Im Berichtsjahr hat Fresenius Medical Care eine weltweite Richtlinie zu Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz eingeführt. Sie definiert zentrale Grundsätze in diesem Bereich. Seit 2022 berichtet der Unternehmensbereich eine neue globale Kennzahl: die absolute Häufigkeit von Arbeitsunfällen (Total Recordable Injury Frequency Rate – TRIFR). Sie ist definiert als die Gesamtzahl meldepflichtiger Arbeitsunfälle pro 200.000 Arbeitsstunden. Für eine effizientere Nachverfolgung und Überwachung von Unfällen startete Fresenius Medical Care im Jahr 2022 mit der Entwicklung eines globalen IT-Managementtools. Es wird zunächst an allen Standorten in Nord- und Lateinamerika sowie weltweit an Produktionsstandorten eingeführt.
Im Jahr 2022 wurde zudem die globale Bewertung von Risiken im Bereich Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz fortgesetzt. Eine erste Analyse hatte ergeben, dass hier Verletzungen durch Injektionsnadeln sowie durch Ausrutschen, Stolpern und Stürze die größten Risiken im operativen Geschäft darstellen. Auf der Grundlage dieser Erkenntnisse wurde eine weltweite Bewertung von Risiken für folgende Bereiche durchgeführt:
- Unzureichende Sicherheitsstandards bei der Bereitstellung und Instandhaltung des Arbeitsplatzes und der Arbeitsausrüstung,
- fehlende angemessene Schutzmaßnahmen, um den direkten Kontakt mit chemischen, physikalischen oder biologischen Substanzen zu vermeiden,
- mangelnde Schulungen und Anweisungen für Beschäftigte.
Wie im Projektplan festgelegt, beabsichtigt der Unternehmensbereich, weitere Bereiche mit hohem Risiko zu identifizieren und zu priorisieren sowie spezifische Maßnahmen zu erarbeiten, um Risiken zu reduzieren.
Im Dezember 2021 kam es an einem Produktionsstandort von Fresenius Kabi in China zu einem Brand in dessen Folge fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihr Leben verloren und eine weitere Person ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Die Untersuchung des Vorfalls und der Brandursache wurde unverzüglich eingeleitet; eine behördliche Untersuchung kam im Februar 2022 zu dem Ergebnis, dass kein Fehlverhalten einer oder eines Beschäftigten von Fresenius Kabi direkt ursächlich für den Brand war. Dennoch hat der Unternehmensbereich die relevanten Standardverfahrensanweisungen überprüft und die Anforderungen an den Brandschutz präzisiert. Die Implementierung der neuen Standardverfahrensanweisung zum Brandschutz wurde durch mehrere Schulungen und weitere Sensibilisierungsmaßnahmen durch das globale EHS-Team unterstützt. Darüber hinaus entwickelte Fresenius Kabi im Jahr 2022 ein Sicherheitsprogramm für Ausrutsch-, Stolper- und Sturzunfälle und führte es ein.
Helios Deutschland entwickelt seit dem Berichtsjahr ein System zur flächendeckenden Erfassung von Arbeits- und Wegeunfällen für alle deutschen Helios-Kliniken – mit dem Ziel, es 2023 zu etablieren. In zwei Kliniken wurde das neue Daten-Tool testweise und erfolgreich in das bestehende Personalmanagementprogramm implementiert. Das Segment prüfte im Berichtsjahr weiterhin, ob ein integriertes Managementsystem für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz in Deutschland einzuführen ist.
Auch Helios Spanien setzte 2022 neue Projekte im Arbeits- und Gesundheitsschutz um. U. a. wurden alle Schulungskurse zum Thema Arbeits- und Gesundheitsschutz aktualisiert und in integrative Sprache überführt. Darüber hinaus wurde das Verfahren gegen Belästigung und Gewalt am Arbeitsplatz entsprechend einer neuen europäischen Richtlinie angepasst. Zudem hat das Segment sexuelle Gewalt gemäß den Anforderungen neuer spanischer Vorschriften in die Gefährdungsbeurteilungen aufgenommen.
Im Berichtsjahr konnten bei Fresenius Vamed Verbesserungen im Bereich des Arbeits- und Gesundheitsschutzes erzielt werden. Beispielsweise hat der Unternehmensbereich in Deutschland zusammen mit der Helios Kliniken Gruppe die Implementierung der ISO 45001 in die Wege geleitet. Ziel ist es, ein einheitliches Arbeitsschutzmanagementsystem (ASM-System) zu schaffen, um den Arbeits- und Gesundheitsschutz standardisiert zu optimieren. In der Schweiz wurden Anpassungen gemäß den Anforderungen für Arbeitssicherheit nach H+ vorgenommen und es wurde ein Schwerpunkt auf den sicheren Umgang mit Chemikalien gesetzt. In Österreich setzte Fresenius Vamed u. a. Initiativen zum Thema Suchtprävention um.