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Als Gesundheitskonzern mit mehr als 190.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern übernimmt Fresenius eine wichtige Rolle in der Gesellschaft. Leben zu erhalten, Gesundheit zu fördern und die Lebensqualität kranker Menschen zu verbessern, ist seit mehr als 100 Jahren unser Antrieb.

Wir wollen mit innovativen Angeboten und vorausschauendem Handeln einer wachsenden Zahl von Menschen Zugang zu hochwertiger und gleichzeitig bezahlbarer Gesundheitsversorgung ermöglichen. Unser gemeinsames Ziel ist es, Qualität und Effizienz in der Gesundheitsversorgung zu verbessern. Das Wohl der Patientinnen und Patienten steht dabei stets an erster Stelle. Es ist unser Orientierungspunkt für alle unternehmerischen Entscheidungen.

Dabei ist wirtschaftlicher Erfolg für Fresenius kein Selbstzweck, sondern ein Mittel, um kontinuierlich in medizinischen Fortschritt zu investieren und damit einen Mehrwert für die Gesellschaft zu schaffen.

Das Geschäftsmodell

Fresenius ist ein weltweit tätiger Gesundheitskonzern und eines der führenden Unternehmen in den jeweiligen Märkten. Zum Fresenius-Konzern gehören drei eigenständig agierende, vollkonsolidierte Unternehmensbereiche, die von der Fresenius SE & Co. KGaA als operativ tätiger Konzernholding geführt werden: Fresenius Kabi ist spezialisiert auf Produkte für die Therapie und Versorgung von kritisch und chronisch kranken Patientinnen und Patienten. Fresenius Helios ist Europas führender privater Gesundheitsdienstleister. Zum Unternehmen gehören Helios Deutschland und Helios Spanien, die in ihren jeweiligen Heimatmärkten die größten Krankenhausbetreiber sind, sowie die zum 31. Januar 2024 veräußerte Eugin-Gruppe. Fresenius Vamed realisiert auf internationaler Ebene Projekte und erbringt Dienstleistungen für Krankenhäuser sowie für andere Gesundheitseinrichtungen und ist ein führender Post-Akut-Anbieter in Zentraleuropa. Das Segment Corporate / Sonstige umfasst die Holdingfunktionen der Fresenius SE & Co. KGaA und die Fresenius Digital Technology GmbH, die Dienstleistungen im Bereich der Informationstechnologie anbietet. Der Konzern-Lagebericht enthält zusätzliche Informationen zum Geschäftsmodell und zu den Eigentumsverhältnissen des Konzerns, insbesondere zu rechtlichen und wirtschaftlichen Einflussfaktoren sowie wesentlichen Absatzmärkten und Wettbewerbspositionen.

Gesundheitsmärkte

Die Geschäftsaktivitäten des Fresenius-Konzerns gliedern sich in die Marktsegmente Gesundheitsprodukte (Fresenius Kabi) sowie Gesundheitsdienstleistungen (Fresenius Helios sowie Fresenius Vamed). Der überwiegende Umsatzanteil von rund 64 % entfällt auf den Bereich der Gesundheitsdienstleistungen im Rahmen der Versorgung von Patientinnen und Patienten in den Gesundheitseinrichtungen von Fresenius Helios und Fresenius Vamed. Im Bereich der Gesundheitsprodukte bietet Fresenius Kabi innovative Lösungen für kritisch und chronisch kranke Patientinnen und Patienten.

Umsatz nach Marktsegment 2023

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in % Fresenius Kabi Fresenius Helios Fresenius Vamed
Anteil am Konzernumsatz 36 55 9
Davon Gesundheitsdienstleistungen 0 100 100
Davon Gesundheitsprodukte 100 0 0

Konzern-Umsatzverteilung 2023

Grundsätzlich werden wesentliche Themen nach Konzernansätzen berichtet. Darüber hinaus berichten wir die mit den Geschäftsaktivitäten verbundenen wesentlichen Themen in diesem nach Marktsegmenten, sofern Unterschiede in den Marktspezifika dies erfordern. Sofern Erläuterungen zum Unternehmensbereich Fresenius Helios erfolgen, umfasst dies alle operativen Einheiten und Verwaltungseinheiten des Unternehmensbereichs, wenn nicht anders dargestellt. So können wir den länderspezifischen Marktgegebenheiten Rechnung tragen.

