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GRI 303/3-3

Seit Jahrzehnten steigt weltweit der Wasserverbrauch und in immer mehr Regionen herrscht Wasserknappheit. Auch wir benötigen Wasser – sowohl in unseren Produktions­stätten als auch in unseren Gesundheitseinrichtungen. Deshalb gehen wir verantwortungsvoll mit dieser knappen und überlebenswichtigen Ressource um. Mithilfe von Management- und Kontrollsystemen stellen wir global sicher, dass die Qualität des Wassers internen und externen regulatorischen Vorgaben entspricht und es somit sicher während der Produktion, in Prozessen und in unseren Gesundheitseinrichtungen verwendet werden kann. Es gilt die Gesundheit der Patientinnen und Patienten sowie unserer Beschäftigten zu schützen. Ziel unseres Wassermanagements ist daher zum einen höchste Qualität und ausreichende Verfügbarkeit von Trinkwasser sicherzustellen. Zum anderen beabsichtigen wir, die Quellen, aus denen wir Wasser beziehen oder in die wir unsere Abwässer einleiten, nicht unnötig zu belasten. Für den Fresenius-Konzern berichten wir die Wasserentnahme seit 2016 jährlich im Rahmen der nicht­finanziellen Berichterstattung.

Unser Ansatz

GRI 303/3-3, 303-1, 303-2

Fresenius überprüft nationale und internationale Vorschriften zum Wassermanagement kontinuierlich. Interne Grundsätze, Leitlinien und Standardverfahrensanweisungen sind dadurch stets aktuell oder gehen, z. B. im Rahmen der globalen Managementhandbücher, über regulatorische Anfor­derungen hinaus. Je nach Geschäftsbereich stellen Umwelt- oder Hygieneexperten sicher, dass alle internen und externen Vorgaben umgesetzt werden.

In unseren Kliniken und Gesundheitseinrichtungen erfolgt die Wasserentnahme mehrheitlich über die jeweilige öffentliche Versorgung. Wir haben in allen Einrichtungen risikobasierte Prüfprozesse installiert, um Verschmutzungen oder Abweichungen in der Trinkwasserqualität zu erkennen. Darüber hinaus ermöglichen uns etablierte Berichtswege, einen klaren Überblick in den Unternehmensbereichen zu erhalten. Die lokalen Behörden werden unverzüglich ­informiert, sollten wir kritische Abweichungen der lokalen Trinkwassernorm entdecken.

In Deutschland sind einige unserer Kliniken als Prüfzentren für die lokale Trinkwasserqualität ausgewiesen. Dadurch unterstützen wir nicht nur die Sicherheit unserer Patientinnen und Patienten, sondern auch die der umliegenden Bevölkerung sowie der Kommune, die uns mit Trinkwasser versorgt.

In der Produktion wird Wasser für die meisten Sterilisations- und Kühlprozesse, als Komponente für die Herstellung von medizinischen Produkten, für Hygieneverfahren und als wesentlicher Bestandteil unserer Dialysierlösungen eingesetzt. Wir entnehmen 69 % des Wassers im Produktionsbereich aus der öffentlichen Versorgung, 27 % aus dem Grundwasser und 4 % aus Oberflächenwasser. Fresenius ist in stark regulierten Märkten tätig, was Hygiene, Sterilität und Produktqualität angeht. Dies reicht von Standardarbeitsanweisungen zur Risikoprävention und Wartung über Überwachungsstrategien bis hin zu dezidierten Management- und Reportingsystemen für Umweltereignisse.

Fresenius Medical Care

Sowohl an den Produktionsstandorten als auch in den Dia­lysekliniken braucht Fresenius Medical Care große Mengen Wasser. Die DialyseDialyseForm ​der ​Nierenersatztherapie, ​bei ​der ​eine ​halbdurchlässige ​Membran ​– ​in ​der ​Peritonealdialyse ​das ​Peritoneum ​(Bauchfell), ​in ​der ​Hämodialyse ​die ​Membran ​des ​Dialysators ​– ​zur ​Reinigung ​des ​Blutes ​von ​Patientinnen ​und ​Patienten ​genutzt ​wird.-Behandlung ist sehr wasserintensiv. Hinzu kommt, dass das für die Dialyse verwendete Wasser von hoher Qualität sein muss. Daher verwendet der Unternehmensbereich grundsätzlich Trinkwasser, das in den Dialysekliniken weiter aufbereitet wird.

