Der Gesundheitssektor gilt als weitgehend unabhängig von konjunkturellen Schwankungen. Die Nachfrage insbesondere nach lebensrettenden und lebenserhaltenden Produkten und Dienstleistungen wird ungeachtet der Covid-19-Pandemie und der Übersterblichkeit bei Dialysepatientinnen und -patienten weiter steigen, da sie medizinisch notwendig sind und die Gesellschaft zunehmend altert. Darüber hinaus dürften der medizinische Fortschritt und die große Zahl schwer oder nicht heilbarer Erkrankungen zu weiterem Wachstum beitragen.
In den Schwellenländern steigt der Bedarf an einer breiteren medizinischen Basisversorgung ebenso wie die Nachfrage nach hochwertigen Therapien. Dazu kommt: Je höher das Pro-Kopf-Einkommen und damit die Ansprüche an einen modernen Lebensstil steigen, desto häufiger treten Zivilisationskrankheiten auf.
Andererseits ist zu erwarten, dass staatliche Finanzierungsengpässe einen höheren Preisdruck erzeugen und so das Umsatzwachstum der im Gesundheitsmarkt tätigen Unternehmen verringern könnten. In einigen Ländern führt die angespannte Haushaltslage zu erheblichen Finanzierungsproblemen im Bereich der Gesundheitsversorgung. Insbesondere in den Industrieländern dürfte der Spardruck zunehmen, da die Gesundheitsausgaben einen Großteil ihrer Staatshaushalte ausmachen.
Für Unternehmen im Gesundheitssektor wird es daher immer wichtiger, den Nutzen für die Patientinnen und Patienten zu erhöhen, die Behandlungsqualität zu verbessern und präventive Therapien anzubieten. Darüber hinaus werden jene Produkte und Therapien an Bedeutung gewinnen, die nicht nur medizinisch, sondern auch ökonomisch sinnvoll sind.
Quelle: eigene Erhebung
Der Dialysemarkt
Für 2022 erwarten wir, dass der globale Dialysemarkt währungsbereinigt in einer Spanne von 2 bis 7 % wächst. Die Zahl der Dialysepatientinnen und -patienten wird 2022 weltweit voraussichtlich und in Abhängigkeit von den weiteren Entwicklungen der weltweiten Covid-19-Pandemie um etwa 5 % zunehmen. Die zum Teil erheblichen regionalen Unterschiede dürften bestehen bleiben: Angesichts der bereits relativ hohen PrävalenzPrävalenzAnzahl der Patientinnen und Patienten, die innerhalb eines bestimmten Zeitraums eine spezifische Krankheit haben. Die Prävalenzrate gibt die relative Zahl der wegen dieser spezifischen Krankheit (z. B. terminale Niereninsuffizienz) behandelten Menschen pro Million Einwohner an. in den USA, Japan sowie Mittel- und Westeuropa rechnen wir dort mit einem unterdurchschnittlichen Anstieg der Zahl von Patientinnen und Patienten. In Schwellenländern erwarten wir, dass die Zuwachsraten noch deutlich höher liegen. Es wird erwartet, dass die durch die Covid-19-Pandemie verursachte Übersterblichkeit von Dialysepatientinnen und -patienten auch im Jahr 2022 fortbesteht und einen signifikanten Einfluss auf die Anzahl der Dialysebehandlungen und zusätzliche auf Covid-19-bezogene Kosten hat. Die weitere Entwicklung hängt wesentlich von der Geschwindigkeit der Impfungen und der Akzeptanz der Impfangebote durch Patienten weltweit ab. Fresenius Medical Care erwartet dementsprechend einen signifikanten nachteiligen Annualisierungseffekt auf die Anzahl der durchgeführten Dialysebehandlungen.
Insgesamt tragen vor allem die alternde Gesellschaft und die steigende Zahl von Menschen mit Diabetes und Bluthochdruck dazu bei, dass der Dialysemarkt weiter wächst. Diese Erkrankungen gehen dem terminalen Nierenversagen häufig voraus. Zudem steigt die Lebenserwartung von Dialysepatientinnen und -patienten, da sich Behandlungsqualität und Lebensstandard auch in den Entwicklungsländern stetig verbessern.
