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GRI 403/103-1

Als Gesundheitskonzern tragen wir nicht nur Verantwortung für das Wohl unserer Patientinnen und Patienten, sondern auch für die Gesundheit und Sicherheit unserer Beschäftigten. Wir haben konzernweit zahlreiche Managementsysteme und Maßnahmen eingeführt, um unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Unfällen und arbeitsbedingten Erkrankungen zu schützen. Ein sicheres und gesundes Arbeitsumfeld zu schaffen hat dabei für uns höchste Priorität. Beim Gesundheitsschutz ist Prävention unser Grundprinzip: Deshalb bieten wir unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern umfassende Programme an, die ihre Gesundheit fördern und berufsbedingten Krankheiten vorbeugen.

Unser Ansatz

GRI 403/103-2, GRI 403-2, 403-3

Die Sicherheit und Gesundheit unserer Beschäftigten zu gewährleisten ist ein wesentlicher Teil unserer unternehmerischen Verantwortung. Im Fresenius-Verhaltenskodex ist verbindlich festgehalten, dass wir notwendige Maßnahmen zum Schutz unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und zur Vermeidung arbeitsbedingter Unfälle treffen. Alle vier Unternehmensbereiche setzen beim Arbeits- und Gesundheitsschutz auf Präventivmaßnahmen sowie auf die Eigenverantwortung der Beschäftigten. Die Arbeitssicherheitskonzepte sind an die spezifischen Geschäftsmodelle der vier Unternehmensbereiche angepasst. Sie konzentrieren sich auf den Arbeits- und Gesundheitsschutz im Produktionsbereich sowie das betriebliche Gesundheitsmanagement für Angestellte in Gesundheitseinrichtungen oder im Bereich der Verwaltung. Ziel aller Maßnahmen ist nicht nur der Schutz der Beschäftigten, sondern auch das Wohl und die Sicherheit der Patientinnen und Patienten. Im Rahmen der gesetz­lichen Anforderungen erfassen die Unternehmensbereiche kontinuierlich Daten zum Arbeits- und Gesundheitsschutz.

Während der anhaltenden Covid-19-Pandemie im Berichtsjahr standen erneut die Sicherheit und Gesundheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, ihrer Familien und der Menschen an unseren Standorten im Mittelpunkt unserer Aktivitäten. Zu Jahresbeginn 2021 starteten unsere Kliniken in Deutschland und Spanien mit der Planung einer Impfkampagne, die auch auf die Bürostandorte ausge­weitet wurde. Speziell mit Blick auf die Hygiene mussten wir durchgängig besondere Maßnahmen ergreifen. Mitunter kam es für unsere Beschäftigten auch zu Einschränkungen, z. B. durch das Tragen von persönlicher Schutzausrüstung (PSA), oder zu Mehraufwand, etwa bei notwendigen Einlasskontrollen. Um die Fortsetzung aller operativen und verwaltenden Tätigkeiten zu gewährleisten, wurden spezifische Schutzkonzepte, Maßnahmen und Arbeitsregelungen etabliert. Je nach Entwicklung der Inzidenzwerte und Änderungen regulatorischer Vorgaben galt es, Schutzkonzepte und Richtlinien zeitnah anzupassen und an die Beschäftigten zu kommunizieren. Dazu gehörte auch, unsere Beschäftigten mit geeigneten Schutzmaterialien auszustatten.

Innerhalb des Fresenius-Konzerns wurden lokal oder auch regional Impfkampagnen initiiert. In Deutschland wurden im Rahmen der Impfkampagne gegen das Coronavirus die Daten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich zur freiwilligen Impfung gemeldet hatten, durch den Werksärztlichen bzw. den arbeitsmedizinischen Dienst und die zuständige Personalabteilung für den Zeitraum der ersten und zweiten Impfung sowie einer Boosterimpfung erfasst. Alle Daten wurden ausschließlich gemäß den geltenden Verordnungen unter Einbeziehung der Datenschutzbeauftragten und der lokalen Betriebsratsgremien für diesen Zweck erfasst. Im Falle einer Covid-19-Infektion wurde das entsprechende Krisenteam involviert, um mögliche betroffene Kolleginnen und Kollegen zu informieren, mit dem zuständigen Gesundheitsamt Maßnahmen abzustimmen und den Arbeits- bzw. Gebäudebereich zu reinigen. Darüber hinaus wurden keine Daten erfasst. Weitere Informationen zum Datenschutz finden Sie im Kapitel Compliance und Integrität im Abschnitt Datenschutz.

In unseren Kliniken haben wir die bereits geltenden Infektionsschutzmaßnahmen für unsere Patientinnen und Patienten und Beschäftigten weiter verschärft. In den Produktionsstätten haben wir im Jahr 2020 strenge Hygienemaßnahmen eingeführt, etwa mit Blick auf Desinfektion und das Einhalten von Abständen. Seit März 2020 arbeiten viele unserer Beschäftigten in administrativen Funktionen im Homeoffice, um Ansteckungen zu vermeiden.

Seit Beginn der Pandemie gab es eine fortlaufende und direkte Kommunikation mit den Beschäftigten aller Standorte und Gesellschaften. Die eigens eingerichteten Krisenteams haben im Rahmen einer Regelkommunikation die hygienischen und medizinischen Anforderungen unter Beachtung der jeweiligen lokalen behördlichen Vorschriften und länderspezifischen Verordnungen bzw. Gesetzen im Konzern bekannt gegeben.

Der Arbeits- und Gesundheitsschutz des Fresenius-Konzerns ist dezentral organisiert. Innerhalb der Unternehmensbereiche kontrollieren interne Fachleute oder spezielle Funktionen die Anwendung der jeweils geltenden Richtlinien und der spezifischen Rahmenwerke der lokalen Einheiten, bzw. definieren Ansätze für die Unternehmensbereiche wie unternehmensweite Vorgaben. Relevante Daten werden regelmäßig berichtet, z. B. monatlich oder quar­talsweise, um Abweichungen zu identifizieren. Treten Abweichungen auf, leiten unsere Spezialistinnen und Spezialisten eine Ursachenanalyse ein, werten deren Ergebnisse aus und führen bei Bedarf Korrektur- oder Vorbeugemaßnahmen ein. Regelmäßige, zum Teil jährliche interne Audits unterstützen die Überprüfung von Daten und Managementansätzen sowohl für nach ISO 45001 zertifizierte als auch für nicht zertifizierte Einheiten. So stellen wir sicher, dass die internen Richtlinien und gesetzlichen Bestimmungen eingehalten werden.

Für den Arbeits- und Gesundheitsschutz liegen für das Geschäftsjahr 2021 keine Konzernergebnisse vor. Auch wenn wir noch nicht über Auswirkungen auf Konzernebene informieren können, legen wir die im Berichtsjahr einge­leiteten Maßnahmen und damit zusammenhängenden Fortschritte in den Unternehmensbereichen offen.

Zertifizierungen und Selbstverpflichtung

GRI 403-1, GRI 403-8

Das Engagement unserer Unternehmensbereiche zum Arbeits- und Gesundheitsschutz (Occupational Health and Safety – OHS) wird von externen Partnern oder Aufsichts­behörden unterstützt, überwacht oder auch zertifiziert. Das übergreifende Ziel des Managementsystems nach ISO 45001 – das den Standard OHSAS 18001 ersetzt – ist es, das Arbeits- und Gesundheitsschutzmanagement zu verbessern und die Wirksamkeit der bestehenden Verfahren und ­Systeme zu gewährleisten. Um dies voranzutreiben, erweitern wir die Anzahl der nach dieser Managementsystemnorm zertifizierten Einheiten beständig. Sofern andere externe Institutionen Audits durchführen, werden diese mit dem lokalen Management abgestimmt.

