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GRI 302/103-1, GRI 305/103-1

Der Klimawandel und seine Auswirkungen machen auch vor Fresenius nicht halt: So müssen wir uns in Gesundheitseinrichtungen auf steigende Temperaturen oder die Zunahme von Starkwetterereignissen einrichten, um die Gesundheit von Patientinnen und Patienten stets zu schützen. Unsere Produktionsprozesse und der Betrieb von Gesundheitseinrichtungen erfordern einen hohen Energieaufwand. Durch Energieeffizienzmaßnahmen können wir kurz- und langfristig Kosten einsparen; sie leisten zudem mit der zunehmenden Nutzung von erneuerbaren Energien einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.

Unser Ansatz

GRI 302/103-2, GRI 305/103-1

Im Energiemanagement sowie beim Klimaschutz lautet unser Anspruch: Über die gesetzlichen Rahmenbedingungen hinaus Möglichkeiten ermitteln, um die Belastungen für die Umwelt so gering wie möglich zu halten und um sie auch in unsere Managementansätze zu implementieren. Im Berichtsjahr standen in den Unternehmensbereichen vor allem die Themen Effizienzsteigerung, Energieeinsparung und damit die Reduktion von CO2-Emissionen im Fokus.

Eine unterbrechungsfreie Energieversorgung hat für Fresenius dabei immer oberste Priorität, um die Sicherheit von Patientinnen und Patienten sowie eine zuverlässige Produktion sowie Versorgung zu gewährleisten. Mögliche Energiesparmaßnahmen erwägen wir stets mit größter Sorgfalt.

Das Energiemanagement richtet sich an den Anforderungen unserer Unternehmensbereiche aus und ist nach ISO 50001 zertifiziert. Hier weiten wir die Zahl der abgedeckten Standorte kontinuierlich aus.

Fresenius investiert kontinuierlich in Neubauten und Modernisierungen, die den aktuellen energetischen Standards sowie jeweiligen gesetzlichen Vorgaben entsprechen.

Fresenius Medical Care

Fresenius Medical Care erfasst den Energieverbrauch der Produktionsstandorte und den Stromverbrauch der Dialysekliniken. In der Region Europa, Naher Osten und Afrika hat sich der Unternehmensbereich lokale Ziele für den Stromverbrauch gesetzt.

Weitere Informationen zum Managementansatz finden Sie unter Umweltmanagement.

Fortschritte und Maßnahmen 2021

Im Berichtsjahr hat Fresenius Medical Care an mehreren Standorten Maßnahmen zur Senkung des Energieverbrauchs eingeführt. Beispielsweise wurde in den USA damit begonnen, in einigen der Dialysekliniken ein Energiemanagementsystem einzuführen. Dadurch wird der Energieverbrauch zentral kontrolliert mit dem Ziel, die Energieeffizienz zu steigern. Es ist geplant, das Energiemanagementsystem im Jahr 2022 voraussichtlich an etwa 800 Standorten einzuführen. Darüber hinaus hat Fresenius Medical Care im Rahmen der Green & Lean Initiative verschiedene Projekte durchgeführt. Beispielsweise wurden in ausgewählten Lagern und Produktionsbereichen weiter Leuchtstofflampen durch LED-Beleuchtung ersetzt, um Energie einzusparen.

Auch den Anteil erneuerbarer Energien innerhalb seines gesamten Energieverbrauchs hat Fresenius Medical Care bewertet. Dafür wird der durchschnittlichen Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung in den einzelnen Ländern berücksichtigt. Nach dieser Berechnung lag der Anteil erneuerbarer Energien am gesamten Stromverbrauch im vergangenen Jahr bei 22 % (2020: 21 %). In den USA hat der Unternehmensbereich im Jahr 2021 zudem Grünstromzertifikate (Green-e Certified Renewable Energy Certificates – RECs) im Umfang von 140.000 MWh erworben. Das entspricht rund 54.000 Tonnen Scope-2-CO2-Äquivalenten und macht 10,7 % der globalen Scope-2-Emissionen des Unternehmensbereichs aus (berechnet auf Basis von standortbezogenen Emissionsfaktoren).

