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Als Gesundheitskonzern tragen wir nicht nur Verantwortung für das Wohl unserer Patientinnen und Patienten, sondern auch für die Gesundheit und Sicherheit unserer Beschäftigten. Wir haben konzernweit zahlreiche Managementsysteme und Maßnahmen eingeführt, um unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Unfällen und arbeitsbedingten Erkrankungen zu schützen. Ein sicheres und gesundes Arbeitsumfeld zu schaffen, hat dabei für uns Priorität. Beim Gesundheitsschutz ist Prävention unser Grundprinzip: Deshalb bieten wir unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern umfassende Programme an, die ihre Gesundheit fördern und berufsbedingten Krankheiten vorbeugen sollen.

Unsere Ziele und Ambitionen

Dem Arbeits- und Gesundheitsschutz (Occupational Health and Safety – OHS) wird eine hohe Relevanz beigemessen. Unsere konzernweite Ambition ist die Prävention aller arbeitsbedingten Unfälle sowohl bei direkt Beschäftigten als auch bei Dritten sowie die kontinuierliche Verbesserung von Sicherheit am Arbeitsplatz. In den Marktsegmenten Gesundheitsprodukte sowie Gesundheitsdienstleistungen steuern wir unsere Maßnahmen im Bereich Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz gemäß spezifischen Zielen und Ambitionen, die überwiegend auf lokaler Ebene definiert werden. Dabei orientieren wir uns z. B. an der Datenerfassung zum präventiven Arbeits- und Gesundheitsschutz, die wir sukzessive ausbauen.

Ziele Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz

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  Zeithorizont Status 2023 Weitere Informationen
Definition einer konzernübergreifenden Kennzahl (Lost Time Injury Frequency Rate - LTIFR), die langfristig als Steuerungsgröße dient und berichtet werden soll. Fortlaufend Fresenius Kabi, Fresenius Vamed und Fresenius Helios in Spanien nutzen bereits die LTIFR als Steuerungsgröße. Prozess bei Fresenius Helios in Deutschland laufend. Meldungen und Systeme Vergütungsbericht
Fresenius Kabi: LTIFR < 3,0 Fortlaufend Das Ziel wurde erreicht. Im Berichtsjahr lag die Rate bei 2,8. Meldungen und Systeme
Fresenius Kabi: Integration1 aller Produktionsstätten in das ISO-45001-Managementsystem bis Ende 2023. Ende 2023 Das Ziel wurde erreicht. 100 % der Produktionsstätten wurden integriert. Im nächsten Schritt erfolgt die Zertifizierung bei den im Jahr 2023 integrierten Einheiten. Richtlinien und Regularien
1 Implementierung wurde umgesetzt an den Produktionsstandorten. Die Erstellung der Zertifikate vom jeweiligen Zertifizierungsunternehmen kann sich bis in das Jahr 2024 erstrecken.

Unser Ansatz

Die Sicherheit und Gesundheit unserer Beschäftigten zu gewährleisten ist ein wesentlicher Teil unserer unternehmerischen Verantwortung. Im Fresenius-Verhaltenskodex ist verbindlich festgehalten, dass wir notwendige Maßnahmen zum Schutz unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und zur Vermeidung arbeitsbedingter Unfälle treffen. Alle Unternehmensbereiche setzen beim Arbeits- und Gesundheitsschutz auf Präventivmaßnahmen sowie auf die Eigenverantwortung der Beschäftigten. Die Arbeitssicherheitskonzepte sind an die spezifischen Geschäftsmodelle der Unternehmensbereiche angepasst. Sie konzentrieren sich auf den Arbeits- und Gesundheitsschutz im Produktionsbereich sowie das betriebliche Gesundheitsmanagement für Angestellte in Gesundheitseinrichtungen oder im Bereich der Verwaltung.

Die Gesundheit unserer Beschäftigten fördern wir mit verschiedenen Programmen und Angeboten. Die Rückkehr von Beschäftigten nach einer Erkrankung regelt das betriebliche Eingliederungsmanagement. Weitere Informationen dazu finden Sie hier.

