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Einschätzung des Vorstands zur Auswirkung der gesamtwirtschaftlichen und branchenspezifischen Entwicklung auf den Geschäftsverlauf von Fresenius sowie Beurteilung der Geschäftsentwicklung durch den Vorstand und wesentliche Ereignisse für den Geschäftsverlauf

Unsere besondere Verantwortung als Teil des Gesundheitssystems haben wir auch unter den schwierigen Umständen der aktuellen Covid-19-Pandemie gezeigt. Mit unseren Produkten, Dienstleistungen und Therapien haben wir weltweit viele wichtige Beiträge zu einer hochwertigen und bezahlbaren medizinischen Versorgung geleistet. Damit stehen wir an der Seite unserer Patientinnen und Patienten – und werden unserer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht. So haben beispielsweise unsere Dialysekliniken und Krankenhäuser umfangreiche Maßnahmen ergriffen, um eine möglichst durchgängig reibungslose Versorgung der Patientinnen und Patienten zu gewährleisten. Trotz teilweiser staatlicher Kompensationen hatte die Covid-19-Pandemie in vielen wichtigen Märkten des Konzerns insgesamt einen negativen Effekt auf die Geschäftsjahreszahlen 2021.

Die weltweite Konjunktur hat sich im Geschäftsjahr 2021 insgesamt nur unwesentlich auf unsere Branche ausgewirkt. Im Jahresverlauf verzeichneten wir verstärkt Kosteninflationseffekte, u. a. steigende Rohstoff- und Transportpreise, höhere Energiekosten, Engpässen in den Lieferketten sowie ein erhöhtes Preisniveau bei medizinischen Produkten zum Schutz unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Patientinnen und Patienten (beispielsweise Schutzkleidung, medizinische Masken).

Fresenius hat sich nach Überzeugung des Vorstands angesichts der enormen Herausforderungen des Geschäftsjahres 2021 sowie unserer wesentlichen Beiträge zur Bekämpfung und Eindämmung der Covid-19-Pandemie als stabil und widerstandsfähig bewiesen. Davon haben vor allem unsere Patientinnen und Patienten profitiert, die wir trotz der Herausforderungen der Pandemie zuverlässig weiter versorgen konnten. Die im Jahresverlauf verbesserte Konzernumsatz- und Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2021 haben wir erreicht. Insofern war nach Überzeugung des Vorstands 2021 ein aus finanzieller Perspektive erfolgreiches Geschäftsjahr für den Fresenius-Konzern.

Der Umsatz von Fresenius Medical Care fiel um 1 % (stieg währungsbereinigt um 2 %) auf 17.619 Mio € (2020: 17.859 Mio €). Das auf die Anteilseigner der Fresenius Medical Care AG & Co. KGaA entfallende Jahresergebnis1 fiel um 25 % (fiel währungsbereinigt um 23 %) auf 1.018 Mio € (2020: 1.359 Mio €).

Fresenius Kabi erreichte ein organisches Umsatzwachstum von 4 %. Der EBIT1 stieg um 5 % (währungsbereinigt: 7 %) auf 1.153 Mio € (2020: 1.095 Mio €).

Das organische Wachstum von Fresenius Helios betrug 7 %. Der EBIT1 von Fresenius Helios stieg um 10 % (währungsbereinigt: 10 %) auf 1.127 Mio € (2020: 1.025 Mio €).

Die organische Umsatzentwicklung von Fresenius Vamed betrug 11 %. Der EBIT1 stieg auf 101 Mio € (2020: 29 Mio €).

1 Vor SondereinflüssenVor SondereinflüssenUm die operative Leistung über mehrere Perioden hinweg besser vergleichen zu können, werden die Ergebnisgrößen gegebenenfalls zusätzlich um Sondereinflüsse bereinigt und entsprechend mit „vor Sondereinflüssen“ gekennzeichnet. Eine Überleitungsrechnung ist im jeweiligen Quartalsfinanzbericht bzw. Geschäftsbericht gesondert ausgewiesen und zeigt auf, wie sich die Sondereinflüsse zusammensetzen.

