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GRI 302/3-3, 305/3-3

Der Klimawandel und seine Auswirkungen beeinflussen auch Fresenius: So müssen wir uns in Gesundheitseinrichtungen auf steigende Temperaturen oder die Zunahme von Starkwetterereignissen einrichten, um die Gesundheit von Patientinnen und Patienten weiterhin schützen zu können.

Eine weitere aktuelle Herausforderung: Energie wird immer teurer, insbesondere wenn sie aus den knapper ­werdenden fossilen Ressourcen gewonnen wird. Daher ist Energieeffizienz für Fresenius ein zunehmend wichtiger Faktor. Unsere Produktionsprozesse und der Betrieb von Gesundheitseinrichtungen erfordern einen hohen Energieaufwand. Durch Energieeffizienzmaßnahmen können wir kurz- und langfristig Kosten einsparen. Mit der vermehrten Nutzung von erneuerbaren Energien leisten sie außerdem einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.

Unser Ansatz

GRI 302/3-3, 305/3-3

Im Energiemanagement sowie beim Klimaschutz lautet unser Anspruch: Wir wollen über die gesetzlichen Rahmenbedingungen hinaus Möglichkeiten ermitteln, um die Belastungen für die Umwelt so gering wie möglich zu halten – und auch, um sie in unsere Managementansätze zu implementieren. Im Berichtsjahr standen in den Unternehmensbereichen vor allem die Themen Energieeinsparung, Umstellung auf Grünstrom und damit die Reduktion von CO2-Emissionen im Fokus.

Eine unterbrechungsfreie Energieversorgung hat für Fresenius dabei immer oberste Priorität, um die Sicherheit von Patientinnen und Patienten sowie eine zuverlässige Produktion und Versorgung zu gewährleisten. In diesem Rahmen führen wir wo möglich Energiesparmaßnahmen durch. Details können Sie den Erläuterungen der einzelnen Unternehmensbereiche entnehmen.

Das Energiemanagement richtet sich an den Anforderungen unserer Unternehmensbereiche aus und ist nach ISO 50001 zertifiziert. Hier weiten wir die Zahl der abgedeckten Standorte kontinuierlich aus.

Fresenius investiert zudem in Neubauten und Modernisierungen, die den aktuellen energetischen Standards sowie jeweiligen gesetzlichen Vorgaben entsprechen.

Fresenius Medical Care

Energieeffizienz und Klimaschutz sind wesentliche Aspekte der globalen Umweltstrategie. Maßnahmen werden entwickelt, um den Energieverbrauch und die Treibhausgasemissionen zu senken. Dabei haben die Sicherheit und die Qua­lität der Produkte und Dienstleistungen weiterhin höchste Priorität.

Weitere Informationen zum Managementansatz finden Sie im Abschnitt Umweltmanagement.

Fortschritte und Maßnahmen 2022

Im Berichtsjahr hat Fresenius Medical Care globale Klimaziele definiert. Plan ist, im operativen Geschäft bis 2040 ­klimaneutral zu werden. Bis 2030 sollen die Scope-1-Emissionen (direkte Emissionen) und die Scope-2-Emissionen (indirekte Emissionen) im Vergleich zu den berichteten Emissionen im Basisjahr 2020 um 50 % verringert werden.

Im Berichtsjahr wurde ein Projektteam zusammengestellt, das den Umsetzungsplan der Klimaziele vorantreiben soll. Dabei konzentriert sich Fresenius Medical Care aktuell auf die Nutzung von erneuerbaren Energien. Dazu gehört auch der Kauf von Grünstromzertifikaten. Ein weiterer Schwerpunkt sind Energieeffizienzmaßnahmen. Darüber hinaus sollen weitere Ansätze geprüft werden, um Emissionen zu reduzieren, z. B. durch Prozessverbesserungen, eigene Erzeugung von Energie aus erneuerbaren Quellen und technologische Veränderungen.