Fresenius hat im Februar 2023 seine Absicht bekannt gegeben, auf einen Rechtsformwechsel der Fresenius Medical Care AG & Co. KGaA in eine Aktiengesellschaft hinzuwirken und den Unternehmensbereich Fresenius Medical Care auf diesem Wege zu dekonsolidieren. Am 14. Juli 2023 hat eine außerordentliche Hauptversammlung der Fresenius Medical Care AG & Co. KGaA dem Formwechsel in eine Aktiengesellschaft zugestimmt. Seit dem Abschluss zum 3. Quartal 2023 wird Fresenius Medical Care daher in der Berichterstattung zum operativen Geschäft nicht mehr berücksichtigt. Am 30. November 2023 ist der Rechtsformwechsel von Fresenius Medical Care in eine Aktiengesellschaft wirksam geworden.

Weitere Ausführungen finden Sie ab Seite 272 im Konzern-Anhang. Weitere Veränderungen im Konsolidierungskreis der Fresenius SE & Co. KGaA im Berichtsjahr 2023 werden im Konzern-Lagebericht im Abschnitt Investitionen und Akquisitionen sowie im Konzern-Anhang im Abschnitt Akquisitionen, Desinvestitionen und Finanzanlagen ab Seite 292 erläutert.

Mit der Ankündigung des Rechtsformwechsels im Februar 2023 sind auch Schritte in die Wege geleitet worden, um die Abtrennung des Unternehmensbereichs strukturell im Konzern umzusetzen. Aufgrund der Börsennotierung sowohl von Fresenius als auch von Fresenius Medical Care unterlagen beide Unternehmen aber schon vor dem Formwechsel insbesondere im Bereich Compliance strengen Anforderungen und waren in hohem Maße eigenständig. Zur besseren Transparenz für unsere Stakeholder wurden sowohl die historischen Daten der ESG(Environment, Social, Governance)-Berichterstattung als auch die Werte für 2023 innerhalb dieses Berichts um die entsprechenden Angaben von Fresenius Medical Care bereinigt. Der Formwechsel und die Dekonsolidierung haben an den für die ESG-Berichterstattung wesentlichen Themen nichts geändert. Auch die Managementansätze dieser wesentlichen Themen sind nicht betroffen, da Fresenius Medical Care schon vor dem Rechtsformwechsel jeweils einen eigenen Governance-Ansatz verfolgt hat. Sofern Konzernansätze beschrieben werden, beziehen sie sich auf die operativen Einheiten der Unternehmensbereiche Fresenius Kabi, Fresenius Helios und Fresenius Vamed sowie die Konzernfunktionen der Fresenius SE & Co. KGaA.

Fresenius Medical Care veröffentlicht neben einem Geschäftsbericht auch einen gesonderten Nichtfinanziellen Konzernbericht. Weitere Informationen finden Sie auf der Website des Unternehmens: www.freseniusmedicalcare.com/de/startseite.

Richtlinien und Regularien

Der Fresenius-Konzern unterliegt in seiner Geschäftstätigkeit einer Vielzahl von regulatorischen Anforderungen. Diese werden ergänzt, z. B. durch interne Richtlinien, Managementhandbücher und Prozessdokumentationen. Für Einheiten, die einer externen Zertifizierung unterliegen, kommt entsprechend der Anforderungskatalog zur Anwendung, der sich aus den jeweiligen Zertifizierungen, z. B. ISO (International Organization for Standardization), JCI (Joint Commission International) oder auch GMP (Good Manufacturing Practice), ergibt. Die internen Prozesse sowie die entsprechende Dokumentation werden kontinuierlich durch entsprechende Fachfunktionen dahingehend überprüft, ob aufgrund veränderter regulatorischer Anforderungen oder Anpassungen in den Zertifizierungskriterien eine Aktualisierung der internen Richtlinien notwendig ist. Sofern zum besseren Verständnis der wesentlichen Themen, der Prozess- und Meldestrukturen Hinweise auf spezifische Regelwerke sinnvoll sind, werden diese im Nichtfinanziellen Bericht aufgeführt. Auf eine vollumfängliche Auflistung aller relevanten Regelwerke wird verzichtet. Die Umsetzung und die Überwachung der Einhaltung relevanter gesetzlicher Vorgaben sowie interner Richtlinien liegt im Verantwortungsbereich der zuständigen Fachfunktionen.