Vergleich des tatsächlichen mit dem prognostizierten Geschäftsverlauf

Unsere Annahme hat sich bestätigt, dass die Nachfrage nach unseren Produkten, Dienstleistungen und Therapien im Jahr 2021 weiterhin stark bleiben würde. Die Covid-19-Pandemie hatte jedoch Auswirkungen auf einzelne Produktkategorien und Dienstleistungen.

Die Übersicht Zielerreichung des Konzerns 2021 zeigt, wie sich der Ausblick für den Konzern und die Unternehmensbereiche 2021 entwickelt hat.

Nach einem starken 2. Quartal 2021 und angesichts der Fortschritte des konzernweiten Kosten- und Effizienzprogramms, aus dem bereits im Geschäftsjahr 2021 erste Einsparungen erzielt wurden, erhöhte Fresenius den Ergebnisausblick für das Geschäftsjahr 2021 im Juli 2021.

Negative Covid-19-Effekte haben sich dann im 3. Quartal 2021 gegenüber dem Vorquartal aufgrund der deutlich gestiegenen Übersterblichkeit bei Patienten von Fresenius Medical Care verstärkt. Dennoch konnte im November 2021 nach einer guten finanziellen Entwicklung im 3. Quartal 2021 und angesichts der Fortschritte im konzernweiten Kosten- und Effizienzprogramm, der Ausblick für den Konzernumsatz angehoben und der Ausblick für das Konzernergebnis1,2 verbessert werden.

Unsere im Jahresverlauf angehobenen bzw. verbesserten Prognosen für den Konzernumsatz und das Konzernergebnis1,2 inklusive erwarteter Covid-19-Effekte haben wir erreicht.

Der Umsatz stieg im Geschäftsjahr 2021 währungsbereinigt um 5 % und lag damit im Rahmen der Erwartung. Ohne geschätzte Covid-19-Effekte3 hätte der Fresenius-Konzern im Geschäftsjahr ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum von 5 bis 6 % erzielt.

Das währungsbereinigte Konzernergebnis2 vor SondereinflüssenVor SondereinflüssenUm die operative Leistung über mehrere Perioden hinweg besser vergleichen zu können, werden die Ergebnisgrößen gegebenenfalls zusätzlich um Sondereinflüsse bereinigt und entsprechend mit „vor Sondereinflüssen“ gekennzeichnet. Eine Überleitungsrechnung ist im jeweiligen Quartalsfinanzbericht bzw. Geschäftsbericht gesondert ausgewiesen und zeigt auf, wie sich die Sondereinflüsse zusammensetzen. stieg im Geschäftsjahr 2021 um 5 % und lag damit über der Erwartung. Ohne geschätzte Covid-19-Effekte3 hätte der Fresenius-Konzern ein währungsbereinigtes Konzernergebniswachstum2 vor Sondereinflüssen von 6 bis 10 % erzielt.

1 Vor Sondereinflüssen

2 Ergebnis, das auf die Anteilseigner der Fresenius SE & Co. KGaA entfällt

3 Eine Übersicht zu den Covid-19-Effekten können Sie der Tabelle Geschätzte Covid-19-Effekte entnehmen.

Details zu den Sondereinflüssen finden Sie in den Überleitungsrechnungen im Kapitel Ertragslage.

Wir haben 2.032 Mio € in Sachanlagen investiert (2020: 2.398 Mio €). Gemessen am Konzernumsatz lagen die Sachanlageinvestitionen mit 5,4 % unter dem Vorjahreswert von 6,6 % und unter der angestrebte Zielgröße von rund 6 % vom Umsatz. Insgesamt konnte der Fresenius-Konzern seine Investitionsprogramme trotz der Pandemie weitestgehend weiterführen.

Der operative Cashflow betrug 5.078 Mio € und lag aufgrund erheblicher Vorauszahlungen für Medicare-Patienten im Rahmen des CARES-Acts und Steuerstundungen in Nordamerika im Jahr 2020 deutlich unter dem Vorjahreswert (2020: 6.549 Mio €). Die CashflowCashflowWirtschaftliche Messgröße, die den Nettozufluss liquider Mittel während einer Periode darstellt.-Marge betrug 13,5 % (2020: 18,1 %) und lag damit über der Erwartung. Wir hatten in Aussicht gestellt, eine Cashflow-Marge zwischen 10 und 12 % zu erreichen.