Im Jahr 2022 hat Fresenius Medical Care die Prozesse zur Berichterstattung von Scope-2-Treibhausgasemissionen verbessert. Es wurden zusätzlich marktbasierte Emissionen in die Berichterstattung aufgenommen, die mithilfe von Residualmixfaktoren berechnet werden. In der bisherigen Berichterstattung waren standortbezogene Emissionen angegeben. Diese berücksichtigen die durchschnittlichen Emissionsfaktoren für die Stromnetze, die die Betriebe vor Ort versorgen. Der marktbasierte Ansatz bezieht sich auf Energie im Rahmen von vertraglichen Vereinbarungen, z. B. den Bezug von erneuerbaren Energien. Indem marktbasierte Emissionen in die Berichterstattung aufgenommen werden, können künftig die Fortschritte der Aktivitäten zur Reduzierung der Emissionen transparenter dargestellt werden.

Fresenius Kabi

Der Schwerpunkt des Energiemanagementsystems von Fresenius Kabi liegt auf der Verbesserung der Energieeffizienz und der Vermeidung von unnötigem Energieverbrauch. Daraus ergeben sich wesentliche Chancen, den Energieeinsatz sowie Emissionen im Verhältnis zur Produktionstätigkeit zu verringern. Fresenius Kabi bezieht Energie hauptsächlich von externen Versorgern. Dies umfasst auch erneuerbare Energien, z. B. aus Wasser-, Solar- oder Windkraft. Der Unternehmensbereich erzeugt darüber hinaus Strom in eigenen Anlagen und nutzt z. B. Kraft-Wärme-Kopplungsan­lagen oder auch Solaranlagen an eigenen Standorten. Der Unternehmensbereich hat im Jahr 2022 weitere Solaran­lagen in Betrieb genommen und möchte den Anteil erneuerbarer Energien am Energieverbrauch erhöhen.

Lokal werden messbare Ziele basierend auf der globalen Energie-Politik des Unternehmensbereichs abgeleitet. Wie im Abschnitt Umweltmanagement ausgeführt, verfügt Fresenius Kabi über eine Matrixzertifizierung für das globale Energiemanagementsystem, das durch den TÜV Rheinland jährlich auditiert und zertifiziert wird.

Die Verantwortung für das Energiemanagement ist in den Vorstandsbereichen verankert. Die globale Steuerungsverantwortung für das Energiemanagement obliegt der zentralen EHS-Funktion, die an das zuständige Vorstandsmitglied von Fresenius Kabi berichtet.

Fortschritte und Maßnahmen 2022

GRI 302-4

Im Berichtsjahr blieben der Managementansatz und die Governance-Struktur von Fresenius Kabi unverändert gegenüber dem Vorjahr. Fortschritte zielten auf die Steigerung der Energieeffizienz sowie die Reduzierung von CO2-Emissionen im Verhältnis zu den Produktionsaktivitäten.

Im Rahmen der 2022 durchgeführten Kampagne des GCC, die das Bewusstsein für das Umweltmanagement schärfen und Ansätze zur Verbesserung des Wasser- und Energiemanagements an den Standorten entwickeln sollte, wurden für den Bereich Energie verschiedene Ideen eingereicht. So schlug die Produktionsstätte in Kalyani, Indien, vor, Abfälle von Taxus-Baccata-Blättern, die zur Gewinnung eines Inhaltsstoffs für die am Standort hergestellten Produkte benötigt werden, zu verwenden und in Biogas umzuwandeln. Bis zu 120 bis 190 kg Biogas können pro Tag erzeugt und als Kochgas in der Kantine, als Kesselbrennstoff oder die bei der Herstellung zurückbleibender mineralischen Reste als Biodünger im Garten verwendet werden. Ein weiteres Beispiel stammt aus dem Werk in Linz, Österreich, das sich auf die Optimierung der Rührwerke für die Kristallisation in der Produktion konzentriert. Die Produktionsstätte in Haina, Dominikanische Republik, schlug vor, automatische Druckluft- und Lichtsteuerung zu verwenden, was zu einer Steigerung der Energieeffizienz führt.

Außerdem wurden im Jahr 2022 weitere Energiesparmaßnahmen durchgeführt wie die Installation von LEDs, die etwa 645 MWh einspart, und der Austausch von Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen, der etwa 300 MWh Energie vermeidet.