Fortschritte und Maßnahmen 2022

Im Jahr 2022 hat Fresenius Medical Care weiter am Thema Wasserknappheit gearbeitet, auf Basis der Untersuchungen, die es seit 2020 durchführt. Für die Wasserstressanalysen wird das Tool Aqueduct des World Resource Institute genutzt. Die aktuelle Analyse aus dem Jahr 2021 bestätigte, dass 12 % der Dialysekliniken und 7 % der Produktionsstätten in Gegenden liegen, die von Aqueduct als Gebiete mit extrem hohem Wasserstressrisiko eingestuft werden. In der Analyse wurden 77 % der Dialysekliniken und alle Produktionsstandorte erfasst. Es ist geplant 2023 weitere Dialysekliniken in die Analysen einzubeziehen.

Fresenius Medical Care hat zudem Szenarioanalysen zu Wasserstress weiterentwickelt, die im Jahr 2021 begonnen wurden. Das Ziel ist, weltweit Gebiete zu identifizieren, in denen die Wasserstresslevels bis 2030 und 2040 am stärk­sten zunehmen. Das Ergebnis hat gezeigt, dass viele der eigenen Standorte in Gegenden liegen, die bis zu den genannten Zeitpunkten als Gebiete mit extrem hohem Wasserstress eingestuft werden. Die meisten davon befinden sich in Nordamerika, da der größte Anteil des Geschäfts auf diese Region entfällt. Standorte in Europa, im Nahen Osten, Lateinamerika und in Asien-Pazifik dürften danach ebenfalls von steigendem Wasserstress betroffen sein. Die Erkenntnisse werden in das konzernweite Risikomanagementsystem integriert, um potenzielle Risiken so früh wie möglich zu erkennen, zu überwachen und zu verringern.

Fresenius Kabi

Wasser wird bei Fresenius Kabi zum überwiegenden Anteil in der Produktion eingesetzt – z. B. zur Kühlung oder in Sanitäranlagen – und als Abwasser abgeleitet. In einigen Produktionsstätten wird Wasser wiederverwendet, z. B. Kondenswasser aus Klimaanlagen oder durch die Nutzung von Dampfkondensat-Rückgewinnungssystemen. Der Unternehmensbereich nutzt Wasser auch für seine Produkte, z. B. für Infusionslösungen wie Natriumchlorid. Das hierfür verwendete Wasser muss strenge Qualitätsanforderungen erfüllen, um die Produktqualität und Patientensicherheit zu gewährleisten. Die weltweit gültigen Standardverfahrensanweisungen zum Umweltschutz von Fresenius Kabi enthalten Bestimmungen für den verantwortungsvollen Umgang mit Wasser inklusive der Kontrolle von Abwasser. Jede Produktionsstätte von Fresenius Kabi ist aufgefordert, Umweltauswirkungen, wie z. B. Wasserverbrauch und Abwasser, zu bewerten. Die Maßnahmen des Wassermanagements sollen die Reduzierung von Wasser und Abwasser berücksichtigen sowie die Qualität der genehmigten Wasserentnahmen und Abwassereinleitungen überwachen.

Die Wassereinleitungen werden dezentral an den Standorten gemäß den geltenden lokalen Vorschriften vorgenommen. Die Abwassermengen werden regelmäßig gemäß den internen Standards und Richtlinien an die globale EHS-Abteilung gemeldet. Fresenius Kabi ist darüber hinaus seit 2020 Mitglied in der AMR Industry Alliance und bringt sich seit dem Jahr 2021 aktiv in die Leitungsgremien der Vereinigung ein. Der Unternehmensbereich arbeitet an der Einführung des Common Antibiotic Manufacturing Framework (CAMF) der AMR Industry Alliance. Gemäß den Vorgaben des CAMF soll mit Antibiotika-Rückständen verunreinigtes Abwasser nicht unbehandelt abgeleitet werden. An den Standorten, die Antibiotika herstellen, hat der Unternehmensbereich 2021 damit begonnen, entsprechende Prozesse und Maßnahmen zu etablieren, die die bislang geltenden internen Standards und Vorgaben ergänzen. Beispielsweise wurden Systeme zur Kontrolle der sogenannten Predicted-No-Effect-Concentrations (PNEC) eingeführt. Mit den PNEC-Werten können Zielvorgaben für die Ableitungskonzentration von Antibiotika bestimmt werden, die keine Umweltauswirkungen erwarten lassen.

