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Digitalisierung gewährt vielversprechende Möglichkeiten in den Bereichen Automatisierung, Big Data und künstliche Intelligenz (KI). Im MedTech-Markt verlagert sich der Fokus zunehmend auf Konnektivität und Integrationsfähigkeit und damit weg von geschlossenen Produktsystemen. Dieser technische Paradigmenwechsel wird verstärkt durch fortschrittliche Technologien wie KI, Internet der Dinge im Gesundheitswesen (Internet of Medical Things – IoMT) und prognosegetriebene Analytik. Der steigende Einsatz neuer Technologien wird begleitet von einer wachsenden Generierung von Echtzeit-Datenmengen im Gesundheitsbereich. Dies läutet einen Paradigmenwechsel ein: Die Kombination von Gesundheitsdaten mit fortschrittlichen Analysemethoden ist maßgeblich für den Einsatz folgender Aspekte in zukünftigen Behandlungsregimes: Prognose, Personalisierung, Prävention und Partizipation. Wir sind überzeugt, dass dies die zukünftige Gesundheitsversorgung maßgeblich prägen und Therapieergebnisse deutlich verbessern wird.

Unsere Ziele und Ambitionen

Wir streben danach, mithilfe digitaler Prozesse und Anwendungen unsere internen Abläufe im gesamten Konzern zu optimieren und zu beschleunigen. Weiter zielen unsere Bestrebungen auf Wertsteigerung sowie Effizienz in der täglichen Handhabung von Produkten und Dienstleistungen ab. Deshalb haben alle Unternehmensbereiche für ihre Märkte Digitalisierungsambitionen definiert:

  • Im Marktsegment Gesundheitsprodukte wollen wir unsere Kunden stets mit den bestmöglichen Produkten und dazugehörigen Dienstleistungen versorgen und so die Qualität der medizinischen Versorgung weiter erhöhen. Dank datengestützter Erkenntnisse und digitalisierter Prozesse kann Fresenius Kabi die Produktion, den Verkauf und die Logistik verbessern und damit auch die Patientenversorgung.
  • Eine zunehmende Digitalisierung im Marktsegment Gesundheitsdienstleistungen verschlankt Prozesse und verbessert Behandlungszyklen in unseren Krankenhäusern. Das erhöht die Zufriedenheit von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie Patientinnen und Patienten und senkt darüber hinaus die Kosten.

Die Ziele und Ambitionen, die wir hier erläutern, dienen nicht nur dazu, die Digitalisierung im Konzern voranzutreiben. Sie helfen auch dabei, die Ziele anderer relevanter Themen zu erreichen, wie z. B. im Bereich Patientenzufriedenheit und auf dem Gebiet der Behandlungsergebnisse. Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt Patienten- und Produktsicherheit.

Ziele im Bereich digitale Transformation

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  Zeithorizont Status 2023 Weitere Informationen
Helios Deutschland: alle Dokumente und Services digitalisieren und online anbieten:   Umsetzung laufend Digitalisierungsstrategien
für Patientinnen und Patienten Bis 2024    
für Beschäftigte Bis 2025
Helios Deutschland: wesentliche medizinische Entscheidungen, die eine medizinische Behandlung zur Folge haben, mit digitaler Assistenz treffen Bis 2026 Umsetzung laufend Digitalisierungsstrategien
Helios Spanien: Ausbau der Nutzungsquote des digitalen Care-Management-Systems und Patientenportals Casiopea auf 80 % Bis 2024 Umsetzung laufend Digitalisierungsstrategien
Fresenius Vamed: Weiterentwicklung der Digitalisierung der Geschäftsaktivitäten durch die Implementierung digitaler Anwendungen Fortlaufend Umsetzung laufend Digitale Prozesse und Anwendungen

Unser Ansatz

Unsere Märkte verändern sich rasant. Das gilt insbesondere mit Blick auf die digitalen Trends im Gesundheitswesen, die sich in Reaktion auf die Covid-19-Pandemie weiter beschleunigt haben. Wir beobachten entlang der gesamten Wertschöpfungskette eine steigende Nachfrage nach neuen digitalen Dienstleistungen. Patientinnen und Patienten wünschen sich zunehmend die Möglichkeit, Ferndiagnosen sowie Gesundheitsdienste auf Abruf zu erhalten. Eine datengesteuerte Entscheidungsfindung wird zunehmend in den klinischen Alltag integriert, und der Anteil digitaler Komponenten bei medizintechnischen Geräten nimmt zu. Die damit einhergehenden Cybersecurity-Risiken führen uns zugleich den Bedarf an standardisierten und widerstandsfähigen IT-Infrastrukturen vor Augen.