Organisation und Verantwortlichkeiten

Der Arbeits- und Gesundheitsschutz des Fresenius-Konzerns ist dezentral und länderspezifisch organisiert. Im Fresenius-Konzernvorstand haben die Vorstandsvorsitzenden der Marktsegmente die Verantwortung für die operative Unternehmensführung. Die Verantwortung und Steuerung für den Arbeits- und Gesundheitsschutz obliegt den jeweiligen Vorstandsgremien, Ausschüssen oder Managementfunktionen der Unternehmensbereiche und ist in den lokalen Organisationen verankert. Sie entscheiden über die Managementansätze und regeln die Zuständigkeit innerhalb der Geschäftsführung, z. B. über einen Geschäftsverteilungsplan. Der Geschäftsverteilungsplan des Fresenius-Konzernvorstands sieht hierfür kein eigenes Ressort vor.

Die Fachkräfte für Arbeitssicherheit der Unternehmensbereiche beraten und unterstützen bei allen Fragen zum Arbeits- und Gesundheitsschutz. Hierzu zählen z. B. die Ermittlung des Bedarfs an Gefährdungsbeurteilungen sowie deren Erstellung, Durchführung und Wirksamkeitskontrolle. Auf lokaler Ebene erfolgt die Zusammenarbeit mit den zuständigen Unfallversicherungsträgern bzw. der zuständigen Behörde in enger Abstimmung im Sinne unserer Beschäftigten sowie der von uns beschäftigten Zeitarbeitskräfte.

Die nach ISO 45001 zertifizierten Standorte sowie alle Kliniken, Tochter- und Dienstleistungsgesellschaften von Fresenius Helios in Deutschland verfügen zudem über einen Ausschuss für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz. Darüber hinaus sind nationale Anforderungen zu erfüllen, die gleichfalls die Bildung von Arbeitsschutzausschüssen vorsehen können. In ihren regelmäßig, z. B. quartalsweise stattfindenden Sitzungen besprechen die Ausschüsse festgestellte Risiken und mögliche Maßnahmen, außerdem überprüfen sie die Wirksamkeit der definierten Maßnahmen. Weiterhin wurden an Klinikstandorten in Deutschland und Spanien durch Arbeitnehmervertretungen entsprechende Ausschüsse gebildet. Im Unternehmensbereich Fresenius Vamed können sich auch Personen aus der Arbeitskräfteüberlassung beteiligen bzw. werden über Beschlüsse informiert.

Im Marktsegment Gesundheitsdienstleistungen überwachen unterschiedliche Gremien die Einhaltung der Arbeitsschutzbestimmungen sowie mögliche Vorfälle in den verschiedenen Bereichen und Ländern im Rahmen regelmäßiger Sitzungen.

Daten zum Arbeits- und Gesundheitsschutz – etwa zu Ausfallzeiten, Berufskrankheiten oder Arbeitsunfällen – erfassen und berichten wir regelmäßig, z. B. monatlich oder quartalsweise, um Abweichungen zu identifizieren. Treten Abweichungen auf, leiten unsere Spezialistinnen und Spezialisten eine Ursachenanalyse ein, werten deren Ergebnisse aus und führen bei Bedarf Korrektur- oder Vorbeugemaßnahmen durch.

Der Fresenius-Konzernvorstand wird im Rahmen der Risikoberichterstattung über den Arbeits- und Gesundheitsschutz unterrichtet, d. h. über Risiken oder Vorfälle, die das operative Geschäft, die Reputation oder die Wertschöpfungskette des Konzerns und seiner Marktsegmente wesentlich beeinträchtigen könnten.

Eine Konsolidierung erfolgt im Rahmen der nichtfinanziellen Berichterstattung auf Konzernebene. Der Aufsichtsrat als Gremium wird mindestens jährlich über die Ergebnisse informiert. Weitere Ausführungen finden Sie im Chancen- und Risikobericht sowie auf den im Abschnitt Compliance.

Meldungen und Systeme

Über Benachrichtigungssysteme oder Berichtsprozesse für Arbeitsunfälle dokumentieren und analysieren wir alle arbeitsbedingten Unfälle und Zwischenfälle für eigene Beschäftigte und teilweise auch für Zeitarbeitskräfte bzw. andere Dritte, die für uns auf unseren Betriebsgeländen tätig sind. Das lokale Management – bei Fresenius Kabi das globale OHS-Management – bewertet die Untersuchungsberichte zu Arbeitsunfällen. Es entscheidet, ob technische Verbesserungen, zusätzliche Arbeitsmittel bzw. -anweisungen oder Schulungen erforderlich sind. Auch dient die Bewertung dazu, eine Wiederholung des Vorfalls zukünftig zu vermeiden und die Arbeitssicherheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu verbessern. Wir dokumentieren auch Erste-Hilfe-Fälle und unsichere Situationen inklusive Beinaheunfällen. Diese werden in der Analyse des Arbeits- und Gesundheitsschutzes berücksichtigt.

