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Grundsätze und Ziele des Finanzmanagements

Die Finanzierungsstrategie des Fresenius-Konzerns hat folgende wesentliche Ziele:

  • Gewährleistung der finanziellen Flexibilität
  • Sicherung unseres Investment-Grade-Ratings
  • Begrenzung von Refinanzierungsrisiken
  • Optimierung unserer Kapitalkosten

Finanzielle Flexibilität zu sichern hat höchste Priorität in der Finanzierungsstrategie des Fresenius-Konzerns. Unser Investment-Grade-Rating sichert uns einen guten Zugang zu den Fremdkapitalmärkten. Finanziell flexibel bleiben wir außerdem durch einen angemessenen Liquiditätsspielraum.

Unsere Refinanzierungsrisiken begrenzen wir durch ein ausgewogenes Fälligkeitsprofil, das durch eine breite Streuung der Laufzeiten mit einem hohen Anteil von mittel- und langfristigen Finanzierungen bis zum Jahr 2033 gekennzeichnet ist. Bei der Auswahl der Finanzierungsinstrumente werden Kriterien wie Marktkapazität, Investorendiversifikation, Flexibilität bei der Inanspruchnahme, Kapitalkosten und das bestehende Fälligkeitsprofil berücksichtigt. Dabei beachten wir auch, in welchen Währungen unsere Erträge und Cashflows erwirtschaftet werden.

Unsere wesentlichen mittel- und langfristigen Finanzierungsinstrumente sind Anleihen, wie in der untenstehenden Grafik dargestellt. Fresenius SE & Co. KGaA verfügt über ein Anleiheemissionsprogramm (Debt-Issuance-Programm), in dessen Rahmen jeweils Anleihen bis zu 15 Mrd € mit unterschiedlichen Währungen und Laufzeiten ausgegeben werden können. Weitere wichtige langfristige Finanzierungsinstrumente sind Schuldscheine und bilaterale Darlehen. Fresenius verfolgt dabei eine zentrale Finanzierungsstrategie. Die Unternehmensbereiche Fresenius Kabi, Fresenius Helios und Fresenius Vamed werden hauptsächlich durch die Fresenius SE & Co. KGaA finanziert, um strukturelle Nachrangigkeit zu vermeiden.

Zur Sicherung konzerninterner Darlehen in Fremdwährung werden auf Konzernebene Währungsderivate eingesetzt. Für die kurzfristige Finanzierung stehen der Fresenius SE & Co. KGaA bilaterale Kreditlinien und ein Commercial-Paper-Programm zur Verfügung, in dessen Rahmen kurzfristige Schuldtitel von bis zu 1,5 Mrd € ausgegeben werden können. Darüber hinaus sind Leasingverbindlichkeiten (gemäß IFRS 16) sowie Forderungsverkaufsprogramme Bestandteile unserer kurz- und langfristigen Finanzierung. Die im Juli 2021 unterzeichnete syndizierte Kreditlinie mit Nachhaltgikeitsbezug von Fresenius SE & Co. KGaA über 2 Mrd € dient als zusätzliche Liquiditätsabsicherung („Back-up-Linie“).

Ein weiteres wesentliches Ziel der Finanzierungsstrategie des Fresenius-Konzerns ist es, die Kapitalkosten zu optimieren. Dazu setzen wir ganz gezielt auf einen angemessenen Mix aus Eigen- und Fremdkapitalfinanzierungen. Aufgrund der Diversifikation des Unternehmens innerhalb des Gesundheitssektors und der starken Marktpositionen der Unternehmensbereiche in globalen, wachsenden und nichtzyklischen Märkten können wir planbare und nachhaltige Cashflows erwirtschaften. Diese erlauben einen deutlichen Anteil an Fremdkapital. Zur langfristigen Unterstützung des Wachstums ziehen wir in Ausnahmefällen auch Maßnahmen zur Stärkung der Eigenkapitalbasis in Erwägung.

finanzierungsmix des fresenius-konzerns1

1 Zum 31. Dezember 2023; Hauptfinanzierungsinstrumente berichtet ohne Zinsverbindlichkeiten. Zinsverbindlichkeiten sind unter “Andere Finanzverbindlichkeiten” zu finden.