Darüber hinaus hat Fresenius Kabi weitere Schritte unternommen, um Solar-Energie zu nutzen. So hat der Unternehmensbereich im Jahr 2022 beispielsweise Solaranlagen an den Standorten Guangzhou in China, Haina in der Dominikanischen Republik und San German in Puerto Rico in Betrieb genommen. Die kürzlich installierten Solaranlagen haben eine Kapazität von rund 4.883.000 KWh pro Jahr. Die Energie wird für die Produktion von MedTech-Produkten von Fresenius Kabi genutzt. Der Unternehmensbereich arbeitet daran, die Zahl der Solaranlagen an den eigenen Standorten auszubauen.

Fresenius Helios

Die im Zuge des Klimawandels steigenden Temperaturen wirken sich auch auf den Geschäftsbetrieb von Helios aus, insbesondere in Spanien. Inzwischen ist Kältetechnik, die der Kühlung von Klinikräumen und technischen Geräten dient, für den Klinikbetrieb bedeutender als Wärmeerzeugung. Darüber hinaus können häufiger auftretende Starkwetterereignisse wie Starkregenfälle oder Hochwasser eine Bedrohung für eine reibungslose Gesundheitsversorgung der Kliniken darstellen.

Außerdem sind direkte Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit der Menschen wahrscheinlich: So können etwa vektorübertragene Infektionskrankheiten (z. B. durch Stechmücken, die sich durch die Klimaveränderungen auch in neuen Gebieten vermehrt ausbreiten) das Behandlungsspektrum der Einrichtungen beeinflussen. Die Wahrscheinlichkeit von Pandemieausbrüchen durch ZoonosenZoonosenInfektionskrankheiten, ​die ​gleichermaßen ​bei ​Tieren ​und ​Menschen ​vorkommen ​und ​sowohl ​vom ​Tier ​auf ​den ​Menschen ​als ​auch ​vom ​Menschen ​auf ​Tiere ​übertragen ​werden ​können. ​ wird sich in den kommenden Jahrzehnten verdreifachen und nach Berechnungen des Lancet Countdown (2018) werden bis 2030 in der Europäischen Union 30.000 zusätzliche, hitzebedingte Todesfälle erwartet.

In Deutschland hat der Geschäftsbereich Infrastruktur ein zentrales Energiebeschaffungs- und Managementsystem etabliert, das den Energieverbrauch jedes Standorts erfasst. Helios Deutschland vergleicht damit die Verbrauchswerte und initiiert auf dieser Basis Verbesserungsmaßnahmen. Für den Energieeinkauf ist der Helios-eigene Energieversorger, die HKG Energiedienstleistungen GmbH, zuständig.

Über ein zentrales Portal können verschiedene Parameter kontrolliert werden – vom Strompreis auf dem Energiemarkt bis hin zum jeweiligen Energieverbrauch der Kliniken. Um Energieflüsse genauer zu überwachen, wird an relevanten Standorten ein Messkonzept implementiert. Dies ist ein wesentlicher Bestandteil, um die Anforderungen des ISO-50001-Standards zu erfüllen. Mithilfe seines zentralen Energiebeschaffungs- und Managementsystems kann Helios die Verbrauchswerte der Kliniken vergleichen, gezielt Verbesserungsmaßnahmen einleiten und bewährte Verfahren aus einzelnen Kliniken im Unternehmen teilen.

Helios Deutschland deckt einen niedrigen zweistelligen Prozentsatz des Gesamtstromverbrauchs durch selbst erzeugten Strom ab. Dies trägt zu einer sicheren und unterbrechungsfreien Energieversorgung der Kliniken bei. Dadurch reduziert Helios an den deutschen Klinikstandorten CO2-Emissionen, die beim vollständigen Fremdbezug angefallen wären.

Um eine unterbrechungsfreie Energieversorgung zu jeder Zeit sicherzustellen, ist in jeder Klinik von Helios Deutschland und Helios Spanien eine Netzersatzanlage vorhanden: Sollte das Stromnetz ausfallen, garantiert sie ­binnen weniger Sekunden die Sicherheitsversorgung der wesentlichen Energieverbraucher in den Kliniken. Um diese Sicherheit zu gewährleisten, werden die Notstromsys­teme regelmäßig – in Deutschland monatlich, in Spanien mindestens einmal im Jahr – auf ihre Funktion hin geprüft und getestet.