Entsprechend den gesetzlichen Vorgaben dokumentieren alle Unternehmensbereiche arbeitsbedingte Unfälle mit Todesfolge in ihrem jeweiligen internen Risikomanagement. Über lokal definierte Meldewege informieren sie die unmittelbar zuständigen Sicherheitsfachkräfte sowie, je nach Prozessausgestaltung und Schweregrad, auch regionale oder globale OHS-Managementfunktionen. Schwere und tödliche Unfälle melden die Personalabteilungen zudem unverzüglich der zuständigen Behörde und dem Unfallversicherungsträger. Sobald arbeitsbedingte Unfälle mit Todesfolge auftreten, überprüfen wir darüber hinaus umgehend die bestehenden Arbeitsprozesse und leiten eine Gefährdungsbeurteilung ein.

Im Berichtsjahr 2023 haben sich keine arbeitsbedingten Todesfälle bei Beschäftigten im Fresenius-Konzern ereignet, die auf Fehlverhalten oder mangelhaften Arbeits- und Gesundheitsschutz zurückzuführen sind. In einem Fall kam es zu einem Vorfall mit Todesfolge Dritter. Die behördlichen Ermittlungen hierzu dauern an.

Arbeitsbedingte Unfälle mit Todesfolge

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  2023 2022 20211
Eigene Beschäftigte 0 0 5
Leiharbeitskräfte2 0 0 0
Vorfälle mit Todesfolge Dritter an eigenen Standorten3 1 0 2
1 Angabe ohne Unternehmensbereich Fresenius Vamed.
2 Erfassung nur im Unternehmensbereich Fresenius Kabi.
3 Erfassung nur in den Unternehmensbereichen Fresenius Kabi und Helios Deutschland; Vorfälle mit behördlicher Ermittlung.

Arbeitsunfälle werden sofort nach Bekanntwerden in den jeweiligen Systemen gemeldet. Die zentralen Funktionen werden im Folgenden über Unfälle informiert. Weiterhin erheben wir die Lost Time Injury Frequency Rate (LTIFR) für die interne Berichterstattung, bzw. befinden uns bei Fresenius Helios in Deutschland im Prozess, diese Kennzahl an allen Standorten zu ermitteln.

Im Marktsegment Gesundheitsprodukte werden Arbeitsunfälle nach Schweregraden kategorisiert und abhängig davon an die zuständige zentrale OHS-Funktion und andere relevante Funktionen berichtet. So werden z. B. Arbeitsunfälle, die zu mindestens einem Tag Arbeitsausfall führen, innerhalb von zwei Arbeitstagen an die zentrale OHS-Funktion gemeldet; andere, weniger schwerwiegende Unfälle ohne oder mit weniger als einem Ausfalltag werden quartalsweise berichtet. Unfälle, die zu einem Arbeitsausfall von mindestens einem Tag führen, werden untersucht und die Untersuchungsergebnisse in entsprechenden Berichten dokumentiert. Wir errechnen aus den erfassten Daten zu Arbeitsunfällen und ihrer Schwere die LTIFR1 und nutzen sie zur Leistungsmessung; die LTIFR hat sich im Jahr 2023 auf 2,8 verbessert, was auf eine geringere Anzahl von leichten Arbeitsunfällen mit Ausfallzeiten im Vergleich zum Vorjahr zurückzuführen ist. 2023 traten Ausrutsch-, Stolper- und Sturzunfälle sowie Schnittverletzungen am häufigsten auf. Wir berücksichtigen in der Analyse auch die Quote der Schwere der Verletzungen mit Ausfallzeiten (Lost Time Injury Severity Rate – LTISR)2. Berichte zum Arbeits- und Gesundheitsschutz werden dem Vorstand und anderen relevanten Funktionen von Fresenius Kabi vierteljährlich vorgelegt.

LTIFR in den Unternehmensbereichen

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LTIFR1 2023 2022
Fresenius Kabi 2,8 2,9
Helios Spanien 14,6 16,2
Fresenius Vamed 12,5 16,7
1 LTIFR: Anzahl der Arbeitsunfälle mit mindestens einem Tag Ausfallzeit im Verhältnis zu 1.000.000 geleisteten Arbeitsstunden. In 2023 hat Fresenius Vamed die Berichterstattung überarbeitet.