Insgesamt gab es im Geschäftsjahr 2023 keine wesentliche Änderung im Hinblick auf unsere Finanzierungsstrategie. Vor dem Hintergrund des volatilen Kapitalmarktumfelds wurden anstehende Fälligkeiten jedoch konservativ und frühzeitig refinanziert, so z. B. mit der Aufnahme von Schuldscheindarlehen mit Nachhaltigkeitsbezug in Höhe von 850 Mio € im Mai und einer Anleiheemission in Höhe von 500 Mio € im Oktober zur vorzeitigen Refinanzierung der Fälligkeiten im 1. Quartal 2024. Zudem wurde im Oktober erstmals eine Schweizer-Franken-Anleihe in Höhe von CHF 275 Mio begeben, um den Finanzierungsmix weiter zu diversifizieren. Die durchschnittliche Laufzeit unserer wesentlichen Finanzierungsinstrumente (ohne Leasingverbindlichkeiten) lag zum 31. Dezember 2023 bei 3,6 Jahren und die durchschnittlichen Zinskosten lagen bei 2,9 %.

Finanzierung

Fresenius deckt den Finanzierungsbedarf durch eine Kombination aus operativen Cashflows, die in den Unternehmensbereichen erwirtschaftet werden, und durch die Aufnahme von kurz-, mittel- und langfristigen Finanzverbindlichkeiten. Wichtige Instrumente sind Anleihen, Schuldscheindarlehen, Bankfinanzierungen, Wandelanleihen, Commercial-Paper-Programme und Forderungsverkaufsprogramme. Zudem enthält unser Finanzierungsmix Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen gemäß IFRS 16. Die Finanzierungsaktivitäten im abgelaufenen Geschäftsjahr dienten im Wesentlichen allgemeinen Geschäftszwecken, inklusive der Refinanzierung bestehender Finanzverbindlichkeiten.

Im Jahr 2023 wurden unter dem Anlei-heemissionsprogramm (Debt-Issuance-Programm) der Fresenius SE & Co. KGaA zwei Anleihen emittiert. Die syndizierte Kreditlinie über 2 Mrd € war zum 31. Dezember 2023 ungenutzt.

Das Commercial-Paper-Programm war zum 31. Dezember 2023 in Höhe von 470 Mio € genutzt.

Zur Sicherstellung der kurzfristigen Liquidität verfügt der Konzern zudem über bilateral mit Banken vereinbarte Kreditlinien, die jederzeit in Anspruch genommen werden können.

fälligkeitsstruktur der finanzierungsinstrumente des fresenius-konzerns1, 2

1 Zum 31. Dezember 2023, basierend auf den wesentlichen Finanzierungsinstrumenten, ohne Commercial Paper und anderen Cash Management Linien

2 700 Mio € Anleihe 2017 / 2024, 246 Mio € Schuldscheindarlehen 2017 / 2024 und 500 Mio € Eigenkapital-neutrale Wandelanleihe 2017 / 2024 bei Fälligkeit zurückgezahlt.

Fünfjahresübersicht Finanzlage1

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in Mio € 2023 2022 2021 2020 2019
Cash Conversion Rate 1,0 0,9 0,9 0,8 0,5
Investitionen in Sachanlagen, netto 1.107 1.089 1.188 1.330 1.320
Cashflow vor Akquisitionen und Dividenden 1.024 942 1.401 986 376
in % vom Umsatz 4,6 % 4,4 % 7,0 % 5,3 % 2,1 %
1 Die Vorjahreswerte wurden infolge der Anwendung von IFRS 5 auf die dekonsolidierten Aktivitäten der Fresenius Medical Care angepasst. 
Rating des Unternehmens

Die führenden Ratingagenturen Moody’s, Standard & Poor’s und Fitch bewerten und überprüfen regelmäßig die Kreditwürdigkeit von Fresenius. Alle drei Ratingagenturen bewerten Fresenius mit Investment-Grade-Status. Im Februar 2023 hat Standard & Poor’s den Ausblick von stabil auf negativ verändert. Die Ratingagentur Fitch hat im August 2023 den Ausblick von negativ auf stabil angehoben. Darüber hinaus ergaben sich im Geschäftsjahr 2023 keine Ratingänderungen.

