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GRI 204/103-1, 103-2

Jedes Jahr übernehmen wir Verantwortung für das Wohl von Millionen Patientinnen und Patienten. Wir bieten lebensnotwendige sowie lebenserhaltende Produkte und Therapien an. Bei deren Entwicklung berücksichtigen wir verschiedene gesellschaftliche und regulatorische Anforderungen; außerdem passen wir sie an unterschiedliche Gesundheitssysteme an. So erfüllen wir die global steigende Nachfrage nach innovativen und hochwertigen Therapien. Im Jahr 2021 verfügten wir über mehr als 90 Produktionsstandorte und waren in mehr als 90 Ländern mit eigenen Tochtergesellschaften aktiv. Unsere Unternehmensbereiche führen zahlreiche nationale und internationale Forschungsprojekte und Studien durch. Dabei erforschen und entwickeln wir neue Behandlungsstandards und verbessern bestehende Standards, z. B. durch die Berücksichtigung geschlechter- oder altersspezifischer Nebenwirkungen von Medikamenten; auch fördern wir den Austausch von Best-Practice-Beispielen zwischen unseren medizinischen Fachkräften. Außerdem werden in unseren Kliniken in Spanien und Deutschland verschiedene Zulassungsstudien für Arzneimittel durchgeführt. Über unser klinisches Studienmanagement berichten wir ausführlich im Kapitel Digitale Transformation und Innovation.

Menschen, die mit unseren Produkten behandelt werden, leiden oftmals unter schweren oder chronischen Erkrankungen. Unsere Aufgabe ist es, die Versorgungssicherheit und die Versorgungsqualität unserer Produkte und Dienstleistungen sicherzustellen sowie höchsten Sicherheits- und Qualitätsansprüchen für alle Prozessabläufe und Therapien gerecht zu werden. Informationen zu unseren Gesundheitsmärkten finden Sie im Kapitel Branchenspezifische Rahmenbedingungen des Konzern-Lageberichts 2021.

Zu unserem Produkt- und Leistungsangebot gehören u. a. ein umfassendes Kliniknetzwerk, moderne Dialyseverfahren und Angebote aus dem post-akuten Bereich wie die Rehabilitation sowie hochwertige Arzneimittel und Medizinprodukte. Außerdem umfasst unser Portfolio digitale Gesundheitsdienstleistungen, neuartige Therapieformen und den Ausbau der Primärversorgung in Schwellen- und Entwicklungsländern. Dabei steht vor allem die Qualität unserer Produkte und der medizinischen Betreuung für unsere Patientinnen und Patienten im Vordergrund.

Im Berichtsjahr 2021 wurde der Zugang zu Gesundheitsversorgung und Medizin durch die Covid-19-Pandemie erschwert. Unsere im Jahr 2020 ergriffenen Maßnahmen haben sich bewährt und wir konnten so unserer besonderen Verantwortung als Teil des Gesundheitssystems gerecht werden. Weitere Erläuterungen finden Sie weiter unten in diesem Bericht.

Unser Ansatz

Langfristig zielt Fresenius darauf ab, die Position als einer der führenden internationalen Anbieter von Gesundheitsprodukten und -dienstleistungen auszubauen. In den vergangenen Jahren haben wir unser Unternehmen entlang unserer Wertschöpfungskette vergrößert – und somit die globale Verfügbarkeit unserer Produkte und Dienstleistungen erweitert.

Wachstumschancen ergreifen wir darüber hinaus ins­besondere, indem wir unsere Produkte und Dienstleis­tungen stetig weiterentwickeln. Wir gewährleisten unseren Patientinnen und Patienten eine hochwertige und umfassende Gesundheitsversorgung mit unseren Produkten und in unseren eigenen Einrichtungen. Damit profitieren sie vom medizinischen Fortschritt.

Dass weltweit möglichst viele Menschen an diesem Fortschritt teilhaben, steht im Mittelpunkt unseres Kerngeschäfts. Der Grundsatz der Chancengleichheit ist für uns eine wichtige Voraussetzung, um den Zugang zu Gesundheitsleistungen weltweit zu verbessern und die Entwicklung stabiler Gesundheitssysteme zu unterstützen. Das bedeutet, dass wir Therapien und gesundheitliche Aufklärung allen zugänglich machen, die sie benötigen – unabhängig von Alter, Einkommen, ethnischer Zugehörigkeit oder Bildungsstand. Dieser Anspruch spiegelt sich auch in unserem gesellschaftlichen Engagement wider.

Medizinische Initiativen und Projekte zur Verbesserung des Zugangs zur Gesundheitsversorgung

Die vier Unternehmensbereiche fokussieren sich darauf, die Gesundheitsversorgung weltweit zu verbessern. Der neu ernannte Leiter der Transplantationsmedizin von Fresenius Medical Care koordiniert die weltweiten Bemühungen des Unternehmensbereichs den Zugang zu Transplantationsmedizin und das Verständnis der damit zusammenhängenden Möglichkeiten zu verbessern. Die Fresenius Medical Care Foundation arbeitet mit mehreren führenden Organisationen zusammen, um das Bewusstsein für Nierenerkrankungen zu schärfen und erkrankte Menschen zu unterstützen. Im Rahmen dieser Partnerschaften unterstützt die Stiftung das Ziel, dass jede bzw. jeder für eine Transplantation infrage kommende Patientin bzw. Patient eine Niere erhält. Als Beispiel für die Zusammenarbeit hat Fresenius Medical Care das United Network of Organ Sharing (UNOS) im Jahre 2021 mit einem Betrag von 106.000 US-Dollar unterstützt. Mit dieser Investition hilft der Unternehmensbereich dabei, Wege zu finden, wie der Transport und die Logistik für Organspenden verbessert werden kann. Zusammen mit der Hilfsorganisation Friedensdorf International bietet Helios Deutschland an, Kinder aus Krisenregionen in deutschen Helios-Kliniken kostenlos zu behandeln.