2 LTISR: Anzahl der Ausfalltage aufgrund arbeitsbedingter Unfälle im Verhältnis zu 1.000.000 geleisteten Arbeitsstunden.

Im Marktsegment Gesundheitsdienstleistungen verfügen wir über ein Critical Incident Reporting System (CIRS) für kritische Ereignisse und Beinaheschäden. Basierend auf der ISO 45001 sowie auf regulatorischen Vorgaben sind die Krankenhäuser verpflichtet, Arbeitsunfälle und deren Ursachen, Ausfallzeiten, Krankheiten und Fehlzeiten sowie andere Kennzahlen zu melden – z. B. in einem SAP-System – und an die Sozialversicherung zu übermitteln. Regelmäßige, d. h. mindestens halbjährliche Zeitwirtschaftsberichte bilden Ausfall- bzw. Fehlzeiten und deren Entwicklung ab. Die Krankenhäuser erfassen Kennzahlen lokal und werten sie aus.

Fresenius Helios hat 2023 ein flächendeckendes System zur Erfassung von Arbeits- und Wegeunfällen in Deutschland eingeführt. Dafür wurde in allen Helios-Kliniken in Deutschland ein Datentool für die LTIFR-Ermittlung implementiert. Bei Fresenius Helios in Spanien und Fresenius Vamed wird die LTIFR bereits erfasst. Im Berichtsjahr ist die LTIFR im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Dies ist u. a. auf den Ausbau der OHS-Schulungen und die verbesserte Aufarbeitung von Unfällen zurückzuführen.

Daneben dienen vor allem Abstimmungen vor Ort der Wirksamkeitskontrolle in Gefährdungsbeurteilungen sowie der Effektivitätskontrolle der lokalen Managementansätze für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz. Im Marktsegment Gesundheitsdienstleistungen kontrollieren spezialisierte Fachkräfte für Arbeitssicherheit und Hygiene sowie Arbeitsmedizinerinnen und -mediziner, ob die Anforderungen an Arbeitsmedizin, Arbeitssicherheit und Arbeitsschutz sowie deren Management behördlichen Vorgaben entsprechend eingehalten werden. Dabei stimmen sie sich kontinuierlich und bereichsübergreifend ab und erarbeiten Verbesserungsprozesse.

Im Krankenhausbereich waren im Berichtsjahr die häufigsten Arten von Verletzungen und Unfällen Nadelstich- und Schnittverletzungen, Muskel-Skelett-Verletzungen wie Prellungen oder Brüche infolge von Stürzen sowie Wegeunfälle. Auch Übergriffe von Patientinnen und Patienten oder Angehörigen auf unsere Beschäftigten zählen dazu. Ergänzt wird dies im Bereich Rehabilitation durch arbeitsbedingte Erkrankungen, die zumeist die Bandscheiben, den Rücken oder die Schulter betreffen.

Um Verletzungen künftig zu verhindern, hat Fresenius Helios z. B. im Berichtsjahr die zentralen Anweisungen zur Vorbeugung gegen Nadelstichverletzungen sowie zu Strahlenschutz und dem Umgang mit Tuberkulose aktualisiert.

Konzernweit wurden über unsere Hinweisgebersysteme keine Verstöße gegen interne Richtlinien zu Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz berichtet, deren Auswirkungen wesentlich für die finanzielle Position oder Reputation des Unternehmens gewesen wären. Weitere Ausführungen zu Chancen und Risiken finden Sie im Chancen- und Risikobericht.

Richtlinien und Regularien

Im Arbeits- und Gesundheitsschutz unterliegen alle Standorte den jeweiligen Vorschriften und Gesetzen vor Ort. Die Einhaltung dieser Vorschriften wird auf lokaler Ebene sichergestellt. Zusätzlich zu den gesetzlichen spielen auch interne Richt- und Leitlinien wie Managementhandbücher und Standardverfahrensanweisungen eine erhebliche Rolle für Arbeitsschutz und -sicherheit. Neben dem konzernweiten Fresenius-Verhaltenskodex verfügen die Unternehmensbereiche über eigene Richtlinien, die den Arbeits- und Gesundheitsschutz regeln, wie z. B. den Clinical Code of Conduct für die Bereiche Rehabilitation und Pflege sowie medizinisches Personal im Marktsegment Gesundheitsdienstleistungen.

