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Seit Jahrzehnten steigt weltweit der Wasserverbrauch und in immer mehr Regionen herrscht Wasserknappheit. Auch wir benötigen in unseren Produktionsstätten und Gesundheitseinrichtungen diese Ressource und wollen verantwortungsvoll mit ihr umgehen. Mithilfe von Management- und Kontrollsystemen stellen wir global sicher, dass die Qualität des Wassers internen und externen regulatorischen Vorgaben entspricht.

Unsere Ziele und Ambitionen

Unsere Ambition ist, dass Wasser in jedem Bereich unserer Geschäftstätigkeit sicher verwendet wird und der Gesundheit der Patientinnen und Patienten sowie der Beschäftigten nicht schaden kann und es jederzeit ausreichend verfügbar ist. Zum anderen ist es unser Anspruch, die Quellen, aus denen wir Wasser beziehen oder in die wir unsere Abwässer einleiten, nicht unnötig zu belasten.

Unser Ansatz

Wir stellen über lokale Managementsysteme, Prozessverantwortliche sowie Handlungsanweisungen sicher, dass die jeweiligen lokalen Richtlinien zu Wasser und Abwasser strikt eingehalten werden. Die Maßnahmen des Wassermanagements sollen die Reduzierung von Wasser und Abwasser berücksichtigen sowie die Qualität der genehmigten Wasserentnahmen und Abwassereinleitungen überwachen.

Fresenius überprüft nationale und internationale Vorschriften zum Wassermanagement kontinuierlich. Die internen Grundsätze, Leitlinien und Standardhandlungsanweisungen – die Bestimmungen für den verantwortungsvollen Umgang mit Wasser inklusive der Kontrolle von Abwasser enthalten – werden an die jeweils gültigen regulatorischen Vorgaben angepasst. Unser Wassermanagement ist eng mit unserem Hygienemanagement verbunden. Je nach Geschäftsbereich stellen Umwelt- oder Hygieneexpertinnen und -experten sicher, dass alle internen und externen Vorgaben umgesetzt werden.

Wassernutzung und -entnahme

In der Produktion wird Wasser für die meisten Sterilisations- und Kühlprozesse, als Komponente für die Herstellung von medizinischen Produkten und für Hygieneverfahren eingesetzt. Das verwendete Wasser für unsere Produkte, z. B. für Infusionslösungen wie Natriumchlorid, muss strenge Qualitätsanforderungen erfüllen, um die Produktqualität und Patientensicherheit zu gewährleisten.

Für unsere Gesundheitseinrichtungen ist die ausreichende Versorgung mit Frischwasser für Patientenwohl und Hygiene zentral. Die Wasserentnahme erfolgt mehrheitlich über die jeweilige öffentliche Versorgung. Die größten Frischwassernutzer sind Rehabilitationskliniken mit Therapiepools, z. B. im Fachbereich Orthopädie, und Einrichtungen, die gebrauchte medizinische Instrumente sterilisieren.

2023 hat Fresenius insgesamt 15,1 Mio m³ (2022: 15,6 Mio m³) Wasser entnommen. Über die letzten Jahre konnte eine relative Reduktion erreicht werden, sowohl im Verhältnis zum Umsatz als auch zu Vollzeitäquivalenten(Full-time Equivalents - FTE). Der Wasserverbrauch in unseren Gesundheitseinrichtungen wird von der Zahl der in den Krankenhäusern behandelten Patientinnen und Patienten beeinflusst. Zudem wurde die Wasserentnahme in den vorhergehenden Jahren durch eine erhöhte Nachfrage nach Sterilisation und Hygiene beeinflusst. Der Rückgang der Wasserentnahme im Vergleich zum Vorjahr ist auf Einsparbemühungen zurückzuführen.

Wasserentnahme absolut

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in Mio m3 2023 2022 2021
Marktsegment Gesundheitsprodukte 9,9 10,4 10,1
Marktsegment Gesundheitsdienstleistungen 5,2 5,2 4,9
Gesamt 15,1 15,6 15,0

Wasserentnahme relativ

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in m3 2023 2022 2021
Wasserverbrauch / 1 Mio € Umsatz 671 718 797
Wasserverbrauch / FTE 92,0 98,1 97,0

Wasserentnahme nach Quelle

Maßnahmen zur Reduktion des Wasserverbrauchs

In einigen Produktionsstätten wird Wasser wiederverwendet, z. B. Kondenswasser aus Klimaanlagen oder durch die Nutzung von Dampfkondensat-Rückgewinnungssystemen. Im Berichtsjahr starteten wir in den Produktionsstätten mehrere Projekte, um Wasser zu sparen. So zielen z. B. Abwasserreinigungssysteme und Recyclingprogramme darauf ab, das Abwasser zu minimieren und Ressourcen nachhaltiger zu nutzen. Außerdem haben wir an mehreren Standorten die Prozesse für die Reinigung und Sterilisation optimiert. Positive Auswirkungen auf den Wasserverbrauch werden für 2024 erwartet.

Weil der Frischwassereinsatz für die Einhaltung der Hygienemaßnahmen und damit für die Patientensicherheit in unseren Gesundheitseinrichtungen äußerst signifikant ist, werden keine erheblichen Reduktionen der Wasserentnahme angesetzt. Aufgrund interner Auflagen im Bereich Trinkwasserqualität findet weder eine Wiederverwendung von Wasser noch eine Nutzung von Grauwasser – d. h. aufbereitetem Wasser aus Duschen oder Waschbecken – statt.