Fresenius Medical Care

Fresenius Medical Care weiß, wie wichtig es ist, den Zugang zur Gesundheitsversorgung zu verbessern. Deshalb arbeitet der Unternehmensbereich daran, einer wachsenden Zahl von Patientinnen und Patienten weltweit eine bezahlbare Behandlung zu ermöglichen. Das Führungsteam des Global Medical Office diskutiert regelmäßig, wie dieses Thema in der medizinischen Strategie am besten gesteuert wird. Dabei steht für den Unternehmensbereich im Vor­dergrund, sowohl den Zugang zur Versorgung als auch die Ergebnisse zu verbessern. Eine Rolle spielt außerdem, wie verhindert werden kann, dass der Zugang zur Gesundheitsversorgung erschwert wird. Relevante Aspekte sind hier lange Wege zu den Dialysekliniken und entsprechende Reisekosten, die mangelnde Aufklärung über Nierenerkrankungen und die instabilen Gesundheitssysteme in den Entwicklungsländern. Fresenius Medical Care arbeitet daran, einer steigenden Zahl von Patientinnen und Patienten die Möglichkeit der DialyseDialyseForm der Nierenersatztherapie, bei der eine halbdurchlässige Membran – in der Peritonealdialyse das Peritoneum (Bauchfell), in der Hämodialyse die Membran des Dialysators – zur Reinigung des Blutes von Patientinnen und Patienten genutzt wird. zu Hause zu ermöglichen. Das Unternehmen hat zudem sein digitales Angebot verbessert, um Patientinnen und Patienten den Zugang zu seinen Dienstleistungen zu erleichtern. Auch die Entwicklung der Infrastruktur für die Nierenversorgung ist ein wichtiger Teil der Strategie. Dazu gehört, dass das Netz der Dialysekliniken weiter ausgebaut wird. Festgelegte Prozesse ermöglichen es zudem, die Behandlung von Patientinnen und Patienten in Krisen- und Notfallsituationen fortzusetzen.

Der Unternehmensbereich strebt an, seine Versorgungskapazitäten auszubauen, da Dialysekliniken dank der Heimdialyse mehr Patientinnen und Patienten behandeln können. Die Heimdialyse ermöglicht darüber hinaus die Behandlung von Patientinnen und Patienten in abgelegeneren Regionen. Dadurch erhöht sich die geografische Reichweite des Unternehmensbereichs und Anfahrten von Patientinnen und Patienten können reduziert werden.

Fresenius Kabi

GRI 303-2

Fresenius Kabi setzt sich dafür ein, die Lebensqualität von Patientinnen und Patienten zu verbessern. Das umfang­reiche Produktportfolio des Unternehmensbereichs ist auf kritisch und chronisch kranke Patientinnen und Patienten ausgerichtet. Es umfasst intravenös zu verabreichende generische Arzneimittel, Infusionstherapien, klinische Ernährung und die dazugehörigen medizintechnischen Produkte zur Applikation. Im BiosimilarsBiosimilarsBiosimilars sind Nachahmerprodukte von biotechnologisch hergestellten Arzneimitteln, sogenannten Biopharmazeutika.-Bereich konzentriert sich Fresenius Kabi auf Produkte mit den Schwerpunkten Auto­immunerkrankungen und Onkologie. Im Bereich der Transfusionsmedizin und Zelltherapie bietet der Unternehmensbereich Produkte zur Gewinnung von Blutkomponenten und für extrakorporale Therapieverfahren an.

Mit dem umfangreichen Angebot an Generika und Bio­similars-Produkten ermöglicht Fresenius Kabi Patientinnen und Patienten den Zugang zu modernen, qualitativ hochwertigen und bezahlbaren Therapien. Generika und Biosimilars stellen kostengünstige Alternativen zu Originalpräpa­raten dar. Sie tragen dazu bei, die Preise für Behandlungen zu senken und damit die Belastung für die Gesundheits­systeme zu verringern, z. B. in den USA oder in Europa. Weitere Ausführungen finden Sie im Konzern-Lagebericht 2021.

Fresenius Kabi steht in regelmäßigem Austausch mit der Access to Medicine Foundation, anlässlich der Antimicrobial-Resistance-(AMR-)-Benchmark. In dieser Benchmark werden regelmäßig ausgewählte Hersteller von generischen Arzneimitteln in den Kategorien Angemessener Zugang, Produktverantwortung und Verantwortungsvolle Herstellung bewertet. Als bedeutender Hersteller von generischen Antibiotika-Produkten wird Fresenius Kabi von der Access to Medicines Foundation in der AMR-Benchmark bewertet. Der Unternehmensbereich erreicht durchweg hohe Bewertungen und hat diese im Jahr 2021 im Vergleich zur vorherigen AMR-Benchmark verbessert. Fresenius Kabi schneidet insgesamt überdurchschnittlich gut in der Kategorie der Generikahersteller ab. Dies bestätigt die Bemühungen des Unternehmensbereichs im Zusammenhang mit AMR, insbesondere seine Leistung in den Kategorien Produktverantwortung und Verantwortungsvolle Herstellung. Darüber hinaus ist Fresenius Kabi seit 2020 Mitglied in der AMR Industry Alliance und bringt sich seit dem Jahr 2021 aktiv in die Leitungsgremien der Vereinigung ein. Als Mitglied ist Fresenius Kabi bestrebt, die Vorgaben des Common Antibiotic Manufacturing Frameworks (CAMF) einzuhalten, um das Umweltmanagement in diesem Bereich weiter voranzutreiben. So enthält der CAMF z. B. Grenzwerte für die Ableitung von mit Antibiotika-Rückständen kontaminiertem Abwasser. An seinen 18 Antibiotika produzierenden oder Antibiotika verwendenden Standorten hat der Unternehmensbereich damit begonnen, entsprechende Maßnahmen und Kontrollen zur Einleitung von Abwasser umzusetzen.

