowie Standardverfahrensanweisungen geben den zertifizierten Organisationen entsprechend einheitliche Rahmenbedingungen für die lokale Steuerung vor. Das Managementsystem deckt alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Zeitarbeitskräfte der zertifizierten Standorte ab. Die zertifizierten Einheiten setzen sich im Rahmen der Zertifizierung lokale Ziele, um das Arbeitsschutzmanagement kontinuierlich zu verbessern. Die lokalen Verantwortlichen überprüfen es mindestens einmal jährlich hinsichtlich der fortdauernden Eignung, Angemessenheit und Wirksamkeit sowie um Verbesserungspotenziale zu identifizieren. Durch globale interne Audits wird die Umsetzung des Managementsystems sichergestellt. Zudem wird es durch den TÜV Rheinland jährlich auditiert und zertifiziert.
Derzeit sind 34 Produktionsstätten von Fresenius Kabi nach ISO 45001 zertifiziert. Der Unternehmensbereich arbeitet daran, das Managementsystem nach ISO 45001 bis zum Jahr 20231 weltweit an allen Produktionsstätten auszurollen. Im Jahr 2022 betrug die Abdeckungsquote 67 %.
Ziel ist es, Arbeits- und Gesundheitsschutzprozesse kontinuierlich zu verbessern und nach international anerkannten Methoden auszurichten. Im Jahr 2022 wurden neun weitere Produktionsstätten in die ISO 45001 Zertifizierung von Fresenius Kabi aufgenommen. Die allgemeinen Arbeitsschutzstandards gelten für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Unternehmensbereichs.
1 Die Einführung wird an allen Produktionsstätten von Fresenius Kabi bis Ende 2023 abgeschlossen sein. Die Erstellung der Zertifikate vom jeweiligen Zertifizierungsunternehmen kann sich bis ins Folgejahr erstrecken.
Fresenius Helios
Helios Deutschland hat einen eigenen strukturierten Ansatz im Bereich Arbeitssicherheit und Arbeitsmedizin entwickelt, der regulatorischen Vorgaben entspricht. Dieser schließt alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein. Weitere Informationen dazu finden Sie im Abschnitt Organisation und Verantwortlichkeiten.
Basierend auf der ISO 45001 sowie auf lokalen regulatorischen Vorgaben sind bei Helios Spanien alle Krankenhäuser verpflichtet, Arbeitsunfälle und deren Ursachen, Ausfallzeiten, Krankheiten und Fehlzeiten sowie andere Key Performance Indicators (KPIs) in einem SAP-System zu melden und an die Sozialversicherung zu übermitteln.
Fresenius Vamed
Fresenius Vamed stellt sicher, dass alle anwendbaren rechtlichen Vorgaben für den Arbeits- und Gesundheitsschutz eingehalten werden. Ergänzt werden die internen Vorgaben durch entsprechende Zertifizierungen der ISO 45001 an ausgewählten Standorten sowie andere Zertifizierungen nach ISO oder nationalen Standards, z. B. SwissReha. Die Gesundheitseinrichtungen in Tschechien werden alle drei Jahre von einer externen Kommission geprüft und nach dem gültigen nationalen Standard akkreditiert.
Meldesysteme
Alle Unternehmensbereiche verfügen über Benachrichtigungssysteme für Arbeitsunfälle.
Fresenius Medical Care erfasst und berichtet seit 2021 die Anzahl von Todesfällen infolge von Arbeitsunfällen auf globaler Ebene. Der Unternehmensbereich registriert und analysiert Unfälle sowie ihre Folgen auf lokaler und regionaler Ebene. Es werden Ursachen ermittelt sowie Maßnahmen ergriffen, um Risiken zu verringern.
Organisationen von Fresenius Kabi dokumentieren und analysieren weltweit alle arbeitsbedingten Unfälle und Zwischenfälle – sowohl für eigene Beschäftigte als auch für Zeitarbeitskräfte. Die Arbeitsunfälle werden nach Schweregraden kategorisiert und abhängig davon an die zuständige zentrale OHS-Funktion und andere relevante Funktionen des Unternehmensbereichs berichtet. So werden z. B. Arbeitsunfälle, die zu mindestens einem Tag Arbeitsausfall führen, innerhalb von zwei Arbeitstagen an die zentrale OHS-Funktion gemeldet; andere, weniger schwerwiegende Unfälle ohne oder mit weniger als einem Ausfalltag werden quartalsweise berichtet. Alle gemeldeten Unfälle werden untersucht und die Untersuchungsergebnisse in entsprechenden Berichten dokumentiert. Fresenius Kabi dokumentiert auch Erste-Hilfe-Fälle und unsichere Situationen inklusive Beinaheunfälle. Diese werden in der Analyse des Arbeits- und Gesundheitsschutzes berücksichtigt.