Unsere ethischen Grundwerte gehen über regulatorische Anforderungen hinaus. Das heißt für uns, nicht nur im Einklang mit dem Gesetz, sondern auch nach anwendbaren Branchenkodizes und unseren Werten zu handeln. Wir orientieren uns zudem an den nachfolgenden international anerkannten Grundsätzen:

  • Die Menschenrechtserklärung der Vereinten Nationen
  • Die UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte
  • Die Grundprinzipien der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO, International Labour Organization)
  • Die OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen
  • Der Deutsche Corporate Governance Kodex
Steuerungs- und vergütungsrelevante Kennzahlen

Auf Konzernebene sowie auf Ebene der Unternehmensbereiche dienen zahlreiche Kennzahlen der internen Steuerung und Kontrolle unserer wesentlichen nichtfinanziellen Themen. Sofern sie Bestandteil der Vergütung des Vorstands sind, werden sie zusätzlich im Vergütungsbericht erläutert. Der Nichtfinanzielle Bericht wird mit begrenzter Prüfungssicherheit (limited assurance) geprüft, wie ab Seite 201 im Vermerk des unabhängigen Wirtschaftsprüfers dargelegt. Nichtfinanzielle Kennzahlen, die Bestandteil der Vergütung des Vorstands sind, werden ergänzend mit hinreichender Prüfungssicherheit (reasonable assurance) geprüft und sind gesondert per Fußnote gekennzeichnet. Im Nichtfinanziellen Konzernbericht werden zusätzlich solche Kennzahlen berichtet, die dem besseren Verständnis der Managementansätze, der Steuerung oder Evaluation der wesentlichen nichtfinanziellen Themen dienen. Eine vollumfängliche Darstellung aller intern erfassten Kennzahlen ist nicht vorgesehen.

Unsere Wertschöpfungskette

Fresenius ist mit Tochtergesellschaften in über 60 Ländern aktiv, unterhält ein internationales Vertriebsnetz und betreibt mehr als 50 Produktionsstätten. Im Fresenius-Konzern werden alle Einkaufsprozesse über zentrale Koordinationsstellen in den Unternehmensbereichen gesteuert. Kompetenzteams bündeln den Bedarf, schließen Rahmenverträge ab und beobachten fortwährend die aktuelle Markt- und Preisentwicklung. Sie koordinieren zudem die globale Beschaffung für einzelne Produktionsstandorte oder Gesundheitseinrichtungen und veranlassen Qualitäts- und Sicherheitskontrollen der Rohstoffe und Beschaffungsgüter.

In einem Umfeld, das von andauernden Einsparbemühungen der Kostenträger im Gesundheitswesen und von Preisdruck in den Absatzmärkten gekennzeichnet ist, spielen Versorgungssicherheit und Versorgungsqualität eine wichtige Rolle. Daher optimieren wir beständig unsere Einkaufsprozesse, standardisieren Beschaffungsmaterialien, erschließen neue Einkaufsquellen und verhandeln bestmögliche Preisabschlüsse. Dabei gilt es, hohe Flexibilität zu wahren und unseren strengen Qualitäts- und Sicherheitsstandards gerecht zu werden. Ein breites Lieferantenportfolio reduziert mögliche Beschaffungs- oder Rohstoffengpässe sowohl im Produkt- als auch im Servicegeschäft. Weitere Informationen dazu finden Sie im Konzern-Lagebericht.

Nachhaltigkeitsrisiken und Kontrollen

Die Identifikation und Bewertung potenzieller Nachhaltigkeitsrisiken (nichtfinanzielle Risiken) findet sowohl auf Konzernebene als auch in den drei Unternehmensbereichen im Rahmen des Risikomanagementsystems statt. Nachhaltigkeitsrisiken sind durch die bestehenden Risikokataloge und die Risikoberichterstattung des Fresenius-Konzerns abgedeckt.

Im Rahmen des Risikomanagement und des Internen Kontroll-Zyklus sind wesentliche Themen Gegenstand regelmäßiger Prüfungen, wie in den entsprechenden Abschnitten in unserem Nichtfinanziellen Bericht des Fresenius-Konzerns beschrieben. Externe Partner, Aufsichtsbehörden sowie interne Revisionsexpertinnen und -experten führen die Audits – mindestens alle zwei Jahre oder häufiger – durch. Wie im Chancen- und Risikobericht des Fresenius-Konzerns dargelegt, gab es im Jahr 2023 keine Abweichungen von den ethischen Standards des Konzerns. Ausführungen zu Audits finden sich auch in den jeweiligen Kapiteln in diesem Bericht.