Organisation und Verantwortlichkeiten

Im Konzernvorstand ist die Chief Financial Officer (CFO) zuständig für Cybersecurity und den Bereich Fresenius Digital Technology. Sie leitet die IT-Transformation des Konzerns. Die Vorstandsvorsitzenden der Unternehmensbereiche tragen die Verantwortung für die operative Unternehmensführung. Für die digitale Transformation sind die jeweiligen Vorstandsgremien, Ausschüsse oder Managementfunktionen der Unternehmensbereiche verantwortlich. Sie gestalten die Managementansätze und regeln die Zuständigkeit innerhalb der Geschäftsführung, z. B. über einen Geschäftsverteilungsplan. Der Geschäftsverteilungsplan des Konzernvorstands sieht hierfür kein eigenes Ressort vor.

Konzernweit werden spezielle IT-Arbeitsgruppen eingesetzt, die sich aus Führungskräften der Unternehmensbereiche und der Konzerngesellschaft Fresenius Digital Technology zusammensetzen. Sie arbeiten an Themen, die direkt auf die Unternehmensziele einzahlen. Damit entwickeln sie gemeinsam die globale IT-Transformation für Fresenius. Die IT-Arbeitsgruppen haben 2023 das bisherige globale IT-Board abgelöst. Begleitet wird der Entwicklungsprozess unserer weiteren strategischen IT-Ausrichtung durch unsere Tochtergesellschaft Fresenius Digital Technology und den Chief Information Officer des Fresenius-Konzerns.

Im Rahmen der Risikoberichterstattung wird der Konzernvorstand quartalsweise informiert. Die Effektivität der verschiedenen IT-gestützten Managementsysteme wird besprochen, sofern Risiken identifiziert oder Vorfälle eingetreten sind, die das operative Geschäft, die Reputation oder die Wertschöpfungskette des Konzerns und seiner Unternehmensbereiche wesentlich beeinträchtigen könnten. Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats wird halbjährlich über Entwicklungen in Kenntnis gesetzt. Der Aufsichtsrat selbst wird jährlich informiert. Weitere Ausführungen finden Sie im Chancen- und Risikobericht. Über unsere Cybersecurity-Governance berichten wir zudem im Kapitel Cybersecurity sowie über unsere Datenschutzorganisation im Abschnitt Datenschutz.

Digitalisierungsethik

Innerhalb des Fresenius-Konzerns wurde 2023 eine Arbeitsgruppe für KI gegründet. Diese setzt sich aus den Konzernfunktionen Cybersecurity sowie Risk & Integrity und aus Vertreterinnen und Vertretern der Unternehmensbereiche zusammen. Geleitet wird sie von der Konzernfunktion Corporate Development.

Ziel der Arbeitsgruppe ist es, einen konzernweiten Rahmen für den Einsatz von KI zu schaffen und entsprechende Richtlinien zu erarbeiten. Dazu gehört auch, sicherzustellen, dass bei der Entwicklung und Umsetzung von Anwendungen, in denen bei Fresenius KI zum Einsatz kommt, die ethischen Ansprüche, und Werte von Fresenius berücksichtigt werden.

Darüber hinaus haben wir im Berichtsjahr im Intranet einen Leitfaden zur verantwortungsvollen Nutzung von KI veröffentlicht, um Beschäftigte für mögliche Risiken zu sensibilisieren sowie Eckpunkte zu definieren, auf die es zu achten gilt. Auch in Unternehmensbereichen erfolgte eine schriftliche Information zu diesem Thema.