Fresenius Medical Care

Einige der Produktionsstandorte und Dialysekliniken von Fresenius Medical Care sind nach internationalen Gesundheits- und Sicherheitsstandards zertifiziert. Dazu gehören ISO 45001 in den Regionen Europa, Naher Osten und Afrika, Lateinamerika sowie Asien-Pazifik und die Australian Council of Health Care Standards (ACHS) in Asien-Pazifik. Neben externen Audits durch die zuständigen Behörden führt der Unternehmensbereich interne Überprüfungen und Audits durch, um die Einhaltung entsprechender Vorschriften, Richtlinien und Verfahren zu überwachen. Im Rahmen seines globalen Nachhaltigkeitsprogramms arbeitet Fresenius Medical Care an der Vereinheitlichung der Managementkonzepte für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz.

Fresenius Kabi

Ein Managementsystem gemäß dem Standard ISO 45001 unterstützt den Arbeits- und Gesundheitsschutz bei ­Fresenius Kabi. Das globale Managementhandbuch sowie Standardverfahrensanweisungen geben den zertifizierten Organisationen entsprechend einheitliche Rahmenbedingungen für die lokale Steuerung vor. Das Management­system deckt alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Zeitarbeitskräfte der zertifizierten Standorte ab. Die zer­tifizierten Einheiten setzen sich im Rahmen der Zertifizierung lokale Ziele, um das Arbeitsschutzmanagement kon­tinuierlich zu verbessern. Die lokalen Leitungen überprüfen es mindestens einmal jährlich hinsichtlich der fortdauernden Eignung, Angemessenheit und Wirksamkeit sowie um Verbesserungspotenziale zu identifizieren. Durch globale interne Audits wird die Umsetzung des Managementsystems sichergestellt. Zudem wird es durch den TÜV Rheinland jährlich auditiert und zertifiziert.

Derzeit sind 30 Organisationen von Fresenius Kabi nach ISO 450011 zertifiziert. Der Unternehmensbereich arbeitet daran, das Managementsystem nach ISO 45001 bis zum Jahr 20232 weltweit an allen Produktionsstätten auszurollen. Ziel ist es, Arbeits- und Gesundheitsschutzprozesse kontinuierlich zu verbessern und nach international anerkannten Methoden auszurichten. Im Jahr 2021 wurden neun weitere Produktionsstätten in die ISO-45001-Zertifizierung von Fresenius Kabi aufgenommen.

1 Der Standard OHSAS 18001 wurde durch den internationalen Standard ISO 45001 ersetzt. Der Unternehmensbereich hat die Umstellung im Jahr 2021 abgeschlossen.

2 Die Einführung wird an allen Produktionsstätten von Fresenius Kabi bis Ende 2023 abgeschlossen sein. Die Erstellung der Zertifikate vom jeweiligen ­Zertifizierungsunternehmen kann sich bis ins ­Folgejahr erstrecken.

Fresenius Helios

Die Helios Kliniken in Deutschland verfügen über einen eigenen Ansatz im Bereich Arbeitssicherheit und Arbeitsmedizin, der regulatorischen Vorgaben entspricht.

Helios Spanien arbeitet kontinuierlich daran, die Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten zu gewährleisten. Mit der Einführung von SAP in allen Krankenhäusern in Spanien wurde das Management der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes von lokalen Systemen auf ein unternehmensweites umgestellt. Basierend auf ISO 45001 (früher OHSAS 18001) sowie auf den lokalen regulatorischen Vorgaben sind alle Krankenhäuser verpflichtet, Arbeitsunfälle und deren Ursachen, Ausfallzeiten, Krankheiten und Fehlzeiten sowie andere KPIs in einem System zu melden. Das lokale, für die Erfüllung der regulatorischen Anforderungen verantwortliche Management wird durch ein Handbuch sowie durch Standardarbeitsanweisungen unterstützt. Eine zentrale Abteilung für betriebliche Gesundheitsprävention koordiniert alle Aktivitäten und das Berichtswesen.

Meldesysteme

GRI 403-2, GRI 403-4

Alle vier Unternehmensbereiche verfügen über Benachrichtigungssysteme für Arbeitsunfälle.

Bei Fresenius Medical Care trägt jeweils das regionale bzw. das lokale Management die Verantwortung für die Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz. Diese Struktur ermöglicht es dem Unternehmensbereich, unterschiedliche gesetzliche und rechtliche Anforderungen zu erfüllen und Vorfälle den Behörden unter Einhaltung der lokalen Bestimmungen zu melden. Vertreterinnen und Vertreter auf lokaler Ebene sammeln relevante Daten von Dialysekliniken und Produktionsstandorten und leiten sie an die regionalen Vertreterinnen und Vertreter weiter. Die Daten werden regelmäßig vom jeweils verantwortlichen Management geprüft.

Organisationen von Fresenius Kabi dokumentieren weltweit alle Unfälle – sowohl für eigene Beschäftigte als auch für Zeitarbeitskräfte. Die Arbeitsunfälle werden nach Schweregraden kategorisiert und abhängig davon an die zuständige zentrale OHS-Funktion und andere relevante Funktionen des Unternehmensbereichs berichtet. So werden z. B. Arbeitsunfälle, die zu mindestens einem Tag Arbeitsausfall führen, innerhalb von zwei Arbeitstagen an die zentrale OHS-Funktion gemeldet; andere, weniger schwerwiegende Unfälle ohne oder mit weniger als einem Ausfalltag werden quartalsweise berichtet. Alle gemeldeten Unfälle werden untersucht und die Untersuchungsergebnisse in entsprechenden Berichten dokumentiert. Zusätzlich hat Fresenius Kabi im Jahr 2021 damit begonnen, in die Meldung der Arbeitsunfälle auch Erste-Hilfe-Fälle und unsichere Situationen inklusive Beinaheunfälle aufzunehmen. Diese können nun in der Analyse des Arbeits- und Gesundheitsschutzes berücksichtigt werden.

Fresenius Helios setzt in allen Kliniken ein Meldesystem für kritische Ereignisse und Beinaheschäden ein (Critical Incident Reporting System – CIRS). Es ist anonym, in allen Bereichen einer Klinik verwendbar und dient in erster Linie dem Schutz von Patientinnen und Patienten sowie Beschäftigten. Durch das Meldesystem können Korrekturen in Prozessen und Abläufen vorbeugend vorgenommen und Gefahren im Arbeitsalltag beseitigt werden. Ausführungen hierzu finden Sie im Abschnitt Patientenwohl.

Wenn in einer Klinik ein Unfall geschieht, muss ein festgelegter Prozess durchlaufen werden, damit die betroffene Person Regressansprüche gegenüber dem Unfallversicherungsträger hat: Sie meldet das Ereignis der je nach lokaler Organisationsstruktur verantwortlichen Stelle, z. B. der Personalabteilung. Die Klinik muss daraufhin beim Unfal­l­versicherungsträger binnen einer festgelegten Frist eine Meldung machen.

An allen Standorten von Fresenius Vamed gibt es zur Ermittlung und Verhinderung arbeitsbedingter Verletzungen vorgesehene Meldeverfahren. Dies sind in Österreich z. B. die Meldung von Arbeits- und Beinaheunfällen und die präventive Arbeitsplatzevaluierung. Alle Arbeitsunfälle sowie alle Ereignisse, die beinahe zu einem Unfall geführt hätten, werden lokal dokumentiert. Darüber hinaus werden durch die Personalabteilung alle Unfälle mit Ausfalltagen an die Unfallversicherung gemeldet, gemäß den länderspezi­fi­schen Vorgaben.

