Skip to content

Vermögens-­ und Kapitalstruktur

Die Bilanzsumme des Konzerns stieg um 8 % (währungsbereinigt: 4 %) auf 71.962 Mio € (31. Dezember 2020: 66.646 Mio €). Der Anstieg ist im Wesentlichen auf Währungsumrechnungseffekte, Akquisitionen sowie den Anstieg durch die Ausweitung der Geschäftstätigkeiten zurückzuführen. Die Inflationsentwicklung hatte im Berichtsjahr keine signifikanten Auswirkungen auf die Vermögenslage von Fresenius.

Die kurzfristigen Vermögenswerte stiegen um 11 % (währungsbereinigt: 8 %) auf 17.461 Mio € (31. Dezember 2020: 15.772 Mio €). Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen nahmen um 2 % auf 7.045 Mio € zu (31. Dezember 2020: 6.937 Mio €). Die durchschnittliche ForderungslaufzeitForderungslaufzeit (Days Sales Outstanding, DSO)Kennzahl, die angibt, nach wie vielen Tagen eine Forderung im Durchschnitt beglichen wird. lag mit 70 Tagen unter dem Vorjahresniveau von 71 Tagen.

Die Vorräte sind um 7 % auf 4.218 Mio € gestiegen (31. Dezember 2020: 3.945 Mio €). Die VorratsreichweiteVorratsreichweite (Scope of Inventory, SOI)Kennzahl, die die durchschnittliche Zeitspanne in Tagen zwischen dem Wareneingang der Vorräte bis zum Abverkauf der fertiggestellten Produkte angibt. Errechnet aus: (Vorräte / Umsatzkosten) x 365 Tage betrug 63 Tage (31. Dezember 2020: 62 Tage). Der Anteil der Vorräte an der Bilanzsumme ist gegenüber dem Vorjahresstichtag mit 5,9 % unverändert (31. Dezember 2020: 5,9 %).

Die langfristigen Vermögenswerte stiegen um 7 % (währungsbereinigt: 3 %) auf 54.501 Mio € (31. Dezember 2020: 50.874 Mio €). Dem Anstieg durch Akquisitionen sowie neue Nutzungsrechte aus Leasingverträgen standen im Wesentlichen Abschreibungen gegenüber. Die Firmenwerte und immateriellen Vermögenswerte in Höhe von insgesamt 32.775 Mio € (31. Dezember 2020: 30.335 Mio €) haben sich als werthaltig erwiesen. Der Anstieg ist im Wesentlichen auf Währungsumrechnungseffekte sowie Akquisitionen bei Fresenius Medical Care und Fresenius Helios zurückzuführen. Der Zugang zum Firmenwert aus Akquisitionen im Geschäftsjahr 2021 betrug 1.065 Mio €. 

Das Eigenkapital stieg um 13 % (währungsbereinigt: 7 %) auf 29.288 Mio € (31. Dezember 2020: 26.023 Mio €). Der Anstieg ist auf Währungsumrechnungseffekte sowie auf die positive Entwicklung beim Konzernergebnis zurückzuführen. Das Konzernergebnis, das auf die Anteilseigner der Fresenius SE & Co. KGaA entfällt, erhöhte das Eigenkapital um 1.818 Mio €. Die Eigenkapitalquote betrug 40,7 % (31. Dezember 2020: 39,0 %).

Die Passivseite der Konzern-Bilanz zeigt eine solide Finanzierungsstruktur: Das Eigenkapital des Konzerns einschließlich nicht beherrschender Anteile deckt die langfristigen Vermögenswerte zu 54 % (31. Dezember 2020: 51 %). Eigenkapital einschließlich nicht beherrschende Anteile und langfristige Verbindlichkeiten decken die gesamten langfristigen Vermögenswerte und 57 % der Vorräte ab.

Die langfristigen Verbindlichkeiten des Konzerns stiegen um 1% (währungsbereinigt: -2 %) auf 27.612 Mio € (31. Dezember 2020: 27.407 Mio €). Die kurzfristigen Verbindlichkeiten des Konzerns stiegen um 14 % (währungsbereinigt: 11 %) auf 15.062 Mio € (31. Dezember 2020: 13.216 Mio €).