Fresenius Helios setzt in allen Kliniken ein CIRS für kritische Ereignisse und Beinaheschäden ein. Ausführungen hierzu finden Sie im Abschnitt Patienten- und Produktsicherheit.
Wenn in einer Klinik ein Unfall geschieht, muss ein festgelegter Prozess durchlaufen werden, damit die betroffene Person Regressansprüche gegenüber dem Unfallversicherungsträger hat: Sie meldet das Ereignis der je nach lokaler Organisationsstruktur verantwortlichen Stelle, z. B. der Personalabteilung. Die Klinik muss daraufhin beim Unfallversicherungsträger binnen einer festgelegten Frist eine Meldung machen.
An allen Standorten von Fresenius Vamed gibt es zur Ermittlung und Verhinderung arbeitsbedingter Verletzungen vorgesehene Meldeverfahren. Dies sind in Österreich z. B. die Meldung von Arbeits- und Beinaheunfällen und die präventive Arbeitsplatzevaluierung. Alle Arbeitsunfälle sowie alle Ereignisse, die beinahe zu einem Unfall geführt hätten, werden lokal dokumentiert. Darüber hinaus werden durch die Personalabteilung alle Unfälle mit Ausfalltagen an die Unfallversicherung gemeldet, gemäß den länderspezifischen Vorgaben.
Schulungen
Die Beschäftigten der Fresenius SE & Co. KGaA und der vier Unternehmensbereiche werden regelmäßig zu Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz geschult, um Zwischenfälle in ihrem Arbeitsbereich zu vermeiden, mindestens jedoch jährlich für Standardschulungen. Vorfälle, die einem potenziell hohen Risiko unterliegen, werden teilweise häufiger trainiert. Helios Deutschland führt z. B. vierteljährlich Übungen zum Szenario Stromausfall durch, jeweils in wechselnden Gebäudeteilen.
Die Gesundheits- und Sicherheitsschulungen in den Kliniken behandeln neben grundsätzlichen Themen spezifische Bereiche wie Handhygiene, den sicheren Umgang mit medizinischen Instrumenten, Schutz vor Infektionen sowie die Prävention von und den Umgang mit Notfällen. Die Schulungen an den Produktionsstandorten befassen sich u. a. mit dem sicheren Umgang mit Arbeitsmitteln oder Chemikalien sowie mit Notfallprävention und -management.
Allein in den USA haben 2022 z. B. mehr als 48.000 Beschäftigte von Fresenius Medical Care an Gesundheits- und Sicherheitsschulungen teilgenommen. Helios Spanien ermittelt den zusätzlichen Schulungsbedarf für die Risikoprävention am Arbeitsplatz über die Standardschulungen hinaus.
Betriebliches Eingliederungsmanagement
In Deutschland und für Fresenius Vamed in Österreich gilt für die Fresenius-Standorte das gesetzlich geregelte betriebliche Eingliederungsmanagement.
Sind Beschäftigte in Deutschland innerhalb eines Jahres länger als sechs Wochen ununterbrochen oder wiederholt arbeitsunfähig, steht ihnen ein Verfahren zur Wiedereingliederung zur Verfügung. Die Geschäftsleitung des Standorts klärt mit der zuständigen Arbeitnehmervertretung und mit Zustimmung sowie Beteiligung der betroffenen Person die Möglichkeiten, wie die Arbeitsunfähigkeit möglichst überwunden und mit welchen Leistungen oder Hilfen erneuter Arbeitsunfähigkeit vorgebeugt werden kann. Ziel ist es, die Wiedereingliederung flexibel und möglichst bedürfnisorientiert zu gestalten und dadurch sicherzustellen, dass Beschäftigte langfristig in den Arbeitsprozess zurückkehren können. Betroffene Beschäftigte von Fresenius werden in einem ersten Schritt schriftlich über die Möglichkeiten, die Art und Weise sowie die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eines Erstgesprächs informiert. Dabei gilt es auch auf die Ziele des betrieblichen Eingliederungsmanagements sowie auf Art und Umfang der hierfür erhobenen und verwendeten Daten hinzuweisen.
Wenn sich aus dem Erstgespräch weiterführende Maßnahmen ergeben sollten, können diese in Absprache mit der betroffenen Person auch in einem erweiterten Kreis stattfinden. Zum erweiterten Kreis gehören z. B. Vorgesetzte, ein Betriebsratsmitglied, die Schwerbehindertenvertretung, der Werksärztliche Dienst, die Betriebliche Sozialberatung, ein Vertreter oder eine Vertreterin des Betrieblichen Gesundheitsmanagements, und, falls eine Schwerbehinderung oder Behinderung droht, ein Vertreter oder eine Vertreterin des Integrationsamtes.