Fresenius Kabi

Der Schwerpunkt des Energiemanagementsystems von Fresenius Kabi liegt auf der Verbesserung der Energieeffizienz und der Vermeidung von unnötigem Energieverbrauch. Daraus ergeben sich wesentliche Chancen, den Energieeinsatz sowie Emissionen im Verhältnis zur Produktionstätigkeit zu verringern. Fresenius Kabi bezieht Energie hauptsächlich von externen Versorgern. Dies umfasst auch erneuerbare Energien, z. B. aus Wasser-, Solar- oder Windkraft. Der Unternehmensbereich erzeugt darüber hinaus Strom in eigenen Anlagen und nutzt z. B. Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen. Fresenius Kabi möchte den Anteil erneuerbarer Energien am Energieverbrauch erhöhen.

Lokal werden messbare Ziele basierend auf der globalen Energie-Politik des Unternehmensbereichs abgeleitet. Wie im Kapitel Umweltmanagement ausgeführt, verfügt Fresenius Kabi über eine Matrixzertifizierung für das globale Energiemanagementsystem, das durch den TÜV Rheinland jährlich auditiert und zertifiziert wird.

Die Verantwortung für das Energiemanagement liegt bei den divisionalen und lokalen Organisationen; die globale Steuerungsverantwortung für das Energiemanagement obliegt der zentralen EHS-Funktion, die an das zuständige Vorstandsmitglied von Fresenius Kabi berichtet.

Fortschritte und Maßnahmen 2021

Im Berichtsjahr blieben der Managementansatz und die Governance-Struktur von Fresenius Kabi unverändert gegenüber dem Vorjahr. Fortschritte zielten auf die Steigerung der Energieeffizienz sowie die Reduzierung von CO2-Emissionen im Verhältnis zu den Produktionsaktivitäten.

Fresenius Kabi hat im Jahr 2021 im Werk in Quy Nhon, Vietnam, zwei Diesel- durch zwei Holzpelletkessel ersetzt. Dies wird zu einer voraussichtlichen Verringerung der CO2-Emissionen um 426 t pro Jahr führen. Darüber hinaus hat die Produktionsstätte des Unternehmensbereichs in Graz, Österreich, im Jahr 2021 LED-Beleuchtung im Lager und Verpackungszentrum installiert, was zu einer voraussichtlichen Einsparung von 702 MWh pro Jahr führen wird.

Der Unternehmensbereich bezieht an einigen Standorten ausschließlich CO2-neutralen Strom aus externen Quellen, andere Standorte ergänzen ihren Energiebedarf durch den Einsatz von Solarzellen, die CO2-neutralen Strom erzeugen, oder Holzpelletkessel zur Erzeugung von Dampf. Beispielsweise wurde im Berichtsjahr 2021 im Werk in Haina, Dominikanische Republik, der dritte Teil eines Photovoltaikprojekts in Betrieb genommen. Die Anlage hat eine Kapazität von etwa 903 kWp, wodurch rund 700 t CO2-Emissionen vermieden werden können.

Auch im Energiemanagement hat das Global Competence Cluster Energie- und Wassermanagement, eine interne Informationsplattform zum globalen Austausch, bereits Verbesserungsideen hervorgebracht. Vier Energieeinsparprojekte wurden im Jahr 2021 abgeschlossen. Darüber hinaus werden derzeit mögliche beispielhafte Verfahren für den unternehmensinternen Transfer innerhalb von Fresenius Kabi sowie neue Projekte evaluiert. Vier der im Jahr 2021 umgesetzten Projekte sparen voraussichtlich jährlich 241,3 t CO2 ein; die Einsparungen eines weiteren Projekts werden in 2022 ausgewertet.

Fresenius Helios

Die im Zuge des Klimawandels steigenden Temperaturen wirken sich auch auf den Geschäftsbetrieb von Helios aus, insbesondere in Spanien. Inzwischen ist Kältetechnik, die der Kühlung von Klinikräumen und technischen Geräten dient, für den Klinikbetrieb bedeutender als Wärmeerzeugung. Darüber hinaus können häufiger auftretende Starkwetterereignisse wie Starkregenfälle oder Hochwasser eine Bedrohung für die Gesundheitsversorgung der Kliniken darstellen.