Die internen Vorgaben werden durch entsprechende international anerkannte Standards für Managementsysteme wie den ISO 45001 an einigen Standorten sowie andere Zertifizierungen nach ISO oder nationalen Standards, z. B. SwissReha, ergänzt. Das übergreifende Ziel des Managementsystems nach ISO 45001 ist es, das Arbeits- und Gesundheitsschutzmanagement kontinuierlich zu verbessern, nach international anerkannten Methoden auszurichten und die Wirksamkeit der bestehenden Verfahren und Systeme zu gewährleisten. Um dies voranzutreiben, erweitern wir die Anzahl der nach dieser Norm zertifizierten Einheiten beständig. Wir haben die Ambition, in allen Unternehmensbereichen ein einheitliches Arbeitsschutzmanagementsystem zu schaffen, um den Arbeits- und Gesundheitsschutz standardisiert zu optimieren.

Die Managementsysteme sowie die jeweils anzuwendenden Vorschriften und Handlungsanweisungen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes für die Beschäftigten des Fresenius-Konzerns gelten auch für Arbeitnehmerüberlassungen im Rahmen von Zeitarbeitsverträgen. Dadurch ist sichergestellt, dass Personen, die Arbeiten auf einem Betriebsgelände oder in unseren Gebäuden vornehmen, im notwendigen Maß geschützt sind.

Das Engagement unserer Marktsegmente zum Arbeits- und Gesundheitsschutz wird von externen Partnern oder Aufsichtsbehörden unterstützt, überwacht oder auch zertifiziert.

Managementsysteme und Zertifizierungen

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in % Abdeckung1
Externe Standards (ISO 45001) 91
Davon im Marktsegment Gesundheitsprodukte2 100
Davon im Marktsegment Gesundheitsdienstleistungen 89
Regulatorische Standards (z. B. lokale Vorgaben) 100
Interne Standards 100
1 Die Abdeckung basiert auf den Einheiten, die bereits zertifiziert sind bzw. zukünftig zertifziert werden sollen, abhängig von den anzuwendenden Standards oder Vorgaben. Die Erstellung der Zertifikate vom jeweiligen Zertifizierungsunternehmen kann sich bis ins Folgejahr erstrecken.
2 Für zehn Einheiten wurde der Zertifizierungsprozess abgeschlossen, das Zertifikat liegt noch nicht vor.

Die lokalen Verantwortlichen überprüfen unseren Ansatz zu Arbeits- und Gesundheitsschutz z.B. einmal jährlich hinsichtlich der fortdauernden Eignung, Angemessenheit und Wirksamkeit sowie um Verbesserungspotenziale zu identifizieren. Regelmäßige, zum Teil jährliche interne Audits unterstützen die Überprüfung von Daten und Managementansätzen sowohl für nach ISO 45001 zertifizierte als auch für nicht zertifizierte Einheiten. So stellen wir sicher, dass die internen Richtlinien und gesetzlichen Bestimmungen eingehalten werden. Das Managementsystem unserer Produktionsstätten wird z. B. durch den TÜV Rheinland jährlich auditiert und zertifiziert. Sofern andere externe Institutionen Audits durchführen, werden diese mit dem lokalen Management abgestimmt.

2023 haben wir mehr als 50 interne Reviews durchgeführt, um die Einhaltung der geltenden Vorgaben zu prüfen, bestehende Vorgehensweisen konsequent zu analysieren, Prozesse zu validieren und das Management von Arbeitssicherheit und Gesundheit effektiv zu optimieren.

Die Anzahl der Audits zur Prozessüberprüfung im Bereich Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz ist abhängig von der Größe der einzelnen Standorte und dem dort zu verrichtenden Tätigkeitsspektrum. Von externen Organisationen wurden mehr als 30 Zertifizierungsaudits durchgeführt.

Gefährdungsbeurteilungen

Das OHS-System umfasst Verfahren, mit denen Gefahren und Mängel ermittelt, Risiken für Zwischenfälle bewertet sowie Maßnahmen zur Kontrolle, Korrektur bzw. Eindämmung und Prävention sowie Verbesserung bestimmt werden. Diese Gefährdungsbeurteilungen sind ein wichtiger Bestandteil des Arbeits- und Gesundheitsschutzmanagements.