Schulungen

GRI 403-5, GRI 403-7

Die Beschäftigten der Fresenius SE & Co. KGaA und aller vier Unternehmensbereiche werden regelmäßig zu Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz geschult, um Zwischenfälle in ihrem Arbeitsbereich zu vermeiden. Die Gesundheits- und Sicherheitsschulungen in den Kliniken behandeln Themen wie Handhygiene, den sicheren Umgang mit medizinischen Instrumenten, Schutz vor Infektionen sowie die Prävention und den Umgang mit Notfällen.

Fresenius Kabi führt z. B. monatliche Schulungen zu arbeitsbedingten Risiken durch. Im Jahr 2021 wurden die Arbeitsschutzverantwortlichen z. B. zu Notfallvorsorge, Arbeitssicherheitskomitees nach ISO 45001, sicherem Verhalten bei der Arbeit und allgemeinen Sicherheitsaspekten beim Umgang mit Chemikalien und deren Lagerung geschult. Fresenius Vamed bietet seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Österreich ein eigenes E-Learning-Modul zum Thema Arbeitnehmerschutz.

Betriebliches Eingliederungsmanagement

In Deutschland und für Fresenius Vamed in Österreich gilt für die Fresenius-Standorte das gesetzlich geregelte betriebliche Eingliederungsmanagement.

Sind Beschäftigte in Deutschland innerhalb eines Jahres länger als sechs Wochen ununterbrochen oder wiederholt arbeitsunfähig, steht ihnen ein Verfahren zur Wiedereingliederung zur Verfügung. Die Geschäftsleitung des Standorts klärt mit der zuständigen Arbeitnehmervertretung und mit Zustimmung sowie Beteiligung der betroffenen Person die Möglichkeiten, wie die Arbeitsunfähigkeit möglichst überwunden und mit welchen Leistungen oder Hilfen erneuter Arbeitsunfähigkeit vorgebeugt werden kann. Ziel ist es, die Wiedereingliederung flexibel und möglichst bedürfnisorientiert zu gestalten und dadurch sicherzustellen, dass Beschäftigte langfristig in den Arbeitsprozess zurückkehren können. Betroffene Beschäftigte von Fresenius werden in einem ersten Schritt schriftlich über die Möglichkeiten, die Art und Weise sowie die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eines Erstgesprächs informiert. Dabei gilt es auch auf die Ziele des betrieblichen Eingliederungsmanagements sowie auf Art und Umfang der hierfür erhobenen und verwendeten Daten hinzuweisen.

Wenn sich aus dem Erstgespräch weiterführende Maßnahmen ergeben sollten, können diese in Absprache mit der betroffenen Person auch in einem erweiterten Kreis stattfinden. Zum erweiterten Kreis gehören z. B. Vorgesetzte, ein Betriebsratsmitglied, die Schwerbehindertenvertretung, der Werksärztliche Dienst, die Betriebliche Sozialberatung, ein Vertreter oder eine Vertreterin des Betrieblichen Gesundheitsmanagements, und, falls eine Schwerbehinderung oder Behinderung droht, ein Vertreter oder eine Vertreterin des Integrationsamtes.

In Österreich wird das vorstehend beschriebene Verfahren in ähnlicher Form angewendet. Die betroffenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erhalten für die Dauer der Teilzeitbeschäftigung neben dem ihnen daraus zustehenden Entgelt ein sogenanntes Wiedereingliederungsgeld vom zuständigen Sozialversicherungsträger, das – ähnlich wie bei der Altersteilzeit – einen Großteil der finanziellen Verluste kompensiert.

Unsere Ambitionen

Dem Arbeits- und Gesundheitsschutz wird auf Konzernebene eine hohe Relevanz beigemessen. Es ist das Ziel, konzernübergreifend eine Kennzahl festzulegen, die langfristig als Steuerungsgröße dient und berichtet werden soll. Weitere Ausführungen finden Sie im Vergütungsbericht auf den Seiten 234 ff. im Geschäftsbericht 2021.

Unsere Unternehmensbereiche steuern ihre Maßnahmen im Bereich Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz gemäß spezifischen Ambitionen.

Fresenius Medical Care will ab 2023 weitere globale Kennzahlen in die interne Berichterstattung integrieren, um seine Leistung im Bereich Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz zu erfassen: die Häufigkeit der meldepflichtigen Arbeitsunfälle und die Häufigkeit der Arbeitsunfälle mit Ausfallzeit. In einigen Regionen hat der Unternehmensbereich in Teilbereichen des Geschäfts bereits Ziele definiert zur Reduzierung von Arbeitsunfällen, der Durchführung von Sicherheitstrainings oder der Überwachung der Leistung im Bereich Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz. Der Unternehmensbereich plant, bis 2023 weltweit geltende Ziele für diesen Bereich festzulegen.

Fresenius Kabi möchte die kontinuierliche Verbesserung seines Arbeits- und Gesundheitsschutzmanagements fortführen. Das Ziel des Unternehmensbereichs ist es, allen arbeitsbedingten Unfällen vorzubeugen und die Sicherheit am Arbeitsplatz zu verbessern. Um dies zu erreichen, entwickelt Fresenius Kabi mit den lokalen Verantwortlichen geeignete Arbeitsschutzprogramme und Maßnahmen.

Die Einführung eines Systems zur flächendeckenden Erfassung von Arbeitsunfällen in allen deutschen Helios-Kliniken ist für 2022 geplant. Auch sollen zukünftig Kennzahlen wie die Ausfallzeit LTIFR (Lost Time Injury Frequency Rate) erhoben werden. Hierfür stimmt sich Fresenius Helios eng mit den deutschen Unfallversicherungsträgern und internen Verantwortlichen ab. Darüber hinaus wird Helios Deutschland zukünftig Daten erfassen, die dem präventiven Arbeits- und Gesundheitsschutz dienen.

Fresenius Vamed erhebt derzeit lokal relevante Kennzahlen, die sich aus Arbeitsunfällen ergeben können. In Zukunft sollen vermehrt auch Veränderungen im betrieblichen Gesundheitsmanagement evaluiert werden.

Fresenius Medical Care

GRI 403-9

Der Unternehmensbereich setzt sich dafür ein, seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und Auftragnehmern ein sicheres und gesundes Arbeitsumfeld zu bieten. Seit dem Jahr 2021 gilt weltweit eine neue Richtlinie zu Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz im Unternehmen. Darin sind die Grundprinzipien zu diesen Themen festgeschrieben. Die Richtlinie wurde vom Vorstand von Fresenius Medical Care verabschiedet.

Der Unternehmensbereich will arbeitsbedingte Unfälle und Gefahren vermeiden, um seine Beschäftigen und Auftragnehmer zu schützen. Daher werden Unfälle und Verletzungen am Arbeitsplatz auf lokaler und regionaler Ebene verfolgt und analysiert, Ursachen ermittelt und Maßnahmen ergriffen, um Risiken zu minimieren.