Weitere Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit der Menschen sind wahrscheinlich: Veränderungen wie vektorübertragene Infektionskrankheiten (z. B. durch Stechmücken, die sich durch die Klimaveränderungen auch in hiesigen Gebieten vermehrt ausbreiten) können beispielsweise das Behandlungsspektrum der Einrichtungen beeinflussen.

In Deutschland hat der Geschäftsbereich Infrastruktur ein zentrales Energiebeschaffungs- und Managementsystem etabliert, das den Energieverbrauch jedes Standorts erfasst. Helios Deutschland vergleicht mithilfe dieses Systems die Verbrauchswerte und initiiert auf dieser Basis Verbesserungsmaßnahmen. Für den Energieeinkauf ist der Helios-eigene Energieversorger, die HKG Energiedienstleistungen GmbH, zuständig.

Über ein zentrales Portal können verschiedene Parameter kontrolliert werden – vom Strompreis auf dem Energiemarkt bis hin zum jeweiligen Energieverbrauch der Kliniken. Um Energieflüsse genauer zu überwachen, wird an relevanten Standorten ein Messkonzept implementiert. Dies ist ein wesentlicher Bestandteil, um die Anforderungen des ISO-50001-Standards zu erfüllen. Mithilfe seines zentralen Energiebeschaffungs- und Managementsystems kann Helios die Verbrauchswerte der Kliniken vergleichen, gezielt Verbesserungsmaßnahmen einleiten und bewährte Verfahren aus einzelnen Kliniken im Unternehmen teilen.

Um die Energieeffizienz von Helios Deutschland weiter zu verbessern, hat der Geschäftsbereich Infrastruktur mehrere Arbeitsgruppen (AGs) eingerichtet, z. B. die AG Energie. Diese befassen sich mit Fragen, wie z.B. bei den im Klinikalltag eingesetzten Technologien Energie eingespart werden kann.

Helios Deutschland deckt einen niedrigen zweistelligen Prozentsatz des Gesamtstromverbrauchs durch selbst erzeugten Strom ab. Dies trägt zu einer sicheren und unterbrechungsfreien Energieversorgung der Kliniken bei. Dadurch reduziert Helios an den deutschen Klinikstandorten CO2-Emissionen, welche beim vollständigen Fremdbezug angefallen wären.

Helios Spanien analysiert seine Energiemanagementrisiken und nutzt in einigen Kliniken erneuerbare Energiequellen. Um eine unterbrechungsfreie Energieversorgung zu jeder Zeit sicherzustellen, ist in jeder Klinik eine Netzersatzanlage vorhanden: Sollte das Stromnetz ausfallen, garantiert sie binnen weniger Sekunden die Sicherheitsversorgung der wesentlichen Energieverbraucher in den Kliniken. Um diese Sicherheit zu gewährleisten, werden die Notstromsysteme regelmäßig – mindestens einmal im Jahr – auf ihre Funktion hin geprüft und getestet.

Der Einkauf von Strom und Erdgas erfolgt bei Helios Spanien zentral. Auch verfügt der Unternehmensbereich über einen Energiemanager, der den Verbrauch aller Krankenhäuser überwacht und entsprechende Daten für Bewertungs- und Vergleichsanalysen liefert. Daneben überprüft und implementiert jedes Krankenhaus konkrete Energiesparmaßnahmen. Sieben Kliniken von Helios Spanien nutzen zur Energieerzeugung thermische Solarenergie und Photovoltaikanlagen. Um Wärmeenergie zu erzeugen, setzt der Unternehmensbereich zudem Mikro-Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen an zwei Kliniken ein und Biomasse an einer anderen Klinik.

Fortschritte und Maßnahmen 2021

Um die Datenlage zum Stromverbrauch zu verbessern und die Anforderungen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) einzuhalten, führte Helios im Jahr 2021 ein konzernweites, sog. Mess- und Abgrenzungskonzept ein. Eine entsprechende Zählertechnik misst die gesamte Stromnutzung an allen Klinikstandorten und grenzt den Eigenverbrauch von Helios vom Verbrauch Dritter, z. B. vermieteten Einheiten wie Blumenläden, ab.