Physische und gegebenenfalls auch psychische oder psychosoziale Gesundheits- und Sicherheitsrisiken werden auf arbeitsplatzspezifischer Ebene identifiziert, analysiert, bewertet und durch gezielte Maßnahmen auf ein akzeptables Maß reduziert bzw. gänzlich ausgeschlossen. Die Beurteilungen umfassen außerdem Gefährdungen, die in unmittelbarer Nähe des Arbeitsplatzes durch arbeitsbezogene Tätigkeiten entstehen, sowie solche, die außerhalb des Arbeitsplatzes existieren, aber die Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten an diesem potenziell beeinträchtigen. Die Gefährdungsbeurteilungen schließen alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein, die routinemäßige und nicht routinemäßige Tätigkeiten an den Arbeitsplätzen durchführen bzw. Zugang zu diesen haben. Dabei werden alle aktuellen und geplanten Arbeitsplätze, -abläufe, (OHS-) Prozesse und Aufgaben sowie deren Gestaltung bewertet – genauso menschliche Faktoren wie persönliches Verhalten. Ebenfalls einbezogen werden die Gestaltung von Infrastruktur, Ausrüstung und Materialien am Arbeitsplatz, unabhängig davon, ob von uns oder von Dritten bereitgestellt.

Die entsprechenden Gefährdungsbeurteilungen erfolgen regelmäßig – zumeist jährlich, mindestens alle drei Jahre – sowie anlassbezogen in enger Abstimmung mit den jeweiligen Bereichsverantwortlichen oder lokal verantwortlichen Expertinnen und Experten. Sowohl im Produktions- als auch im Krankenhausbereich werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in die Risikobewertung mit einbezogen. Eine entsprechende Dokumentation findet in den Sicherheits- und Gesundheitsschutzdokumenten statt. Gefährdungsschwerpunkte werden z. B. durch Unfallmeldungen oder Hinweise von Beschäftigten identifiziert und intensiv begutachtet. Darüber hinaus werden Bereiche in Kliniken und in der Produktion auch präventiv auf potenzielle Gefährdungen untersucht. Die Gefährdungsbeurteilungen werden nach den jeweils geltenden rechtlichen Anforderungen zur Risikobewertung sowie den Anforderungen für die ISO-45001-Zertifizierung und zur Durchführung von erforderlichen Kontrollen umgesetzt. So ist z. B. in Spanien sexuelle Gewalt gemäß den Anforderungen spanischer Vorschriften Teil der Gefährdungsbeurteilungen.

Darüber hinaus gibt es Prozesse für den Umgang mit besonders gefährdeten Beschäftigten. Darunter fallen Schwangere, Mütter im Wochenbett und stillende Mütter, Beschäftigte mit anerkannten Beeinträchtigungen oder Behinderungen, Minderjährige sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die aufgrund persönlicher oder sozioberuflicher Merkmale oder ihrer körperlichen Konstitution (vorübergehend oder dauerhaft) besonders anfällig für die mit ihrer Arbeit verbundenen Risiken sind. Der Zweck ist es, bei deren Positionen bzw. Tätigkeiten spezielle Präventions- und Schutzmaßnahmen des Gesundheitsüberwachungsdienstes zu ergreifen – z. B. indem wir den Arbeitsplatz der Betroffenen anpassen oder ihre Tätigkeit auf einen anderen verlegen.

Sofern ein Standort biologische Arbeitsstoffe verwendet, werden diese Substanzen nach den jeweils gültigen gesetzlichen Regularien evaluiert. Die dazugehörige interne Gefährdungsbeurteilung wird in einem Sicherheits- und Gesundheitsschutzdokument erfasst. Notwendige Präventionsmaßnahmen werden formuliert, bevor der Arbeitsprozess gestartet wird. Zudem werden im klinischen Bereich Gefahrstoffverzeichnisse geführt.

Schulungen

Die Beschäftigten des Fresenius-Konzerns werden regelmäßig zu Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz geschult, um Zwischenfälle in ihrem Arbeitsbereich zu vermeiden. Zur Verhinderung von arbeitsbedingten Verletzungen und Arbeitsunfällen erhalten alle neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gleich zu Beginn des Dienstverhältnisses eine Sicherheitsunterweisung, danach mindestens jährlich eine Standardschulung. Vorfälle, die einem potenziell hohen Risiko unterliegen, werden teilweise häufiger trainiert. Helios Deutschland führt z. B. vierteljährlich Übungen zum Szenario Stromausfall durch, jeweils in wechselnden Gebäudeteilen.