Rating der Fresenius Se & Co. KGaA

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  31.12.2023 31.12.2022
Standard & Poor’s    
Unternehmensrating BBB BBB
Ausblick negativ stabil
Moody’s    
Unternehmensrating Baa3 Baa3
Ausblick stabil stabil
Fitch    
Unternehmensrating BBB- BBB-
Ausblick stabil negativ

Bedeutung außerbilanzieller Finanzierungsinstrumente für die Finanz­ und Vermögenslage

Fresenius ist nicht an außerbilanziellen Geschäften beteiligt, die sich gegenwärtig oder zukünftig aller Wahrscheinlichkeit nach in wesentlicher Weise auf die Finanzlage, die Ertragslage, die Liquidität, Investitionsausgaben, das Vermögen oder die Kapitalausstattung auswirken würden.

Liquiditätsanalyse

Wesentliche Quellen der Liquidität sind grundsätzlich Mittelzuflüsse aus laufender Geschäftstätigkeit und Mittelzuflüsse aus Finanzierungstätigkeit, d. h. die Aufnahme von kurz-, mittel- und langfristigen Finanzverbindlichkeiten. Die Mittelzuflüsse aus laufender Geschäftstätigkeit werden beeinflusst durch die Rentabilität des Geschäfts von Fresenius und durch das Nettoumlaufvermögen (Working CapitalWorking CapitalUmlaufvermögen ​(inklusive ​Aktiver ​Rechnungsabgrenzungsposten) ​- ​Rückstellungen ​- ​Lieferantenverbindlichkeiten ​- ​Übrige ​Verbindlichkeiten ​- ​Passiver ​Rechnungsabgrenzungsposten.), insbesondere durch den Forderungsbestand. Mittelzuflüsse aus Finanzierungstätigkeit werden durch die Nutzung verschiedener kurzfristiger Finanzierungsinstrumente generiert. Dazu begeben wir Commercial Paper und nehmen bilaterale Bankkreditlinien in Anspruch. Kurzfristiger Liquiditätsbedarf kann zudem über Forderungsverkaufsprogramme abgedeckt werden. Mittel- und langfristige Finanzierungen werden überwiegend durch Anleihen, Schuldscheindarlehen, bilaterale Kreditlinien und Leasingverbindlichkeiten bereitgestellt. Als zusätzliche Liquiditätsabsicherung kann Fresenius auf die syndizierte revolvierende Kreditlinie in Höhe von 2 Mrd € zurückgreifen. Fresenius ist davon überzeugt, dass die bestehenden Kreditfazilitäten, Zuflüsse aus weiteren Fremdkapitalfinanzierungen sowie Mittelzuflüsse aus der laufenden Geschäftstätigkeit und aus sonstigen kurzfristigen Finanzierungsquellen zur Deckung des vorhersehbaren Liquiditätsbedarfs des Konzerns ausreichen werden.

Dividende

Für das Geschäftsjahr 2022 wurde eine Dividende von 0,92 € (2021: 0,92 €) je Aktie an die Aktionärinnen und Aktionäre gezahlt. Dies entspricht einer Ausschüttungssumme von 518 Mio € (2021: 514 Mio €, davon 147 Mio € in Form von Aktien im Rahmen der Aktiendividende).

Aufgrund gesetzlicher Restriktionen infolge der Inanspruchnahme von im Krankenhausfinanzierungsgesetz vorgesehenen staatlichen Ausgleichs- und Erstattungszahlungen für gestiegene Energiekosten wird der Hauptversammlung 2024 nicht vorgeschlagen, für das Geschäftsjahr 2023 eine Dividende auszuschütten. Unbenommen der rechtlich bedingten Aussetzung der Dividendenzahlungen für das Geschäftsjahr 2023 hält Fresenius für die Zukunft an seiner Dividendenpolitik fest.