Fresenius Kabi fördert auch den Zugang von Patientinnen und Patienten zu klinischer Ernährung. Mangelernährung kann sich negativ auf die Gesundheit und das Wohlbefinden von Patientinnen und Patienten auswirken und zu erhöhten Kosten für die Gesundheitssysteme führen. Deshalb engagiert sich der Unternehmensbereich in der Medical Nutrition International Industry Group (MNI), die sich für ein stärkeres Bewusstsein für die Bedeutung klinischer Ernährung, z. B. bei Krebskranken, einsetzt. Klinische Ernährung spielt auch bei der Behandlung und Genesung von Covid-19-Patientinnen und -Patienten eine Rolle. Fresenius Kabi hat im Jahr 2021 sein Online-Angebot an relevanten Informationen zur Ernährung und zu deren Einfluss auf die Covid-19-Genesung erweitert.

Fresenius Helios

Mit seinen Akutkliniken, ambulanten medizinischen Ver­sorgungszentren und sonstigen Gesundheitseinrichtungen bietet Fresenius Helios das gesamte medizinische Leistungsspektrum an. Das internationale Kliniknetzwerk eröffnet dem Unternehmensbereich die Möglichkeit zum Wissenstransfer zwischen den Gesundheitssystemen in Deutschland, Spanien und Lateinamerika, mit dem Ziel, qualitativ hochwertige und bezahlbare Gesundheitsversorgung anzubieten. Damit verbunden ist ein hoher Anspruch an Service und Patientenerlebnis. Ein intensiver internationaler Wissensaustausch erfolgte auch 2021 bei der Behandlung von Covid-19-Patientinnen und -Patienten, um die Behandlungsergebnisse zu verbessern.

Fresenius Vamed

Fresenius Vamed ist weltweit im Dienst der Patientengesundheit und des verbesserten Zugangs zu Gesund­heitsdienstleistungen durch Planung und Errichtung von Gesundheitseinrichtungen tätig. Weiter erbringt Fresenius Vamed Betriebsführungsleistungen für Akut- und Präven­tionseinrichtungen sowie Rehabilitations-, Pflege- und Senioreneinrichtungen und technische Dienstleistungen mit den Schwerpunkten Haus-, Bau- und Medizintechnik, Sterilgutversorgung, Informations- und Kommunikationstech­nologie sowie infrastrukturelle und kaufmännische Dienste. Damit ermöglicht der Unternehmensbereich einer wachsenden Zahl von Menschen den Zugang zu einer hochwertigen medizinischen Versorgung.

Die Sicherheit der Patientinnen und Patienten ist direkt von der Qualität der Behandlungen, der Pflege bzw. den eingesetzten Produkten abhängig sowie indirekt von der Erbringung von Betriebsführungsleistungen. Es ist das oberste Ziel von Fresenius Vamed Menschen weltweit Zugang zu Gesundheitsleistungen in allen Versorgungsstufen zu ermöglichen.

Fortschritte und Maßnahmen 2021

Produkt- und Serviceportfolio

Im Berichtsjahr 2021 haben sich im Produkt- und Serviceportfolio des Fresenius-Konzerns keine wesentlichen Änderungen ergeben. Unter dem Einfluss der anhaltenden Covid-19-Pandemie galt es primär, die Versorgung mit und den Zugang von Patientinnen und Patienten zu unseren Produkten, Dienstleistungen und Gesundheitseinrichtungen sicher zu stellen.

Im Jahr 2021 hat Fresenius Medical Care weltweit mehr als 54.000 Peritoneal- oder Hämodialysepatientinnen und -patienten mit einer Heimtherapie versorgt. Im Jahr 2017 hat sich der Unternehmensbereich das Ziel gesetzt, bis 2022 mehr als 15 % der Dialysebehandlungen in den USA bei den Patientinnen und Patienten zu Hause durchzuführen. Zum Ende des 3. Quartals 2021 wurde es erreicht. Im Jahr 2022 legte der Unternehmensbereich ein neues Ziel. Weltweit stieg die Zahl der Heimdialysepatientinnen und -patienten um etwa 10.000. Allein in den USA hat der Unternehmensbereich im Jahr 2021 mehr als 56.000 Menschen mit einer chronischen Nierenerkrankung oder Nierenversagen über die Möglichkeit der Heimdialyse informiert. Dabei unterstützte ein Netzwerk von mehr als 180 internen Expertinnen und Experten für Nierenversorgung.

Der Unternehmensbereich hat seine Aktivitäten im Berichtsjahr weiter an die Anforderungen der Covid-19-Pandemie angepasst. Erneut wurden zahlreiche elektive und weniger zeitkritische Behandlungen in Krankenhäusern verschoben. Fresenius Kabi hat deshalb verstärkt daran gearbeitet, die Versorgung von Gesundheitseinrichtungen mit Medikamenten und medizintechnischen Geräten für die Intensivpflege und Versorgung von Covid-19-Patientinnen und -Patienten sicherzustellen. Darüber hinaus hat der Unternehmens­bereich seine Aktivitäten, z. B. im Vertrieb, an die jeweils geltenden Vorgaben angepasst, die in den verschiedenen Ländern zur Kontrolle der Infektionsausbreitung galten. Mit zahlreichen Webinaren und Online-Angeboten wurden medizinisches Fachpersonal sowie Patientinnen und Patienten mit Schulungen und Informationen zu relevanten Themen unterstützt, z. B. zu entzündlichen Erkrankungen oder klinischer Ernährung in der Versorgung von kritisch und chronisch kranken Menschen, oder Krebspatientinnen und -patienten sowie chronisch Nierenerkrankten.