Seit 2021 entwickelt Helios Deutschland eine Systematik zur Erfassung und Auswertung der Scope-3-Emissionen. Bei Helios Spanien wurden die Emissionen aus Geschäftsreisen mit Flugzeug und Bahn berechnet. Darüber hinaus wurden die Emissionen der Fahrten von Beschäftigten zu ihrem Arbeitsplatz anhand einer Mobilitätserhebung geschätzt.

Bundesweit führte Helios Deutschland Richtlinien für den Aufbau von Ladeinfrastruktur durch Dienstleister sowie für das Laden von Elektrofahrzeugen ein. An einigen Pilotstandorten erprobt der Unternehmensbereich den elektrisch betriebenen Patienten- und Besuchertransport auf dem Klinikgelände. In Wiesbaden beispielsweise betreibt Helios in Kooperation mit örtlichen ÖPNV-Anbietern das erste autonome Elektrofahrzeug der Stadt.

Im Berichtsjahr analysierte Helios Spanien, ob technische Anlagen erneuert werden müssen. Außerdem führte der Unternehmensbereich eine Studie zum Einsatz von Solarenergieanlagen durch.

Fresenius Vamed

Für das Energie- und Emissionsmanagement der eigenen Gesundheitseinrichtungen von Fresenius Vamed ist die jeweilige Geschäftsführung verantwortlich. Die Effektivität von Maßnahmen im Energiemanagement wird in den zertifizierten Unternehmensbereichen durch regelmäßige, unabhängige Audits im Rahmen der ISO-50001-Zertifizierung gemessen. In Deutschland wurde die Zertifizierung gemeinsam mit dem Geschäftsbereich Infrastruktur der Helios-Kliniken umgesetzt.

CO2-neutrale Stromversorgung

Der überwiegende Teil der konsolidierten Gesundheitseinrichtungen von Fresenius Vamed in Österreich wird mit CO2-neutralem Strom versorgt. In geringem Umfang bezieht Fresenius Vamed Energie auch aus eigenen Blockheizkraftwerken in Deutschland. Die Schweizer Gesundheitseinrichtungen beziehen regionalen Strom, der teilweise aus erneuerbaren Quellen kommt.

Fortschritte und Maßnahmen 2021

Im Berichtsjahr blieben der Managementansatz und die Governance-Struktur von Fresenius Vamed unverändert gegenüber dem Vorjahr. Fortschritte zielten darauf, im Rahmen der ESG-Komponente der variablen Vorstandsvergütung die Prozessdokumentation laufend zu erarbeiten. Des Weiteren initiierte der Unternehmensbereich ein Pilotprojekt, um zukünftig die Scope-3-Emissionen der wirtschaftlichen Aktivitäten in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Tschechien erheben zu können.

Evaluation1

GRI 302/103-3, GRI 302-1, 3, GRI 305/103-3, GRI 305-1, -2, -4, -5

Wir berechnen unsere Scope-1- und Scope-2-Treibhausgasemissionen nach der Methodik des Greenhouse Gas Protocol, wobei wir die neueste Version des britischen Ministeriums für Umwelt, Ernährung und ländliche Angelegenheiten (UK Department for Environment, Food and Rural Affairs – DEFRA) verwenden. Wir verwenden auch die Emissionsfaktoren der International Energy Agency (IEA) für den Stromverbrauch. Wir verwenden diese Emissionsfaktoren auch für die Berechnung der indirekten Emissionen aus der Elektrizität.

Energieverbrauch nach Quelle Fresenius-Konzern

2021 hat Fresenius1 insgesamt 5,8 Mio MWh Energie verbraucht, ein Anstieg von 6 %gegenüber dem Vorjahr; die Hauptenergieträger waren Gas (davon 97 % Erdgas) und Fernwärme. Beim Energieeinkauf berücksichtigen wir Effizienzanfor­derungen sowie Bedarfsveränderungen. Wir prüfen den möglichen Einsatz erneuerbarer Energien und erzeugen an zahlreichen Standorten eigenen Strom. Im Jahr 2021 lag der Anteil erneuerbarer Energieträger am Gesamtenergieverbrauch bei 2 %. Strom trägt wesentlich dazu bei, dass die Scope-2-Emissionen in allen Unternehmensbereichen höher als die Scope-1-Emissionen sind. Im Geschäftsjahr 2021 hat Fresenius insgesamt 1.524 Tsd t CO2-Äquivalente verursacht (2020: 1.512 Tsd t CO2-Äquivalente).

