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Jedes Jahr übernehmen wir Verantwortung für das Wohl von Millionen Patientinnen und Patienten. Wir bieten lebenswichtige Produkte und Therapien an, bei deren Entwicklung wir diverse gesellschaftliche und regulatorische Anforderungen berücksichtigen. Außerdem passen wir sie an unterschiedliche Gesundheitssysteme an. Auf diese Weise tragen wir zur Erfüllung der global steigenden Nachfrage nach innovativen, hochwertigen und bezahlbaren Therapien bei. Unsere Unternehmensbereiche führen zahlreiche Forschungsprojekte und Studien durch. Dabei erforschen und entwickeln wir neue Behandlungsstandards und verbessern Bestehendes, z. B. durch die Berücksichtigung geschlechter- oder altersspezifischer Nebenwirkungen; auch fördern wir den Austausch von Best-Practice-Beispielen zwischen unseren medizinischen Fachkräften. Darüber hinaus werden in unseren Krankenhäusern in Spanien und Deutschland verschiedene Zulassungsstudien für Arzneimittel durchgeführt. Über unser klinisches Studienmanagement berichten wir im Kapitel Innovation.

Unser Produkt- und Leistungsangebot umfasst u. a. die Dienste eines umfassenden Kliniknetzwerks, Lösungen für den postakuten Bereich, etwa die Rehabilitation, sowie hochwertige Arzneimittel und Medizinprodukte. Außerdem nutzen wir die Möglichkeiten der Digitalisierung und entwickeln neuartige Therapieformen und Maßnahmen zum Ausbau der Primärversorgung in Schwellen- und Entwicklungsländern.

Unsere Ziele und Ambitionen

Menschen, die mit unseren Produkten behandelt werden, leiden oftmals unter schweren oder chronischen Erkrankungen. Unsere Aufgabe ist es, die Versorgungssicherheit und die Versorgungsqualität unserer Produkte und Dienstleistungen sicherzustellen sowie höchsten Sicherheits- und Qualitätsansprüchen an alle Prozessabläufe und Therapien gerecht zu werden. Im Jahr 2023 haben wir an unseren Klinikstandorten rund 26 Millionen Patientinnen und Patienten behandelt, davon mehr als 23 Millionen ambulant und mehr als 2 Millionen stationär. Unsere vergütungsrelevanten Qualitätsziele haben wir erreicht. Weitere Ausführungen finden Sie im Abschnitt Patienten- und Produktsicherheit.

Den Zugang zu Gesundheitsversorgung und Medizin möchten wir u. a. durch digitale Prozesse und Anwendungen vereinfachen. So wollen wir in unseren Einrichtungen lange terminliche Wartezeiten vermeiden. Fresenius Helios in Spanien verfolgt z. B. die Ambition, 70 % der Patientinnen und Patienten eine Erstkonsultation innerhalb von sieben Tagen zu ermöglichen. Im Berichtsjahr wurde dieses Ziel mit einer Rate von 78 % übertroffen. Außerdem sollen künftig mehr Patientinnen und Patienten in kürzerer Zeit behandelt werden können. Um dies zu erreichen, stellt Helios Spanien diagnostische Untersuchungen der ärztlichen Konsultation voran, wann immer dies möglich ist. Weitere Ausführungen dazu finden Sie im Kapitel Digitale Transformation.

Von unseren Gesundheitsdienstleistungen sollen alle Menschen profitieren können – und dabei keinen Nachteil durch fehlende finanzielle Mittel oder ihren geografischen Wohnort erfahren. Ziel des Marktsegments Gesundheitsdienstleistungen ist es daher, den Zugang zu medizinischer Versorgung zu verbessern, z. B. durch den Ausbau der medizinischen Infrastruktur und der Zusammenarbeit mit Organisationen und Initiativen.

Unser Ansatz

Langfristig zielt Fresenius darauf ab, seine Position als einer der führenden internationalen Anbieter von Gesundheitsprodukten und -dienstleistungen auszubauen. In den vergangenen Jahren haben wir unser Unternehmen entlang unserer Wertschöpfungskette vergrößert – und somit die globale Verfügbarkeit unserer Produkte und Dienstleistungen erweitert. Die Transformation #FutureFresenius wurde im Februar 2023 gestartet mit dem Ziel, das Unternehmen klar fokussiert für zukünftiges Wachstum aufzustellen.