Helios Spanien analysiert jährlich seine Energiemanagementrisiken. In einigen Kliniken nutzt das Segment erneu­erbare Energiequellen. Der Einkauf von Strom und Erdgas erfolgt bei Helios Spanien zentral. Ein Energiemanager überwacht den Verbrauch aller Krankenhäuser und liefert entsprechende Daten für Bewertungs- und Vergleichsana­lysen. Daneben überprüft und implementiert jedes Krankenhaus konkrete Energiesparmaßnahmen. Sieben Kliniken von Helios Spanien nutzen zur Energieerzeugung thermische Solarenergie und Photovoltaikanlagen. Um Wärmeenergie zu erzeugen, setzt das Segment zudem Mikro-Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen an zwei Kliniken ein und einen Biomassekessel an einer anderen Klinik.

Das Segment Reproduktionsmedizin verfügt in Spanien über eine zentrale Abteilung zur Überwachung des Energieverbrauchs in den Kliniken. Am Hauptsitz versorgen das Gebäude insgesamt 54 Sonnenkollektoren mit einer Produktionskapazität von 17.000 kW Energie pro Jahr mit Energie. Durch eine Wärmepumpe mit Rückgewinnung kann überschüssige Energie in Form von Wärme genutzt werden.

Fortschritte und Maßnahmen 2022

Bundesweit führte Helios Deutschland Richtlinien für den Aufbau einer Ladeinfrastruktur durch Dienstleister für das Laden von Elektro-Fahrzeugen und -Fahrrädern ein. Zudem wurde eine Umwelt-Kampagne mit dem Namen Patientin Erde für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gestartet, die zum energiebewussten Handeln am Arbeitsplatz sowie zuhause animieren soll.

Das Helios Nachhaltigkeitsboard hat außerdem verschiedene Maßnahmen beschlossen, um den Energieverbrauch zu senken. Mit einer 100-Punkte-Checkliste für die Kliniken sollen etwa Energiesparpotenziale gehoben werden. Die Umsetzung der Checkliste wird durch regelmäßige Updates zwischen einer Taskforce des Geschäftsbereichs Infrastruktur und den Klinik-Energieteams abgeglichen. Außerdem werden Regelungssysteme für Raumluft- und Kälteanlagen in den Kliniken eingebaut.

Helios Spanien hat 2022 veraltete Anlagen durch die Installation neuer Heizkessel und Solarstromanlagen modernisiert. Darüber hinaus wurden Maßnahmen ergriffen, um Lampen, die mehr als 10 Stunden am Tag eingeschaltet sind, durch LED-Lampen zu ersetzen.

Fresenius Vamed

Für das Energie- und Emissionsmanagement der eigenen Gesundheitseinrichtungen von Fresenius Vamed ist die jeweilige Geschäftsführung verantwortlich. Die Effektivität von Maßnahmen im Energiemanagement wird in den ­zertifizierten Segmenten des Unternehmensbereichs durch regelmäßige, unabhängige Audits im Rahmen der ISO-50001-Zertifizierung gemessen. In Deutschland wurde die Zertifizierung gemeinsam mit dem Geschäftsbereich Infrastruktur der Helios-Kliniken umgesetzt.

Zur Steigerung der Energieeffizienz in Gebäuden wird die Leistung relevanter Energieverbraucher gemessen, mit energieeffizienteren Anlagen verglichen und schließlich über eine Umrüstung entschieden. Auf diese Weise werden effiziente sowie ökonomisch sinnvolle Lösungen eingesetzt – wie z. B. LED-Lampen. Auch bei der Neuanschaffung von Produkten wird die Energieeffizienz berücksichtigt.

CO2-neutrale Stromversorgung

Der überwiegende Teil der konsolidierten Gesundheitseinrichtungen von Fresenius Vamed in Österreich wird mit CO2-neutralem Strom versorgt. In geringem Umfang bezieht der Unternehmensbereich Energie auch aus eigenen Blockheizkraftwerken in Deutschland. Die Schweizer Gesundheitseinrichtungen nutzt regionalen Strom, der teilweise aus erneuerbaren Quellen kommt.