 

Cashflow-Analyse

Der operative CashflowCashflowWirtschaftliche ​Messgröße, ​die ​den ​Nettozufluss ​liquider ​Mittel ​während ​einer ​Periode ​darstellt. (aus fortgeführten Aktivitäten) stieg um 5 % auf 2.131 Mio € (2022: 2.031 Mio €). Der operative CashflowOperativer CashflowDer ​operative ​Cashflow ​ist ​eine ​wirtschaftliche ​Messgröße, ​die ​den ​Mittelzufluss ​aus ​laufender ​Geschäftstätigkeit ​darstellt. ​Er ​errechnet ​sich ​aus ​Jahresüberschuss ​abzüglich ​nichtzahlungswirksamer ​Erträge ​und ​zuzüglich ​nicht ​zahlungswirksamer ​Aufwendungen. (aus fortgeführten Aktivitäten) war im Geschäftsjahr 2023 im Wesentlichen getragen durch die gute Entwicklung bei Fresenius Kabi und Fresenius Helios. Dies war im Wesentlichen bedingt durch Verbesserungen beim Working Capital, u. a. aufgrund eines verbesserten Forderungsmanagements. Die Cashflow-Marge betrug 9,6 % (2022: 9,4 %).

Der Erwerb von Sachanlagen und Investitionen führten im Saldo zu einem Netto-Mittelabfluss in Höhe von 1.107 Mio € (2022: -1.089 Mio €). Damit betrug der Cashflow vor Akquisitionen und Dividenden (fortgeführte Aktivitäten) 1.024 Mio € (2022: 942 Mio €).

Der Mittelabfluss für Akquisitionen betrug netto 233 Mio €. Die Akquisitionsausgaben entfielen im Wesentlichen auf bereits eingeplante Meilensteinzahlungen im Zusammenhang mit dem Erwerb der Ivenix Inc. und des BiosimilarsBiosimilarsBiosimilars ​sind ​Nachahmerprodukte ​von ​biotechnologisch ​hergestellten ​Arzneimitteln, ​sogenannten ​Biopharmazeutika.-Geschäfts der Merck KGaA, beides durch Fresenius Kabi. Fresenius Helios und Fresenius Vamed tätigten 2023 keine Akquisitionen.

Die Dividenden des Konzerns im Jahr 2023 beliefen sich im Saldo auf insgesamt 444 Mio € (2022: 276 Mio €). Der Dividendenbetrag ermittelt sich wie folgt: Insgesamt gab es im Geschäftsjahr 2023 eine Dividendenausschüttung von 518 Mio € an die Aktionäre der Fresenius SE & Co. KGaA sowie Dividenden an Dritte in Höhe von 32 Mio €. Dagegen steht die Dividende in Höhe von 106 Mio €, die die Fresenius SE & Co. KGaA als Aktionärin von Fresenius Medical Care erhalten hat.

Der Cashflow nach Akquisitionen und Dividenden (fortgeführte Aktivitäten) betrug 347 Mio € (2022: -117 Mio €).

casflow-darstellung in mio €

Die Tilgung von Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen führte zu einem Mittelabfluss in Höhe von 232 Mio € (2022: -200 Mio €).

Damit betrug der Cashflow nach Akquisitionen, Dividenden und Leasingverbindlichkeiten (fortgeführte Aktivitäten) 115 Mio € (2022: -317 Mio €).

Aus der Finanzierungstätigkeit ergab sich im Geschäftsjahr 2023 ein Mittelzufluss von 972 Mio € (2022: 377 Mio €), im Wesentlichen durch die vorzeitige Refinanzierung von Finanzverbindlichkeiten, die im Geschäftsjahr 2024 fällig werden.

Die flüssigen Mittel stiegen damit zum 31. Dezember 2023 um insgesamt 1.044 Mio € (31. Dezember 2022: 57 Mio €) auf 2.562 Mio €. Währungsumrechnungseffekte wirkten sich mit 43 Mio € negativ auf den Kassenbestand aus (2022: -2 Mio €).

Die Cash Conversion Rate (CCR), die das Verhältnis des adjustierten Free Cashflow zum EBIT vor SondereinflüssenVor SondereinflüssenUm ​die ​operative ​Leistung ​über ​mehrere ​Perioden ​hinweg ​besser ​vergleichen ​zu ​können, ​werden ​die ​Ergebnisgrößen ​gegebenenfalls ​zusätzlich ​um ​Sondereinflüsse ​bereinigt ​und ​entsprechend ​mit ​„vor ​Sondereinflüssen“ ​gekennzeichnet. ​Eine ​Überleitungsrechnung ​ist ​im ​jeweiligen ​Quartalsfinanzbericht ​bzw. ​Geschäftsbericht ​gesondert ​ausgewiesen ​und ​zeigt ​auf, ​wie ​sich ​die ​Sondereinflüsse ​zusammensetzen. abbildet, verbesserte sich im Geschäftsjahr 2023 auf 1,0 (2022: 0,9).

