Begriffe aus dem Finanzwesen
Cashflow
Wirtschaftliche Messgröße, die den Nettozufluss liquider Mittel während einer Periode darstellt.
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit
Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit ist eine wirtschaftliche Messgröße, die aufzeigt, wie die Investitionen der Berichtsperiode finanziert wurden.
Er errechnet sich aus Eigenkapitalzuführungen zuzüglich Einzahlungen aus der Ausübung von Aktienoptionen abzüglich Dividendenzahlungen zuzüglich Zuführung durch Fremdkapitalgeber (Kredite, Anleihen etc.) abzüglich Tilgungszahlungen für Kredite, Anleihen oder ähnliche Fremdkapitalinstrumente. Zudem berücksichtigt der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit Veränderungen sonstiger nicht beherrschender Anteile sowie Einzahlungen und Auszahlungen aus der Kurssicherung von Konzerndarlehen in Fremdwährungen.
Cashflow aus Investitionstätigkeit
Der Cashflow aus Investitionstätigkeit ist eine wirtschaftliche Messgröße, die Auszahlungen für den Erwerb von Anlagevermögen und Einzahlungen aus der Veräußerung von Anlagevermögen gegenüberstellt.
Cashflow vor Akquisitionen und Dividenden
Fresenius verwendet als Free-Cashflow- Messgröße den Cashflow vor Akquisitionen und Dividenden. Der Cashflow vor Akquisitionen und Dividenden errechnet sich aus dem operativen Cashflow abzüglich der Netto-Investitionen (Erwerb von Sachanlagen abzüglich Erlösen aus dem Verkauf von Sachanlagen).
CSR (Corporate Social Responsibility)
CSR bezeichnet die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen. Ihr Handeln kann ökonomische, soziale und Umweltzustände überall auf der Welt beeinflussen.
EBIT (Earnings before Interest and Taxes)
Der EBIT ist das Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern. Abschreibungen und Zuschreibungen auf das Anlagevermögen sind im EBIT enthalten.
Der EBIT errechnet sich aus Umsatzerlösen abzüglich der Positionen Umsatzkosten, Vertriebs- und allgemeine Verwaltungskosten sowie Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen.
EBIT-Marge
Die EBIT-Marge ermittelt sich aus dem EBIT im Verhältnis zum Umsatz.
EBITDA (Earnings before Interest, Taxes, Depreciation and Amortization)
Der EBITDA ist das Ergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern und Abschreibungen.
Der EBITDA errechnet sich aus dem EBIT zuzüglich erfolgswirksamer Abschreibungen und abzüglich erfolgswirksamer Wertaufholungen bei immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen.
EBITDA-Marge
Die EBITDA-Marge errechnet sich aus dem EBITDA im Verhältnis zum Umsatz.
Forderungslaufzeit (Days Sales Outstanding, DSO)
Kennzahl, die angibt, nach wie vielen Tagen eine Forderung im Durchschnitt beglichen wird.
Nach Bereinigungen
Um die operative Leistung über mehrere Perioden hinweg besser vergleichen zu können, werden die Umsatz- und Ergebnisgrößen gegebenenfalls zusätzlich um Bereinigungen angepasst und entsprechend mit „nach Bereinigungen“ gekennzeichnet. Eine Überleitungsrechnung ist im jeweiligen Quartalsfinanzbericht bzw. Geschäftsbericht gesondert ausgewiesen und zeigt auf, wie sich die Bereinigungen zusammensetzen.
Netto-Finanzverbindlichkeiten / EBITDA
Die Kennzahl Netto-Finanzverbindlichkeiten / EBITDA gibt darüber Aufschluss, inwieweit Fresenius in der Lage ist, seinen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. Netto-Finanzverbindlichkeiten und EBITDA werden jeweils zu durchschnittlichen Wechselkursen der vergangenen zwölf Monate berechnet.