Fresenius Kabi möchte der bevorzugte Ansprechpartner für Ärztinnen und Ärzte und Pflegepersonal bei der Versorgung von kritisch und chronisch kranken Patientinnen und Patienten sein. Dafür wurde im Berichtsjahr die Fresenius Kabi Vision 2026 entwickelt und im 4. Quartal 2021 verabschiedet. Mit der Vision 2026 hat Fresenius Kabi eine klare Richtung mit drei Wachstumspfaden definiert: die Verbreiterung des biopharmazeutischen Angebots, die Weiter­entwicklung und globale Einführung der klinischen Ernährungsprodukte und die Expansion im Bereich MedTech. Im volumengetriebenen I.V.-Geschäft wird Fresenius Kabi seine Resilienz weiter ausbauen. Die Vision 2026 wird im Konzern-Lagebericht erläutert.

Fresenius Kabi arbeitet an der ständigen Erweiterung seines Produktportfolios, um mehr Patientinnen und Patienten eine qualitativ hochwertige und bezahlbare Gesundheitsversorgung zu bieten. Der Unternehmensbereich erweitert die Produktverfügbarkeit in etablierten sowie neuen Märkten, einschließlich Schwellenländern, und hat im Berichtsjahr neue Produkte eingeführt.

So konnte z. B. durch eine Kooperation zwischen den Unternehmensbereichen Fresenius Kabi und Fresenius Medical Care in Polen die Verfügbarkeit eines klinischen Ernährungsprodukts ausgeweitet werden. Viele Patientinnen und Patienten mit einer chronischen Nierenerkrankung haben nun Zugang zu dem Produkt Ketosteril von Fresenius Kabi, das zur Behandlung eines unzureichenden Eiweißstoffwechsels eingesetzt wird. Seit März 2021 werden die Kosten für die Behandlung vom polnischen Gesundheitsfonds erstattet, was den dortigen Patientinnen und Patienten den Zugang dazu erheblich verbessert. Darüber hinaus möchte Fresenius Kabi die Verfügbarkeit dieses Produkts auf weitere europäische Länder ausweiten.

Fresenius Kabi hat 2021 auch eine Kooperation mit der Fundación SEFAC begonnen, um auf Mangelernährung bei Menschen über 65 Jahren hinzuweisen. Die SEFAC ist die spanische Gesellschaft für klinische, familiäre und kommunale Pharmazie. Ziel der Zusammenarbeit ist es, den Apothekerinnen und Apothekern vor Ort die notwendigen Informationen zugänglich zu machen, um bei älteren Patientinnen und Patienten Mangelernährung oder drohende Mangelernährung zu erkennen und behandeln zu können. Zudem wird Informationsmaterial zur Verfügung gestellt, das in den Apotheken erhältlich sein wird, um auf die Bedeutung und das Risiko von Mangelernährung hinzuweisen. Darüber hinaus soll bei den Apothekerinnen und Apothekern das Bewusstsein für das Thema und die Relevanz einer frühzeitigen Erkennung für das Wohlergehen der Patientinnen und Patienten geschärft werden.

Im Jahr 2021 schloss Fresenius Helios die Akquisition der Eugin Gruppe ab, eines internationalen Anbieters im Bereich Reproduktionsmedizin. Eugin wird seit dem 1. April 2021 konsolidiert und soll 2022 in die nichtfinanzielle Berichterstattung integriert werden. Weitere Informationen zur Eugin Gruppe finden Sie im Geschäftsbericht des Fresenius-Konzerns. Darüber hinaus hat der Unternehmensbereich im Jahr 2021 sein Portfolio strategisch angepasst. Informationen hierzu finden Sie gleichfalls im Konzern-Lagebericht.

Die Weiterentwicklung von Therapieansätzen durch Erkenntnisse aus klinischen Studien sowie die zunehmende Etablierung telemedizinischer Anwendungen erläutern wir im Kapitel Digitale Transformation und Innovation in diesem Bericht.

Fresenius Vamed zählt zu den führenden privaten Anbietern im Bereich der Post-Akut-Versorgung in Zentraleuropa und stärkt so den Zugang zu den entsprechenden Dienstleistungen, insbesondere im Segment der Rehabilitation. Im Jahr 2021 wurde das ambulante Rehabilitationsangebot ausgebaut. Die ambulanten Angebote ermöglichen eine leicht zugängliche, berufsbegleitende, medizinisch notwendige Rehabilitation. Bestehende Einrichtungen wurden zudem um Therapieansätze für weitere Indikationen ergänzt. Nachdem im Jahr 2020 zahlreiche Rehabilitationseinrichtungen bedingt durch die Covid-19-Pandemie zeitweilig geschlossen wurden, konnte im Jahr 2021 der Geschäftsbetrieb weitgehend unterbrechungsfrei durchgeführt werden. Um unseren Patientinnen und Patienten ebenso wie unseren Beschäftigten während der Covid-19- Pandemie einen sicheren Zugang zu unseren Gesundheitsdienstleistungen zu gewährleisten, wurden basierend auf den gesetzlichen Vorgaben umfassende Präventionskonzepte verfasst, Maßnahmen ergriffen und diese gemäß dem epidemiologischen Verlauf entsprechend angepasst. Zudem ist ein regelmäßig tagendes Corona-Krisenteam installiert, um die Gültigkeit und Anwendung bestehender Präventionsmaßnahmen zu prüfen.

Gesundheitsversorgung in Krisensituationen

Als Gesundheitskonzern müssen wir in allen Bereichen krisenfest sein und flexibel reagieren: Es ist unsere Aufgabe, einen uneingeschränkten Zugang zu unseren Dienstleistungen und eine lückenlose Versorgung der Patientinnen und Patienten zu ermöglichen – auch unter schwierigen Bedingungen. Um dies sicherzustellen, haben wir in unseren Unternehmensbereichen leistungsstarke sowie widerstandsfähige Notfallsysteme und -programme etabliert.