Fortschritte und Maßnahmen 2022

Im Berichtsjahr blieben der Managementansatz und die Governance-Struktur von Fresenius Vamed unverändert gegenüber dem Vorjahr. Fortschritte zielten darauf, die Prozessdokumentation fortlaufend zu erarbeiten. Außerdem legte der Unternehmensbereich einen Fokus auf die Reduktion der CO2-Emissionen. Durch den Umstieg der deutschen Einrichtungen auf Ökostrom wurde diesbezüglich ein wich­tiger Schritt gemacht.

Evaluation

GRI 302/3-3, 302-1, 302-3, 302-4, 305/3-3, 305-1, 305-2, 305-4, 305-5

Energieverbrauch nach Quelle Fresenius-Konzern

2022 hat Fresenius insgesamt 5,75 Mio MWh Energie verbraucht, eine Reduktion von 1 % gegenüber dem Vorjahr. Im Berichtsjahr haben wir den Schwerpunkt unserer Aktivitäten auf Energieeffizienzmaßnahmen und den Ausbau der Nutzung erneuerbarer Energien im gesamten Fresenius-Konzern gelegt. Die Hauptenergieträger waren Gas und Strom. Neuakquisitionen werden spätestens ab dem zweiten Jahr in die Berichterstattung aufgenommen. Sofern Daten der Unternehmensbereiche aufgrund abweichender Erfassungszeiträume nicht vorliegen, werden diese auf Grundlage bereits vorhandener Daten extrapoliert. Eine Anpassung erfolgt im nächsten Bericht. Vorjahreswerte wurden angepasst, um der Darstellung des aktuellen Geschäftsjahres zu entsprechen. Aufgrund von Rundungen ist es möglich, dass die in diesem Bericht angegebenen Zahlen und Prozentsätze nicht exakt den absoluten Zahlen entsprechen.

Energieverbrauch Fresenius-Konzern

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in Mio MWh 2022 2021 2020 2019 2018
­Fresenius Medical Care1 2,59 2,61 2,49 2,43 2,38
­Fresenius Kabi 1,80 1,77 1,65 1,64 1,65
­Fresenius Helios2 1,17 1,24 1,16 1,09 1,14
­Fresenius Vamed 0,19 0,19 0,18 0,16 0,17
Gesamt 5,75 5,81 5,48 5,32 5,34
1 Die Daten von Fresenius Medical Care umfassen die Energieverbräuche an den Produktionsstandorten und den Stromverbrauch bei Behandlungen in den Dialysekliniken. Einige Daten unterliegenzum Teil Hochrechnungen.
2 Die Angaben des Segments Reproduktionsmedizin von Fresenius Helios enthalten im Jahr 2022 nur die spanischen Standorte. 

Energieverbrauch relativ Fresenius-Konzern

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in MWh 2022 2021 2020 2019 2018
Energieverbrauch / 1 Mio € Umsatz 141 155 151 150 159
Energieverbrauch / FTE 20,5 20,8 19,8 20,3 21,7

Im Vergleich zu 2021 sanken die Scope-1- und Scope-2-­Emissionen von Fresenius Medical Care 2022 um insgesamt 11 %. Die gemeldeten Scope-1-Emissionen sanken um rund 2 %. Dieser Rückgang ist auf einen insgesamt geringeren Energieverbrauch zurückzuführen. Dieser ergibt sich aus einer verringerten Produktion, der Stilllegung einer Produktionslinie in den USA und einer Wartung am Produk­tionsstandort St. Wendel, die eine vorübergehende Abschaltung der Gasturbinen erforderlich machte. Die gemeldeten Scope-2-Emissionen sanken um rund 15 %. Der Bezug von erneuerbarer Energie ist eine der wichtigsten Maßnahmen von Fresenius Medical Care, um den ökologischen Fußabdruck zu verringern. Im Jahr 2022 hat der Unternehmensbereich emissionsfreien Strom mittels Grünstromzertifikaten (Green-e Certified Renewable Energy Certificates, RECs) im Umfang von 250.000 MWh erworben. Der Grünstrom entspricht 19 % des gesamten Stromverbrauchs und 21 % der globalen marktbasierten Scope-2-Emissionen.