Das Working Capital sank um 3 % auf 4.478 Mio € (2022 angepasst: 4.616 Mio €; 2022 bisher: 9.645 Mio €).

Kapitalflussrechnung (Kurzfassung)

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in Mio. € 2023 2022 angepasst 2022 bisher Wachstum Marge 2023 Marge 2022
Konzernergebnis nach Ertragsteuern 238 1.222 2.117 -81 %    
Abschreibungen 1.478 1.157 2.973 28 %    
Verlust aus der nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligung an Fresenius Medical Care 12 0   --    
Veränderung Working Capital und Sonstige 403 -348 -892 --    
Operativer Cashflow
- fortgeführte Aktivitäten
2.131 2.031 4.198 5 % 9,6 % 9,4 %
Erwerb von Sachanlagen, Investitionen netto -1.107 -1.089 -1.777 2 %    
Cashflow vor Akquisitionen und Dividenden
- fortgeführte Aktivitäten
1.024 942 2.421 9 % 4,6 % 4,4 %
Mittelabfluss für Akquisitionen, netto -233 -783 -830 -70 %    
Dividenden erhalten von Fresenius Medical Care 106 127   -17 %    
Dividenden­zahlungen -550 -403 -890 36 %    
Cashflow nach Akquisitionen und Dividenden 
- fortgeführte Aktivitäten
347 -117   --    
Tilgung von Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen -232 -200 -975 16 %    
Cashflow nach Akquisitionen, Dividenden und Leasing­verbindlichkeiten
- fortgeführte Aktivitäten
115 -317 -274 136 %    
Mittelzufluss / -abfluss aus Finanzierungstätigkeit 972 377 261 158 %    
Wechselkurs­bedingte Veränderung der flüssigen Mittel -43 -2 -2 --    
Veränderung der flüssigen Mittel 1.044 57 -15 --    

Investitionen und Akquisitionen

Im Geschäftsjahr 2023 hat der Fresenius-Konzern 1.346 Mio € (2022: 2.015 Mio €) für Investitionen und Akquisitionen ausgegeben. Die Investitionen in Sachanlagen fielen auf 1.136 Mio € (2022: 1.182 Mio €). Sie betrugen 5,1 % vom Umsatz (2022: 5,5 %) und unterschritten die Abschreibungen1 in Höhe von 1.160 Mio €. Die für Akquisitionen eingesetzten Mittel betrugen 210 Mio € (2022: 833 Mio €). Von der Gesamtinvestitionssumme entfielen im Jahr 2023 demnach 84 % auf Sachanlagen und 16 % auf Akquisitionen.

Die Akquisitionsausgaben entfielen im Wesentlichen auf bereits eingeplante Meilensteinzahlungen im Zusammenhang mit dem Erwerb der Ivenix Inc. und des Biosimilars-Geschäfts der Merck KGaA, beides durch Fresenius Kabi. Fresenius Helios und Fresenius Vamed tätigten 2023 keine Akquisitionen.

investitionen nach regionen

Investitionen und Akquisitionen

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in Mio. € 2023 2022 Veränderung
Akquisitionen 210 833 -75 %
Investitionen Sachanlagen 1.136 1.182 -4 %
davon Erhaltungs­investitionen 49 % 57 %  
davon Erweiterungs­investitionen 51 % 43 %  
Investitionen Sachanlagen in % vom Umsatz 5,1 % 5,5 %  
Investitionen und Akquisitionen gesamt 1.346 2.015 -33 %

Wir haben folgende wesentliche Sachanlageinvestitionen durchgeführt:

  • Der größte Teil der Investitionen in Sachanlagen entfiel auf den Ausbau und die Optimierung von Produktionsanlagen bei Fresenius Kabi
  • Neubau und Modernisierung von Krankenhäusern bei Fresenius Helios; bedeutendste Einzelprojekte waren u. a. Einrichtungen in Wiesbaden, Duisburg, Wuppertal, Niederberg sowie Investitionen in die IT-Infrastruktur
Investitionsprogramm Fresenius Kabi

Fresenius Kabi verfügt über ein weltweites Netzwerk von Produktionszentren. In unseren Werken stellen wir unsere Fertigarzneimittel und an einigen Standorten darüber hinaus pharmazeutische Wirkstoffe her. Unsere Investitionen dienen u. a. der kontinuierlichen Modernisierung und Automatisierung sowie der Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der Werke bei gleichbleibend hohem Qualitätsniveau.