Fresenius Medical Care hat das Ziel, Zugang zur Gesundheitsversorgung auch unter schwierigen Umständen, etwa bei Gesundheitskrisen oder Naturkatastrophen, aufrecht­zuerhalten. Der Unternehmensbereich betreibt Dialysekliniken in vielen Regionen der Welt mit unterschiedlichsten geographischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bedingungen. Die Patientinnen und Patienten sind besonders schutzbedürftig, da sie regelmäßig und an mehreren Tagen in der Woche auf eine Dialysebehandlung angewiesen sind. Damit sie auch unter extremen Bedingungen weiterbehandelt werden können, hat Fresenius Medical Care Notfallsysteme entwickelt. Dazu gehören regional organisierte Notfallteams, die sich darum kümmern, dass Behandlungen auch unter herausfordernden Bedingungen fortgesetzt werden können. Im Februar 2021 half z. B. ein Team in Texas Patientinnen und Patienten, deren Wasserversorgung aufgrund von extremen Wetterbedingungen unterbrochen war. Mehr als 160 der Dialysekliniken mussten hier vorübergehend geschlossen werden. Davon waren etwa 5.000 Patientinnen und Patienten betroffen. Die organisierten Notfallteams stellten Generatoren und Tankwagen mit Wasser bereit, um den Betrieb der Dialysekliniken wieder zum Laufen zu bringen. Außerdem versorgte der Unternehmensbereich Krankenhäuser mit Dialysegeräten und -zubehör, um die steigende Zahl von zusätzlichen Patientinnen und Patienten zu bewältigen, die auf eine Behandlung angewiesen waren.

Darüber hinaus überprüft der Unternehmensbereich seine Notfallmaßnahmen regelmäßig, um die Sicherheit der Dienstleistungen zu bewerten. Daneben spendet Fresenius Medical Care regelmäßig Geld, Dialysegeräte und medizinisches Zubehör an Organisationen, die auf Unterstützung angewiesen sind.

Fresenius Kabi verfügt über einen Krisenstab für Notfall­situationen, der unmittelbar nach einem potenziell zu einer Krise führenden Ereignis einberufen wird. Der Krisenstab umfasst Mitglieder des Vorstands, wesentliche Stabsstellen sowie weitere relevante Funktionen des Unternehmens­bereichs; er steuert die Aktivitäten des Unternehmens und überwacht die eigens eingeleiteten Maßnahmen. Als Krisensituationen werden unvorhergesehene Ereignisse angesehen, die z. B. Auswirkungen auf das Unternehmen oder die Öffentlichkeit haben können. Während der Covid-19-Pan­demie versammelte sich der Krisenstab, um die Maßnahmen zur Versorgung von Patientinnen und Patienten mit lebenswichtigen Medikamenten zu koordinieren.

Im Krankenhausbereich bestehen rechtliche Vorgaben dazu, wie eine Versorgung im Fall einer Notsituation zu orga­nisieren ist. Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen verfügen daher über spezielle Notfallpläne, um auf Zwischenfälle, die für die Patientinnen und Patienten kritisch sein könnten, sofort reagieren zu können. Diese umfassen u. a. Evakuierungspläne, Notfallsysteme für den Fall einer Unterbrechung der Strom- oder Wasserversorgung oder Pläne für die Reaktion auf Auswirkungen auf die lokale Infrastruktur, wie bei Überschwemmungen. Notstromaggregate stellen sicher, dass Operationen oder lebensnotwendige Therapien, etwa künstliche Beatmung, auch bei einem Stromausfall fortgeführt werden können. Im Jahr 2021 gab es Vorfälle in Deutschland und Spanien, wie z. B. Stark­regenereignisse, die sich auf die jeweilige lokale Krankenhausinfrastruktur und die Patientenversorgung auswirkten. Patientinnen und Patienten kamen durch diese Vorfälle nicht zu Schaden. Die Vorfälle wurden zum Teil gemeinsam mit den lokalen Behörden bewertet und es wurden notwendige Evakuierungsmaßnahmen bzw. Sanierungsmaßnahmen umgesetzt.

Nach den extremen Wetterereignissen im Juli 2021 spendete Fresenius Helios wichtige Impfstoffe für die Einsatzkräfte und die Bevölkerung. Um das Gesundheitsrisiko für die Einsatzkräfte und die Bevölkerung so gering wie möglich zu halten, übergab Helios dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) 5.000 Impfdosen gegen Tetanus.

Bei Fresenius Vamed tritt in kritischen Situationen unverzüglich ein strukturiertes Krisenmanagement in Kraft. Es umfasst den Vorstand, wesentliche Stabsstellen sowie die Geschäftsführungen der Leitgesellschaften. Der Krisenstab tritt unmittelbar nachdem ein Vorfall bekannt geworden ist zusammen und leitet sämtliche erforderlichen Maßnahmen ein. Wie bei Fresenius Helios existieren in den Einrichtungen von Fresenius Vamed Notfall- und Ausfallkonzepte und Krisenkommunikationspläne, die gemeinsam mit den örtlichen Notfallstellen erarbeitet wurden. Darüber hinaus schafft Fresenius Vamed alle notwendigen Voraussetzungen, um die Sicherheit der Anlagen und der Infrastruktur zu gewährleisten, nicht nur für die eigenen Einrichtungen, sondern auch für jene Krankenhäuser, für die das Unternehmen Facility-Management-Dienstleistungen erbringt. Diese Maßnahmen haben die Reaktionsgeschwindigkeit auf einzelne Covid-19-bedingte Vorfälle erhöht und damit ermöglicht, besonders betroffene Einrichtungen z. B. mit zusätzlicher Schutzausrüstung zu versorgen. 2021 war die VAMED Klinik Hagen-Ambrock von der extremen Wettersituation in Deutschland betroffen. Die vorhandenen Notfallpläne traten in Kraft, die Infrastruktur wurde z. B. durch Notstromaggregate und den Einsatz von Tauchpumpen sichergestellt, so dass die Versorgung von Patientinnen und Patienten gewährleistet werden konnte. In den übrigen Regionen war in keiner Klinik der Betrieb durch die Auswirkungen von Starkwetterereignissen eingeschränkt.