Der standardisierte Ansatz für Arbeits- und Gesundheitsschutz wird ergänzt durch Trainings für spezifische Arbeitsplatzrisiken. In den Kliniken behandeln die Schulungen neben grundsätzlichen Themen spezifische Bereiche wie Handhygiene, den sicheren Umgang mit medizinischen Instrumenten, Schutz vor Infektionen sowie die Prävention gegen und den Umgang mit Notfällen. Die Schulungen an den Produktionsstandorten befassen sich u. a. mit dem sicheren Umgang mit Arbeitsmitteln oder Chemikalien sowie mit Notfallprävention und -management.

Alle Unternehmensbereiche beschäftigen Fachkräfte bzw. Beauftragte für (Arbeits-)Sicherheit, so etwa im sicherheitstechnischen Zentrum der Vamed Technical Services. Es ist für die sicherheitstechnische Betreuung der Betriebe zuständig. Um ihre Kompetenz aufrechtzuerhalten und weiterzuentwickeln, müssen alle Sicherheitsfachkräfte an einem schwerpunktspezifischen und an die jeweiligen Bedürfnisse der Organisation angepassten Fortbildungsprogramm teilnehmen. Die Leitung des sicherheitstechnischen Zentrums verfügt darüber hinaus über die Qualifikation zum zertifizierten Qualitäts-, Sicherheits-, Risiko- und Umweltmanager sowie zum Lead Auditor.

Bei Fresenius Kabi prüft die globale OHS-Funktion während der internen Auditmaßnahmen neben der Einhaltung von geltenden Standards z. B. die Schulungsmatrix und ob relevante Schulungen durchgeführt wurden. Alle relevanten Unterschiede werden in die lokale und globale CAPA-Liste (Corrective and Preventive Action) aufgenommen, um sicherzustellen, dass diese systematisch behoben werden. Im Jahr 2023 wurde allen Fachkräfte für den Arbeits- und Gesundheitsschutz von Fresenius Kabi ein globales Trainingsmodul angeboten. Darüber hinaus sind alle Trainings auf der globalen EHS(Environment, Health and Safety)- und OHS-Intranetseite verfügbar.

Fresenius Helios in Spanien hat im Berichtsjahr die Arbeitsschutzausbildung im Krankenhausbereich evaluiert. Basierend auf der Überprüfung der Inhalte hat Helios Spanien Schulungen zu spezifischen Arbeitsplatzrisiken aktualisiert, um neuen Vorschriften zu entsprechen und die Kurse anwendungsfreundlicher zu gestalten. Mehr als 30.000 Trainingseinheiten wurden durchgeführt, an denen rund 16.000 Beschäftigte teilgenommen haben. Die Ausweitung der Trainings in Spanien ist eine Vorgabe der bestehenden JCI-Akkreditierung. Der Bereich strebt zum einen die Ausweitung der Zertifizierung auf weitere Einheiten an, als auch die Rezertifizierung in 2024.

Betriebliches Eingliederungsmanagement

An unseren Standorten in Deutschland und Österreich gilt das gesetzlich geregelte betriebliche Eingliederungsmanagement.

Sind Beschäftigte in Deutschland innerhalb eines Jahres länger als sechs Wochen ununterbrochen oder wiederholt arbeitsunfähig, steht ihnen ein Verfahren zur Wiedereingliederung zur Verfügung. In enger Abstimmung mit der betroffenen Person klärt die Geschäftsleitung des Standorts mit der zuständigen Arbeitnehmervertretung die Möglichkeiten, wie die Arbeitsunfähigkeit möglichst überwunden und mit welchen Leistungen oder Hilfen präventiv unterstützt werden kann. Ziel ist dabei die flexible und möglichst bedürfnisorientierte Wiedereingliederung, um sicherzustellen, dass Beschäftigte langfristig in den Arbeitsprozess zurückkehren können. Betroffene werden in einem ersten Schritt schriftlich über die Möglichkeiten, die Herangehensweise sowie die teilnehmenden Personen eines Erstgesprächs informiert. Dabei gilt es auch, auf die Ziele des betrieblichen Eingliederungsmanagements sowie auf Art und Umfang der hierfür erhobenen und verwendeten Daten hinzuweisen.

Ergeben sich aus dem Erstgespräch weiterführende Maßnahmen, können diese in Absprache mit der betroffenen Person auch in einem erweiterten Kreis stattfinden.