Mit unserem umfangreichen Angebot an Produkten, die auch Generika und Biosimilars umfassen, ermöglichen wir Patientinnen und Patienten den Zugang zu modernen, qualitativ hochwertigen sowie bezahlbaren Therapien. Generika und Biosimilars stellen kostengünstige Alternativen zu Originalpräparaten dar. Sie tragen dazu bei, die Preise für Behandlungen zu senken und damit die Belastung für die Gesundheitssysteme zu verringern. Um den Zugang zu und die Verfügbarkeit von Gesundheitsprodukten auf widerstandsfähige Weise zu fördern, unterstützen wir verschiedene Programme und arbeiten in Industrieverbänden mit anderen Unternehmen zusammen.

Zudem sollen möglichst viele Menschen die Chance erhalten, an diesem Fortschritt teilzuhaben. Wir möchten deshalb dazu beitragen, den Zugang zu Gesundheitsleistungen weltweit gerechter zu gestalten, und die Entwicklung stabiler Gesundheitssysteme unterstützen. Das bedeutet, dass wir Therapien und gesundheitliche Aufklärung allen zugänglich machen möchten, die sie benötigen – unabhängig von Alter, Einkommen, ethnischer Zugehörigkeit oder Bildungsstand. Dieser Anspruch spiegelt sich insbesondere in unserem gesellschaftlichen Engagement wider. Im Januar 2024 haben wir die Zero Health Gaps Verpflichtung zur Förderung der Chancengleichheit in der Gesundheitsversorgung unterzeichnet. Weitere Informationen hierzu finden Sie im Kapitel Strategie und Management.

Weiter kooperieren wir u. a. mit internationalen Organisationen wie Ärzte ohne Grenzen. Eine Zusammenarbeit mit Friedensdorf International ermöglicht z. B., dass Helios Deutschland Kinder aus Krisenregionen in seinen Kliniken kostenlos behandelt. Im Jahr 2023 profitierten mehr als 40 Kinder von diesem Engagement und wurden stationär oder ambulant versorgt.

Auch fernab von Krisengebieten ist es für uns ein wichtiges Anliegen, die Verfügbarkeit unserer Produkte und den Zugang zu unseren Dienstleistungen zu gewährleisten: Engpässe in der Bereitstellung wichtiger Medikamente zu vermeiden, ist für uns von höchster Priorität. Dies gilt auch für die Versorgung in unseren eigenen Krankenhäusern.

Integrierte Gesundheitsversorgungskonzepte

In den vergangenen Jahren haben sich Gesundheitsdienstleister, Aufsichtsbehörden sowie Versicherungsunternehmen weltweit damit befasst, die Behandlungsergebnisse für Patientinnen und Patienten zu verbessern und zugleich die Kosten für die Gesundheitssysteme zu senken. Dieses nutzen- bzw. ergebnisorientierte Konzept nennt sich Value-based Healthcare.

Dieser wissenschaftliche Ansatz bestätigt unsere langjährige Strategie: den gezielten Aufbau regionaler Versorgungscluster und einen interdisziplinären Expertenaustausch, auf den alle Kliniken in unserem Netzwerk zurückgreifen können. Patientinnen und Patienten sollen so von der Fokussierung auf technologischen Fortschritt, innovativen Behandlungsmöglichkeiten sowie unseren Investitionen in Gesundheitsinfrastruktur und technische Ausstattung auf hohem Niveau profitieren. Damit wollen wir unseren Beitrag leisten, um dem steigenden Kostendruck seitens der Versicherer zu begegnen und die Gesundheitssysteme zu entlasten.

Wir sind überzeugt, dass sich der Zusammenschluss von Gesundheitseinrichtungen, eine sogenannte Clusterbildung, als nützlich erweisen kann, sowohl für die Qualität der Gesundheitsversorgung als auch für eine mögliche Kostenverringerung. Diesen Ansatz verfolgen wir im Krankenhausbereich bereits durch die Auswahl der in den vergangenen Jahren erfolgten Akquisitionen. Sie zielt darauf ab, spezielle Versorgungsangebote der einzelnen Häuser zu vernetzen und gemeinsam die Qualität, z. B. der onkologischen Versorgung oder im Bereich der Behandlung von Schlaganfällen, durch Clusterkonferenzen zu verbessern. Durch diese Art der Vernetzung können kosten- und personalaufwendige Behandlungen innerhalb eines Klinikclusters angeboten werden, müssen jedoch nicht an jedem Standort vorgehalten werden.