Gesundheitsversorgung während der Covid-19-Pandemie

GRI 204/103-2, 103-3

Die Covid-19-Pandemie hat das globale Gesundheitswesen im Berichtsjahr erneut vor anhaltende außergewöhnliche Herausforderungen gestellt. Für Fresenius als Gesundheitskonzern und als Unternehmen mit vielen Beschäftigten und Patientenkontakt sind Pandemieschutz und -vorbeugung essenziell. Dabei spielt das Notfallmanagement eine tragende Rolle: Damit können wir die Versorgung aller Patientinnen und Patienten in unseren Gesundheitseinrichtungen aufrechterhalten und die Medikamentenversorgung sicherstellen. Auf Basis der gesetzlichen Vorgaben und behörd­lichen Empfehlungen zur Covid-19-­Pandemie haben unsere Unternehmensbereiche Maßnahmen umgesetzt:

Auch 2021 haben die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie Fresenius Medical Care vor außergewöhnliche Herausforderungen gestellt. Erschwerend kam hinzu, dass akutes Nierenversagen häufig bei Menschen auftritt, die schwer an Covid-19 erkrankt sind, und dass bei den Patientinnen und Patienten des Unternehmensbereichs ein erhöhtes Risiko für Komplikationen besteht, wenn sie sich mit dem Virus infizieren. Fresenius Medical Care testet Patientinnen und Patienten sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Eingang der Dialysekliniken auf das Virus und stellt ihnen Schutzausrüstung zur Verfügung. Außerdem hat der Unternehmensbereich seine Patientinnen und Patienten ermutigt, sich impfen zu lassen. Zusätzlich hat Fresenius Medical Care Isolationseinrichtungen geschaffen und in Nordamerika z. B. mehr als 17.000 Patientinnen und Patienten behandelt, die mit Covid-19 infiziert waren.

Um auch auf anderer Ebene einen Beitrag zu leisten, hat Fresenius Medical Care 250.000 € an UNICEF gespendet und unterstützt so eine Impfkampagne in rund 140 Ländern. UNICEF wird dieses Geld für Maßnahmen zum Schutz von Lehrkräften und medizinischem Personal vor Covid-19 einsetzen. Dies wiederum soll der Betreuung und Bildung von Kindern zugutekommen, die von der Pandemie betroffen sind. Für die Behandlung von Notfällen hat der Unternehmensbereich zudem Krankenhäusern hunderte Akutdialysegeräte und weiteres Zubehör zur Verfügung gestellt.

Trotz der erhöhten Sicherheitsmaßnahmen konnte Fresenius Medical Care weiterhin lebensrettende Produkte herstellen und ausliefern, auch als der Geschäftsbetrieb und die Lieferketten durch die globalen Einschränkungen behindert wurden.

Für einige Medikamente und Medizinprodukte von Fresenius Kabi ist die Nachfrage durch die Covid-19-Pandemie deutlich gestiegen. Der Unternehmensbereich verzeichnete z. B. im Jahr 2021 eine erhöhte Nachfrage nach seinen Infusionspumpen und den entsprechenden Einwegmaterialien sowie eine anhaltend hohe Nachfrage nach klinischer Ernährung. Fresenius Kabi reagierte früh und nutzte für besonders benötigte Produkte alle geeigneten Kapazitäten, um das Herstellungsvolumen zu erhöhen. Der Krisenstab von Fresenius Kabi, der zu Beginn der Pandemie eingerichtet wurde, koordinierte darüber hinaus kontinuierlich die effiziente Herstellung von und Versorgung mit lebenswichtigen, für die Behandlung von kritisch Covid-19-Kranken benötigten Medikamenten. Der Unternehmensbereich hat seine Aktivitäten aufgrund der weiter anhaltenden Covid-19-Pandemie fortgeführt und an die sich verändernden Rahmenbedingungen angepasst. Im Berichtsjahr stand hier, angesichts der Volatilität auf den Beschaffungsmärkten, die Lieferfähigkeit im Vordergrund, um die Versorgung von Patientinnen und Patienten mit lebenswichtigen Medikamenten und medizintechnischen Geräten sicherzustellen. Der Unternehmensbereich hat die Verfügbarkeit von Materialien und ausgewählten Rohstoffen, die für die Herstellung der Produkte erforderlich sind, eng überwacht und z. B. durch gegebenenfalls erhöhte Lager- oder erhöhte Sicherheits­bestände sowie die laufende Qualifizierung von Alternativlieferanten bestmöglich sichergestellt. 2021 konnten so Lieferengpässe bei bezogenen Produkten abgeschwächt und signifikante Auswirkungen auf die Versorgung von Patientinnen und Patienten mit lebenswichtigen Medikamenten und medizintechnischen Geräten vermieden werden.

Darüber hinaus hat Fresenius Kabi sich aktiv an dem von der Europäischen Kommission im Jahr 2021 initiierten strukturierten Dialog über die Sicherheit der Arzneimittelversorgung beteiligt. An dem Dialog nahmen Vertreterinnen und Vertreter der pharmazeutischen Industrie, der medizinischen Fachkräfte sowie Patientinnen und Patienten, der Mitgliedstaaten der Europäischen Union sowie der für die Arzneimittelzulassung zuständigen nationalen Behörden teil. Ziel dieses Forums war es, verschiedene potenzielle Schwachstellen der pharmazeutischen Lieferketten und entsprechende Maßnahmen zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit zu ermitteln, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, ohne jedoch die Bezahlbarkeit von Arzneimitteln zu beeinträchtigen.