Der Markt für generische I.V.-Arzneimittel, biotechnologische Arzneimittel, Ernährungs- und Infusionstherapien sowie medizinische Produkte und Transfusionstechnologie1
Der Markt für generische I.V.-Arzneimittel soll im Jahr 2022 weltweit im hohen einstelligen Bereich wachsen. Gesundheitsökonomisch betrachtet dürfte die Nachfrage nach generischen I.V.-Arzneimitteln weiter steigen, da sie deutlich preisgünstiger sind als Originalpräparate. Das Wachstum wird weiterhin angetrieben von Originalpräparaten, deren Patentschutz abläuft, sowie von patentfreien Originalpräparaten, die durch Alleinstellungsmerkmale preisstabil angeboten werden. Die Patentabläufe von einigen umsatzstarken I.V.-Arzneimitteln im Jahr 2022 lassen ein außerordentliches Marktwachstum für das Jahr erwarten. Gegenläufig wirken sich Preissenkungen bei Originalpräparaten nach Patentablauf wie auch bei bereits eingeführten Generika aus.
Es wird prognostiziert, dass der für Fresenius Kabi relevante Markt für biotechnologische Arzneimittel im Jahr 2022 voraussichtlich um 4 bis 6 % auf Basis von verkauften Einheiten und um 3 bis 5 % bezogen auf die Umsatzerlöse wachsen wird.
Wir erwarten für das Jahr 2022, dass der Markt für klinische Ernährung ein kontinuierliches Wachstum in der Größenordnung des Vorjahres aufweisen wird. Die Wachstumsaussichten werden davon unterstützt, dass das Bewusstsein für die Notwendigkeit einer frühzeitigen klinischen Ernährung steigt und sich dies auch in den neuesten Leitlinien widerspiegelt. Darüber hinaus steigt die Praxis von obligatorischen Screenings auf Mangelernährung². Wir sehen zusätzliches Potenzial in dem weiterhin bestehenden hohen Anteil an mangelernährten Menschen, die noch keinen Zugang zu Ernährungstherapien haben. Erhebliches Potenzial eröffnen uns nach wie vor die Regionen Lateinamerika und Afrika mit Wachstumsraten bis zu 5 bis 7 % in einzelnen Regionen.
1 Marktdaten beziehen sich auf die für Fresenius Kabi relevanten Märkte. Sie unterliegen zudem jährlichen Schwankungen, u. a. aufgrund von Veränderungen der Währungsrelationen und von Patentabläufen der Originalpräparate im Markt der I.V.-Arzneimittel. Steigerungsraten beziehen sich auf den Marktgesamtwert (Preis × Volumen). Abhängig vom weiteren Verlauf der Covid-19-Pandemie kann es zu Veränderungen des Marktwachstums einzelner Produktsegmente kommen.
2 New ESPEN guideline on clinical nutrition and hydration in geriatrics. Clin Nutr. 2019 38(1):10-47; by Volkert D, Beck AM, Cederholm T, Cruz-Jentoft A, Goisser S, Hooper L, et al.; latest implemented e.g. in Portugal: „National Policy for effective screening implementation”; Directorate General of Health DGS
Der Markt für Infusionstherapien in Europa wird im Jahr 2022 unserer Einschätzung nach leicht über dem Vorjahresniveau liegen. Während der Markt für BlutvolumenersatzstoffeBlutvolumenersatzstoffeSie dienen der vorübergehenden Stabilisierung und / oder Aufrechterhaltung des Blutvolumens, z. B. nach einem stärkeren Blutverlust. relativ stabil bleiben dürfte, wird für das Geschäft mit Standardlösungen im Jahr 2022 ein leichtes Wachstum in Europa erwartet. Außerhalb Europas erwarten wir, dass sich der Markt der Infusionstherapien ungefähr 1 bis 3 % über dem Vorjahresniveau bewegt, wobei die Region Lateinamerika ein mittleres einstelliges Wachstum aufweisen dürfte.