Training

Um Unfälle zu vermeiden und das Bewusstsein seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dafür zu schärfen, bietet ­Fresenius Medical Care Gesundheits- und Sicherheitsschulungen an. Die Mitarbeiterschulungen in den Dialysekli­niken behandeln zum Beispiel Themen wie den sicheren Umgang mit scharfen und spitzen Gegenständen und Einwegartikeln, Handhygiene, Infektionsprävention und das Verhalten in Notfällen. Die Schulungen an den Produktionsstandorten befassen sich unter anderem mit dem sicheren Umgang mit Arbeitsmitteln oder Chemikalien sowie mit Notfallprävention und -management. Allein in den USA haben 2021 mehr als 48.000 Beschäftige an Gesundheits- und Sicherheitsschulungen teilgenommen.

Fortschritt und Maßnahmen 2021

Im Rahmen des globalen Nachhaltigkeitsprogramms hat Fresenius Medical Care 2021 mit einer Risikobewertung in allen Regionen begonnen. Demnach sind die größten phy­sischen Risiken Verletzungen durch Injektionsnadeln sowie durch Ausrutschen, Stolpern und Stürze. Der Unternehmensbereich arbeitet daran, Bereiche mit erhöhtem Risiko zu identifizieren und zu priorisieren. In den kommenden Jahren sollen darauf abgestimmte Maßnahmen zur Risikomin­derung entwickelt werden. Darüber hinaus hat Fresenius Medical Care ein Pilotprojekt an den Produktionsstandorten in Europa, dem Nahen Osten und Afrika gestartet. Es soll den Austausch von Informationen über schwere Unfälle, Beinaheunfälle und bewährte Methoden und Verfahren im Bereich Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz erleichtern.

An verschiedenen Standorten hat Fresenius Medical Care seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zudem Corona-Schutzimpfungen angeboten.

Evaluation

GRI 403/103-3, GRI 403-2, GRI 403-10

Zwischen 2019 und 2021 wurden keine arbeitsbedingten Todesfälle gemeldet. Der Unternehmensbereich hat diese Kennzahl in diesem Berichtsjahr zum ersten Mal weltweit erhoben.

Fresenius Kabi

GRI 403-9

Die Sicherheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Arbeitsplatz ist zentrales Anliegen von Fresenius Kabi. Das Ziel ist es, alle arbeitsbedingten Unfälle zu vermeiden. Im Fokus der Arbeitsschutzrichtlinien von Fresenius Kabi stehen die folgenden Prinzipien:

  • die für die Sicherheit und den Gesundheitsschutz der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erforderlichen Maßnahmen zu treffen,
  • die Bereitstellung von angemessenen Informationen, Schulungen und Unterweisungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und alle Personen an unseren Standorten,
  • kontinuierlich Verbesserung sicherzustellen und zu fördern,
  • Vorbeugung arbeitsbedingter Verletzungen, Erkrankungen und anderer Zwischenfälle, z. B. durch technische Maßnahmen wie Schutzeinrichtungen,
  • Durchführung von Gefahren- und Risikobewertungen für alle Routine- und Nichtroutineaktivitäten,
  • Einhaltung geltender gesetzlicher Anforderungen und anderer Arbeitsschutzanforderungen,
  • Bereitstellung und kontinuierlich sicherer Betrieb von Anlagen, Maschinen sowie Ausrüstungen,
  • sichere Handhabung, Verwendung, Lagerung und ordnungsgemäße Beseitigung gefährlicher Stoffe.

Expertinnen und Experten in der zentralen OHS-Funktion von Fresenius Kabi analysieren und bewerten Arbeitsschutzprogramme, Arbeitsabläufe, Risiken sowie Zielsetzungen und fördern den Austausch zum Arbeits- und Gesundheitsschutz im gesamten Unternehmen. Die Gefährdungsbeurteilung ist ein wichtiger Bestandteil des Arbeits- und Gesundheitsschutzmanagements. Lokal werden – ausgehend von der Gefährdungsbeurteilung – Maßnahmen zum Arbeits- und Gesundheitsschutz entwickelt und durchgeführt. Ergänzt wird dies durch ein Benachrichtigungs­system, über das arbeitsbedingte Zwischenfälle und Arbeitsunfälle gemeldet und analysiert werden. An allen Standorten werden zudem regelmäßige Schulungen zu arbeitsbe­dingten Risiken, Verfahren und Vorsichtsmaßnahmen durchgeführt.

Fresenius Kabi bietet an einigen Standorten spezielle arbeitsmedizinische Dienstleistungen an, die zur Identifizierung und Beseitigung von Gefährdungen und zur Minimierung von Risiken in Übereinstimmung mit der lokalen Gesetzgebung beitragen – z. B. über arbeitsmedizinische Dienstleister vor Ort oder durch beauftragte externe Dienstleister.

Die Verantwortung für das Arbeits- und Gesundheitsschutzmanagement liegt bei den divisionalen und lokalen Orga­nisationen; die globale Steuerungsverantwortung obliegt der zentralen Organisation, die an das zuständige Vorstandsmitglied von Fresenius Kabi berichtet.

Fresenius Kabi hat Standardverfahrensanweisungen und weitere Anweisungen sowie Richtlinien erlassen, die den Arbeits- und Gesundheitsschutz im Unternehmen weltweit regeln. Ein Managementhandbuch sowie weitere Standardverfahrensanweisungen geben den nach ISO 45001 zerti­fizierten Organisationen einheitliche Rahmenbedingungen für ihr lokales Arbeits- und Gesundheitsschutzmanagement vor.

Fortschritte und Maßnahmen 2021

Im Berichtsjahr blieben der Managementansatz und die Governance-Struktur von Fresenius Kabi unverändert gegenüber dem Vorjahr. Erzielte Fortschritte sind die Umstellung der nach OHSAS 18001 zertifizierten Standorte auf den Standard ISO 45001 – und die Einführung des ISO-45001-Managementsystems an weiteren Produktionsstätten, um das Arbeits- und Gesundheitsschutzmanagement weiter zu verbessern. Darüber hinaus wurde der Austausch zum Arbeits- und Gesundheitsschutz intern optimiert.

Evaluation

GRI 403/103-3, GRI 403-2, GRI 102-15, GRI 403-10

Mit globalen internen Audits überprüft Fresenius Kabi die Einhaltung der geltenden Vorgaben und identifiziert mög­liche Verbesserungen in den Organisationen. Bei Bedarf entwickelt das Unternehmen gemeinsam mit den lokalen Verantwortlichen Maßnahmen, um diese Potenziale zu erschließen. Wegen der Covid-19-Pandemie wurden die meisten Audits im Jahr 2021 weiterhin virtuell durchgeführt. Mit Vertreterinnen und Vertretern der Organisationen von Fresenius Kabi wurden quartalsweise virtuelle Besprechungen abgehalten, um Erkenntnisse über Arbeitsunfälle und deren zukünftige Vermeidung auszutauschen.

Arbeitsunfälle werden nach ihrer Schwere kategorisiert und anhand einer Standardvorlage untersucht. Des Weiteren bewertet das lokale Management die Untersuchungsberichte. Es entscheidet, ob technische Verbesserungen, zusätzliche Arbeitsmittel bzw. -anweisungen oder zusätzliche Schulungen erforderlich sind. Auch dient die Bewertung dazu, eine Wiederholung des Vorfalls zukünftig zu vermeiden und die Arbeitssicherheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu verbessern. Aus den erfassten Daten errechnet Fresenius Kabi die LTIFR1 und nutzt sie zur Leistungsmessung; die LTIFR hat sich 2021 im Vergleich zum Vorjahr um rund 4 % verschlechtert, was auf einen Vorfall an einem Produktionsstandort in China zurückzuführen ist. Fresenius Kabi berücksichtigt in der Analyse auch die Quote der Schwere der Verletzungen mit Ausfallzeiten LTISR (Lost Time Injury Severity Rate)2. Berichte zum Arbeits- und Gesundheitsschutz werden dem Vorstand und anderen relevanten Funktionen von Fresenius Kabi vierteljährlich vorgelegt. Der Arbeitsschutzbericht z. B. informiert über: die Anzahl der unfallbedingten Ausfälle, die Anzahl der Ausfalltage, die LTIFR, die LTISR sowie den Schweregrad der aufgetretenen Verletzungen, die Art der Unfälle und die identifizierten Ursachen.