Die Unternehmenszentrale von Fresenius Kabi wird jedes Jahr vom TÜV Rheinland im Hinblick auf die Zertifizierung des Energiemanagements nach ISO 50001 auditiert. Im Berichtsjahr 2022 wurden keine Abweichungen festgestellt, was bestätigt, dass das Energiemanagementsystem den Anforderungen der internationalen Norm ISO 50001 entspricht. Fresenius Kabi hat das selbstgesetzte Ziel für die weitere Einführung des Energiemanagementsystems nach ISO 50001 gemäß dem internen Implementierungsplan in weiteren Produktionsstätten im Jahr 2022 erreicht und damit die Abdeckung des Managementsystems auf weitere Produktionsstätten ausgeweitet. Darüber hinaus lag der Fokus im abgelaufenen Geschäftsjahr auf der Steigerung der Energieeffizienz und es wurde ein Best-Practice-Programm für die Produktionsstandorte zur Bewertung der Anwendbarkeit vor Ort ausgerollt. Der Energieverbrauch wurde im Jahr 2022 durch die erhöhte Produktion an einigen Standorten sowie regulatorische Validierungsprozesse beeinflusst, z. B. der Prüfung neuer Produktionslinien gemäß den Qua­litätsanforderungen.

Helios Deutschland hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr darauf konzentriert, die Energieeffizienz zu verbessern und den Anteil erneuerbarer Energien zu erhöhen. So bezieht das Segment seit Anfang 2022 Grünstrom mit Herkunftsnachweisen aus erneuerbaren Quellen. Der Rückgang im Energieverbrauch wurde auch unterstützt durch die in den Abschnitten Umweltmanagement sowie Klimaschutz – Energie und Emissionen erläuterten Maßnahmen zur Erreichung des Energie-Reduktionsziels.

Auch Helios Spanien konnte ungeachtet der gestiegenen Patientenzahlen einen leichten Rückgang im Energieverbrauch erreichen.

Fresenius Vamed widmete sich 2022 operativ der Darstellung des Managementansatzes zum Klimaschutz im Rahmen des ESG-Prozesses (Environment, Social, Gover­nance). Außerdem wurden relevante Erhebungs- und Kontrollprozesse umgesetzt. Im Jahr 2022 war der Energieverbrauch mit dem Vorjahr vergleichbar. Fresenius Vamed hat im Berichtsjahr Maßnahmen zur Senkung des Verbrauches eingeleitet, deren Wirksamkeit allerdings erst in den kommenden Jahren messbar sein werden.

Treibhausgasemissionen ­Fresenius-Konzern, Scope 1 und 2

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in Tsd t CO2-Äquivalente 20223
(market-based)
20224
(location-based)
20215 20205 20195 20185
­Fresenius Medical Care1 659 731 766 770 775 776
Scope 1 258 258 263 242 227 219
Scope 2 401 473 503 527 547 557
­Fresenius Kabi 425 441 443 417 409 424
Scope 1 169 169 170 160 169 169
Scope 2 256 272 273 256 239 255
­Fresenius Helios2 206 250 277 287 284 296
Scope 1 113 113 122 112 107 114
Scope 2 93 137 155 175 178 182
­Fresenius Vamed 30 39 39 39 36 38
Scope 1 22 22 23 21 18 19
Scope 2 8 16 16 17 18 19
Gesamt 1.321 1.461 1.524 1.512 1.504 1.534
Scope 1 563 563 578 536 522 521
Scope 2 758 899 946 976 982 1.013

Treibhausgasemissionen Scope 1 und 2 relativ6 Fresenius-Konzern

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in Tsd t CO2 Äquivalente 2022 2021 2020 2019 2018
Treibhausgasemissionen / 1 Mio € Umsatz 36 41 42 42 46
Treibhausgasemissionen / FTE 5,2 5,5 5,5 5,8 6,2

