Einschätzung des Vorstands zur Auswirkung der gesamtwirtschaftlichen und branchenspezifischen Entwicklung auf den Geschäftsverlauf von Fresenius sowie Beurteilung der Geschäftsentwicklung durch den Vorstand und wesentliche Ereignisse für den Geschäftsverlauf
Der Krieg in der Ukraine belastete die Geschäftstätigkeit des Fresenius-Konzerns sowohl direkt als auch indirekt. Die negativen Auswirkungen beliefen sich im Jahr 2022 beim Konzernergebnis1 auf 43 Mio €.
Im Geschäftsjahr 2022 hatte das schwierige gesamtwirtschaftliche Umfeld negative Auswirkungen auf die Geschäftsentwicklung. So waren gestiegene Unsicherheiten, inflationsbedingte Kostensteigerungen, Personalengpässe, Störungen in den Lieferketten, anhaltende Auswirkungen der Covid-19-Pandemie sowie gestiegene Energiekosten zu verzeichnen. Dies hatte unmittelbaren Einfluss auf Kunden- und Patientenverhalten. In diesem schwierigen gesamtwirtschaftlichen Umfeld musste der Fresenius-Konzern seine Konzernumsatzprognose einmal und seine Konzernergebnisprognose zweimal senken.
Insofern war nach Einschätzung des Vorstands 2022 ein herausforderndes Geschäftsjahr für den Fresenius-Konzern.
Der Umsatz von Fresenius Medical Care stieg deutlich um 10 % (währungsbereinigt um 2 %) auf 19.398 Mio € (2021: 17.619 Mio €). Das auf die Anteilseigner der Fresenius Medical Care AG & Co. KGaA entfallende Jahresergebnis2 fiel deutlich um 10 % (fiel währungsbereinigt um 17 %) auf 913 Mio € (2021: 1.018 Mio €).
Fresenius Kabi erreichte ein organisches Umsatzwachstum von 3 %. Der EBIT2 fiel um 6 % (fiel währungsbereinigt um 14 %; fiel währungsbereinigt um 10 % ohne die Akquisitionen von Ivenix und mAbxience) auf 1.080 Mio € (2021: 1.153 Mio €).
Das organische Wachstum von Fresenius Helios betrug 6 %. Der EBIT2 von Fresenius Helios stieg um 5 % (währungsbereinigt: 5 %) auf 1.185 Mio € (2021: 1.127 Mio €).
Die organische Umsatzentwicklung von Fresenius Vamed betrug 2 %. Der EBIT2 fiel deutlich auf 20 Mio € (2021: 101 Mio €).
Vergleich des tatsächlichen mit dem prognostizierten Geschäftsverlauf
Das gesamtwirtschaftliche Umfeld im Jahr 2022 war geprägt von gestiegenen Unsicherheiten, inflationsbedingten Kostensteigerungen, Personalengpässen, Störungen in den Lieferketten sowie gestiegenen Energiekosten. Dies hatte unmittelbaren Einfluss auf Kunden- und Patientenverhalten. In diesem schwierigen gesamtwirtschaftlichen Umfeld musste der Fresenius-Konzern seine Konzernumsatzprognose einmal und seine Konzernergebnisprognose zweimal senken.
Der Umsatz stieg im Geschäftsjahr 2022 währungsbereinigt um 4 % und lag damit im Rahmen der im Juli 2022 angepassten Erwartung. Ohne geschätzte Covid-19-Effekte4 hätte der Fresenius-Konzern im Geschäftsjahr ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum von 4 bis 5 % erzielt.