Quote der Arbeitsunfälle mit Ausfallzeit1

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Fresenius Kabi 2021 2020 2019 2018
LTIFR 2,4 2,3 2,6 3,1

Im Dezember 2021 kam es an einem Produktionsstandort in China zu einem Brand in dessen Folge fünf Mitar­beiterinnen und Mitarbeiter ihr Leben verloren und eine weitere Person ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Die Untersuchung des Vorfalls und der Brandursache wurde unverzüglich eingeleitet; eine behördliche Untersuchung kam im Februar 2022 zu dem Ergebnis, dass kein Fehlverhalten eines Beschäftigten von Fresenius Kabi ursächlich für den Brand war. Basierend auf den Ergebnissen der Untersuchungen durch den Unternehmensbereich und die lokalen Behörden werden Maßnahmen ergriffen, um den Vorfall und seine potenziellen oder tatsächlichen Folgen zu bewältigen und um künftige Vorfälle zu verhindern.

Darüber hinaus erfasste der Unternehmensbereich einen schwerwiegenden Arbeitsunfall, der auf eine unzureichende Risikobewertung zurückzuführen war. Dies wurde an dem betreffenden Standort zum Anlass für zusätzliche präventive Maßnahmen genommen, z. B. Schulungen und Reevaluierungen von Gefahren und Risiken bezogen auf die jeweiligen Arbeitstätigkeiten. Im Berichtszeitraum verzeichnete Fresenius Kabi in seinen Werken nur eine begrenzte Anzahl von Covid-19-Fällen, die keine wesentlichen Auswirkungen auf die Produktionsleistung hatten. Die im Jahr 2020 entwickelten und umgesetzten Vorsorge- und Hygienemaßnahmen zum Schutz der Beschäftigten und zur Begrenzung der Auswirkungen von Covid-19 wurden auch 2021 überwacht und strikt eingehalten. Darüber hinaus wirkte sich die anhaltende Covid-19-Pandemie weder auf die weitere Einführung des Managementsystems nach ISO 45001 noch auf die Arbeitsschutzleistung des Unternehmensbereichs aus.

1 LTIFR: Anzahl der Arbeitsunfälle mit mindestens einem Tag Ausfallzeit im Verhältnis zu 1.000.000 geleisteten Arbeitsstunden

2 LTISR: Anzahl der Ausfalltage aufgrund arbeitsbedingter Unfälle im Verhältnis zu 1.000.000 geleisteten Arbeitsstunden

Fresenius Helios

GRI 403-9

Die Kliniken von Fresenius Helios verfügen über Gefährdungsbeurteilungen der einzelnen Arbeitsplätze und führen Gefahrstoffverzeichnisse. Präventiv untersucht Fresenius Helios Bereiche innerhalb der Kliniken durch Arbeitsschutzbegehungen auf potenzielle Gefährdungen. Gefährdungsschwerpunkte werden z. B. durch Unfallmeldungen oder Hinweise von Beschäftigten identifiziert und intensiv begutachtet. Innerhalb einer Gefährdungsbeurteilung werden sie anschließend analysiert.

In Deutschland werden Maßnahmen durch Arbeitssicherheitsexperten kurzfristig nach dem S-T-O-P-Prinzip (Sub­stitution, Technische, Organisatorische und Persönliche Maßnahmen) an die Entscheidungsträgerinnen und -träger kommuniziert. Nachfolgend überprüft Fresenius Helios die Umsetzung und Wirksamkeitskontrolle. Das Vorgehen entspricht einem klassischen PDCA-Regelkreis – Plan, Do, Check, Act (Planen, Umsetzen, Überprüfen, Handeln) – zur kontinuierlichen Verbesserung. In Steuerkreisen etwa für psychische Gefährdungsbeurteilungen erarbeiten fachkundige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gemeinsam mit Führungskräften bereichsübergreifende Maßnahmen. Ähnliche Vorgehensweisen gibt es z. B. auch im betrieblichen Gesundheitsmanagement und im betrieblichen Wiedereingliederungsmanagement. Derzeit prüft der Unternehmens­bereich, ein integriertes Managementsystem für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz in Deutschland einzuführen.

Helios Spanien ist bestrebt, in der Gesundheitsvorsorge eine Vorbildkultur zu entwickeln, um arbeitsbedingte Gesundheitsrisiken zu vermeiden und gesunde Gewohn­heiten in der Belegschaft zu fördern. Dies ist auch in der Unternehmensrichtlinie zur Sicherheit am Arbeitsplatz enthalten. Die Richtlinie gilt für alle Arbeitsebenen und für alle Standorte des Unternehmens. Das Unternehmen hat den Arbeits- und Gesundheitsschutz für die Krankenhäuser und Unternehmen der Gruppe vereinheitlicht und eine unternehmensweite Trainingsplattform für spezifische Arbeitsplatzrisiken entwickelt. Verschiedene Kennzahlen, wie z. B. Ausfallzeiten, Berufskrankheiten oder Arbeitsunfälle, ­werden in allen Krankenhäusern monatlich standardisiert erfasst und ausgewertet. Darauf aufbauend werden ­Maßnahmen ergriffen, um Fehlzeiten zu reduzieren oder Arbeitsunfälle zu vermeiden.

Als Krankenhausbetreiber setzt Fresenius Helios in Deutschland Maßnahmen aus dem Bereich Arbeitsmedizin überwiegend mit eigenem medizinischem Personal um. Arbeitsmedizinische Dienstleistungen bietet Fresenius Helios in Deutschland darüber hinaus an zahlreichen Standorten für externe Unternehmen an. Die sicherheitstechnische Betreuung der Kliniken werden eigens durch hochqualifiziertes Personal sichergestellt.

In Spanien gehören rund 300 Einrichtungen für betrieb­liches Gesundheitsmanagement zum Leistungsspektrum. Über diese Präventionszentren werden jährlich rund fünf Millionen Beschäftigte in Kooperation mit Unternehmen untersucht.

Helios Spanien verfügt über ein Managementsystem für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz, das mit den Gesundheits- und Sicherheitsausschüssen abgestimmt und von der Geschäftsleitung genehmigt ist. Es wurde den gesetzlich vorgeschriebenen Prüfungen in Spanien sowie internen Audits und Zertifizierungen unterzogen. Um die Umsetzung und Überwachung des OHS-Systems kümmern sich geschulte Fachkräfte.