Die Verfügbarkeit von Wasser an den Produktionsstätten von Fresenius Kabi ist bedeutend, um das operative Geschäft des Unternehmensbereichs sicherzustellen. Aus diesem Grund analysiert Fresenius Kabi die Wassersituation mithilfe des Aqueduct Water Risk Atlas des World Resources Institute. Er enthält Informationen über derzeitige und zukünftige Wasserrisiken an bestimmten Orten. Fresenius Kabi hat Produktionsstandorte identifiziert, die in Gebieten mit extrem hohem oder hohem Risiko einer ­Wasserknappheit liegen. An diesen Standorten ist ein effi­zientes Wassermanagement besonders wichtig, um die Wasserverfügbarkeit für die Produktion sicherzustellen und negative Auswirkungen auf die lokale Wassersituation so weit wie möglich zu vermeiden.

Der Schutz der Umwelt beinhaltet bei Fresenius Kabi auch den Schutz maritimer Ressourcen, gerade im Hinblick auch auf die Produktentwicklung. Für die Infusionsprodukte SMOFlipid® und Omegaven® lipid wird Fischöl benötigt, für welches Lieferanten ausgewählt werden, die gemäß dem Label Friends of the Sea zertifiziert sind.

Die Produktionsstätten sind aufgefordert, Wasserstress und andere Arten von Wasserrisiken wie etwa Überschwemmungen, Dürren und Starkregen in ihre Risikobewertungen einzubeziehen und Maßnahmen zu ergreifen, falls ein Risiko festgestellt wird. Produktionsstätten, die nach ISO 14001 zertifiziert sind, müssen ihre Umweltleistung, einschließlich Wasser, jährlich verbessern. Darüber hinaus sind auf lokaler Ebene die nationalen Anforderungen an den Umgang mit Wasser und dessen Nutzung zu beachten. Das Global Competence Cluster (GCC) Energie- und Wassermanagement von Fresenius Kabi unterstützt die Produktionsstätten des Unternehmensbereichs beim Umgang mit der knappen Ressource Wasser. Managementverfahren werden zwischen den Standorten ausgetauscht und Projekte zur Wassereinsparung innerhalb von Fresenius Kabi kontinuierlich gefördert. Auf diese Weise soll die Effizienz der Wassernutzung gesteigert werden.

Fortschritte und Maßnahmen 2022

Im Berichtsjahr blieben der Managementansatz und die Governance-Struktur von Fresenius Kabi unverändert gegenüber dem Vorjahr. Fortschritte konzentrierten sich auf die Durchführung von Wasserrisikobewertungen, die von allen Produktionsstätten angefordert wurden. Standorte mit hohem Wasserrisiko wurden aufgefordert, Aktionspläne zu entwickeln, um die identifizierten Risiken zu mindern. Die Aktionspläne werden im Rahmen der globalen internen EHS-Audits durch die globale EHS-Funktion von Fresenius Kabi überprüft. Darüber hinaus wurden die Fortschritte bei der Umsetzung des CAMF fortgesetzt, wobei der Schwerpunkt auf Methoden zur Abwasserbehandlung sowie auf der Messung und Berechnung von Antibiotikakonzentrationen im Abwasser lag.

Im Rahmen der 2022 durchgeführten Kampagne des GCC, um das Bewusstsein für das Umweltmanagement zu schärfen und Ansätze zur Verbesserung des Wasser- und Energiemanagements an den Standorten zu entwickeln, wurden für den Bereich Wasser beispielsweise folgende Ideen eingereicht: Die Produktionsstätte in Kalyani, Indien, hat einen Ansatz zur Verringerung des Wasserverbrauchs entwickelt, indem sie gereinigtes Abwasser als Wasser für ihre Kühltürme verwendet. Wenn dies umgesetzt wird, kann der Verbrauch von kommunalem Wasser und Grundwasser um 32.000 m³ pro Jahr gesenkt werden. Darüber hinaus sah das Werk in Uppsala, Schweden, ein Potenzial in der Wiederverwendung von Kondensat, wodurch etwa 2.100 m³ Wasser pro Jahr eingespart werden können. Durch die Modernisierung von Wasserring-Vakuumpumpen in der Produktionsstätte in Kutno, Polen, könnten rund 12.000 m³ Wasser im Jahr eingespart werden. Fresenius Kabi hat die Ideen mit dem größten Verbesserungspotenzial identifiziert und arbeitet an deren Umsetzung an den jeweiligen Standorten.