Die Kennziffer Netto-Finanzverbindlichkeiten / EBITDA betrug 3,511 (31. Dezember 2020: 3,441) und lag damit im Rahmen der Erwartungen. Wir hatten in Aussicht gestellt, dass der Netto-Verschuldungsgrad zum Jahresende 2021 in etwa am oberen Ende des selbst gesetzten Zielkorridors von 3,0x bis 3,5x liegen wird. Aufgrund von negativen Covid-19-Effekten auf das EBITDAEBITDA (Earnings before Interest, Taxes, Depreciation and Amortization)Der EBITDA ist das Ergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern und Abschreibungen. Der EBITDA errechnet sich aus dem EBIT zuzüglich erfolgswirksamer Abschreibungen und abzüglich erfolgswirksamer Wertaufholungen bei immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen., insbesondere der erhöhten Übersterblichkeit bei Dialysepatienten und damit verbunden geringeren Ergebnisbeiträgen von Fresenius Medical Care stieg der Verschuldungsgrad im Jahresvergleich an.

Der ROICROIC (Return on Invested Capital)Rentabilität des investierten Kapitals. Errechnet aus: (EBIT - Steuern) : investiertes Kapital Investiertes Kapital = Bilanzsumme + kumulierte Goodwill-Abschreibung - aktive latente Steuern - flüssige Mittel - Lieferantenverbindlichkeiten - Rückstellungen (ohne Pensionsrückstellungen) - sonstige nicht verzinsliche Verbindlichkeiten. betrug 5,9 %2 (2020: 6,5 %2), der ROOAROOA (Return on Operating Assets)Rentabilität des betriebsnotwendigen Vermögens. Die Rentabilität des betriebsnotwendigen Vermögens (ROOA) ist definiert als Quotient aus dem EBIT und dem durchschnittlichen betriebsnotwendigen Vermögen. Das betriebsnotwendige Vermögen ermittelt sich aus der Bilanzsumme abzüglich der aktiven latenten Steuern, der Lieferantenverbindlichkeiten, der zweckgebundenen Finanzmittel sowie der erhaltenen Anzahlungen und zugesagten Fördermittel. 6,5 %2 (2020: 7,3 %2). Beide Kennzahlen lagen damit weitgehend im Rahmen der Erwartung. Wir hatten in Aussicht gestellt, dass der ROIC um 40 bis 70 Basispunkte und der ROOA um 50 bis 100 Basispunkte unter dem Niveau des Jahres 2020 liegen werden. Die Veränderung ist im Wesentlichen auf ein niedrigeres EBITEBIT (Earnings before Interest and Taxes)Der EBIT ist das Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern. Abschreibungen und Zuschreibungen auf das Anlagevermögen sind im EBIT enthalten. Der EBIT errechnet sich aus Umsatzerlösen abzüglich der Positionen Umsatzkosten, Vertriebs- und allgemeine Verwaltungskosten sowie Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen. und NOPATNOPAT (Net Operating Profit After Taxes)Errechnet sich aus dem in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesenen operativen Ergebnis (EBIT) abzüglich Ertragsteuern. sowie ein höheres Umlaufvermögen und ein leicht höheres investiertes Kapital zurückzuführen.

1 Netto-Finanzverbindlichkeiten und EBITDA jeweils auf Basis der zu aktuellen Währungsrelationen durchschnittlichen Jahreswechselkursen gerechnet; vor Sondereinflüssen, Pro-forma-Akquisitionen / Desinvestitionen

2 Vor Sondereinflüssen

Details zu den Sondereinflüssen finden Sie in den Überleitungsrechnungen im Kapitel Ertragslage.

Geschätzte Covid-19-Effekte

Der Fresenius-Konzern war von Auswirkungen der Covid-19-Pandemie betroffen. In einem Umfeld mit direkten, aber auch vielen indirekten Auswirkungen von Covid-19 ist es nicht möglich, genaue Angaben zu den finanziellen Auswirkungen auf die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung zu machen. Dies gilt insbesondere für die Auswirkungen von Einnahmeausfällen und die damit verbundenen Profitabilitätsminderungen. Daher zeigt die unten aufgeführte Tabelle bestmögliche Schätzungen des Managements.