Das währungsbereinigte Konzernergebnis2,3 sank im Geschäftsjahr 2022 um 10 % und lag damit im Rahmen der im Oktober zum zweiten Mal nach unten angepassten Erwartung. Ohne geschätzte Covid-19-Effekte4 hätte der Fresenius-Konzern ein währungsbereinigtes Konzernergebniswachstum1 vor SondereinflüssenVor SondereinflüssenUm ​die ​operative ​Leistung ​über ​mehrere ​Perioden ​hinweg ​besser ​vergleichen ​zu ​können, ​werden ​die ​Ergebnisgrößen ​gegebenenfalls ​zusätzlich ​um ​Sondereinflüsse ​bereinigt ​und ​entsprechend ​mit ​„vor ​Sondereinflüssen“ ​gekennzeichnet. ​Eine ​Überleitungsrechnung ​ist ​im ​jeweiligen ​Quartalsfinanzbericht ​bzw. ​Geschäftsbericht ​gesondert ​ausgewiesen ​und ​zeigt ​auf, ​wie ​sich ​die ​Sondereinflüsse ​zusammensetzen. von -16 bis -12 % erzielt.
1 Ergebnis, das auf die Anteilseigner der Fresenius SE & Co. KGaA entfällt
2 Vor Sondereinflüssen
3 Ergebnis, das auf die Anteilseigner der Fresenius SE & Co. KGaA entfällt, vor Akquisition von mAbxience und Ivenix
4 Eine Übersicht zu den Covid-19-Effekten können Sie in dem Kapitel Überblick über den Geschäftsverlauf entnehmen.
Wir haben 1.886 Mio € in Sachanlagen investiert (2021: 2.032 Mio €). Gemessen am Konzernumsatz lagen die Sachanlageinvestitionen mit 4,6 % unter dem Vorjahreswert von 5,4 %, aber im Rahmen der angepassten Erwartung. Im Oktober 2022 erwarteten wir eine Zielgröße von 5 % vom Umsatz (zuvor: 6 %) zu erreichen. Insgesamt konnte der Fresenius-Konzern seine Investitionsprogramme trotz der Pandemie weitestgehend weiterführen.
Der operative Cashflow betrug 4.198 Mio € und lag damit aufgrund des niedrigen Ergebnisses und höherer Vorräte deutlich unter dem Vorjahreswert (2021: 5.078 Mio €). Die CashflowCashflowWirtschaftliche ​Messgröße, ​die ​den ​Nettozufluss ​liquider ​Mittel ​während ​einer ​Periode ​darstellt.-Marge betrug 10,3 % (2021: 13,5 %) und lag damit im Rahmen der im Oktober 2022 angepassten Erwartung. Im Oktober 2022 hatten wir in Aussicht gestellt, eine Cashflow-Marge zwischen 8 und 10 % (zuvor: 10 und 12 %) zu erreichen.
Die Kennziffer Netto-Finanzverbindlichkeiten / EBITDA betrug ohne Berücksichtigung der bereits abgeschlossenen Akquisition von Ivenix und des abgeschlossenen Erwerbs der Mehrheitsbeteiligung an mAbxience 3,581 (31. Dezember 2021: 3,511). Im Oktober 2022 hatten wir in Aussicht gestellt, dass der Netto-Verschuldungsgrad zum Jahresende 2022 in etwa auf dem Niveau des 3. Quartals 2022 (3,64x1) und damit oberhalb des selbst gesetzten Zielkorridors von 3,0x bis 3,5x liegen wird (zuvor: ohne Akquisitionen Ivenix und mAbxience leicht oberhalb des selbst gesteckten Zielkorridors von 3,0x bis 3,5x). Die angepasste Erwartung haben wir erfüllt.