Das OHS-System umfasst seit 2021 ein Verfahren, mit dem kontinuierlich Gefahren und Mängel ermittelt, Risiken für Zwischenfälle bewertet sowie Maßnahmen zur Kontrolle, Korrektur bzw. Eindämmung und Prävention sowie Verbesserung bestimmt werden. Es entspricht geltenden rechtlichen Anforderungen zur Risikobewertung und zur Durchführung von erforderlichen Kontrollen. Das Verfahren schließt alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein, die routinemäßige und nicht routinemäßige Tätigkeiten an den Arbeitsplätzen von Helios Spanien durchführen bzw. Zugang zu diesen haben. Dabei werden alle aktuellen und geplanten, in den Zentren befindlichen bzw. ausgeführten Arbeitsplätze, -abläufe, (OHS-)Prozesse und Aufgaben sowie deren Gestaltung bewertet – genauso menschliche Faktoren wie persönliches Verhalten. Ebenfalls einbezogen werden (die Gestaltung von) Infrastruktur, Ausrüstung und Materialien am Arbeitsplatz, unabhängig davon, ob von Helios ­Spanien oder von Dritten bereitgestellt. Außerdem umfasst das Verfahren Gefährdungen, die in unmittelbarer Nähe des Arbeitsplatzes durch arbeitsbezogene Tätigkeiten unter der Kontrolle des Unternehmensbereichs entstehen, sowie solche, die außerhalb des Arbeitsplatzes existieren, aber die Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten an diesem potenziell beeinträchtigen.

Fester Bestandteil des OHS-Managementsystems von Helios Spanien sind Schulungen in der Prävention beruflicher ­Risiken. Für jeden der bei Helios Spanien ausgeübten Berufe gibt es einen speziellen Kurs, der sich mit den Risiken und damit verbundenen Präventionsmaßnahmen befasst. Jährlich ermittelt der Unternehmensbereich außerdem den zusätzlichen Schulungsbedarf für die Risikoprävention am Arbeitsplatz. Darüber hinaus werden Kurse und Übungen zu Notfallmaßnahmen durchgeführt.

Organisation und Verantwortlichkeiten

Übergeordnet koordinieren die Bereichsverantwortlichen von Fresenius Helios, der Geschäftsbereich Helios Arbeitsmedizin und der Geschäftsbereich Infrastruktur die Themen Arbeitssicherheit und Arbeitsmedizin in Deutschland.

Der Geschäftsbereich Helios Arbeitssicherheit ist dem Bereich Beauftragtenwesen & Umweltmanagement im Geschäftsbereich Infrastruktur zugeordnet. Er wurde 2019 gegründet und betreut derzeit etwa zwei Drittel aller ­Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Unternehmensbereichs, darüber hinaus Fresenius Vamed und Xenios, ein Unternehmen von Fresenius Medical Care.

Der Geschäftsbereich Infrastruktur mit seinem Fachbereich Arbeitssicherheit betreut mit seinen Ingenieuren und Ingenieurinnen fast alle Helios-Kliniken und deren Tochtergesellschaften (z. B. Reinigung, Logistik oder Catering). Sie kümmern sich um alle Aspekte des Gesundheits- und Arbeitsschutzes der Helios-Mitarbeiterinnen und -Mitar­beiter sowie der Beschäftigten der Tochtergesellschaften. Enge Abstimmungen mit den Überwachungsbehörden gehören dabei zum Alltag.

Zusätzlich verfügt der Geschäftsbereich Helios Arbeits­medizin in Deutschland über eine Abteilung zu Arbeits- und Organisationspsychologie.

Auf lokaler Ebene überwachen die Mitglieder des Arbeitsschutzausschusses gezielt die Aspekte der Arbeits­sicherheit und Gesundheitsförderung. Die Sitzungen des Arbeitsschutzausschusses finden in der gesetzlich geforderten Zusammensetzung und Anzahl statt. Darüber hinaus befassen sich fachkundige Beschäftigte und Führungskräfte in speziellen Steuerkreisen an den Klinikstandorten mit spezifischen Themen, etwa mit dem betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM).

Bei Helios Spanien definiert das OHS-System die Funk­tionen, Rollen und Verantwortlichkeiten für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz.

Helios Deutschland folgt den gesetzlichen Vorgaben und geht dabei alle erforderlichen Maßnahmen zu deren Erfüllung an. Auf lokaler Ebene erfolgt die Zusammenarbeit mit den zuständigen Unfallversicherungsträgern in enger Abstimmung im Sinne unserer Beschäftigten. Präventive Maßnahmen zur Fortführung der Standards im Arbeits- und Gesundheitsschutzes stehen dabei im Vordergrund.

Die Unternehmensrichtlinie von Helios Spanien fördert Sicherheit am Arbeitsplatz und gilt für alle Arbeitsebenen und für alle Standorte in Spanien.

Fortschritte und Maßnahmen 2021

Seit dem Berichtsjahr wirkt Helios Deutschland an einem Projekt der zuständigen Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) mit: Über die im September 2021 im Leipziger Park-Klinikum gestartete Initiative sollen einheitliche Arbeitsmedizin- und Arbeitsschutzstandards erarbeitet und etabliert werden sowie das interne und externe Schnittstellenmanagement verbessert werden. Darüber hinaus startete im Oktober 2021 ein Modellversuch, um das bisherige arbeitsmedizinische Betreuungsangebot um digitale Leistungen wie Online-Sprechstunden zu erweitern.

Evaluation

GRI 403/103-3, GRI 403-2, GRI 403-10, GRI 102-15

Geprüfte Fachkräfte für Arbeitssicherheit sowie Arbeits­medizinerinnen und -mediziner kontrollieren, ob die Anforderungen an die Arbeitsmedizin und den Arbeitsschutz bei Fresenius Helios in Deutschland eingehalten werden. Zudem werden die Anforderungen regelmäßig durch Aufsichtspersonen der BGW überprüft. Darüber hinaus ermöglichen unterschiedliche, teils interne Audits von Helios in Deutschland, bestehende Vorgehensweisen konsequent zu analysieren, Prozesse zu validieren und das Management von Arbeitssicherheit und Gesundheit effektiv zu optimieren. Gemeinsam überwachen Expertinnen und Experten aus Arbeitsmedizin, Arbeitssicherheit und Hygiene das Management von Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz ent­sprechend behördlicher Vorgaben. Dabei stimmen sie sich kontinuierlich und bereichsübergreifend ab und erarbeiten Verbesserungsprozesse.

Helios Deutschland dokumentiert Unfallgeschehen lokal und begutachtet damit einhergehende Gefährdungspoten­ziale. Somit wird vor Ort eine spezifische Bewertung vorgenommen, die auch mit den zuständigen Kontrollbehörden besprochen und beurteilt wird.

Zeitwirtschaftsberichte bilden Ausfall- bzw. Fehlzeiten und deren Entwicklung ab. Die Krankenhäuser erfassen Kennzahlen lokal und werten diese aus. Der lokale Arbeitsschutzausschuss befasst sich mit den Unfallzahlen. Darauf aufbauend ergreift Fresenius Helios Maßnahmen, um die Fehlzeiten zu reduzieren oder Arbeitsunfälle zu vermeiden. Neben den Zahlen, die sich aus dem Unfallmeldegeschehen ergeben, dienen vor allem Abstimmungen vor Ort der Wirksamkeitskontrolle in Gefährdungsbeurteilungen sowie der Effektivitätskontrolle der lokalen Managementansätze für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz.

Helios Spanien erhebt monatlich Daten für den präventiven Arbeitsschutz. Der Unternehmensbereich hat Kennzahlen definiert, um die Fehlzeiten- und Unfallquoten sowie den Stand der Einhaltung wichtiger gesetzlicher Vorgaben auf Mitarbeiterebene zu dokumentieren. Jeder spanische Standort berichtet monatlich zur Entwicklung der Kennzahlen. Mittels eines Dashboards werden Fehlzeiten aufgrund von Abwesenheit, Arbeitsunfällen und Krankheit überwacht und monatlich ausgewertet. Dabei wird die Entwicklung der Indikatoren beurteilt, und im Falle von Abweichungen führt der Unternehmensbereich Maßnahmen zur Verringerung der Fehlzeiten durch.