Energieverbrauch Fresenius-Konzern1

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in Mio MWh 2021 2020 2019 2018 2017
­Fresenius Medical Care 2,61 2,49 2,43 2,38 k. A
­Fresenius Kabi 1,79 1,66 1,64 1,65 1,57
­Fresenius Helios 1,24 1,16 1,09 1,14 0,95
­Fresenius Vamed 0,19 0,18 0,16 0,17 0,05
Gesamt 5,84 5,49 5,32 5,34 k. A.

Energieverbrauch Relativ Fresenius-Konzern1

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in MWh 2021 2020 2019 2018
Energieverbrauch / 1 Mio € Umsatz 156 151 150 159
Energieverbrauch / FTE 20,9 19,8 20,3 21,7

Treibhausgasemissionen Fresenius-Konzern1, Scope 1 und 2

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in Tsd t CO2-Äquivalente 2021 2020 2019 2018 2017
­Fresenius Medical Care 766 770 775 776 k. A.
Scope 1 263 242 227 219 k. A.
Scope 2 503 527 547 557 k. A.
­Fresenius Kabi 443 417 409 424 422
Scope 1 170 160 169 169 174
Scope 2 273 256 239 255 248
­Fresenius Helios 277 287 284 296 255
Scope 1 122 112 107 114 103
Scope 2 155 175 178 182 152
­Fresenius Vamed 39 39 36 38 9
Scope 1 23 21 18 19 3
Scope 2 16 17 18 19 6
Gesamt 1.524 1.512 1.504 1.534 k. A.
Scope 1 578 536 522 521 k. A.
Scope 2 946 976 982 1.013 k. A.
GHG emissions in t CO2e

Treibhausgasemissionen Scope 1 und 2 Relativ Fresenius-Konzern1

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in t CO2 Äquivalente 2021 2020 2019 2018
Treibhausgasemissionen / 1 Mio € Umsatz 41 42 42 46
Treibhausgasemissionen / FTE 5,5 5,5 5,8 6,2

Im Vergleich zu 2020 sanken die gesamten Scope-1- und Scope-2-Emissionen von Fresenius Medical Care 2021 um 1 %. Die gemeldeten Scope-1-Emissionen stiegen um 8 %. Dieser Anstieg ist auf eine präzisere Datenberichterstattung zurückzuführen. Der Berichterstattungsansatz hat sich geändert, da das dafür verwendete Tool nun automatisch die Umrechnungen für Erdgas berechnet. Die Scope-2-Emissionen nahmen um 5 % ab. Dieser Rückgang ist in erster Linie auf eine verbesserte Datenberichterstattung sowie auf niedrigere Emissionsfaktoren der IEA zurückzuführen. Der Großteil der Scope-1- und Scope-2-Treibhausgasemissionen ergibt sich aus dem Energieverbrauch. Zurzeit bewertet der Unternehmensbereich die Scope-3-Emissionen entlang seiner Wertschöpfungskette, die aus Aktivitäten oder Anlagewerten stammen, die nicht vom Unternehmen besessen oder gesteuert werden.

Die Unternehmenszentrale von Fresenius Kabi wird jedes Jahr vom TÜV Rheinland im Hinblick auf die Zertifizierung des Energiemanagements nach ISO 50001 auditiert. Im Berichtsjahr 2021 wurden keine Abweichungen festgestellt, was bestätigt, dass das Energiemanagementsystem den Anforderungen der internationalen Norm ISO 50001 entspricht. Ferner hat Fresenius Kabi das selbstgesetzte Ziel für die weitere Einführung des Energiemanagementsystems nach ISO 50001 gemäß dem internen Implementierungsplan in weiteren Produktionsstätten im Jahr 2021 erreicht und damit die Abdeckung des Managementsystems auf weitere Produktionsstätten ausgeweitet. Die andauernde Covid-19-Pandemie hatte keine Auswirkungen auf die Einführung des Energiemanagementsystems ISO 50001 im Jahr 2021.