In einem konzernweiten Projekt zur Umsetzung der Vorgaben der Corporate Sustainability Reporting Directive1 (CSRD) wurde im Berichtsjahr 2023 zudem untersucht, ob mögliche weitere Nachhaltigkeitsrisiken für wesentliche Themen bestehen. Weitere Informationen dazu finden sich im Abschnitt Unsere Wesentlichkeitsanalyse.

Insgesamt haben wir im Berichtszeitraum unter Berücksichtigung von mitigierenden Risikosteuerungsmaßnahmen (Nettobetrachtung)keine wesentlichen nichtfinanziellen Risiken identifiziert, die mit unserer Geschäftstätigkeit, den Geschäftsbeziehungen, unseren Produkten oder unseren Dienstleistungen verknüpft sind und die sehr wahrscheinlich schwerwiegende negative Auswirkungen auf die genannten nichtfinanziellen Aspekte oder unsere Geschäftstätigkeit haben oder haben werden. Der Konzern-Lagebericht enthält weiterführende Informationen zu Chancen und Risiken sowie eine detaillierte Darstellung des Risikomanagement- und Internen Kontrollsystems.

Neben der Identifizierung von möglichen Risiken ist es auch die Aufgabe der verantwortlichen Einheiten, die internen Prozesse so zu gestalten, dass nach einem Vorfall der Geschäftsbetrieb zügig wieder aufgenommen oder im besten Fall nicht gestört wird. Auf Konzernebene übernimmt die Funktion Corporate Business Continuity die Verantwortung für Corporate Security, Corporate Crisis Management und Travel Security weltweit. Aufgrund der Internationalität des Konzerns und der Vielfalt sicherheitsrelevanter Aufgabenstellungen kümmern sich die Verantwortlichen um Fragestellungen zur Aufrechterhaltung oder zum Wiederanlauf des Geschäftsbetriebs in oder nach Krisensituationen und unterstützen gegebenenfalls auch im operativen Kontext. Weitere Informationen zu Business Continuity werden in den jeweiligen Kapiteln erläutert, sofern erforderlich.

1 Die CSRD ist eine EU-Richtlinie über die Nachhaltigkeitsberichterstattung, die von Unternehmen im Anwendungsbereich eine umfassende und detaillierte Offenlegung ihrer Strategie, ihrer Ziele und Maßnahmen zu wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen fordert. Sie löst künftig das CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz (CSR-RUG) ab und tritt ab dem Geschäftsjahr 2024 schrittweise in Kraft.

Interne Kontrollen

Das Interne Kontrollsystem ist ein wichtiger Bestandteil des Fresenius-Risikomanagements. Es umfasst alle kritischen Prozesse, wie z. B. die Finanzberichterstattung, das Qualitäts- und Patientensicherheitsmanagement, Cybersecurity, Datenschutz und das Nachhaltigkeitsmanagement. Fresenius hat entsprechende wesentliche Kontrollziele in einem konzernübergreifenden Rahmenwerk dokumentiert und führt so die unterschiedlichen Managementsysteme im internen Kontrollsystem ganzheitlich zusammen. Mit einer Vielzahl von internen Maßnahmen sowie deren strukturierter Überwachung stellt Fresenius die Sicherheit und Verlässlichkeit der Geschäftprozesse sicher. Die Überwachung und Bewertung durch das Management trägt zusätzlich dazu bei, dass prozessinhärente Risiken identifiziert werden und Kontrollen zur Risikominimierung eingerichtet sind.

Interne Revision

Die regelmäßigen internen und externen Kontrollen, Analysen und Qualitätsprüfungen durch die zuständigen Fachfunktionen, themenspezifische Managementsysteme oder externe Prüfungsinstanzen werden durch die Prüfungsaktivitäten der Konzernfunktion Interne Revision ergänzt. Ihre Tätigkeit ist darauf ausgerichtet, den Unternehmenswert des Fresenius-Konzerns zu steigern und zu schützen sowie die Geschäftstätigkeit von Fresenius zu verbessern. Hierzu führt die Interne Revision unabhängige, objektive Prüfungen zur Verbesserung der Angemessenheit und Wirksamkeit von Risikomanagement-, Kontroll- und Governance-Prozessen auf allen Ebenen des Konzerns durch. Risikoorientiert werden auch Aspekte wie ESG, Cybersecurity oder Compliance berücksichtigt.