Im Jahr 2021 kam es an einem Klinikstandort in Deutschland zu einem Stationsbrand. Die diensthabenden Nachtdienste aller Fachbereiche hatten entsprechend der Notfall- und Brandschutzpläne Patientinnen und Patienten evakuiert. Im Kontext des Brandes sind auch drei Todesfälle zu beklagen. Beschäftige kamen nicht zu Schaden. Die Klinikgeschäftsführung, die Krankenhausseelsorge und der psychologische Dienst kümmerten sich um Patientinnen und Patienten sowie um Kolleginnen und Kollegen. Das Klinik­personal ist durch jährliche verpflichtende Unterweisungen auf solche Krisenfälle vorbereitet. Die Sanierungsarbeiten dauern noch an und werden im Laufe des Frühjahrs 2022 abgeschlossen sein.

Covid-19: erweiterte Gefährdungsbeurteilungen, mehr E-Learning und Unterstützungsangebote bei Fresenius Helios

Im Zuge der Covid-19-Pandemie hat Fresenius Helios die vorhandenen Gefährdungsbeurteilungen angepasst. In Deutschland wurden spezifische pandemiebezogene Aspekte neu hinzugefügt und vorhandene Aspekte unter Berücksichtigung des Pandemieschutzes neu bewertet: Dazu zählen neben der Nutzung von persönlicher Schutzausrüstung (PSA) auch die Etablierung von isolierten Covid-19-Stationen in den Kliniken, eigene speziell geschützte Zugänge zu sensiblen Bereichen und der Schutz von (werdenden) Müttern bei Geburten unter Berücksichtigung von Covid-19 sowie darüber hinaus Arbeitsschutzmaßnahmen bei Bürotätigkeiten und die Schaffung von Lagern zur Bevorratung mit PSA und Desinfektionsmitteln.

Auf Basis der pandemiebezogenen gesetzlichen Vorgaben und behördlichen Empfehlungen hat Helios Deutschland das E-Learning-Angebot im Bereich Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz angepasst und erweitert. Präsenzveranstaltungen wurden ausschließlich in enger Abstimmung mit der jeweiligen Krankenhaushygiene und Geschäftsführung durchgeführt. Insgesamt konnten die meisten Schulungen entsprechend den lokalen Empfehlungen und Schutzmaßnahmen durchgeführt werden.

Zusätzlich hat Helios Deutschland eine Hotline zur psychologischen Unterstützung der Beschäftigten eingerichtet, die auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der anderen Unternehmensbereiche nutzen können. Um ihnen im Umgang mit der Pandemie zu helfen, hat der Unternehmensbereich auch diesbezüglich Online-Schulungen für seine Beschäftigten angeboten. Nicht zuletzt hat Fresenius Helios in Deutschland erweiterte Betreuungsangebote für die Kinder der Beschäftigten bereitgestellt, um die pandemiebedingte Schließung von Kindergärten und Schulen aufzufangen.

Helios Spanien hat im Zuge der Covid-19-Pandemie als Teil seines OHS-Systems das neue Verfahren u. a. zur Gefahrenermittlung und Risikobewertung eingeführt. Es wird regelmäßig gemäß den neuen Vorschriften des spanischen Gesundheits- und Arbeitsministeriums aktualisiert. Darüber hinaus gibt es bei Helios Spanien ein Verfahren zur Information, Bewertung und Nachverfolgung von positiven Covid-19-Fällen und engem Kontakt zu Infizierten. Es sieht einen täglichen Bericht an die Geschäftsleitung und eine persönliche Nachverfolgung der betroffenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer vor.

Fresenius Vamed

GRI 403-9

Die Gesundheit und die Sicherheit der Beschäftigten sind fest in der Unternehmenskultur und im Leitbild von ­Fresenius Vamed verankert. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, größtenteils auch Patientinnen und Patienten sowie Kundinnen und Kunden sind von einem gesamtheit­lichen Konzept für Arbeits- und Gesundheitsschutz erfasst. Die Umsetzung ist aufgrund des diversen Leistungsspektrums und der verschiedenen Verantwortlichkeiten im gesamten Unternehmensbereich sehr unterschiedlich organisiert – national wie international. Im Arbeits- und Gesundheitsschutz unterliegen alle Standorte den jeweiligen ­lokalen Vorschriften und Gesetzen. Die Einhaltung dieser Vorschriften wird ebenfalls auf lokaler Ebene sichergestellt.

Weil Fresenius Vamed dezentral organisiert ist, spielen unterschiedliche gesetzliche, aber auch interne Richt- und Leitlinien eine erhebliche Rolle für Arbeitsschutz und -sicherheit. Der Verhaltenskodex deckt die Bereiche Projektgeschäft, Technische Dienstleistungen und Gesamt­betriebsführungen ab. Zudem regelt der Clinical Code of Conduct die Bereiche Rehabilitation und Pflege sowie Medizinisches Personal. Zur Verhinderung von arbeitsbedingten Verletzungen und Arbeitsunfällen erhalten alle neuen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen gleich zu Beginn des Dienstverhältnisses eine Sicherheitsunterweisung.

Das Risikomanagement stellt einen fixen Bestandteil im Bereich Sicherheit und Gesundheitsschutz dar und wurde auch in der Aufbauorganisation als solches berücksichtigt. Für die Sicherstellung der diesbezüglichen Kompetenz wurde dabei z. B. in Österreich durch einen zertifizierten Risikomanager und Auditor gesorgt. In Österreich wurden in der Ablauforganisation die jeweiligen arbeitsplatzspezifischen Risiken identifiziert, analysiert, bewertet und durch gezielte Maßnahmen auf ein akzeptables Maß reduziert – in enger Abstimmung mit den Bereichsverantwortlichen. In Bezug auf Covid-19 lag der Fokus dabei gezielt auf der Reduktion von Risiken hinsichtlich der Ansteckungsgefahr sowie der körperlichen und psychischen Belastung im Umgang mit der Gesamtsituation. Eine entsprechende Dokumentation fand in den Sicherheits- und Gesundheitsschutzdokumenten statt.

In Österreich beschäftigt das sicherheitstechnische Zentrum der VAMED Technical Services mehrere Sicherheitsfachkräfte. Es ist für die sicherheitstechnische Betreuung der Betriebe von Fresenius Vamed zuständig. Um die Kompetenz aufrechtzuerhalten und weiterzuentwickeln, müssen alle Sicherheitsfachkräfte an einem schwerpunktspezifischen und an die jeweiligen Bedürfnisse der Organisation angepassten Fortbildungsprogramm teilnehmen. Die Leitung des sicherheitstechnischen Zentrums verfügt darüber hinaus über die Qualifikation zum zertifizierten Qualitäts-, Sicherheits-, Risiko- und Umweltmanager sowie zum Lead Auditor.

In der Schweiz sind eigene Sicherheitsbeauftragte für Arbeitssicherheit und Datenschutz verantwortlich. Darüber hinaus gibt es einen eigenen CIRS-Zirkel: Dies ist ein Gremium verschiedener Bereiche, das kritische und beinahe kritische Situationen analysiert, Lösungen erarbeitet und implementiert.

In Tschechien gibt es nicht nur Sicherheitsbeauftragte, sondern auch die gesetzlich vorgeschriebene Kategorisierung der Arbeit in Sicherheitsstufen. Unternehmenseigene Verantwortliche nehmen die Kategorisierung vor. Die Kategorien legen fest, welche Schutzkleidung der Arbeitgeber für den jeweiligen Arbeitsplatz zur Verfügung stellen muss und in welchem Rahmen arbeitsmedizinische Untersuch­ungen der oder des jeweiligen Beschäftigten stattfinden müssen.