Die Maßnahmen bei den Kliniken von Fresenius Helios erfolgten auch 2021 in enger Absprache mit dem jeweils zustän­digen Krisenstab auf Helios-Konzernebene und den Krisenstäben bzw. Task-Forces der Kliniken sowie der zentralen und lokalen Krankenhaushygiene. Ab März 2021 sanken die Zahlen der intensivbetreuten Covid-19-Patientinnen und -Patienten in den Helios-Kliniken deutlich und die Rückkehr zum Normalbetrieb wurde eingeleitet. Bis Mitte 2021 wurden planbare Eingriffe nur noch vereinzelt ausgesetzt, je nach Auslastung der jeweiligen Intensivstation mit Covid-19-Erkrankten. In der sogenannten vierten Welle stieg die Zahl der Covid-19-Patientinnen und -Patienten ab Oktober 2021 erneut spürbar an, mit erkennbaren Schwerpunkten in den deutschen Bundesländern Sachsen und Bayern. Hier mussten wieder vereinzelt planbare Operationen verschoben werden. Die Auslastung in den Kliniken in Deutschland wird seit Juni 2021 transparent auf der Website des Unternehmensbereichs dargestellt und durch weitere Kennzahlen zur intensivmedizinischen Betreuung ergänzt.

Im Berichtsjahr konnte auf die Erfahrungen von 2020 zurückgegriffen und je nach Pandemielage die personelle und strukturelle Kapazität angepasst werden. So wurde bei Helios Deutschland mit Beginn der vierten Welle im Herbst 2021, nach einer vergleichsweise entspannten Gesamt­situation im Sommer, die Anzahl der Intensivbetten wieder auf über 1.300 erhöht. Helios Deutschland versorgte 2021 rund 30.000 Patientinnen und Patienten mit einer Covid-19-Infektion, mehr als 8.000 davon mussten intensivmedi­zinisch versorgt werden. Rund 5.000 Patientinnen und Patienten verstarben in unseren Kliniken mit oder an einer Covid-19-Infektion.

In unseren Kliniken in Spanien und Lateinamerika wurden im Jahr 2021 mehr als 20.000 an Covid-19 erkrankte Patientinnen und Patienten stationär behandelt. Die Sterblichkeitsrate betrug 12 %.

Die Nutzung sozialer Medien zur Aufklärung und Information über Covid-19 hat sich in Deutschland und Spanien bewährt. Für die deutschen Standorte veröffentlichte Helios Mitteilungen zu Pandemie, Testverfahren und Impfungen, die vielfach geteilt wurden. Helios Spanien nutzte seinen Social-Media-Kanal, um Informationen und Videos bereitzustellen, aber auch um dringende Fragen zu beantworten. Themen wie Hygiene, Impfungen oder die Auswirkungen auf das Familienleben gehörten dazu, aber auch Informationen über den Einfluss auf Krankenhaustermine und die Verfügbarkeit von Covid-19-Tests in den Testzentren. Die speziell eingerichteten Hotlines verzeichneten erneut ein hohes Aufkommen an Anrufen und werden von der Bevölkerung sehr gut angenommen.

Covid-19-Tests und Helios-Impfkampagne

Im April 2021 startete Fresenius Helios in Deutschland sein mobiles Angebot für flächendeckende, schnelle und sichere Covid-19-Tests in sogenannten Corona-Testmobilen. Bürgerinnen und Bürger konnten hier kostenfrei einen Schnelltest durchführen lassen und einen Testnachweis erhalten. Darüber hinaus hat Helios Deutschland durch ein umfassendes Impfangebot in seinen Kliniken und medizinischen Versorgungszentren von April bis Dezember 2021 rund 424 Millionen Impfdosen gegen das Coronavirus verimpft. Mit mehr als 170 Einrichtungen hat Helios zudem die Impfkampagne der deutschen Bundesregierung #HierWirdGeimpft unterstützt. Neben der Auslastung der Klinikbetten, die Helios seit Sommer 2020 veröffentlicht, berichtet das Unternehmen seit September 2021 auch Daten über den Impfstatus von an Covid-19 erkrankten, stationär behandelten Patientinnen und Patienten. Darunter befinden sich auch die Fälle auf den Intensivstationen. Alle Informationen stehen wöchentlich aktualisiert unter www.helios-gesundheit.de/qualitaet/impfstatus zur Verfügung. In den Krankenhäusern in Spanien wurden Covid-19-Screening-Protokolle bei Patientinnen und Patienten vor ihrer Aufnahme ins Krankenhaus und zur Vorbeugung und Behandlung von nosokomialen Infektionen durch Covid-19 durchgeführt. Darüber hinaus war Helios Spanien bei der Durchführung von Covid-19-Tests für die breite Bevölkerung engagiert.

Für alle verwalteten und eigenen Gesundheitseinrichtungen hat Fresenius Vamed Maßnahmenkataloge erstellt, in denen die Pandemie-Erfahrungen in Österreich, Deutschland, Tschechien, UK und der Schweiz gesammelt wurden; diese Kataloge werden regelmäßig aktualisiert. Als Ergebnis dieser Maßnahmen konnten die Gesundheitseinrichtungen unter Berücksichtigung der jeweiligen behördlichen Auflagen geöffnet bleiben. Die Erfahrungswerte fließen auch zukünftig in das Risikomanagement ein und tragen dazu bei, dass Fresenius Vamed seine Prozesse und sein Handeln stetig verbessern kann. Des Weiteren stehen für die VAMED-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine 24 / 7-Info-Hotline sowie umfassende und laufend aktualisierte Informationen im VAMED-Intranet „Corona-Infocenter“ zur Verfügung. In Deutschland und Österreich trat in den Pflegeeinrichtungen nur eine geringe Anzahl von Covid-19-Fällen auf, ausgenommen waren zwei Einrichtungen in Deutschland, wo es zu einer höheren Anzahl von Covid-19-Fällen kam.