Im Jahr 2022 sollte der Markt für medizintechnische Produkte in der Größenordnung von 1 bis 3 % wachsen. Wir sehen im Bereich der Infusionstechnologie in vielen Ländern auch weiterhin eine starke Nachfrage, sich auch nach der Covid-19-Pandemie national resilienter aufzustellen. Außerdem werden die bereits in den letzten Jahren platzierten Infusionspumpen die Nachfrage nach dezidierten Infusionssets steigern.
In der Transfusionstechnologie erwarten wir ein Wachstum von 5 bis 6 %. Innerhalb der Produktsegmente erwarten wir im Bereich Plasma ein Wachstum von 8 bis 9 %. Insbesondere die Nachfrage nach aus Plasma gewonnenen Produkten wie beispielsweise intravenös verabreichten Immunglobulinen nimmt weltweit zu. Treiber sind hierbei u. a., dass immer mehr Menschen Zugang zu hochwertiger Gesundheitsversorgung haben und Plasmaprodukte in breiterem Maße eingesetzt werden. In der Zelltherapie erwarten wir ein Wachstum von bis zu 15 %. Bei dieser Therapie werden dem Patienten eigene Abwehrzellen entnommen, im Labor aufbereitet und über eine Infusion wieder zugeführt. Vor allem in der Krebsimmuntherapie sehen wir den zunehmenden Einsatz von Zelltherapien.
Der Krankenhausmarkt1
Wir gehen davon aus, dass die Zahl der stationären Krankenhausbehandlungen in Deutschland zukünftig insbesondere aufgrund einer zunehmenden Leistungserbringung im ambulanten Bereich sowie der zunehmenden Akzeptanz und Nutzung digitaler Gesundheitsangebote tendenziell stagnieren bzw. sich rückläufig entwickeln wird.
Für den Anstieg in der Vergütung von Krankenhausleistungen ist in Deutschland der sogenannte Veränderungswert maßgebend. Er wurde für 2022 auf 2,32 % festgesetzt. Zudem sieht das Krankenhausfinanzierungssystem verschiedene Zu- und Abschläge für Akutkrankenhäuser vor. Für Mehrleistungen, die vorab mit den Krankenkassen vereinbart wurden, kommt der sogenannte Fixkostendegressionsabschlag von bis zu 35 % zur Anwendung. Dessen genaue Höhe handeln die Krankenhäuser mit den Krankenkassen aus.
Um bei der Vergütung zukünftig die medizinische Ergebnisqualität berücksichtigen zu können, definiert der Gemeinsame Bundesausschuss Qualitätsindikatoren. Die Festlegung der Höhe der Vergütung sowie die nähere Ausgestaltung werden in einem Gesamtkonzept erarbeitet. Wir erwarten hieraus keine negativen Auswirkungen, da sich die Helios-Gruppe konsequent auf Qualität ausrichtet, medizinische Ergebnisse transparent macht und daher gut auf eine qualitätsorientierte Vergütung vorbereitet ist.
Die Zukunftserwartungen für das Jahr 2022 fallen bei den deutschen Krankenhäusern deutlich negativ aus: Nach dem Krankenhaus Barometer 2021 des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI) erwartet nur ein Fünftel (21 %) der Häuser für das Jahr 2022 eine Verbesserung, 50 % der Kliniken rechnen damit, dass sich ihre wirtschaftliche Situation verschlechtert.
Die Ertragslage der Krankenhäuser könnte sich weiter verschlechtern, da die Covid-19-bedingten Stützungsmaßnahmen 2022 voraussichtlich größtenteils wieder entfallen und die grundsätzlichen Herausforderungen im deutschen Krankenhausmarkt unverändert bestehen bleiben. Neben den unzureichenden Einnahmen aus dem laufenden Geschäft wächst der Bedarf an Investitionen weiter, während die Fördermittel sinken. Krankenhäuser können diese Lücke nur bedingt aus eigener Kraft schließen.