Im Jahr 2022 haben wir unsere konzernweiten Berichterstattungsprozesse durch die Berechnung der marktbasierten Scope-2-Emissionen erweitert. Der marktbasierte Ansatz bezieht sich auf Energie im Rahmen von vertraglichen Vereinbarungen, z. B. den Bezug von erneuerbaren Energien. Indem wir marktbasierte Scope-2-Emissionen in unsere Berichterstattung aufnehmen, können wir künftig die Fortschritte unserer Aktivitäten zur Reduzierung der Emissionen transparenter darstellen. Um unsere konzernweiten Klimaziele zu erreichen, haben wir im Fresenius-Konzern eine Expertengruppe etabliert, die sich unternehmensbereichsübergreifend mit der Umsetzung entsprechender Reduktionsmaßnahmen beschäftigt. Darüber hinaus analysieren wir kontinuierlich Maßnahmen zur Reduzierung unseres Ressourcenverbrauchs. Beim Energieeinkauf berücksichtigen wir Effizienzanforderungen sowie Bedarfsveränderungen. Wir prüfen den möglichen Einsatz erneuerbarer Energien und erzeugen an zahlreichen Standorten eigenen Strom. So haben wir im Jahr 2022 rund 645.000 MWh Strom aus erneuerbaren Energiequellen bezogen, hauptsächlich durch die Verwendung von Herkunftsnachweisen (RECs). Mit diesen Bemühungen konnten wir den Anteil des Stromverbrauchs aus erneuerbaren Energien von rund 4 % in 2021 auf etwa 26 % im Jahr 2022 erhöhen.

Im Berichtsjahr hat Fresenius insgesamt 1.321 Tsd t CO2-­Äquivalente verursacht (2021: 1.524 Tsd t CO2e5). Die Scope-1-Emissionen belaufen sich auf 563 Tsd t CO2e und konnten im Vergleich zum Vorjahr um 3 % gesenkt werden (2021: 578 Tsd t CO2e). Dieser Rückgang ist auf einen insgesamt geringeren Energieverbrauch im Berichtsjahr zurückzuführen, der u. a. durch unsere Energieeffizienzmaßnahmen erreicht werden konnte. Die Scope-2-Emissionen (marktbasiert) in Höhe von 758 Tsd t CO2e spiegeln bereits die Emissionsreduktionen durch den erhöhten Anteil von Strom aus erneuerbaren Quellen wider.

1 Die Daten von Fresenius Medical Care umfassen Scope-1- und Scope-2-Emissionen an den Produktionsstandorten und Scope-2-Emissionen aus dem Stromverbrauch bei Behandlungen in den Dialysekliniken. Einige Daten unterliegen zum Teil Hochrechnungen.

2 Die Daten des Segments Reproduktionsmedizin von Fresenius Helios umfassen im Jahr 2022 nur die spanischen Standorte.

3 Die Berechnung der Scope-2-Emissionen erfolgt gemäß dem Greenhouse Gas Protocol nach dem marktbasierten Berechnungsansatz für alle Unternehmensbereiche. Der marktbasierte Ansatz bezieht sich auf Energie im Rahmen von vertraglichen Vereinbarungen, zum Beispiel den Bezug von erneuerbaren Energien. Die marktbasierten Emissionen wurden mithilfe von Residualmixfaktoren und Emissionsfaktoren der Internationalen Energieagentur (IEA) berechnet.

4 Die Berechnung der Scope-2-Emissionen erfolgt gemäß dem Greenhouse Gas Protocol nach dem standortbasierten Berechnungsansatz für alle Unternehmensbereiche. Die Emissionen werden auf Basis der durchschnittlichen Emissionsfaktoren in den Bezugsländern berechnet.

5 In den Vorjahren wurden die Scope-2-Emissionen nach dem standortbasierten Ansatz berechnet und der Anteil des bezogenen Ökostroms berücksichtigt. In künftigen Berichtsjahren werden die Scope-2-Emissionen nur noch nach dem marktbasierten und standortbasierten Ansatz unterschieden.

6 Die Berechnung für 2022 basiert auf den marktbasierten Emissionen. Die Berechnung für 2021-2018 basiert auf dem Emissionsberechnungsansatz der Vorjahre.