Der ROICROIC (Return on Invested Capital)Rentabilität ​des ​investierten ​Kapitals. ​Errechnet ​aus: ​(EBIT ​- ​Steuern) ​: ​investiertes ​Kapital ​Investiertes ​Kapital ​= ​Bilanzsumme ​+ ​kumulierte ​Goodwill-Abschreibung ​- ​aktive ​latente ​Steuern ​- ​flüssige ​Mittel ​- ​Lieferantenverbindlichkeiten ​- ​Rückstellungen ​(ohne ​Pensionsrückstellungen) ​- ​sonstige ​nicht ​verzinsliche ​Verbindlichkeiten. betrug 5,1 %2 (2021: 5,9 %2), der ROOAROOA (Return on Operating Assets)Rentabilität ​des ​betriebsnotwendigen ​Vermögens. ​Die ​Rentabilität ​des ​betriebsnotwendigen ​Vermögens ​(ROOA) ​ist ​definiert ​als ​Quotient ​aus ​dem ​EBIT ​und ​dem ​durchschnittlichen ​betriebsnotwendigen ​Vermögen. ​Das ​betriebsnotwendige ​Vermögen ​ermittelt ​sich ​aus ​der ​Bilanzsumme ​abzüglich ​der ​aktiven ​latenten ​Steuern, ​der ​Lieferantenverbindlichkeiten, ​der ​zweckgebundenen ​Finanzmittel ​sowie ​der ​erhaltenen ​Anzahlungen ​und ​zugesagten ​Fördermittel. 5,7 %2 (2021: 6,5 %2). Im Oktober haben wir für beide Kennzahlen einen Rückgang von 80 bis 100 Basispunkten (zuvor 50 bis 80 Basispunkte) für das Gesamtjahr in Aussicht gestellt. Anfang des Geschäftsjahres 2022 hatten wir in Aussicht gestellt, dass der ROIC und ROOA jeweils auf dem Niveau des Jahres 2021 liegen werden. Die Veränderung ist im Wesentlichen auf einen niedrigeren NOPATNOPAT (Net Operating Profit After Taxes)Errechnet ​sich ​aus ​dem ​in ​der ​Gewinn- ​und ​Verlustrechnung ​ausgewiesenen ​operativen ​Ergebnis ​(EBIT) ​abzüglich ​Ertragsteuern. bzw. EBITEBIT (Earnings before Interest and Taxes)Der ​EBIT ​ist ​das ​Ergebnis ​vor ​Zinsen ​und ​Ertragsteuern. ​Abschreibungen ​und ​Zuschreibungen ​auf ​das ​Anlagevermögen ​sind ​im ​EBIT ​enthalten. ​Der ​EBIT ​errechnet ​sich ​aus ​Umsatzerlösen ​abzüglich ​der ​Positionen ​Umsatzkosten, ​Vertriebs- ​und ​allgemeine ​Verwaltungskosten ​sowie ​Forschungs- ​und ​Entwicklungsaufwendungen. sowie ein leicht höheres investiertes Kapital bzw. betriebsnotwendiges Vermögen zurückzuführen.
1 Netto-Finanzverbindlichkeiten und EBITDAEBITDA (Earnings before Interest, Taxes, Depreciation and Amortization)Der ​EBITDA ​ist ​das ​Ergebnis ​vor ​Zinsen, ​Ertragsteuern ​und ​Abschreibungen. ​Der ​EBITDA ​errechnet ​sich ​aus ​dem ​EBIT ​zuzüglich ​erfolgswirksamer ​Abschreibungen ​und ​abzüglich ​erfolgswirksamer ​Wertaufholungen ​bei ​immateriellen ​Vermögenswerten ​und ​Sachanlagen. jeweils auf Basis der zu aktuellen Währungsrelationen durchschnittlichen Jahreswechselkursen gerechnet; vor Sondereinflüssen, Pro-forma-Akquisitionen / Desinvestitionen; 2022: vor Akquisition von Ivenix und mAbxience
2 Vor Sondereinflüssen
Geschätzte Covid-19-Effekte
Der Fresenius-Konzern war von Auswirkungen der Covid-19-Pandemie betroffen. In einem Umfeld mit direkten, aber auch vielen indirekten Auswirkungen von Covid-19 ist es nicht möglich, genaue Angaben zu den finanziellen Auswirkungen auf die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung zu machen. Dies gilt insbesondere für die Auswirkungen von Einnahmeausfällen und die damit verbundenen Profitabilitätsminderungen. Daher zeigt die unten aufgeführte Tabelle bestmögliche Schätzungen des Managements.