In den USA hat Fresenius Kabi sein umfangreiches Investitionsprogramm an den Produktionsstandorten fortgeführt. Im Jahr 2023 haben wir wichtige Meilensteine bei der Qualifizierung und Validierung der installierten Anlagen erreicht und erwarten im Laufe des Jahres 2024 die ersten behördlichen Zulassungen, um die neuesten Technologien für die Herstellung von pharmazeutischen Produkten in Betrieb zu nehmen.

Aufgrund der Nachfrage nach enteralen Ernährungsprodukten in China bauen wir unsere Produktionskapazitäten vor Ort aus. Nach Abschluss der Arbeiten werden wir rund 100 Mio € investiert haben (einschließlich der Investitionen aus Vorjahren. Im Berichtsjahr haben wir die Arbeiten an einem neuen Produktionsgebäude auf unserem Campus in Wuxi fortgeführt. Ab 2024 werden wir dort enterale Ernährungsprodukte herstellen, die den Status „Food for Special Medical Purposes“, also Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke, haben. Gleichzeitig erweitert Fresenius Kabi seine Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten für enterale ErnährungEnterale ErnährungZufuhr ​von ​Nährstoffen ​als ​Trink- ​und ​Sondennahrung ​unter ​Einbeziehung ​des ​Magen-Darm-Traktes. am Standort Wuxi.

In den Niederlanden bauen wir unseren Standort in Emmer-Compascuum zu einer Produktionsstätte für enterale Ernährungsprodukte um und werden insgesamt rund 160 Mio € in dieses Werk investieren. Der Aufbau der Produktion und die Kapazitätserweiterung verlaufen planmäßig und werden im Laufe des Jahres 2024 abgeschlossen sein.

In Österreich bauen wir unseren Produktions- und Logistikstandort in Graz kontinuierlich aus. In der Produktionsstätte wurden der mobile Vorbereitungsbereich vergrößert, die Gefriertrocknung (Lyophilisation) ausgebaut und neue Abfüllanlagen implementiert. Der Standort stellt sterile Arzneimittel wie intravenös zu verabreichende Medikamente und großvolumige Produkte für die parenterale ErnährungParenterale ErnährungZufuhr ​lebenswichtiger ​Nährstoffe ​direkt ​in ​die ​Blutbahn ​(intravenös). ​Sie ​wird ​notwendig, ​wenn ​der ​Zustand ​der ​Patientin ​oder ​des ​Patienten ​es ​nicht ​zulässt, ​dass ​Nährstoffe ​in ​ausreichender ​Menge ​oral ​oder ​als ​Trink- ​und ​Sondennahrung ​aufgenommen ​und ​verstoffwechselt ​werden. her und ist auf komplexe Prozessanforderungen und innovative Technologien spezialisiert. Wir haben in Graz in den letzten Jahren 110 Mio € in unser Kerngeschäft investiert und werden in den nächsten Jahren weitere Investitionen in Höhe von 30 Mio € in die vertikale Integration unseres Biopharmageschäfts tätigen.

In Frankreich haben wir an unserem Produktionsstandort Louviers die Modernisierung des Werks fortgeführt. Dort stellen wir einen Neubau mit einer Fläche von 3.300 Quadratmetern mit Produktionsanlagen für Freeflex-Infusionsbeutel fertig. Damit kann auch das europäische Produktionsnetzwerk insgesamt optimiert werden. Insgesamt wurden in die Modernisierung 35 Mio € investiert.