Berechnung Netto-Finanzverbindlichkeiten:
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten
+ Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen
+ Kurzfristig fälliger Teil der langfristigen Finanzverbindlichkeiten und Verbindlichkeiten aus aktivierten Leasingverträgen
+ Kurzfristig fälliger Teil der Anleihen
+ Langfristige Finanzverbindlichkeiten und Verbindlichkeiten aus aktivierten Leasingverträgen, abzüglich des kurzfristig fälligen Teils
+ Anleihen, abzüglich des kurzfristig fälligen Teils
+ Wandelanleihen
= Finanzverbindlichkeiten
- Flüssige Mittel
= Netto-Finanzverbindlichkeiten
NOPAT (Net Operating Profit After Taxes)
Errechnet sich aus dem in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesenen operativen Ergebnis (EBIT) abzüglich Ertragsteuern.
Operativer Cashflow
Der operative Cashflow ist eine wirtschaftliche Messgröße, die den Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit darstellt. Er errechnet sich aus Jahresüberschuss abzüglich nichtzahlungswirksamer Erträge und zuzüglich nichtzahlungswirksamer Aufwendungen.
Organisches Wachstum
Bezeichnet den Teil des Wachstums eines Unternehmens, der aus eigener Kraft heraus erfolgt und nicht aus Akquisitionen, Desinvestitionen oder Währungsumrechnungseffekten.
ROE (Return on Equity)
Rentabilität des Eigenkapitals. Zeigt die Verzinsung des eingesetzten Eigenkapitals an.
Errechnet aus: (Gewinn / Eigenkapital) x 100.
ROIC (Return on Invested Capital)
Rentabilität des investierten Kapitals. Errechnet aus: (EBIT - Steuern) : investiertes Kapital
Investiertes Kapital = Bilanzsumme + kumulierte Goodwill-Abschreibung - aktive latente Steuern - flüssige Mittel - Lieferantenverbindlichkeiten - Rückstellungen (ohne Pensionsrückstellungen) - sonstige nicht verzinsliche Verbindlichkeiten.
ROOA (Return on Operating Assets)
Rentabilität des betriebsnotwendigen Vermögens. Die Rentabilität des betriebsnotwendigen Vermögens (ROOA) ist definiert als Quotient aus dem EBIT und dem durchschnittlichen betriebsnotwendigen Vermögen. Das betriebsnotwendige Vermögen ermittelt sich aus der Bilanzsumme abzüglich der aktiven latenten Steuern, der Lieferantenverbindlichkeiten, der zweckgebundenen Finanzmittel sowie der erhaltenen Anzahlungen und zugesagten Fördermittel.
Vor Sondereinflüssen
Um die operative Leistung über mehrere Perioden hinweg besser vergleichen zu können, werden die Ergebnisgrößen gegebenenfalls zusätzlich um Sondereinflüsse bereinigt und entsprechend mit „vor Sondereinflüssen“ gekennzeichnet. Eine Überleitungsrechnung ist im jeweiligen Quartalsfinanzbericht bzw. Geschäftsbericht gesondert ausgewiesen und zeigt auf, wie sich die Sondereinflüsse zusammensetzen.
Vorratsreichweite (Scope of Inventory, SOI)
Kennzahl, die die durchschnittliche Zeitspanne in Tagen zwischen dem Wareneingang der Vorräte bis zum Abverkauf der fertiggestellten Produkte angibt. Errechnet aus: (Vorräte / Umsatzkosten) x 365 Tage
Währungsbereinigungen
Währungsbereinigungen bei Erträgen und Aufwendungen werden mithilfe der jeweiligen Durchschnittskurse bzw. bei Vermögenswerten und Verbindlichkeiten zum Mittelkurs am jeweiligen Bilanzstichtag des Vorjahres errechnet.
Working Capital
Umlaufvermögen (inklusive Aktiver Rechnungsabgrenzungsposten)
- Rückstellungen
- Lieferantenverbindlichkeiten
- Übrige Verbindlichkeiten
- Passiver Rechnungsabgrenzungsposten.