Im Jahr 2023 wurden 36 Prüfungsaufträge mit verschiedenen Schwerpunkten und organisatorischen Ausrichtungen durchgeführt. Die Prüfungsergebnisse wurden von den zuständigen Fachfunktionen analysiert und in die kontinuierliche Verbesserung der bestehenden Maßnahmen einbezogen.

Sofern Unternehmensbereiche eigene interne Audits durchführen, handelt es sich um Reviews wesentlicher Themen, die nicht durch die Konzernfunktion Internal Audit gesteuert werden, z. B. eine Überprüfung der Anwendung von Qualitätsmanagementvorgaben in einem Produktionsbereich.

Unsere Nachhaltigkeitsziele und -programme

Advancing patient care, d. h. die verbesserte Versorgung von Patientinnen und Patienten, trägt unser tägliches Handeln und unser Verständnis davon, wie wir Nachhaltigkeit im Rahmen unserer sozialen Verantwortung wahrnehmen. Wir wollen einen Unterschied im Gesundheitswesen bewirken und damit Veränderungen zum Wohl der Menschen, insbesondere unserer Patientinnen und Patienten, herbeiführen.

Auf Ebene der Fresenius SE & Co. KGaA sowie der drei Unternehmensbereiche verfolgen wir demzufolge spezifische Nachhaltigkeitsziele, definieren Ambitionen und setzen entsprechende Nachhaltigkeitsprojekte um. Die Fortschritte werden regelmäßig überprüft und evaluiert. Daraus leiten wir ab, inwieweit die Ziele weiterentwickelt und optimiert werden können. Weitere Details zu den jeweiligen Zielen werden in den nachfolgenden Kapiteln erläutert.

Die Fresenius-Hauptversammlung hat im Mai 2023 eine Anpassung des Vergütungssystems für die Mitglieder des Vorstands der Fresenius Management SE beschlossen. Im Rahmen der kurzfristigen variablen Vergütung (Short-Term Incentive – STI) mit einem Bemessungszeitraum von einem Jahr fließen ESG-Ziele weiterhin mit einer Gewichtung von 15 % ein. Der Fokus liegt dabei auf den Bereichen Medizinische Qualität / Patientenzufriedenheit und Beschäftigte. Medizinische Qualität / Patientenzufriedenheit wird für die drei Unternehmensbereiche auf Grundlage unterschiedlicher Kennzahlen erhoben. Weitere Informationen hierzu finden Sie im Abschnitt Patienten- und Produktsicherheit.

Im Bereich Beschäftigte wird die Mitarbeiterzufriedenheit auf Basis des Employee-Engagement-Index (EEI) für den Konzern gemessen. Weitere Informationen zum EEI finden Sie im Kapitel Beschäftigte.

Bei der langfristigen variablen Vorstandsvergütung (Long-Term Incentive – LTI) mit einem Bemessungszeitraum von vier Jahren fließen ESG-Kriterien zu 25 % in die Zielerreichung ein. Die ESG-Zielerreichung im LTI wird auf Basis der CO2-Reduktion gemessen. Der Zielkorridor ist dabei an den langfristigen Zielen von Fresenius ausgerichtet, bis 2030 eine Reduzierung der eigenen direkten (Scope 1) und indirekten (Scope 2; marktbasiert) CO2-Emissionen (berechnet als CO2-Äquivalente) um in Summe 50 % (Basisjahr 2020) und bis 2040 die Klimaneutralität zu erreichen. Weitere Informationen zu unserem Klimaziel können Sie dem Kapitel Umwelt entnehmen.

Im Berichtsjahr wurden nicht alle ESG-Ziele für die Mitglieder des Vorstands erreicht. Eine detaillierte Darstellung finden Sie im Vergütungsbericht im Geschäftsbericht 2023. Die ESG-Methodik zur Feststellung der Zielerreichung ist auf der Website der Fresenius SE & Co. KGaA veröffentlicht.