Konzernweite IT-Transformation

Die Systemlandschaft innerhalb des Fresenius-Konzerns war in den vergangenen Jahren geprägt durch ein hohes Maß an Heterogenität und Fragmentierung, vornehmlich bedingt durch die zahlreichen Akquisitionen. Ziel der zentralen IT-Funktion war es deshalb, dieses Maß an Diversifikation zu reduzieren und die IT-Strukturen zu optimieren. Diese IT-Transformation ist im Berichtsjahr weiter vorangeschritten. Zu den wesentlichen Änderungen im Jahr 2023 zählen zwei große Migrations-Initiativen in die Cloud (zertifiziert nach ISO / IEC 27001:2022): die der wichtigsten SAP-Systeme in die SAP Rise Cloud und die Nicht-SAP-Systeme von eigenen Rechenzentren in die Azure Cloud, die Zusammenlegung der unterschiedlichen Service-Support-Teams in einen globalen Service-Desk sowie der Ausbau der IT-Security.

Durch die Nutzung von Cloud-Technologien streben wir eine höhere Leistung und Effizienz in den Bereichen Finanzen, Lieferkette, Produktion, Personal, Vertrieb und Kundenengagement an.

Mit diesen strategischen Schritten hat Fresenius den Grundstein für künftige Innovations- und Wachstumsambitionen gelegt. Denn damit verbessern wir nicht nur die Skalierbarkeit, sondern erhöhen auch die Sicherheit der IT-Systeme sowie deren Anwendung und treiben die Digitalisierung der globalen Geschäftsprozesse voran. Die migrierten Systeme zeigen generell eine bessere Leistung und stützen damit auch die Aufrechterhaltung wesentlicher Prozesse. Die Migration in die Cloud wurde 2023 abgeschlossen. Im Berichtsjahr 2024 soll mit der Umsetzung der SAP S4 / HANA-Strategie begonnen werden.

Digitalisierungsstrategien

Die Digitalisierung von Prozessen im Marktsegment Gesundheitsprodukte ist in zweierlei Hinsicht wichtig: zum einen für die effektive Versorgung von kritisch sowie chronisch kranken Patientinnen und Patienten und zum anderen für die Einhaltung von regulatorischen Vorgaben.

Wir befinden uns in einer digitalen Transformation und überdenken unsere Ansätze zu Innovation, Produktion, Lieferung, Verkauf und Kundensupport. Dabei nutzen wir Erkenntnisse aus generierten Daten und digitalen Prozessen. Unser Ziel ist es, die betrieblichen Abläufe zu verbessern und zu verschlanken mit ebenso kohärenten wie effizienten digitalen Kompetenzen. Dabei setzen wir auf Business Intelligence und Analytik, um die Entscheidungsfindung zu optimieren. Unsere Strategie sieht weiter vor, durch die Einführung innovativer digitaler Produkte und Dienstleistungen neue Angebote zu schaffen.

Wir konzentrieren uns darauf, Daten aus der Interaktion mit Kunden zu nutzen, um deren Erfahrung mit unserem Service nachzuvollziehen und diesen dadurch zu verbessern. Die Daten helfen uns, die Kundenkommunikation sowohl über digitale als auch über nichtdigitale Kanäle zu verbessern, und tragen damit zur Unterstützung im Umgang mit unseren Produkten bei und somit zur Sicherheit der Patientinnen und Patienten. Vor diesem Hintergrund hat Fresenius Kabi im Jahr 2023 verschiedene Initiativen zur Harmonisierung der IT- und digitalen Landschaft gestartet.

Auch im Marktsegment Gesundheitsdienstleistungen ist der Ausbau der Digitalisierung von zentraler Bedeutung. Zum einen, um die Zukunftsfähigkeit unserer eigenen Kliniken und ambulanten Einrichtungen sicherzustellen. Zum anderen, um die Qualität der Gesundheitsversorgung sowie den Service für Patientinnen und Patienten kontinuierlich zu verbessern.