Es bestehen im Konzern keine sonstigen Rückstellungen, die als Einzelsachverhalt von wesentlicher Bedeutung sind. Die sonstigen Rückstellungen resultieren im Wesentlichen aus Rückstellungen für Selbstversicherungsprogramme, für Personalaufwendungen, für Garantien und Reklamationen sowie für Prozess- und sonstige Rechtsrisiken.

Bilanzübersicht

Download(XLS, 46 kB)
in Mio € 31. Dez. 2021 31. Dez. 2020 Wachstum
AKTIVA      
Kurzfristige Vermögenswerte 17.461 15.772 11 %
davon Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 7.045 6.937 2 %
davon Vorräte 4.218 3.945 7 %
davon flüssige Mittel 2.764 1.837 50 %
Langfristige Vermögenswerte 54.501 50.874 7 %
davon Sachanlagen 12.569 11.912 6 %
davon Firmenwerte und immaterielle Vermögenswerte 32.775 30.335 8 %
davon Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen 6.014 5.691 6 %
Bilanzsumme 71.962 66.646 8 %
       
PASSIVA      
Verbindlichkeiten 42.674 40.623 5 %
davon Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 2.039 1.816 12 %
davon Rückstellungen und sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 10.594 9.913 7 %
davon Finanzverbindlichkeiten 27.155 25.913 5 %
davon Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen 6.590 6.188 6 %
Anteile anderer Gesellschafter 10.290 9.074 13 %
Eigenkapital der Anteilseigner der Fresenius SE & Co. KGaA 18.998 16.949 12 %
Summe Eigenkapital 29.288 26.023 13 %
Bilanzsumme 71.962 66.646 8 %

Die Finanzverbindlichkeiten des Konzerns stiegen um 5 % (währungsbereinigt: 2 %) auf 27.155 Mio € (31. Dezember 2020: 25.913 Mio €). Der Anteil an der Bilanzsumme lag bei 38 % (31. Dezember 2020: 39 %). Von den Finanzverbindlichkeiten sind rund 31 % in US-Dollar aufgenommen. Das Volumen mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr betrug 4.772 Mio € (31. Dezember 2020: 3.670 Mio €); bei den Fälligkeiten von über einem Jahr handelte es sich um einen Betrag von 22.383 Mio € (31. Dezember 2020: 22.243 Mio €).

Fünfjahresübersicht Vermögenslage

Download(XLS, 36 kB)
in Mio € 2021 2020 2019 2018 2017
Bilanzsumme 71.962 66.646 67.006 56.703 53.133
Eigenkapital1 29.288 26.023 26.580 25.008 21.720
Eigenkapitalquote1 in % 41 % 39 % 40 % 44 % 41 %
Eigenkapital1 / Langfristige Vermögenswerte, in % 54 % 51 % 51 % 60 % 54 %
Finanzverbindlichkeiten 27.155 25.913 27.258 18.984 19.042
Finanzverbindlichkeiten in % der Bilanzsumme 38 % 39 % 41 % 33 % 36 %
Gearing1 in % 83 % 93 % 96 % 65 % 80 %
1  Einschließlich nicht beherrschender Anteile

Die Netto-Finanzverbindlichkeiten des Konzerns stiegen um 1 % (währungsbereinigt: -1 %) auf 24.391 Mio € (31. Dezember 2020: 24.076 Mio €).

Das Verhältnis der Netto-Finanzverbindlichkeiten zum Eigenkapital einschließlich nicht beherrschender Anteile (Gearing) beträgt 83% (31. Dezember 2020: 93 %).

Die Eigenkapitalrentabilität nach Steuern1 (Eigenkapital der Anteilseigner der Fresenius SE & Co. KGaA) betrug 9,8 % (31. Dezember 2020: 10,6 %). Die Gesamtkapitalrentabilität nach Steuern und vor nicht beherrschenden Anteilen1 betrug 4,0 % (2020: 4,6 %).

Der ROIC betrug 5,9 %2 (2020: 6,5 %2). Der ROOA betrug 6,5 %2 (2020: 7,3 %2). Geschätzte Covid-19-Effekte hatten einen negativen Einfluss von 90 Basispunkten auf den ROICROIC (Return on Invested Capital)Rentabilität des investierten Kapitals. Errechnet aus: (EBIT - Steuern) : investiertes Kapital Investiertes Kapital = Bilanzsumme + kumulierte Goodwill-Abschreibung - aktive latente Steuern - flüssige Mittel - Lieferantenverbindlichkeiten - Rückstellungen (ohne Pensionsrückstellungen) - sonstige nicht verzinsliche Verbindlichkeiten. sowie von 100 Basispunkten auf den ROOA. Bei der Berechnung des ROIC wirkt sich in der Position „Investiertes Kapital“ der Firmenwert in Höhe von 28,9 Mrd € als maßgebliche Einflussgröße aus.

