Compliance-Risiken
Die Geschäftstätigkeit von Fresenius unterliegt in nahezu allen Ländern umfassenden staatlichen Regulierungen und Kontrollen. Darüber hinaus hat Fresenius weitere allgemein anwendbare Rechtsvorschriften zu beachten, die sich von Land zu Land unterscheiden. Sollte Fresenius gegen diese Gesetze oder Vorschriften verstoßen, kann dies vielfältige Rechtsfolgen und Reputationsschäden nach sich ziehen.
Wir müssen insbesondere Vorschriften und Auflagen zur Sicherheit und Wirksamkeit medizinischer Produkte und Dienstleistungen einhalten. Weiterhin stellt Korruption über alle Unternehmensbereiche hinweg einen Kernrisikobereich dar. Darüber hinaus sind Kartellrecht, Datenschutz, Geldwäsche, Sanktionen und die Einhaltung von Menschenrechten weitere wesentliche Risikobereiche. Deshalb legen wir besonderen Wert auf die strikte Umsetzung unserer Compliance-Programme und Richtlinien. Sie helfen uns, den eigenen Erwartungen wie auch denen unserer Partner zu entsprechen und unsere Geschäftsaktivitäten an anerkannten Standards sowie lokalen Gesetzen und Verordnungen auszurichten.
Bei Fresenius sind in jedem Unternehmensbereich risikoorientierte Compliance-Management-Systeme implementiert. Diese Systeme berücksichtigen die Märkte, in denen der jeweilige Unternehmensbereich tätig ist, und sind auf die spezifischen Anforderungen des Unternehmensbereichs zugeschnitten. Außerdem werden Compliance-Risiken bei Fresenius mithilfe standardisierter Methoden beurteilt.
Mit unseren Compliance-Programmen setzen wir verbindliche Vorgaben für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wir gehen davon aus, dass wir ausreichend Vorsorge dafür getroffen haben, dass die nationalen und internationalen Regeln beachtet und eingehalten werden. Dennoch kann auch bei einem umfassenden Compliance-Programm ein individuelles Fehlverhalten einzelner Mitarbeiter oder Vertragspartner nicht ausgeschlossen werden, das dem Unternehmen Schaden zufügen könnte.
Rechtsrisiken
Risiken, die sich im Zusammenhang mit Rechtsstreitigkeiten oder behördlichen Verfahren ergeben, werden innerhalb des Konzerns fortlaufend identifiziert, bewertet und – gegebenenfalls ab einer jeweils geltenden Wesentlichkeitsgrenze ‒ berichtet. Unternehmen in der Gesundheitsbranche sind regelmäßig Ansprüchen oder Klagen wegen Sorgfaltspflichtverletzungen, Produkthaftung, Verletzung ihrer Gewährleistungspflichten, Patentverletzungen, Behandlungsfehlern und anderen Ansprüchen ausgesetzt. Diese können hohe Schadenersatzforderungen und erhebliche Kosten für die Rechtsverteidigung mit sich bringen, unabhängig davon, ob letztlich ein Anspruch besteht. Dies betrifft insbesondere Streitigkeiten und Verfahren in den USA, wo Rechtsverteidigungskosten und Schadenersatzsansprüche außergewöhnlich hoch ausfallen können. Gegen Fresenius entschiedene Rechtsstreitigkeiten oder behördliche Verfahren können ferner dazu führen, dass sich Risiken dieser Art zukünftig nicht oder nicht mehr zu angemessenen Bedingungen versichern lassen.
Der Fresenius-Konzern ist in verschiedene Rechtsstreitigkeiten und behördliche Verfahren involviert, die sich aus seiner Geschäftstätigkeit ergeben. Obwohl sich deren Ausgang nicht immer verlässlich vorhersagen lässt, erwarten wir derzeit aus den anhängigen Streitigkeiten und Verfahren in der Regel keine wesentlichen negativen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage.
Sonstige Risiken
Aus unserer internationalen Ausrichtung heraus ergeben sich außerdem folgende Risiken, die negative Auswirkungen auf unser Geschäft und damit die Finanz- und Ertragslage haben könnten:
- politische, soziale oder ökonomische Instabilität, insbesondere in Entwicklungs- und Schwellenländern,
- Bürgerunruhen, kriegerische Auseinandersetzungen oder der Ausbruch von Krankheiten, wie Pandemien, z. B. durch das Corona-Virus verursacht,
- Umweltrisiken,
- Naturkatastrophen, terroristische Anschläge und andere unvorhergesehene Ereignisse,
- unterschiedliche und weniger stabile Regelwerke zum Schutz von geistigem Eigentum,
- Verspätungen beim Transport und bei der Auslieferung unserer Produkte.
Versicherungen
Im Rahmen der Risikosteuerung nutzt Fresenius die Möglichkeit, bestimmte Risiken an externe Versicherer zu transferieren. Dabei ist die Fresenius Versicherungsvermittlungs- GmbH die als konzerneigener Versicherungsmakler organisierte Versicherungsabteilung des Fresenius-Konzerns zuständig und stellt für große Teile des Konzerns den angemessenen Versicherungsschutz sicher. Andere Teilkonzerne sorgen durch eigene Abteilungen für ausreichenden Versicherungsschutz. Ziel ist es, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die Vermögenswerte des Unternehmens im Zuge des Risikomanagementprozesses und mittels Besorgung eines risikogerechten Versicherungsschutzes gegen mögliche Gefahren zu schützen. Dazu kaufen wir adäquate Deckungssummen unter Berücksichtigung des Kosten-Nutzen-Verhältnisses ein. So verfügt Fresenius z. B. über Allgefahrenversicherungen gegen Sachschäden und Ertragsausfälle beispielsweise aufgrund von Feuer, Sturm, Wasser, Erdbeben und anderen Naturgefahren, Produkthaftungsversicherungen, Probanden- und Patientenversicherung im Rahmen klinischer Studien, Krankenhaushaftpflichtversicherungen, Umwelthaftpflichtversicherung und Umweltschadenversicherung sowie eine Directors-and-Officers-Versicherung.