Begriffe aus dem Gesundheitswesen / Produkte und Dienstleistungen
Apherese
Ein medizintechnisches Verfahren, bei dem aus dem Blut einer Person eine bestimmte Blutkomponente separiert wird und die verbleibenden Blutbestandteile dem Organismus wieder zugeführt werden. Dieses Verfahren wird bei der Sammlung von verschiedenen Blutkomponenten bei Blutspenden sowie in der Therapie von Patientinnen und Patienten eingesetzt.
Bioäquivalenz
Der Arzneimittelwirkstoff des Generikums ist wirkstoffgleich zu dem des vergleichbaren Originalpräparats. Beide sind somit miteinander austauschbar.
Biosimilars
Biosimilars sind Nachahmerprodukte von biotechnologisch hergestellten Arzneimitteln, sogenannten Biopharmazeutika.
Blended Care-Lösungen
Verzahnung von klassischen Therapieansätzen mit digitalen Angeboten
Blutvolumenersatzstoffe
Sie dienen der vorübergehenden Stabilisierung und / oder Aufrechterhaltung des Blutvolumens, z. B. nach einem stärkeren Blutverlust.
CAR T Zell - Therapie
Bei dieser Therapie werden patienteneigene Immunzellen entnommen, genetisch verändert und gehen besser ausgestattet wieder zurück in den Körper. Dort aktivieren sie das Immunsystem, um Krebszellen zu vernichten.
CUE
CUE ist ein automatisiertes Zellprozessiersystem, das weiße Blutzellsuspensionen für die Kryokonservierung (Einfrierung in flüssigem Stickstoff) und/oder zur Abgabe in finale Behälter wäscht, konzentriert und herstellt.
Dialysator
Spezieller Filter, der in der Hämodialyse zur Entfernung von Schadstoffen und Endprodukten des Stoffwechsels sowie zur Abscheidung überschüssigen Wassers aus dem Blut verwendet wird. Häufig als „künstliche Niere“ bezeichnet.
Dialyse
Form der Nierenersatztherapie, bei der eine halbdurchlässige Membran – in der Peritonealdialyse das Peritoneum (Bauchfell), in der Hämodialyse die Membran des Dialysators – zur Reinigung des Blutes von Patientinnen und Patienten genutzt wird.
Dialysegerät
Der Hämodialyseprozess wird durch ein Dialyse gerät gesteuert, das Blut pumpt, gerinnungshemmende Mittel zusetzt, den Reinigungsprozess reguliert sowie die Mischung der Dialysierlösung und ihre Fließgeschwindigkeit durch das System steuert.
Dialyselösung
Bei der Dialyse verwendete Flüssigkeit, um die während der Behandlung herausgefilterten Stoffe und überschüssiges Wasser aus dem Blut abzutransportieren.
DRG-Fallpauschale
Die Fallpauschale (DRG – Diagnosis Related Group) bildet die Grundlage der Vergütung pro stationärem Behandlungsfall im deutschen Gesundheitssystem.
Enterale Ernährung
Zufuhr von Nährstoffen als Trink- und Sondennahrung unter Einbeziehung des Magen-Darm-Traktes.
FDA (U.S. Food and Drug Administration)
Die behördliche Lebensmittelüberwachungs- und Arzneimittelzulassungsbehörde der USA.
Hämokompatibilität
Blutverträglichkeit
HD (Hämodialyse)
Behandlungsmethode für Dialysepatientinnen und -patienten, bei der das Blut des Patienten durch einen Dialysator gereinigt wird. Der Austausch löslicher Substanzen zwischen Blut und Dialysierflüssigkeit wird durch Diffusionsprozesse geregelt.
Immunogenität
Die Fähigkeit eines Antigens, eine Immunantwort (Immunisierung, Sensibilisierung) auszulösen.