Darüber hinaus lag der Fokus im abgelaufenen Geschäftsjahr auf der Steigerung der Energieeffizienz sowie der Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energie am Gesamtenergieverbrauch. Des Weiteren wirkte sich die Covid-19-Pandemie in einigen Ländern auf die Energieleistung aus, z. B. aufgrund der beträchtlichen Grundlast an Energie in Kombination mit Covid-19-bedingten Produktionsschwankungen, die einen Einfluss auf die Energieleistung und folglich auf die Erzeugung von Emissionen hatten. Die Energieleistung wurde im Jahr 2021 auch durch Erweiterungsmaßnahmen und regulatorische Validierungsprozesse, z. B. der Prüfung neuer Produktionslinien gemäß Qualitätsanforderungen, beeinflusst.

Die Verbreitung des Coronavirus zwang unsere Krankenhäuser in Spanien zu einer stärkeren Belüftung. Somit ist der Energieaufwand für die Klimatisierung 2021 in einigen Einrichtungen von Helios Spanien gestiegen.

Energieverbrauch pro Krankenhausbett1

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MWh/Bett 2021 2020 2019 2018 2017
Gesamt 30,4 31,0 30,5 31,9 34,1
1 Angaben beziehen sich auf alle Krankenhäuser von Fresenius Helios, 2017 nur Deutschland.

Fresenius Vamed widmete sich 2021 operativ der Darstellung des Managementansatzes zum Klimaschutz im Rahmen der ESG-Komponente der variablen Vorstandsvergütung. Außerdem wurden relevante Erhebungs- und Kontrollprozesse definiert. Darüber hinaus war der Unternehmensbereich in die vielfältigen Diskussionen der Fresenius Gruppe zur Definition eines CO2-Reduktionsziels eingebunden. Da die Prozesse zu den genannten Punkten noch laufen, sind für das Berichtsjahr keine Änderungen der Managementansätze darzulegen. Hinsichtlich des Energieverbrauchs ist 2021 bei Fresenius Vamed wieder als gewöhnliches Jahr zu betrachten. Nachdem im Jahr 2020 viele Einrichtungen über längere Perioden pandemiebedingt hatten schließen müssen, stiegen die Verbrauchswerte im Berichtsjahr wieder auf das Niveau von vor der Pandemie.

GRI 102-48

1 Die Daten für Fresenius Medical Care umfassen Energieverbrauch und Wasserentnahme der Produktionsstandorte ebenso wie Elektrizitätsverbrauch und Wasserentnahme der Dialysekliniken. Emissionen umfassen Scope-1- und Scope-2-Emissionen der Produktionsstandorte sowie die Scope-2-Emissionen bei Behandlungen in Dialysekliniken. Die Daten von Fresenius Helios enthalten ab 2018 auch die Krankenhäuser in Spanien sowie ab 2020 die Krankenhäuser in Lateinamerika. Die Daten von Fresenius Vamed enthalten alle voll konsolidierten Gesundheitseinrichtungen und Dienstleister sowie ab 2018 das von Fresenius Helios an Fresenius Vamed transferierte Post-Akut-Geschäft Deutschland. Neuakquisitionen werden spätestens ab dem zweiten Jahr in die Berichterstattung aufgenommen. Sofern Daten der Unternehmensbereiche aufgrund abweichender Erfassungszeiträume nicht vorliegen, werden diese auf Grundlage bereits vorhandener Daten extrapoliert. Eine Anpassung erfolgt im nächsten Bericht. Vorjahreswerte wurden angepasst, um der Darstellung des aktuellen Geschäftsjahres zu entsprechen. Aufgrund von Rundungen ist es möglich, dass die in diesem Bericht angegebenen Zahlen und Prozentsätze nicht exakt den absoluten Zahlen entsprechen.