Die Präventionsmaßnahmen, wie z. B. 3G-Regel, Testangebote für Bewohnerinnen und Bewohner sowie Beschäftigte, Maskenpflicht, Zutrittsbeschränkungen etc., wurden und werden entsprechend umgesetzt bzw. situationsbezogen angepasst.

Im Konzern-Anhang auf den Seiten 312 f. finden Sie weiterführende Informationen zu Hilfsprogrammen die im Zusammenhang mit der Covid-19 Pandemie von verschie­denen Regierungen in Form von Erstattungszahlungen und Fördermitteln bereit gestellt wurden.

Förderung des Gesundheitsbewusstseins

Die Maßnahmen zur Förderung des Gesundheitsbewusstseins standen im Berichtsjahr erneut im Zeichen von Covid-19. Unsere Patientinnen und Patienten sind im Zuge der Corona-Pandemie fortwährend über die Einhaltung von Hygieneregeln in unseren Gesundheitseinrichtungen unterrichtet worden. So wurde bei Helios Deutschland das Angebot von Videosprechstunden ausgebaut und auf den Länder-Websites wurden Lern- und Informationsvideos bereitgestellt. Fresenius Kabi fördert das Bewusstsein für und den wissenschaftlichen Austausch mit medizinischem Fachpersonal zu klinischer Ernährung während der Patientenbehandlung z. B. durch Webinare oder im Rahmen von Kongressen. So führte der Unternehmensbereich im Jahr 2021 verschiedene Webinare mit Schwerpunkten auf dem Einsatz von Biosimilars bei Entzündungskrankheiten, den Auswirkungen der Prähabilitation in der onkologischen Chirurgie und zum Thema klinische Ernährung durch.

Medizinisches Fachpersonal und Patientinnen und Patienten werden von Fresenius Kabi durch Schulungs- und Informationsangebote unterstützt. Im Bereich der Biosimilars entwickelt der Unternehmensbereich medizinische Schulungen, u. a. als Webinare, die sich auf die Grundlagen von Biosimilars, richtige Ernährung und Autoimmunerkrankungen konzentrieren. Fresenius Kabi bietet mit KabiCare ein umfassendes Unterstützungsprogramm an, das medizinisches Fachpersonal sowie Patientinnen und Patienten beim Leben mit chronischen Erkrankungen, z.B. Autoimmunerkrankungen, unterstützt. KabiCare stellt Informationen über die Krankheit und über Produkte, Schulungen einschließlich Injektionsschulungen, Coaching-Instrumente, Informationen zur Ernährung und weitere praktische Tipps zur Unterstützung im Umgang mit der Krankheit zur Verfügung.

Fresenius Kabi unterstützte im Jahr 2021 zum dritten Mal die International Alliance of Patient Organizations for Chronic Intestinal Failure and Home Artificial Nutrition (PACIFHAN), in der sich Patientenorganisationen aus zehn Ländern weltweit zusammengeschlossen haben. Ziel ist es, das Bewusstsein für die häusliche künstliche Ernährung zu schärfen und Erfahrungen von Patientinnen und Patienten aus aller Welt auszutauschen, die mit künstlicher Ernährung leben. PACIFHAN ruft jedes Jahr im Oktober zum Welttag der künstlichen Ernährung auf.

Soziales Engagement

Die Ambition, möglichst vielen Menschen weltweit den Zugang zu Gesundheitsversorgung zu ermöglichen und stetig zu verbessern, verfolgen unsere Unternehmensbereiche mit ihrem gesellschaftlichen Engagement. So fokussiert sich das soziale Engagement von Fresenius Medical Care auf regionale und lokale Initiativen, die die Interessen von Nierenpatientinnen und -patienten unterstützen. Dies umfasst sowohl die Notfallhilfe in Krisensituationen, z. B. durch Spenden von Dialysegeräten und medizinischem Zubehör, als auch langfristige Maßnahmen wie Kidney Kid– eine Initiative für die frühzeitige Aufklärung von Kindern über die Nierengesundheit.

Fresenius Kabi und Fresenius Helios setzen sich aktiv für soziale Anliegen ein, u. a. durch Spenden und lokale Aktionen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. 2021 spendete Fresenius Kabi beispielsweise in Tunesien persönliche Schutzausrüstung wie Gesichtsmasken und Desinfektionsgel, um die Bevölkerung während der andauernden Covid-19-Pandemie zu unterstützen. Fresenius Kabi förderte z.B. den Verein „KinderEngel RheinMain e.V.“ in Deutschland mit einer Geldspende, um den Verein bei seiner Arbeit mit Kindern und Jugendlichen mit schweren oder lebensverkürzenden Erkrankungen und deren Familien im Alltag zu unterstützen.

Fresenius Helios hat die Ambition, die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen zu verbessern, eine gesunde Lebensweise zu fördern und sich an verschiedenen sozialen Initiativen zu beteiligen. Dabei ist sich der Unternehmensbereich der unmittelbaren Verantwortung, die er als Krankenhausbetreiber für die aktuellen Herausforderungen hat, mit denen die Menschen und der Planet konfrontiert sind, sowie der Fähigkeit, zu einer nachhaltigen Entwicklung beizutragen, bewusst. Helios Spanien setzt sich dafür ein, den durch die Pandemie verursachten nationalen Notstand zu überwinden, mit allen Gesundheitsbehörden zusammenzuarbeiten, als Team ein gemeinsames Ziel zu verfolgen, alle personellen und materiellen Ressourcen des eigenen Gesundheitsnetzes zu koordinieren und, kurz gesagt, das Möglichste zu tun, um so vielen Menschen wie möglich zu helfen.