Helios Deutschland hat die Ambition, digitaler Vorreiter im deutschen Gesundheitswesen zu werden. Dazu hat sich das Segment bis 2026 stufenweise Ziele zur Automatisierung von Prozessen gesetzt. Den Digitalisierungsgrad in den deutschen Helios-Kliniken erheben wir mit dem vom Gesetzgeber 2021 in Deutschland eingeführten DigitalRadar Score. Im Jahr 2021 nahmen 1.624 Krankenhäuser an der Erhebung teil und der durchschnittliche DigitalRadar Score lag bei 33,3 von 100 möglichen Punkten. Der durchschnittliche DigitalRadar Score in den Einrichtungen von Helios lag initial bei 45,1. Im Jahr 2024 wird diese Erhebung aktualisiert durchgeführt und die Weiterentwicklung überprüft.

Helios Spanien hat ebenfalls Unternehmensziele für alle Krankenhäuser festgelegt – auch zur Digitalisierung. Jedes Krankenhaus setzt sie um und überprüft, inwieweit es seine Ziele erreicht. Die Ergebnisse werden dem Lenkungsausschuss von Helios Spanien vorgelegt. In dem Zusammenhang hat Helios Spanien im Jahr 2022 einen neuen Digitalisierungspfad für seine Krankenhäuser entwickelt. Er besteht aus vier Phasen: 1. der Einführung neuer Tools, 2. der digitalen Transformation, 3. der Transformation des Gesundheitsmodells und 4. einer fließenden Gesundheitsversorgung (liquid healthcare). In jeder Phase misst Helios Spanien mehrere Kennzahlen, um zu definieren, wann ein Krankenhaus bereit ist, in die nächste Phase einzutreten. Übergeordnetes Ziel ist der Ausbau des digitalen Care-Management-Systems und Patientenportals Casiopea. Weitere Informationen dazu finden Sie im Kapitel Innovation. Bis 2024 möchte Helios Spanien die folgenden Prozesse zu 80 % digitalisiert durchführen:

  • Vereinbarungen von medizinischen Tests, Terminen und Operationen (2023: 74,1 %)
  • Unterzeichnung von Einverständniserklärungen (2023: 51,6 %)
  • Chirurgische Checklisten (2023: 66,0 %)
  • Eigenständige Eingabe der Krankengeschichte von Patientinnen und Patienten (fortlaufend, d. h. keine vorläufige Betrachtung)

Fresenius Vamed behandelt Digitalisierungsziele innerhalb seiner Vamed-Strategie. Die Umsetzung dieser Strategie und die kontinuierliche Verbesserung digitaler Prozesse sind unternehmensweite Ziele. Damit möchte der Unternehmensbereich digitale Exzellenz im Bereich der medizinischen Versorgung zur Steigerung des Patientennutzens und der operativen Effizienz erreichen. Zudem arbeitet Fresenius Vamed an der Etablierung einer „Digital first“-Kultur, die das Umfeld und die Befähigung für digitale Innovation schaffen soll. Dazu hat der Unternehmensbereich 2023 ein Digital Board implementiert. Interdisziplinäre Teams führen z. B. Digitalisierungsworkshops durch und arbeiten gemeinsam mit externen Partnern an der Weiterentwicklung der Digitalisierungsstrategie.

Digitale Prozesse und Anwendungen

Wir entwickeln in verschiedenen medizinischen Bereichen Geräte und Anwendungen, um die fortschreitende Digitalisierung z. B. in Krankenhäusern zu unterstützen. Diese Lösungen müssen nicht nur in ihrer Anwendung kontinuierlich weiterentwickelt werden, sondern auch in die jeweilige IT-Systemlandschaft von Gesundheitseinrichtungen eingebettet sein. Wir fokussieren uns auch weiter darauf, den Anteil an Software in der Medizintechnik und ihren Anwendungsgebieten zu erhöhen.

Entlang der gesamten Wertschöpfungskette werden kontinuierlich digitale Lösungen entwickelt, um interne Arbeitsprozesse effizienter zu gestalten und zu vereinfachen. In verschiedenen Geschäftsbereichen wie Compliance, Lieferkette, Einkauf und Produktion setzen wir zunehmend auf intelligente Automatisierung und KI, um Geschäftsprozesse in Verwaltungsfunktionen etwa mittels Chatbots, intelligenter Dokumentenverarbeitung oder Empfehlungs- und Prognoseanwendungen zu verbessern. Verschiedene Lösungen haben wir bereits implementiert und dadurch Einsparpotenziale identifiziert, die sukzessive realisiert werden können. So unterstützt seit September 2023 ein Chatbot den globalen IT-Service-Desk, über den IT-Probleme gemeldet und zum Teil direkt behoben werden können.