Fortschritte und Maßnahmen 2021

Im Berichtsjahr blieben der Managementansatz und die Governance-Struktur von Fresenius Vamed unverändert gegenüber dem Vorjahr. Fortschritte wurden erzielt im Gesundheitsschutz im Kontext der Covid-19-Pandemie.

Dort, wo es logistisch möglich war, wurden den Beschäftigten Covid-19-Testungen kostenlos vor Ort angeboten sowie Impfungen zentral seitens der Betriebe durchgeführt. Der Unternehmensbereich stellte Masken, Schutzausrüstung und ausreichende Möglichkeiten zur Desinfektion zur Verfügung. Die Einhaltung von Mindestabständen in den Büros wurde durch ein Rotationsprinzip und das Arbeiten aus dem Homeoffice unterstützt.

In einigen Einrichtungen bot Fresenius Vamed auch vermehrt psychologische Betreuung an; teils gab es wegen der besonderen Belastung während der Pandemie Prämien für Beschäftigte im direkten Patientenkontakt.

Evaluation

GRI 403/103-3, GRI 403-2, GRI 403-10

An den Standorten von Fresenius Vamed finden regelmäßig arbeitsmedizinische und sicherheitstechnische Begehungen statt. Arbeitsbedingte Vorfälle haben im Unternehmensbereich nicht nur einen zwingenden Meldecharakter, sondern führen auch zu einer Revision der bestehenden Arbeits­prozesse sowie etwaigen Änderungsvorschlägen und deren Durchführung. Entsprechende interne Richtlinien liegen vor. Es gilt, Risiken zu minimieren und ein erneutes Auftreten von Gefahren zu verhindern. Darum werden alle Vorfälle einer strukturierten Evaluierung mittels Ursachenanalyse inklusive entsprechender Maßnahmenplanung unterzogen. Die Maßnahmen werden dabei hinsichtlich technischer, organisatorischer und personeller Kriterien priorisiert. Die Wirksamkeitsprüfung erfolgt durch die zuständige Sicherheitsfachkraft vor Ort. Um eine ganzheitlich strukturierte Vorgehensweise zu gewährleisten, wurde eine entsprechende Verfahrensanweisung implementiert.

Im Berichtszeitraum führte ein externer Anbieter für die Leitgesellschaften am Standort der Zentrale eine Evaluierung der psychischen Belastung am Arbeitsplatz durch, um weitere Erkenntnisse zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen abzuleiten. Die Ergebnisse liegen voraussichtlich Anfang 2022 vor, nachfolgend sollen Maßnahmen abgeleitet werden.

Gesundheitsförderung in den Unternehmensbereichen

GRI 403-3, GRI 403-6

Der Einsatz von Fresenius Medical Care für eine gesunde Arbeitsumgebung umfasst auch Initiativen für flexible Arbeitszeiten und -orte, sofern dies mit den betrieblichen Anforderungen vereinbar ist. Je nach regionalen Bedingungen wird das Wohlergehen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch zusätzliche Maßnahmen unterstützt. In Nordamerika können Beschäftigte beispielsweise auf eine digitale Plattform zugreifen, die ihnen mit persönlichen Empfehlungen hilft, in Bewegung zu bleiben, sich besser zu ernähren, Stress zu bewältigen und ihren Schlaf zu verbessern Bis Ende 2021 wurde diese Plattform von mehr als 28.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern genutzt.

Fresenius Kabi setzt sich weltweit für die Gesundheit seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein. Neben den umfassenden Maßnahmen zum Arbeits- und Gesundheitsschutz hat der Unternehmensbereich weitere Maßnahmen zur Gesundheitsförderung entwickelt. Hierbei setzt er auf dezentrale Angebote, um sie möglichst zielgenau an den Bedürfnissen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausrichten zu können.

Beschäftigte in der Region Nordamerika können beispielsweise ein Gesundheitsprogramm nutzen, das auch ihre Angehörigen einschließt. Es umfasst Angebote zur Förderung und Erhaltung der allgemeinen Fitness sowie zu konkreteren Themen wie Skelett-Muskel-Beschwerden, Bluthochdruck oder Diabetes. Darüber hinaus haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Zugang zu Beratungsangeboten.

Am Standort Haina in der Dominikanischen Republik bietet der Unternehmensbereich seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern z. B. an, ihren Gesundheitszustand jährlich überprüfen zu lassen. Darüber hinaus können die Beschäftigten an Programmen zur Ergonomie und zum Wohlbefinden am Arbeitsplatz teilnehmen. Mit regelmäßigen Aktivitäten zur Gesundheitsvorsorge, etwa zu Brustkrebs, werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter regelmäßig informiert. 2021 erhielten sie an diesem Standort zudem die Möglichkeit, sich gegen Covid-19 impfen zu lassen. Auch an weiteren Standorten hat Fresenius Kabi diese Impfungen gefördert, z. B. mit der Option, Impftermine während der Arbeitszeit wahrzunehmen.

Helios Deutschland bietet seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Maßnahmen zur betrieblichen Gesundheitsförderung an – darunter fallen eigene Fitnessstudios, Rückenkurse und Teamveranstaltungen wie Rudern gegen Krebs oder Firmenläufe. Die Programme decken auch Themen wie gesunde Ernährung, Entspannungstechniken oder gesunden Schlaf ab. Die Helios PlusCard ist eine umfangreiche Zusatzversicherung für alle Beschäftigten von Fresenius Helios. Sie ist ebenfalls Teil des betrieblichen Gesundheitsmanagements.

In Spanien führt der Unternehmensbereich arbeitsmedizinische Untersuchungen durch, deren Protokolle durch Tests ergänzt werden; dies soll den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern helfen, ihren Gesundheitszustand besser einzuschätzen. Im Jahr 2021 rief Helios Spanien zudem das Projekt Contigo ins Leben. Ziel ist es u. a., durch wirkungsvolle Projekte, die auf die gesamte Organisation ausgeweitet werden können, eine gesunde Unternehmenskultur zu fördern. Auch soll das Projekt die Fachkräfte dafür sensibilisieren, wie wichtig und notwendig es ist, sich sowohl bei der Arbeit als auch im Privatleben um die eigene Gesundheit zu kümmern. All dies trägt zur Bindung von Talenten und zur Verringerung von Fehlzeiten aufgrund von häufigen Krankheiten bei. Unter dem Dach von Contigo werden weitere, kleinere Projekte zur Gesundheitsförderung entwickelt. Derzeit laufen zwei davon: Contigo Salud ermöglicht den Zugriff auf das digitale Krankenhaus. Über Contigo Bienestar wiederum erhalten die Beschäftigten Zugang zur Universidad Corporativa; außerdem können sie sich zu wöchentlichen digitalen Kursen und Workshops für mehr Wohlbefinden in den Bereichen Bewegung, Ernährung und seelische Gesundheit anmelden.

Fresenius Vamed bietet seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern individuelle arbeitsmedizinische Betreuung und Gesundheitsuntersuchungen im Betrieb an. Das Gesundheitsmanagement umfasst z. B. Betriebsärztinnen und -ärzte, Betriebspsychologinnen und -psychologen, Impfprogramme, Vorsorgeuntersuchungen, Arbeitsplatzbegehungen und die Evaluierung möglicher psychischer Belastungen.