Unsere Nachhaltigkeitsorganisation

Die Fresenius Management SE ist die persönlich haftende Gesellschafterin der Fresenius SE & Co. KGaA. Bei Fresenius war das Thema Nachhaltigkeit bis zum 30. Juni 2023 beim Vorstandsvorsitzenden der Fresenius Management SE verankert. Der Konzernvorstand wurde mindestens monatlich durch die Konzernfunktion Investor Relations & Sustainability über Nachhaltigkeitsthemen informiert. Aufgrund der zunehmenden Relevanz des Themas Nachhaltigkeit wurde die organisatorische Verankerung zum 1. Juli 2023 angepasst. Das Vorstandsmitglied zuständig für Recht, Compliance, Risikomanagement, ESG, Personal sowie für den Unternehmensbereich Fresenius Vamed (nachfolgend Vorstand ESG) trägt die Gesamtverantwortung für das Thema Nachhaltigkeit. Das Thema Nachhaltigkeit wurde aus der Konzernfunktion Investor Relations & Sustainability herausgelöst und die Konzernfunktion Group ESG etabliert.

Die Konzernfunktion Group ESG fungiert als Kompetenzcenter innerhalb des Fresenius-Konzerns. Die Funktion überwacht die regulatorischen Entwicklungen, identifiziert wesentliche Themen und erarbeitet Schwerpunkte und Potenziale für die Umsetzung der ESG-Strategie. Sie unterstützt die gruppenweite Implementierung und überprüft im Rahmen der jährlichen Berichterstattung den Fortschritt. Weiter erfolgt unterjährig wiederholt ein Austausch mit allen Konzernfunktionen sowie den ESG-Verantwortlichen der Unternehmensbereiche, um die jeweiligen Geschäftsmodelle zu berücksichtigen und die Umsetzbarkeit der Maßnahmen zu gewährleisten. Zudem ist die Funktion Group ESG für die interne und externe Stakeholder-Kommunikation und gemeinsam mit der Funktion Konzerncontrolling für die nichtfinanzielle Berichterstattung verantwortlich.

Im Ende 2023 neu geschaffenen ESG Steering Committee sind der Vorstand ESG (Chair), die Konzernfunktion Group ESG, definierte Funktionen auf Konzernebene sowie die ESG-Verantwortlichen der Unternehmensbereiche vertreten. Das Gremium tagt künftig ab 2024 quartalsweise und hat die Aufgabe, über die aktuellen Entwicklungen zu informieren, geeignete Maßnahmen zur Verbesserung der ESG-Leistung auszuwählen und den Fortschritt der Umsetzung zu überwachen. Die vom ESG Steering Committee vorgeschlagenen Maßnahmen werden durch den Vorstand ESG im Konzernvorstand zur Verabschiedung eingebracht.

Der Vorstand und der Aufsichtsrat prüfen die Fortschritte und Ergebnisse des Nachhaltigkeitsmanagements, die dann im gesonderten Nichtfinanziellen Konzernbericht veröffentlicht werden. Der Aufsichtsrat wird in diesem Prozess durch die betriebswirtschaftliche Prüfung des Abschlussprüfers unterstützt. Die Kennzahlen, die Bestandteil der Vergütungskomponenten des Vorstands sind, werden mit hinreichender Prüfungssicherheit(reasonable assurance)geprüft. Die weiteren Kennzahlen im Nichtfinanziellen Bericht sowie der Bericht selbst unterliegen einer Prüfung mit begrenzter Prüfungssicherheit (limited assurance). Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats hat eine besondere Verantwortung für die Prüfung des Nichtfinanziellen Konzernberichts. Der Aufsichtsrat ist darüber hinaus in seiner Gesamtheit für die Überwachung der Nachhaltigkeitsleistung von Fresenius zuständig. Veränderungen in den Gremien werden im Geschäftsbericht 2023 in der Erklärung zur Unternehmensführung sowie in der Übersicht der Gremien ab Seite 369 dargestellt.

Fresenius-Konzern Nachhaltigkeitsorganisation1

1 Die in der Grafik dargestellte Gesamtstruktur ist ab dem 1. Januar 2024 gültig.

Die Abteilungen und Funktionen der Fresenius SE & Co. KGaA unterstützen die Unternehmensbereiche bei der Entwicklung von Richtlinien und Managementkonzepten zu den jeweiligen Nachhaltigkeitsthemen. Die Unternehmensbereiche haben zudem jeweils Abteilungen und Verantwortliche definiert – häufig in Form von Nachhaltigkeitsbeauftragten, die alle Nachhaltigkeitsbelange innerhalb des Unternehmensbereichs koordinieren.

Weitere Komitees auf Ebene der Unternehmensbereiche werden gegebenenfalls in den jeweiligen Abschnitten zu Governance-Strukturen in diesem Bericht erläutert.