Immunsuppression
Die Unterdrückung des körpereigenen Abwehrsystems.
LOVO
LOVO ist ein automatisches Zellprozessiergerät für den Laborgebrauch, um differenzierte und undifferenzierte weiße Blutzellsuspensionen zu waschen, zu konzentrieren oder zu verdünnen. Das Gerät wurde entwickelt, um einfaches, schnelles und vor allem automatisches Prozessieren von Zellen im geschlossenen System zu ermöglichen.
Medicare / Medicaid
Gesundheitsfürsorgeprogramm der US-amerikanischen Social Security Administration, das Krankenkassen und medizinischen Einrichtungen Kosten für die medizinische Versorgung von Patientinnen und Patienten im Alter von über 65 Jahren, von Patientinnen und Patienten mit chronischem Nierenversagen und von behinderten Menschen sowie Bedürftigen erstattet.
Mehrkammerbeutel
Der Mehrkammerbeutel enthält alle Makronährstoffe wie Aminosäuren, Glukose und Lipide sowie Elektrolyte in separaten Kammern. Erst unmittelbar vor der Infusion werden durch einfaches Öffnen der einzelnen Kammern alle Nährstoffe im Beutel vermischt. Dies verringert das Kontaminationsrisiko und führt zu Zeitersparnis bei der Vorbereitung von Infusionen.
MVZ (Medizinisches Versorgungszentrum)
Fachübergreifende Einrichtung zur ambulanten Krankenversorgung, die unter ärztlicher Leitung steht. Träger eines MVZ können alle Leistungserbringer (z. B. Ärzte / Ärztinnen, Apotheker / -innen, Gesundheitseinrichtungen) sein, die zur medizinischen Versorgung gesetzlich versicherter Patientinnen und Patienten ermächtigt sind.
Parenterale Ernährung
Zufuhr lebenswichtiger Nährstoffe direkt in die Blutbahn (intravenös). Sie wird notwendig, wenn der Zustand der Patientin oder des Patienten es nicht zulässt, dass Nährstoffe in ausreichender Menge oral oder als Trink- und Sondennahrung aufgenommen und verstoffwechselt werden.
PD (Peritonealdialyse)
Behandlungsmethode in der Dialyse, bei der das Peritoneum (Bauchfell) der Patientin oder des Patienten als „Filter“ für die Blutreinigung genutzt wird.
Pharmakodynamik
Die Wirkung des Arzneimittels auf den Körper.
Pharmakokinetik
Die Wirkung des Körpers auf das Arzneimittel.
PPP (Public-Private-Partnership)
Als Public-Private-Partnership wird die Mobilisierung privaten Kapitals und Fachwissens zur Erfüllung staatlicher Aufgaben bezeichnet. Im weiteren Sinn steht der Begriff auch für andere Arten des kooperativen Zusammenwirkens von Hoheitsträgern mit privaten Wirtschaftssubjekten. PPP geht in vielen Fällen mit einer Teilprivatisierung von öffentlichen Aufgaben einher.
Prävalenz
Anzahl der Patientinnen und Patienten, die innerhalb eines bestimmten Zeitraums eine spezifische Krankheit haben. Die Prävalenzrate gibt die relative Zahl der wegen dieser spezifischen Krankheit (z. B. terminale Niereninsuffizienz) behandelten Menschen pro Million Einwohner an.
Subkutane Injektion
Eine Injektion von Impfstoffen oder Medikamenten in das Unterhautfettgewebe.
Telematikinfrastruktur
Die Telematikinfrastruktur soll alle Beteiligten im deutschen Gesundheitswesen miteinander vernetzen und einen sicheren sektoren- und systemübergreifenden Austausch von Informationen ermöglichen.
UNE
Die spanische Vereinigung für Standardisierung (UNE) entwickelt die nationalen Standards. UNE repräsentiert Spanien gegenüber ISO.