Im Hinblick auf die finanzielle Unterstützung der Krankenhäuser in Deutschland wurde ein Versorgungsaufschlag für Patientinnen und Patienten mit Covid-19 eingeführt. Der Zuschlag gilt für Patientinnen und Patienten mit positiver Testung auf Covid-19 bei Aufnahme, die im Zeitraum vom 1. November 2021 bis zum 20. März 2022 aufgenommen wurden. Weiterhin regelt die gesetzliche Neuerung eine Verordnungsermächtigung für das Gesundheitsministerium. Das BMG kann damit Regelungen zu coronabedingten Mindererlösausgleichen per Rechtsverordnung, also ohne Zustimmung des Bundesrats erlassen.
Der Ganzjahresausgleich (Corona-Ausgleich) wurde für das Jahr 2022 verlängert. Auch wenn die Details derzeit noch nicht vereinbart sind, ist es wahrscheinlich, dass die Regelungen aus dem Jahr 2021 fortgeschrieben werden.
Weitere Maßnahmen zur finanziellen Unterstützung der Krankenhäuser in Deutschland im Jahr 2022 sind nicht geplant. Die wieder stark gestiegenen Inzidenzzahlen in Verbindung mit einer noch nicht ausreichenden Impfquote machen eine Verlängerung der aktuellen Regelung möglicherweise erforderlich. Welche Maßnahmen die neue Bundesregierung konkret ergreifen wird, bleibt abzuwarten.
Um dem wirtschaftlichen Druck zu begegnen, erwartet das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung (RWI), dass sich künftig mehr Kliniken zu Verbünden zusammenschließen und ihre Leistungen stärker bündeln werden. Die Verbundkliniken profitieren von Synergieeffekten, u. a. von der Möglichkeit, Kostenvorteile zu erzielen, etwa im Einkauf. Das RWI erwartet, dass die Covid-19-Pandemie den Trend zu mehr Zusammenarbeit weiter beschleunigen wird.
Die seit 2021 gültige Vereinbarung zur Abgrenzung von Pflegepersonalkosten („Pflegepersonalabgrenzungsvereinbarung“) wird bis auf weiteres in Kraft bleiben.
Darüber hinaus gelten auch in 2022 die verbindlichen Pflegepersonaluntergrenzen. Diese sind verbindlich für die pflegesensitiven Krankenhausbereiche Geriatrie, Intensivmedizin, Kardiologie, Unfallchirurgie, Herzchirurgie, Neurologie, Neurologie / Schlaganfalleinheit und neurologische Frührehabilitation sowie Innere Medizin, allgemeine Chirurgie sowie Pädiatrie und pädiatrische Intensivmedizin. Für das Jahr 2022 wurde die Untergrenzenregelungen auf die Fachabteilungen Orthopädie, Gynäkologie und Geburtshilfe ausgeweitet. Verbindliche Pflegepersonaluntergrenzen könnten auch in weiteren Bereichen des Krankenhauses eingeführt werden. Einen Zeitplan für die Umsetzung gibt es derzeit jedoch nicht. Die neue Bundesregierung hat sich im Koalitionsvertrag darauf geeinigt, eine bedarfsgerechte Personalbemessung in der Krankenhauspflege verbindlich einführen (Pflegepersonalregelung 2.0 bzw. PPR 2.0).
Der private Krankenhausmarkt in Spanien wird nach unseren Erwartungen im Jahr 2022 um 2 bis 3 % wachsen. Die weiterhin steigende Anzahl privat Versicherter sollte den privaten Betreibern auch zukünftig Wachstumschancen eröffnen.
Wichtige Kennzahlen, beispielsweise landesweite Gesundheitsausgaben und Bettendichte, lassen weiteres Marktentwicklungspotenzial des spanischen Gesundheitssystems im Vergleich zu anderen EU-Ländern erkennen.
Daraus ergeben sich auch Möglichkeiten für Klinikneugründungen. Daneben bietet der stark fragmentierte spanische private Krankenhausmarkt weiteres Konsolidierungspotenzial.
Zentral für die Zukunftsfähigkeit eines Krankenhauses wird zunehmend der Grad der Digitalisierung sein. Durch Vernetzung und den Einsatz digitaler Lösungen eröffnen sich neue Möglichkeiten, Prozesse effizienter und sicherer zu gestalten und somit neue Wege in der Patientenversorgung zu beschreiten. Auch die Integration von Telemedizinanwendungen und digitalen Gesundheitsanwendungen im stationären Bereich könnte das Krankenhausangebot künftig deutlich erweitern.