In Österreich wird das vorstehend beschriebene Verfahren in ähnlicher Form angewendet. Dazu wurde eine eigene Prozessbeschreibung entwickelt, die im Intranet für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter abrufbar ist. Die betroffenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erhalten für die Dauer der Teilzeitbeschäftigung neben dem ihnen daraus zustehenden Entgelt ein sogenanntes Wiedereingliederungsgeld vom zuständigen Sozialversicherungsträger, das – ähnlich wie bei der Altersteilzeit – einen Großteil der finanziellen Verluste kompensiert.
Unsere Ambitionen
Dem Arbeits- und Gesundheitsschutz wird auf Konzernebene eine hohe Relevanz beigemessen. Es ist das Ziel, konzernübergreifend eine Kennzahl festzulegen, die langfristig als Steuerungsgröße dient und berichtet werden soll. Weitere Ausführungen finden Sie im Vergütungsbericht im Geschäftsbericht 2022.
Unsere Unternehmensbereiche steuern ihre Maßnahmen im Bereich Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz gemäß spezifischen Ambitionen.
Fresenius Medical Care plant ab dem Jahr 2023 eine weitere globale Kennzahl in die Berichterstattung aufzunehmen: die Häufigkeit der Arbeitsunfälle mit Ausfallzeit (Lost Time Injury Frequency Rate – LTIFR).
Fresenius Kabi möchte die kontinuierliche Verbesserung seines Arbeits- und Gesundheitsschutzmanagements fortführen. Die Ziele des Unternehmensbereichs sind die Prävention aller arbeitsbedingten Unfälle sowie die kontinuierliche Verbesserung von Sicherheit am Arbeitsplatz. Um dies zu erreichen, entwickelt Fresenius Kabi mit den lokalen Verantwortlichen geeignete Arbeitsschutzprogramme und Maßnahmen.
Die Einführung eines Systems zur flächendeckenden Erfassung von Arbeits- und Wegeunfällen ist für alle deutschen Helios-Kliniken geplant. Das Ergebnis einer Pilotphase wird im 1. Quartal 2023 ermittelt. Auch sollen zukünftig Kennzahlen wie die Ausfallzeit LTIFR erhoben werden. 2022 wurde eine entsprechende Pilotphase durchgeführt. Für die Einführung des Systems stimmt sich Fresenius Helios eng mit den deutschen Unfallversicherungsträgern und internen Verantwortlichen ab. Darüber hinaus wird Helios Deutschland zukünftig Daten erfassen, die dem präventiven Arbeits- und Gesundheitsschutz dienen. Für die Kliniken in Spanien werden Ziele im Bereich Arbeits- und Gesundheitsschutz zentral formuliert und verabschiedet. Dabei handelt es sich sowohl um Prozessziele als auch um konkrete Kennzahlen.
Fresenius Vamed erhebt derzeit lokal relevante Kennzahlen, die sich aus Arbeitsunfällen ergeben können. In Zukunft sollen vermehrt auch Veränderungen im betrieblichen Gesundheitsmanagement evaluiert werden. Dazu wurde im Berichtsjahr erstmalig im Testbetrieb erhoben, in welchem Ausmaß Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Angebote zur betrieblichen Gesundheitsförderungen nutzen.
Covid-19-Pandemie
Während der anhaltenden Covid-19-Pandemie im Berichtsjahr standen erneut die Sicherheit und die Gesundheit unserer Patientinnen und Patienten, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, ihrer Familien und der Menschen an unseren Standorten im Mittelpunkt unserer Aktivitäten. Zu ihrem Schutz und um die Fortsetzung aller operativen und verwaltenden Tätigkeiten zu gewährleisten, haben wir spezifische Schutzkonzepte, -maßnahmen und Arbeitsregelungen etabliert. Diese haben wir 2022 je nach pandemischer Lage und auf Basis von Regulatorik und interner Einschätzung erneut angewendet. Speziell mit Blick auf die Hygiene mussten wir durchgängig besondere Maßnahmen ergreifen. Mitunter kam es für unsere Beschäftigten auch zu Einschränkungen, z. B. durch das Tragen von persönlicher Schutzausrüstung (PSA), oder zu Mehraufwand, etwa bei notwendigen Einlasskontrollen.
Seit Beginn der Pandemie gab es eine fortlaufende und direkte Kommunikation mit den Beschäftigten aller Standorte und Gesellschaften. Die eigens eingerichteten Krisenteams haben im Rahmen einer Regelkommunikation die hygienischen und medizinischen Anforderungen unter Beachtung der jeweiligen lokalen behördlichen Vorschriften und länderspezifischen Verordnungen bzw. Gesetze im Konzern bekannt gegeben.