Geschätzte Covid-19-Effekte

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Berichtete Wachstumsrate
währungsbereinigt
inklusive Covid-19-Effekt
Geschätzter
Covid-19-Einfluss
währungsbereinigt
Geschätzte Wachstumsrate
währungsbereinigt
exklusive Covid-19-Effekt
in Mio € 2021 2020 2021 2020 2021 2020
Umsatz 5% 5% 0 bis -1 % -2 bis -3 % 5 bis 6 % 7 bis 8 %
Ergebnis nach Ertragsteuern (vor Sondereinflüssen)1 5% -3% -1 bis -5 % -5 bis -9 % 6 bis 10 % 2 bis 6 %
1 Ergebnis, das auf die Anteilseigner der Fresenius SE & Co. KGaA entfällt

Zielerreichung des Konzerns 2021

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  Ziele 2021,
publiziert
Februar
2021
Zielanpassung /
Konkretisierung,
publiziert Juli 2021
Zielanpassung /
Konkretisierung,
publiziert November
2021
Erreicht
2021
Konzern1        
Umsatz (Wachstum, währungsbereinigt) Niedriges bis mittleres einstelliges prozentuales Wachstum   Mittleres einstelliges prozentuales Wachstum 5 %
Konzernergebnis2 (Wachstum, währungsbereinigt) Mindestens in etwa stabil Niedriges einstelliges prozentuales Wachstum Oberes Ende des prognostizierten niedrigen einstelligen prozentualen Wachstums erwartet 5 %
         
Fresenius Medical Care3        
Umsatz (Wachstum, währungsbereinigt) Niedriges bis mittleres einstelliges prozentuales Wachstum   Bestätigt; am unteren Ende der Prognosespanne erwartet 2 %
Jahresergebnis (Wachstum, währungsbereinigt) Prozentualer Rückgang im hohen Zehner bis mittleren Zwanziger Bereich   Bestätigt; am unteren Ende der Prognosespanne erwartet -23 %
Fresenius Kabi1        
Umsatz (Wachstum, organisch) Niedriges bis mittleres einstelliges prozentuales Wachstum     4 %
EBIT (Wachstum, währungsbereinigt) Stabil bis niedriges einstelliges prozentuales Wachstum Niedriges einstelliges prozentuales Wachstum Oberes Ende des prognostizierten niedrigen einstelligen prozentualen Wachstums erwartet 7 %
Fresenius Helios1        
Umsatz (Wachstum, organisch) Niedriges bis mittleres einstelliges prozentuales Wachstum Mittleres einstelliges prozentuales Wachstum   7 %
EBIT (Wachstum, währungsbereinigt) Mittleres bis hohes einstelliges prozentuales Wachstum Hohes einstelliges prozentuales Wachstum   10 %
Fresenius Vamed1        
Umsatz (Wachstum, organisch) Mittleres bis hohes einstelliges prozentuales Wachstum     11 %
EBIT Hoher zweistelligerMio € Betrag     101 Mio €
1 Vor Sondereinflüssen
2  Ergebnis, das auf die Anteilseigner der Fresenius SE & Co. KGaA entfällt
3 Die Ziele basieren auf den Ergebnissen des Geschäftsjahres 2020 ohne die Wertminderung von Firmenwert und Markennamen im Segment Lateinamerika in Höhe von 195 Mio €. Die Ziele schließen die voraussichtlichen Auswirkungen von Covid-19 ein, sind währungsbereinigt und berücksichtigen keine Sondereffekte. Sondereffekte umfassen Kosten im Zusammenhang mit FME25 sowie andere Effekte, die in ihrer Art ungewöhnlich sind und die zum Zeitpunkt der Erstellung des Ausblicks nicht vorhersehbar waren bzw. deren Umfang oder Auswirkungen nicht vorhersehbar waren.
4 Ergebnis, das auf die Anteilseigner der Fresenius Medical Care AG & Co. KGaA entfällt.
Details zu den Sondereinflüssen finden Sie in den Überleitungsrechnungen in dem Bereich Ertragslage.