In Österreich erhalten die betroffenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer für die Dauer der Teilzeitbeschäftigung neben dem ihnen daraus zustehenden Entgelt ein sogenanntes Wiedereingliederungsgeld vom zuständigen Sozialversicherungsträger, das – ähnlich wie bei der Altersteilzeit – einen Großteil der finanziellen Verluste kompensiert.

In Spanien führt der Dienst für Risikoprävention nach einem längeren Krankheitsausfall mit Krankenhausaufenthalt immer eine ärztliche Untersuchung der betroffenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer durch. Bei dieser Untersuchung bewertet er die Eignung für den jeweiligen Arbeitsplatz neu und ermöglicht damit eine schnelle Wiedereingliederung in den Betrieb. Weiter können nachfolgende Maßnahmen zum Schutz der Beschäftigten individuell abgestimmt und umgesetzt werden. Auch unterstützen die Angebote aus dem jeweiligen lokalen betrieblichen Gesundheitsmanagement die Wiedereingliederungsmaßnahmen, z. B. Sport- und Gesundheitsangebote.

In den Vereinigten Staaten bieten wir ein Programm für kurzzeitige Krankheitsausfälle an. Berechtigte werden bis zu 25 Wochen freigestellt und erhalten zwischen 60 % und 100 % ihres Gehalts. Nach ihrer Rückkehr werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geschult, um die Wiedereingliederung zu vereinfachen.

In der Dominikanischen Republik leistet unsere interne medizinische Abteilung bei Bedarf physische und emotionale Unterstützung für langzeiterkrankte Beschäftigte gemäß den gesetzlichen Bestimmungen. Wenn die betroffene Person in den Arbeitsprozess zurückkehren kann, bieten wir ihr unter Berücksichtigung der betrieblichen Erfordernisse und der persönlichen Qualifikationen einen Arbeitsplatz mit möglichst geringem Gesundheitsrisiko an. Darüber hinaus wird die betroffene Person über einen bestimmten Zeitraum durch die interne medizinische Abteilung und die Personalabteilung betreut.

Patientensicherheit

Neben der Gesundheit und Sicherheit unserer Beschäftigten ist auch die Sicherheit der Patientinnen und Patienten in unseren Einrichtungen sowie der Nutzerinnen und Nutzer unserer Produkte von hoher Bedeutung. Ausführungen zur Sicherheit im Rahmen der medizinischen Behandlung finden Sie im Abschnitt Patienten- und Produktsicherheit. Darüber hinaus haben wir z. B. im Klinikbereich verschiedene Maßnahmen zum Schutz der Patientinnen und Patienten vor Gefährdungssituationen außerhalb der medizinischen Behandlung implementiert. Solche Gefährdungssituationen können z. B. Brände, Stromausfälle sowie Beeinträchtigungen durch Witterungsverhältnisse wie Eisglätte auf Parkplätzen bzw. Zugangsrampen zu Krankenhäusern im Winter sein. Tritt eine derartige Situation auf, greifen entsprechende Notfall- und Brandschutzpläne, um z. B. die Evakuierung der Patientinnen und Patienten sicherzustellen. Das Klinikpersonal ist durch jährliche verpflichtende Unterweisungen auf solche Krisenfälle vorbereitet. Pläne für die Aufrechterhaltung des Klinikbetriebs in Krisensituationen runden die vorhandenen Sicherheitsmaßnahmen ab.

Gesundheitsförderung

Neben den umfassenden Maßnahmen zu Arbeits- und Gesundheitsschutz haben wir im Konzern länderspezifische Angebote zur Gesundheitsförderung entwickelt, die die Beschäftigten freiwillig wahrnehmen können. Die Angebote sind dezentral organisiert, um sie möglichst zielgenau an den Bedürfnissen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausrichten zu können. Sie zielen zum einen auf die Förderung und Erhaltung der körperlichen Gesundheit ab. Die Angebote umfassen z. B. Impfprogramme und Vorsorgeuntersuchungen durch unsere Betriebsärztinnen und -ärzte. Zum anderen gibt es Anlaufstellen und Hotlines sowie Informationsangebote für Fragen zur psychische Gesundheit. In Deutschland und Spanien bietet Fresenius z. B. Kurse rund um Ernährung und körperliche Aktivität, aber auch zu emotionalem Management an. Zudem können sich die Beschäftigten und ihre Familien dort bei Bedarf extern und anonym psychologisch betreuen lassen.

Aktienkurs

Daten sind 15 Minuten verzögert.

Aktienchart

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