Im Berichtsjahr haben wir weiter daran gearbeitet, übergreifende Ansätze zu entwickeln, um die zunehmende Automatisierung komplexer Prozesse zu unterstützen, etwa in den kommerziellen Bereichen Sales und Customer-Service-Prozesse. In der Produktion und im Qualitätsmanagement verwendet z. B. Fresenius Kabi digitale Plattformen, um Prozessleitsysteme von industriellen Produktionsanlagen zu implementieren, die Effizienz der Anlagen zu überwachen sowie Daten zu verwalten und Arbeitsabläufe in Laboren zu unterstützen. Auf diese Weise kann der Unternehmensbereich die Daten auch dafür nutzen, Entscheidungsprozesse zu analysieren und zu automatisieren.

Wir nutzen zudem digitale Lösungen für sogenannte Track-and-Trace-Systeme, um Produkte nachzuverfolgen. Diese Anwendungen ermöglichen es uns auch, Informationen mit Kunden zu teilen, etwa hinsichtlich der Sicherheit von Produkten. Außerdem unterstützen sie z. B. die Überwachung von Lagerbeständen in Krankenhäusern. So nutzt Fresenius Kabi etwa in den USA Radiofrequenz-Identifikationstechnologie (RFID), sogenannte Smartlabels, für einige seiner Medikamente. Das Smartlabel ermöglicht es Krankenhäusern, ihren Bestand automatisch zu verwalten.

Im Jahr 2023 hat Fresenius Kabi die neue digitale Anwendung PreparePlus auf den Markt gebracht, die Kunden bei der parenteralen, sprich künstlichen Ernährung von Patientinnen und Patienten unterstützt. Apothekerinnen und Apotheker sowie Apothekentechnikerinnen und -techniker nutzen PreparePlus, um die physikalisch-chemisch stabilen Rezepturen herzustellen.

Nach der Akquisition von Ivenix Inc. im Jahr 2022 bietet Fresenius Kabi nun Gesundheitsdienstleistern ein breites Portfolio fortschrittlicher Infusionspumpen und Lösungen, um den Gesundheitsbedarf über das gesamte Versorgungsspektrum hinweg zu decken. Im Jahr 2023 hat Fresenius Kabi seine Angebote weiter ausgebaut, um der gestiegenen Nachfrage der Kunden in wichtigen Regionen wie den Vereinigten Staaten gerecht zu werden. Gleichzeitig verbessert der Unternehmensbereich klinische Abläufe durch die Integration seiner Produkte in die digitale Krankenhausumgebung. So hilft Fresenius Kabi, das Risiko von Medikationsfehlern zu reduzieren, und damit die Patientensicherheit zu verbessern.

Die KetoApp unterstützt dagegen Patientinnen und Patienten mit einer chronischen Nierenerkrankung. Informationen zur Ernährung und Nährwertangaben zu Lebensmitteln sollen ihnen eine ihrer Krankheit angemessene abwechslungsreiche Ernährung ermöglichen. Die App wurde mittlerweile in Chile, Ecuador, Kolumbien, Mexiko und Peru eingeführt.

Um die Behandlung von Patientinnen und Patienten weiter zu optimieren, arbeitet Fresenius Vamed u. a. an digitalen Assistenzsystemen wie Apps, die ein gesundes und unabhängiges Leben unterstützen, sowie an digitalen Rehabilitationsangeboten.

Im Projektgeschäft setzt Fresenius Vamed bei der Planung und dem Betrieb von Gesundheitseinrichtungen auf sogenannte Building-Information-Modeling-Systeme. Diese ermöglichen eine digitale Abbildung und Optimierung des gesamten Lebenszyklus – von Planung, Entwurf, Errichtung, Betrieb bis zur Instandhaltung – einer Gesundheitseinrichtung. Mithilfe von KI kann z. B. die Personaleinsatzplanung in Kliniken optimiert werden.