In Deutschland wird an unserem Produktionsstandort Friedberg eine neue KabiClear-Produktionslinie errichtet, um der wachsenden Nachfrage im Bereich der Infusionsflaschen in Europa nachzukommen. Insgesamt sollen im Rahmen dieses Projekts 40 Mio € investiert werden.

Unser Werk in Haina in der Dominikanischen Republik ist die zentrale Herstellungsstätte für Einwegartikel im Bereich AphereseAphereseEin ​medizintechnisches ​Verfahren, ​bei ​dem ​aus ​dem ​Blut ​einer ​Person ​eine ​bestimmte ​Blutkomponente ​separiert ​wird ​und ​die ​verbleibenden ​Blutbestandteile ​dem ​Organismus ​wieder ​zugeführt ​werden. ​Dieses ​Verfahren ​wird ​bei ​der ​Sammlung ​von ​verschiedenen ​Blutkomponenten ​bei ​Blutspenden ​sowie ​in ​der ​Therapie ​von ​Patientinnen ​und ​Patienten ​eingesetzt. und Zelltherapie. Angetrieben von der hohen Marktnachfrage nach Plasma- und Zelltherapieprodukten haben wir das Werk in den letzten Jahren sukzessive ausgebaut. Im Bereich Plasmakollektion werden neben Einwegartikeln für unser Plasmapherese-System Aurora auch die Einwegartikel des Nachfolgersystems Aurora Xi in Haina produziert. Die Kapazitätserweiterung für Aurora-Xi-Einwegartikel ist noch nicht abgeschlossen. Die Produktion von Comtec-Sets für unser therapeutisches Apherese-System wurde im März 2023 nach der Verlagerung aufgenommen. Wir arbeiten nun auch an der Verlagerung der Produktion von Ivenix-Sets an diesen Standort.

Um die steigende Marktnachfrage nach Einmalartikeln auch künftig bedienen zu können, beabsichtigen wir, das Herstellungswerk auch in den kommenden Jahren mit hoch automatisierten Produktionsanlagen und Reinraumkapazitäten zu erweitern. Wir gehen davon aus, zukünftig mehr als 80 Mio US$ in das Werk Haina zu investieren.

Investitionen / Akquisitionen nach Unternehmensbereichen

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in Mio. € 2023 2022 Davon Sach­anlagen Davon Akquisitionen Veränderung Anteil am Gesamt­volumen
Fresenius Kabi 658 1.243 451 207 -47 % 49 %
Fresenius Helios 573 642 573 0 -11 % 42 %
Fresenius Vamed 89 96 87 2 -7 % 7 %
Corporate / Sonstiges 26 34 25 1 -24 % 2 %
Gesamt 1.346 2.015 1.136 210 -33 % 100 %

fünfjahresübersicht investitionen, akquisitionen, operativer chashflow und abschreibungen in mio €1

1 Vor Sondereinflüssen

Desinvestitionen

Wie angekündigt hat Fresenius im Geschäftsjahr 2023 im Rahmen eines aktiven Portfoliomanagements seine Fokussierung sowie die Priorisierung der Kerngeschäftsfelder vorangetrieben. Im Zuge dessen wurden die folgenden Portfoliomaßnahmen vereinbart:

  • Veräußerung der Mehrheitsbeteiligung an einer Beteiligungsgesellschaft des Krankenhauses Clínica Ricardo Palma in Lima, Peru und damit verbundener Ausstieg aus dem peruanischen Krankenhausgeschäft
  • Verkauf der Eugin-Gruppe an die weltweit tätige Gruppe für Fruchtbarkeitsmedizin IVI RMA zur weiteren Fokussierung von Fresenius Helios auf sein Kerngeschäft; am 31. Januar 2024 abgeschlossen
  • Übertragung des Werks von Fresenius Kabi in Halden (Norwegen) auf die HP Halden Pharma AS, ein Unternehmen der Prange Gruppe, als Teil der Strategie Vision 2026, die u. a. die Reduzierung der Komplexität und die Auslastungsoptimierung im globalen Produktionsnetzwerk zum Ziel hat
  • Beendigung der Aktivitäten der zu Fresenius Helios gehörenden Curalie GmbH, eines Anbieters von Gesundheitsapps, und Veräußerung der Curalie-Tochtergesellschaften meditec und ibs

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ir-fre@fresenius.com