Fresenius Helios

Im Fokus des Wassermanagements in den Kliniken von Helios steht eine unterbrechungsfreie Versorgung mit gleichbleibend hoher Wasserqualität zu gewährleisten und mikrobiologische Verunreinigungen zu verhindern. Der Umgang mit der Ressource Wasser in Gesundheitseinrichtungen unterliegt sowohl in Deutschland als auch in Spanien strikten gesetzlichen Vorgaben. Regenwasser kann jeweils etwa nur in Bereichen genutzt werden, die für die Patientensicherheit unkritisch sind. Dabei hat die Einhaltung der geltenden regulatorischen Anforderungen, z. B. der Trinkwasserverordnung in Deutschland, oberste Priorität. Um die Patientinnen und Patienten, die Beschäftigten und weitere Personen zu keiner Zeit zu gefährden, ist das Wassermanagement eng mit dem Hygienemanagement verbunden.

Im Falle von kontaminiertem Frischwasser aus dem öffentlichen Netz hat Helios Deutschland über die eigenen Aufbereitungsanlagen hinaus die Möglichkeit, zusätzliche Wasseraufbereitungsmodule vor das klinikeigene Netz zu schalten. Alle Krankenhäuser von Helios Deutschland und Helios Spanien haben Notfallpläne für den Fall von Versorgungsengpässen, um die Gesundheitsversorgung der ­Patientinnen und Patienten sicherzustellen.

Eigene Handlungsleitfäden und Vorgaben, die auf den geltenden gesetzlichen Bestimmungen aufbauen, legen die krankenhausspezifischen Abläufe fest. Zusätzlich gelten weitere interne Auflagen im Bereich der Trinkwasserqualität. Diese müssen in allen deutschen und spanischen Einrichtungen umgesetzt werden. Aus diesen Gründen findet bei Fresenius Helios weder eine Wiederverwendung von Wasser noch eine Nutzung von Grauwasser – d. h. aufbereitetem Wasser aus Duschen oder Waschbecken – statt. Helios Spanien unterstützt die sorgsame Verwendung von Wasser, da in bestimmten spanischen Regionen eine Wasserverknappung herrscht und das Land dem Risiko der zunehmenden Wüstenbildung ausgesetzt ist.

Für die Einleitung des Abwassers muss Fresenius Helios in Deutschland und Spanien strenge regionale und lokale gesetzliche Vorgaben befolgen, die in den zustän­digen Kläranlagen überprüft werden. Abweichungen werden direkt an das betroffene Krankenhaus gemeldet und durch etablierte Meldeketten an alle zuständigen Funktionen weitergeleitet. Nach Bewertung des Vorfalls überprüft Fresenius Helios, dass Vorgaben zukünftig eingehalten werden. Hierfür stehen Methoden wie Verbesserungen technischer Systeme, Anpassungen von Prozessen und zusätzliche ­Trainings der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als poten­tielle Werkzeuge bereit.

Fortschritte und Maßnahmen 2022

Im Berichtsjahr blieben der Managementansatz und die Governance-Struktur im Bereich Wassermanagement von Fresenius Helios unverändert gegenüber dem Vorjahr.

Fresenius Vamed

Fresenius Vamed plant, errichtet und betreibt Gesundheitseinrichtungen – wofür die ausreichende Versorgung mit Frischwasser für Patientenwohl und Hygiene zentral ist. Gesundheitseinrichtungen, die der Unternehmensbereich im eigenen Auftrag errichtet, nutzen Bau- und Installationstechniken, die ein optimales und mit den jeweiligen lokalen Vorschriften konformes Wassermanagement ermöglichen. Dabei darf ein intelligentes Wassermanagement in keinem Fall Hygienemaßnahmen unterlaufen bzw. das Patientenwohl infrage stellen. Die größten Frischwassernutzer bei Fresenius Vamed sind Rehabilitationskliniken mit Therapiepools, z. B. im Fachbereich Orthopädie, und Einrichtungen, die gebrauchte medizinische Instrumente sterilisieren.

Fresenius Vamed stellt über lokale Managementsysteme, Prozessverantwortliche sowie Handlungsanweisungen sicher, dass die jeweiligen lokalen Richtlinien zu Wasser und Abwasser strikt eingehalten werden. Die internen Grundsätze, Leitlinien und Standardhandlungsanweisungen werden an die jeweils gültigen regulatorischen Vorgaben angepasst.