Wir erwarten, dass sich der Trend der Digitalisierung des Gesundheitswesens fortsetzen und generell an Bedeutung gewinnen wird. Die Covid-19-Krise hat insbesondere im Hinblick auf das Interesse und die Nutzung von Telemedizin einen entscheidenden Impuls gegeben. Experten gehen davon aus, dass sich mit zunehmender Gewöhnung an die neuen Hilfsmittel die Akzeptanz digitaler Gesundheitsanwendungen und -services breitflächig erhöht und dass die Zukunft der medizinischen Versorgung im hybriden Mix aus digitaler und persönlicher Behandlung liegen wird.
Der weltweite Markt für Reproduktionsmedizin soll aufgrund von erwarteten Covid-19-bedingten Nachholeffekten sowie demografischer und gesundheitlicher Trends und sich verändernder Lebensgewohnheiten im Jahr 2022 ‒ je nach Marktgegebenheiten ‒ zwischen 10 und 15 % wachsen.
1 Jeweils aktueller Stand der verfügbaren Daten bezieht sich auf das Jahr 2019, da keine neueren Daten veröffentlicht wurden: Statistisches Bundesamt, Daten für 2019 Quellen: eigene Erhebung; Deutsches Krankenhausinstitut (DKI), Krankenhaus Barometer 2020, Roland Berger Krankenhausstudie 2020, McKinsey & Company, eHealth Monitor 2020
Der Markt für Projekte und Dienstleistungen für Krankenhäuser und andere Gesundheitseinrichtungen
Für 2022 erwarten wir weltweit einen leicht wachsenden Bedarf an Projekten und Dienstleistungen für Krankenhäuser und andere Gesundheitseinrichtungen, abhängig vom weiteren Verlauf der Covid-19-Pandemie.
In den etablierten Gesundheitsmärkten Zentraleuropas rechnen wir mit einer weiterhin steigenden Nachfrage. Gründe dafür sind die demografische Entwicklung sowie ein auch durch die Covid-19-Pandemie sichtbar gewordener Investitions- und Modernisierungsbedarf bei öffentlichen Gesundheitseinrichtungen. Gefragt sind vor allem Dienstleistungen, d. h. die Wartung und Instandhaltung der Medizin- und Krankenhaustechnik, das Facility-Management, die technische oder die Gesamtbetriebsführung sowie die Optimierung infrastruktureller Prozesse, insbesondere im Rahmen von Public-Private-Partnership-Modellen. Zusätzliche Wachstumschancen ergeben sich daraus, dass öffentliche Einrichtungen nichtmedizinische Leistungen aufgrund eines zunehmenden Effizienzdrucks verstärkt an private Dienstleister auslagern. Darüber hinaus wird eine Ausweitung des Angebots an Post-Akut-Leistungen in Europa erwartet.
In den aufstrebenden Märkten rechnen wir mit einer insgesamt dynamischen Entwicklung. So wächst z. B. in Afrika, Lateinamerika und Südostasien die Nachfrage nach einer effizienten und bedarfsgerechten medizinischen Grundversorgung. In anderen Märkten, etwa in China und im Nahen Osten, gilt es, die bestehende Infrastruktur weiterzuentwickeln sowie neue Versorgungs-, Forschungs- und Ausbildungsstrukturen zu schaffen.
Weitere Chancen ergeben sich aus der fortschreitenden Digitalisierung. Deren Möglichkeiten gilt es konsequent zu nutzen, etwa bei der Etablierung und dem Betrieb „virtueller Krankenhäuser“. Diese können einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, modernste Technologie und medizinisches Know-how zu adäquaten Kosten verfügbar zu machen. Damit einher geht die Vernetzung zwischen Gesundheitssystemen mit unterschiedlich ausgeprägtem Entwicklungsstand, um breiten Bevölkerungsschichten den Zugang zu hochwertigen Gesundheitsdienstleistungen zu erleichtern.