Helios Deutschland fördert z. B. bestimmte Projekte, bei denen nach chirurgischen Eingriffen multidisziplinäre Teams eingesetzt werden, mit deren Hilfe Patientinnen und Patienten schneller und besser genesen sollen. Ein Fokus liegt dabei auf der schnellen Mobilisierung nach Operationen. Dazu gehört etwa das Modell des sogenannten Ortho-Campus, bei dem Chirurgie und Reha näher zusammenrücken. Beispielhaft sind auch die Initiativen von Helios Deutschland zur ERAS-Chirurgie (Enhanced Recovery After Surgery) sowie die Zertifizierung von endoprothetischen Zentren nach dem Endoklinik-Standard.

Eine weitere Folge des demografischen Wandels ist der Fachkräftemangel. Die Überalterung der Gesellschaft erfordert eine umfangreiche, länger andauernde medizinische Versorgung der Bevölkerung. Dies stellt die begrenzten Ressourcen auf dem Markt für medizinisches Fachpersonal vor große Herausforderungen.

Um den konkreten Auswirkungen auf die Gesundheitsversorgung zu begegnen, verfolgt Helios Spanien das Ziel, die Versorgungsprozesse deutlich zu optimieren. So sollen z. B. die mithilfe der digitalisierten Prozesse bereits gewonnenen, strukturierten medizinischen Informationen mit einem neuen Gesundheitsversorgungsmodell verknüpft werden. Ärztinnen und Ärzten soll dies mehr Kapazitäten für die zufriedenstellende Versorgung einer steigenden Zahl von Patientinnen und Patienten ermöglichen. Weitere Informationen dazu finden Sie im Kapitel Digitale Transformation.

Gesundheitsversorgung in Krisensituationen

Als Gesundheitskonzern müssen wir in allen Bereichen krisenfest sein und flexibel auf unvorhersehbare Herausforderungen reagieren: Es ist unsere Aufgabe, Patientinnen und Patienten einen uneingeschränkten Zugang zu unseren Dienstleistungen und eine lückenlose Versorgung zu ermöglichen – auch unter schwierigen Bedingungen. Um dies sicherzustellen, haben wir in unseren Unternehmensbereichen leistungsstarke sowie widerstandsfähige Notfallsysteme und -programme etabliert.

Als Krisensituationen werden unvorhergesehene Ereignisse angesehen, die z. B. Auswirkungen auf das Unternehmen oder die Gesellschaft haben können. Im Marktsegment Gesundheitsprodukte verfügen wir über einen Krisenstab für Notfallsituationen, der unmittelbar nach einem potenziell zu einer Krise führenden Ereignis einberufen wird. Dieser Krisenstab umfasst Mitglieder des Vorstands von Fresenius Kabi, wesentliche Stabsstellen sowie weitere relevante Funktionen des Unternehmensbereichs. Er steuert die Aktivitäten zur Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs und überwacht die Maßnahmen, die speziell zur Bewältigung einer Krise festgelegt und eingeleitet wurden. Mitglieder des Krisenstabs und Vertreterinnen und Vertreter der Geschäftsbereiche sind auch für die Koordinierung von Produktspenden zuständig, wenn diese von betroffenen Ländern beantragt werden, z. B. im Fall einer Naturkatastrophe oder bei einem Krieg.

Fresenius Kabi pflegt eine langjährige Partnerschaft mit action medeor e. V. Die Nichtregierungsorganisation transportiert unsere Produktspenden in Krisengebiete und liefert sie vor Ort aus. Im Berichtsjahr fuhr ein LKW mit lebenswichtigen medizinischen Gütern nach Syrien, um die medizinische Behandlung und Versorgung von Betroffenen nach dem Erdbeben im Februar 2023 zu unterstützen.

Im Marktsegment Gesundheitsdienstleistungen bestehen rechtliche Vorgaben dazu, wie eine Versorgung im Fall einer Notsituation zu organisieren ist. Wir verfügen dementsprechend über spezielle Notfallpläne, um auf Zwischenfälle, die für die Patientinnen und Patienten kritisch sein könnten, sofort reagieren zu können. Sie umfassen u. a. Evakuierungspläne, Notfallsysteme für den Fall einer Unterbrechung der Strom- oder Wasserversorgung sowie Pläne für die Reaktion auf Auswirkungen auf die lokale Infrastruktur, z. B. durch Überschwemmungen. Notstromaggregate stellen sicher, dass Operationen oder lebensnotwendige Therapien, etwa künstliche Beatmung, auch bei einem Stromausfall fortgeführt werden können.