Weil der Frischwassereinsatz für die Einhaltung der Hygienemaßnahmen und damit für die Patientensicherheit äußerst signifikant ist, werden keine erheblichen Reduk­tionen des Wasserverbrauchs angesetzt. Von einer Zweitverwendung von Wasser wird wegen der zu beachtenden Hygieneaspekte abgesehen. Langfristig strebt der Unternehmensbereich einen konstanten Wasserverbrauch an.

In Entwicklungsmärkten ist eine adäquate Wasserversorgung – im Gegensatz zu Industrieländern mit guter Infrastruktur und strenger Regulierung – eine große Herausforderung. Die gesetzlichen Anforderungen an die Wasserqualität sind in den außereuropäischen Ländern, in denen Fresenius Vamed im Projektgeschäft tätig ist, oft nicht mit den hohen Standards vergleichbar, die beispielsweise für den Betrieb einer Gesundheitseinrichtung in Europa erforderlich sind. Das Gleiche gilt für die Aufbereitung von Abwässern. Bei vielen Projekten muss der Unternehmensbereich Frischwasser und Kläranlagen einsetzen. Die außereuropäischen Projekte werden nach den Richtlinien für Wasserqualität der Weltgesundheitsorganisation (WHO) umgesetzt. Fresenius Vamed gleicht die hohen Qualitätsstandards für die zu errichtenden Anlagen mit den Anforderungen der internationalen Projektfinanzierer ab und setzt sie bereits in der Planungsphase um.

Im Projektgeschäft achtet Fresenius Vamed darauf, dass wassersparende Technologien der neuesten Generation eingesetzt werden. Die zukünftigen Betreiber und Beschäftigten werden umfassend geschult. In den außereuropäischen Märkten setzt der Unternehmensbereich auch vollbiologische Kläranlagen ein, um Abwasser zu behandeln.

Fortschritte und Maßnahmen 2022

Im Berichtsjahr blieben der Managementansatz und die Governance-Struktur von Fresenius Vamed unverändert gegenüber dem Vorjahr. Bei den Gesundheitsbetrieben in Österreich wurde im Berichtsjahr begonnen, den Einbau von Wassersparsystemen zu prüfen. Im ersten Schritt bestätigte ein hygienisches Gutachten die Eignung. Nachfolgend wird die Verbrauchsreduktion durch den Einbau berechnet, um die Effektivität der Maßnahme bewerten zu können. Mit einem Ergebnis der Prüfung ist voraussichtlich zu Beginn des Jahres 2023 zu rechnen.

Evaluation1

GRI 303/3-3, 303-1, 303-3

2022 hat Fresenius insgesamt 56,1 Mio m³ (2021: 56,4 Mio m³) Wasser verwendet. Über die letzten drei Jahre konnte eine relative Reduktion erreicht werden, sowohl im Verhältnis zum Umsatz als auch zu Vollzeitäquivalenten. Rund 90 % wurden durch die jeweilige öffentliche Versorgung zur Verfügung gestellt, rund 9 % entfielen auf Grundwasser, 1 % auf Oberflächenwasser. Gerade im Krankenhaus- und Rehabilitationsbereich wird die Wasserentnahme nahezu vollständig aus der öffentlichen Versorgung gedeckt. Dies liegt an den strengen Hygienevorschriften und hohen Anforderungen an die Wasserqualität in Gesundheitseinrichtungen. Weiterhin wurde kein Vorfall erfasst, bei dem die jeweilige Umgebung oder die Bevöl­kerung unmittelbar zu Schaden kam.

Wasserentnahme ­Fresenius-Konzern1

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in Mio m3 2022 2021 2020 2019 2018
­Fresenius Medical Care2 40,5 41,4 41,7 43,2 42,1
­Fresenius Kabi 10,4 10,1 9,7 9,5 9,7
­Fresenius Helios3 4,2 4,0 4,1 3,8 3,7
­Fresenius Vamed 1,0 0,9 0,8 0,7 0,7
Gesamt 56,1 56,4 56,2 57,2 56,2

Wasserentnahme relativ Fresenius-Konzern1

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in m3 2022 2021 2020 2019 2018
Wasserverbrauch / 1 Mio € Umsatz 1.373 1.503 1.550 1.609 1.676
Wasserverbrauch / FTE 199,8 201,9 203,3 217,5 228,2

Wasserentnahme nach Quelle1

Im Jahr 2022 ist die von Fresenius Medical Care berichtete Wasserentnahme im Vergleich zu 2021 um 2 % gesunken. Dies ist im Wesentlichen auf eine geringere Anzahl an Behandlungen zurückzuführen.