Wasserqualität

Wir haben in allen Einrichtungen risikobasierte Prüfprozesse installiert, um Verschmutzungen oder Abweichungen in der Trinkwasserqualität zu erkennen, und entsprechende Berichtswege etabliert. Die lokalen Behörden werden unverzüglich informiert, sollten wir kritische Abweichungen der lokalen Trinkwassernorm entdecken. In Deutschland sind einige unserer Kliniken als Prüfzentren für die lokale Trinkwasserqualität ausgewiesen. Dadurch unterstützen wir nicht nur die Sicherheit unserer Patientinnen und Patienten, sondern auch die der umliegenden Bevölkerung sowie der Kommune, die uns mit Trinkwasser versorgt.

Im Falle von kontaminiertem Frischwasser aus dem öffentlichen Netz haben unsere Krankenhäuser über die eigenen Aufbereitungsanlagen hinaus die Möglichkeit, zusätzliche Wasseraufbereitungsmodule vor das klinikeigene Netz zu schalten. Alle Krankenhäuser haben Notfallpläne für den Fall von Versorgungsengpässen, um die Gesundheitsversorgung der Patientinnen und Patienten sicherzustellen.

Wassereinleitungen

Die Wassereinleitungen werden dezentral an den Standorten gemäß den geltenden lokalen Vorschriften vorgenommen. Im Produktionsbereich werden die Abwassermengen regelmäßig den internen Standards und Richtlinien entsprechend an die zuständige EHS-Abteilung (Environmental, Health, and Safety) gemeldet. Fresenius Kabi ist darüber hinaus seit 2020 Mitglied in der Antimicrobial Resistance (AMR) Industry Alliance (AMRIA) und bringt sich seit dem Jahr 2021 aktiv in die Leitungsgremien der Vereinigung ein. Der Unternehmensbereich arbeitet an der Einführung des Common Antibiotic Manufacturing Framework (CAMF) der AMRIA. Weitere Informationen dazu finden Sie im Nichtfinanziellen Konzernbericht 2022 auf Seite 208.

Im Jahr 2022 veröffentlichten AMRIA und BSI Standards Limited den Antibiotic Manufacturing Standard, der Herstellern eine Anleitung für eine verantwortungsvolle Antibiotikaproduktion bietet. Ziel ist es einerseits, das Risiko der Entwicklung von Antibiotikaresistenzen zu minimieren. Andererseits sollen die schädlichen Auswirkungen auf die Umwelt, die sich aus der Herstellung von Humanantibiotika ergeben, reduziert werden. Der Standard ergänzt das bereits hohe Qualitäts- und Sicherheitsmanagement an unseren Produktionsstandorten. Ein zentraler Bestandteil des Konzepts ist die Anwendung einer risikobasierten Methodik zur Bewertung und Kontrolle der bei der Antibiotikaherstellung anfallenden Abfallströme.

Die Implementierung, die im Jahr 2022 begann, beinhaltete die Einführung einer Vorlage zur Quantifizierung der Massenbilanz durch Fresenius Kabi. Die Vorlage dient dazu, die Standorte, die Antibiotikaproduzieren, bei der Bestimmung der Antibiotikakonzentrationen im Abwasser der Produktion und bei der Durchführung von Lückenanalysen zu unterstützen. Das übergeordnete Ziel ist dabei die Angleichung an die von der AMRIA festgelegten prognostizierten Unbedenklichkeitskonzentrationen (Predicted No-Effect Concentrations, PNEC). PNEC steht für die Konzentrationsschwelle einer Substanz in der Umwelt, unterhalb der keine schädlichen Auswirkungen zu erwarten sind.

Darüber hinaus wurde ein spezieller Kommunikationskanal eingerichtet, der die lokalen Standorte mit dem globalen EHS-Team verbindet. Diese Initiative fördert die kontinuierliche Anpassung an den Standard für die Herstellung von Antibiotika und gewährleistet eine kontinuierliche Einhaltung und Verbesserung in der Zukunft.

Identifizierung von und Umgang mit Wasserrisiken

Wir analysieren die Verfügbarkeit von Wasser mithilfe des Aqueduct Water Risk Atlas des World Resources Institute. Er enthält Informationen über derzeitige und zukünftige Wasserrisiken an bestimmten Orten. Wir haben Produktionsstandorte identifiziert, die in Gebieten mit extrem hohem oder hohem Risiko einer Wasserknappheit liegen. An diesen Standorten ist ein effizientes Wassermanagement besonders wichtig, um die Wasserverfügbarkeit für die Produktion sicherzustellen und negative Auswirkungen auf die lokale Wassersituation so weit wie möglich zu vermeiden.

Die Produktionsstätten sind aufgefordert, eine Klimarisikobewertung durchzuführen, die auch Wasserrisiken wie Überschwemmungen, Dürren oder Starkregen einschließt, und Maßnahmen zu ergreifen, falls ein Risiko festgestellt wird.

Im Krankenhausbereich erfolgt die Evaluation von Wasserrisiken im Rahmen des Konzernrisikomanagements.

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