1 Vor Sondereinflüssen

2 Vor Sondereinflüssen; pro-forma abgeschlossene Akquisitionen / Desinvestitionen

Details zu den Sondereinflüssen finden Sie in den Überleitungsrechnungen.

Hierbei ist zu berücksichtigen:

Rund 64 % des Firmenwerts entfallen auf die strategisch bedeutsamen Akquisitionen von

  • National Medical Care im Jahr 1996,
  • Renal Care Group und HELIOS Kliniken im Jahr 2006,
  • APP Pharmaceuticals im Jahr 2008,
  • Liberty Dialysis Holdings im Jahr 2012,
  • Kliniken der Rhön-Klinikum AG im Jahr 2014,
  • Quirónsalud und dem BiosimilarsBiosimilarsBiosimilars sind Nachahmerprodukte von biotechnologisch hergestellten Arzneimitteln, sogenannten Biopharmazeutika.-Geschäft im Jahr 2017,
  • NxStage im Jahr 2019 sowie
  • Eugine-Gruppe im Jahr 2021.

Diese Akquisitionen haben die Marktstellung des Fresenius-Konzerns erheblich gestärkt.

Die im Jahr 2021 erwirtschaftete Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROIC) des Fresenius-Konzerns übersteigt unsere Kapitalkosten. Dabei betrug der durchschnittliche Gesamtkapitalkostensatz (Weighted Average Cost of Capital  – WACC) für Fresenius Medical Care 4,57 %, für die übrigen Unternehmensbereiche 5,43 %.

Fünfjahresübersicht Finanzierungskennzahlen 1,2

Download(XLS, 36 kB)
  31.12.2021 31.12.2020 31.12.2019 31.12.2018 31.12.2017
Finanzverbindlichkeiten /
EBITDA
4,0 3,6 3,8 3,2 3,1
Netto-
Finanzverbindlichkeiten /
EBITDA3
3,5 3,4 3,6 2,7 2,8
Netto-
Finanzverbindlichkeiten /
EBITDA4
3,6 3,4 3,6 2,7 2,8
EBITDA /
Finanzergebnis
13,6 10,9 9,9 10,6 9,6
1 Vor Sondereinflüssen
2 Bei Pro-forma-Akquisitionen wird der zeitanteilig fehlende EBITDA für die vollen 12 Monate eingerechnet. Bei Desinvestitionen wird der EBITDA-Anteil der letzten 12 Monate herausgerechnet.
3 Netto-Finanzverbindlichkeiten und EBITDA jeweils zu durchschnittlichen Wechselkursen der vorhergehenden zwölf Monate gerechnet
4 Netto-Finanzverbindlichkeiten zum Stichtagskurs; EBITDA zu durchschnittlichen Wechselkursen der vorhergehenden zwölf Monate gerechnet

ROIC und ROOA nach Unternehmensbereichen

Download(XLS, 47 kB)
  ROIC ROOA
in % 2021 2020 2021 2020
Fresenius Medical Care1,2 5,2 6,6 6,2 8,2
Fresenius Kabi1,2 9,0 8,5 8,8 9,2
Fresenius Helios1,2 5,2 5,0 5,9 5,7
Fresenius Vamed2 4,5 1,4 4,3 1,3
Konzern1,2 5,9 6,5 6,5 7,3
1 Pro-forma-Akquisitionen
2 Vor Sondereinflüssen 
Devisen­ und Zinsmanagement

Zum 31. Dezember 2021 betrug das Nominalvolumen aller Devisenkontrakte 2.917 Mio € mit einem beizulegenden Zeitwert von -27 Mio €. Das Nominalvolumen der Zins- sicherungskontrakte belief sich auf 482 Tsd € mit einem beizulegenden Zeitwert von -12 Tsd €. Weitere Informationen hierzu finden Sie im Chancen- und Risikobericht sowie im Konzern-Anhang auf den Seiten 361 ff.