Im Jahr 2022 hat der Unternehmensbereich ein globales Ziel für Wassermanagement definiert. Es ergänzt vorhandene Ziele auf lokaler Ebene. Es wurde das Ziel gesetzt, bis 2026 Pläne für den nachhaltigen Umgang mit Wasser für Produktionsstandorte und Dialysekliniken in Gegenden mit extrem hohem Wasserstress auszuarbeiten. In diesen Plänen sollen Maßnahmen für die betreffenden Standorte festgelegt werden.

Fresenius Kabi hat im Berichtsjahr 2022 begonnen ausgewählte Antibiotika-produzierende Standorte aufzufordern, eine Massenbilanz zu Antibiotika-Rückständen im Abwasser aufzustellen. Dies sowie die im Rahmen eines Pilotprojektes durchgeführten Messungen führen zu einer höheren Transparenz über mögliche Antibiotika-Rückstände im Abwasser und tragen zur kontinuierlichen Verbesserung des Wassermanagements bei. Die Wasserentnahme betrug 10,4 Mio m³ im Jahr 2022 (2021: 10,1 Mio m³), die im Vergleich zum Vorjahr unter anderem aufgrund der erhöhten Produktion an einigen Standorten angestiegen ist. Im Berichtsjahr wurden in den Produktionsstätten von Fresenius Kabi mehrere Projekte umgesetzt, um Wasser zu sparen. So wurde 2022 etwa ein Ultrafiltrations- und Umkehrosmosesystem in der Kläranlage installiert, um das Abwasseraufkommen und den Wasserverbrauch zu reduzieren. Dadurch werden jährlich etwa 24.000 m³ Wasser eingespart. An einem anderen Standort wurde ein System zur Verringerung der Einleitung von Wasser für Injektionszwecke (WFI) eingeführt, was zu einer Einsparung von etwa 5.000 m³ führte.

Die Wasserentnahme von Fresenius Helios betrug 4,2 Mio m³ im Jahr 2022 (2021: 4,0 Mio m³). Sie wird von der Zahl der in den Krankenhäusern behandelten Patientinnen und Patienten beeinflusst. Zudem wurde die Wasserentnahme in den vorhergehenden Jahren durch eine erhöhte Nachfrage nach Sterilisation und Hygiene beeinflusst.

Wasserentnahme pro m2 genutzte Fläche

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2022
Helios Deutschland 0,73 m3
Helios Spanien 1,0 m3

Im Unternehmensbereich Fresenius Vamed hat sich der Wasserbezug im Vergleich zum Vorjahr erhöht. Die Wasserentnahme betrug 1,0 Mio m³ im Jahr 2022 (2021: 0,9 Mio m³). Die Mehrverbräuche sind auf eine weniger gravierende Pandemielage im Berichtsjahr zurückzuführen. Konkret wurden wieder mehr technische Dienstleistungen im Bereich der Sterilgutversorgung durchgeführt, außerdem gab es eine stärkere Belegung der Gesundheitsbetriebe.

1 Neuakquisitionen werden spätestens ab dem zweiten Jahr in die Berichterstattung aufgenommen. Sofern Daten der Unternehmensbereiche aufgrund abweichender Erfassungszeiträume nicht vorliegen, werden diese auf Grundlage bereits vorhandener Daten extrapoliert. Eine Anpassung erfolgt im nächsten Bericht. Vorjahreswerte wurden angepasst, um der Darstellung des aktuellen Geschäftsjahres zu entsprechen. Aufgrund von Rundungen ist es möglich, dass die in diesem Bericht angegebenen Zahlen und Prozentsätze nicht exakt den absoluten Zahlen entsprechen.

2 Die Angaben von Fresenius Medical Care umfassen die Wasserentnahme an den Produktionsstandorten und bei Behandlungen in den Dialysekliniken. Teilweise wurden Hochrechnungen durchgeführt.

3 Die Angaben des Segments Reproduktionsmedizin von Fresenius Helios enthalten im Jahr 2022 nur die spanischen Standorte.