Geschätzte Covid-19-Effekte
Download(XLS, 36 kB)Berichtete Wachstumsrate währungsbereinigt inklusive Covid-19-Effekt | Geschätzter Covid-19-Einfluss währungsbereinigt | Geschätzte Wachstumsrate währungsbereinigt exklusive Covid-19-Effekt | ||||
---|---|---|---|---|---|---|
in Mio € | 2022 | 2021 | 2022 | 2021 | 2022 | 2021 |
Umsatz | 4% | 5% | 0 bis -1% | 0 bis -1 % | 4 bis 5% | 5 bis 6 % |
Ergebnis nach Ertragsteuern (vor Sondereinflüssen)1 | -12% | 5% | 4 bis 0% | -1 bis -5 % | -16 bis -12% | 6 bis 10 % |
1 Ergebnis, das auf die Anteilseigner der Fresenius SE & Co. KGaA entfällt |
Zielerreichung des Konzerns 2022
Download(XLS, 37 kB)Ziele 2022, publiziert Februar 2022 | Zielanpassung / Konkretisierung, publiziert Juli 2022 | Zielanpassung / Konkretisierung, publiziert Oktober 2022 | Erreicht 2022 | |
---|---|---|---|---|
Konzern1 | ||||
Umsatz (Wachstum, währungsbereinigt) | Mittleres einstelliges prozentuales Wachstum | Wachstum im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich | Bestätigt | 4 % |
Konzernergebnis2,5 (Wachstum, währungsbereinigt) | Niedriges einstelliges prozentuales Wachstum | Rückgang im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich | Rückgang um die zehn Prozent | -10 % |
Fresenius Medical Care1,3 | ||||
Umsatz (Wachstum, währungsbereinigt) | Niedriges bis mittleres einstelliges prozentuales Wachstum | Niedriges einstelliges prozentuales Wachstum | Bestätigt | 2 % |
Jahresergebnis4 (Wachstum, währungsbereinigt) | Niedriges bis mittleres einstelliges prozentuales Wachstum | Rückgang in etwa im hohen Zehner-Prozentbereich | Rückgang im Bereich des hohen Zehner- bis mittleren Zwanziger-Prozentbereichs | -17 % |
Fresenius Kabi1 | ||||
Umsatz (Wachstum, organisch) | Niedriges einstelliges prozentuales Wachstum | Bestätigt | Bestätigt | 3 % |
EBIT5 (Wachstum, währungsbereinigt) | Rückgang im hohen einstelligen bis niedrig zweistelligen Prozentbereich | Bestätigt | Bestätigt | -10 % |
Fresenius Helios1 | ||||
Umsatz (Wachstum, organisch) | Niedriges bis mittleres einstelliges prozentuales Wachstum | Bestätigt | Bestätigt | 6 % |
EBIT (Wachstum, währungsbereinigt) | Mittleres einstelliges prozentuales Wachstum | Bestätigt | Bestätigt | 5 % |
Fresenius Vamed1 | ||||
Umsatz (Wachstum, organisch) | Hohes einstelliges bis niedrig zweistelliges prozentuales Wachstum | Bestätigt | Wachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich | 2 % |
EBIT | Rückkehr zum absoluten Vor-Pandemie-Niveau (2019: 134 Mio €) | Bestätigt | Rund 100 Mio € | 20 Mio € |
1 Vor Sondereinflüssen | ||||
2 Ergebnis, das auf die Anteilseigner der Fresenius SE & Co. KGaA entfällt, 2022 vor Akquisitionen von Ivenix und mAbxience | ||||
3 Die Ziele basieren auf den Ergebnissen des Geschäftsjahres 2021. Die Ziele schließen die voraussichtlichen Auswirkungen von Covid-19 ein, sind währungsbereinigt und berücksichtigen keine Sondereffekte. Sondereffekte umfassen Kosten im Zusammenhang mit FME25 sowie andere Effekte, die in ihrer Art ungewöhnlich sind und die zum Zeitpunkt der Erstellung des Ausblicks nicht vorhersehbar waren bzw. deren Umfang oder Auswirkungen nicht vorhersehbar waren. | ||||
4 Ergebnis, das auf die Anteilseigner der Fresenius Medical Care AG & Co. KGaA entfällt. | ||||
5 2022 vor Akquisitionen von Ivenix und mAbxience |