Digitale Patientenbetreuung

Für das medizinische Fachpersonal sowie Patientinnen und Patienten entwickeln wir digitale Anwendungen sowie neue IT- und Prozessstrategien mit verschiedenen Zielsetzungen: Sie sollen die Qualität der Behandlung unterstützen, die Versorgung sowie die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten verbessern, neue Geschäftsfelder erschließen sowie die Einhaltung regulatorischer Vorgaben sicherstellen. Das geschieht etwa durch Videokonferenzen und Chats, bei denen die zu Behandelnden ihre Krankengeschichte darlegen können, aber auch durch Protokolle sowie automatisierte Tests für bestimmte Diagnosen. So entsteht eine digitale Patientenbetreuung, die sogenannte Digital Patient Journey. Sie erfordert die Digitalisierung einer Vielzahl von Prozessen, die voneinander abhängig sind, sowie digitale Anwendungen wie das Helios Patientenportal und die elektronische Patientenakte (ePA).

Helios Spanien hat im Sinne der Digital Patient Journey verschiedene Behandlungsabläufe digitalisiert. Diese gewährleisten, dass für Patientinnen und Patienten je nach individuellem Gesundheitszustand vor einem Behandlungsgespräch notwendige Laboruntersuchungen in die Wege geleitet und Termine vereinbart werden. Dabei folgen sie festgelegten Protokollen. Außerdem wird sichergestellt, dass die oder der Behandelnde vor dem Gespräch alle Befunde und Informationen erhält. Die Verfügbarkeit von Echtzeit-Testergebnissen oder bereits vorhandenen Patientendaten macht es möglich, dass 30 % der Patientinnen und Patienten direkt nach einem Erstgespräch entlassen werden können. Außerdem halten sie sich anstatt durchschnittlich acht nur noch rund zwei Stunden lang in einer Klinik auf. Auch Besprechungen z. B. in der onkologischen und dermatologischen Ambulanz sind infolge der Digitalisierung deutlich zurückgegangen. Durch ein virtuelles Urgent-Care-Programm möchte Helios Spanien die Überbelegung der Notaufnahmen reduzieren. Patientinnen oder Patienten mit geringem Leidensdruck werden per Videokonferenz betreut. Auf diese Weise verringern sich sowohl die klinische Belastung als auch die Wartezeiten der zu Behandelnden und die Gesamtbehandlung wird im Schnitt um 9 Minuten verkürzt.

Über unsere digitalen Patientenportale können unsere Patientinnen und Patienten rund um die Uhr und von zu Hause aus auf Behandlungsdokumente wie etwa Befunde zugreifen, Termine online buchen oder Videosprechstunden wahrnehmen. Die Kliniken profitieren von einer zentralen Datenablage und von einer verbesserten Datenübermittlung und -abstimmung des medizinischen Personals.

An den meisten Arbeitsplätzen der Helios-Kliniken in Deutschland und Spanien ist eine ePA mit Arztbriefen, Befunden und der kompletten klinischen Bildgebung sowie der Pflegedokumentation und der Medikation verfügbar. Sie beinhaltet alle wesentlichen Informationen, um die Behandlung von Patientinnen und Patienten durchführen zu können.

Integrierte Softwarelösungen geben schon heute in rund der Hälfte der Helios-Kliniken Warnhinweise bei möglichen Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten. Das erhöht die Patientensicherheit zusätzlich. Auch der durch den Gesetzgeber angeordnete Ausbau der deutschlandweiten TelematikinfrastrukturTelematikinfrastrukturDie ​Telematikinfrastruktur ​soll ​alle ​Beteiligten ​im ​deutschen ​Gesundheitswesen ​miteinander ​vernetzen ​und ​einen ​sicheren ​sektoren- ​und ​systemübergreifenden ​Austausch ​von ​Informationen ​ermöglichen., in die die ePA perspektivisch eingebunden werden wird, führt zu einer besseren Qualität der Versorgung.

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