Fresenius SE & Co. KGaA
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Detailliertes KurschartSeit Jahrzehnten steigt weltweit der Wasserverbrauch und in immer mehr Regionen herrscht Wasserknappheit1. Auch wir benötigen Wasser – sowohl in unseren Produktionsstätten als auch in unseren Gesundheitseinrichtungen. Deshalb gehen wir verantwortungsvoll mit dieser knappen und überlebenswichtigen Ressource um. Wir arbeiten global mit Management- und Kontrollsystemen, um sicherzustellen, dass die Wasserqualität internen und externen regulatorischen Vorgaben entspricht, um sicher während der Produktion, in Prozessen und unseren Gesundheitseinrichtungen verwendet werden zu können. Es gilt die Gesundheit der Patientinnen und Patienten sowie unserer Beschäftigten zu schützen. Zugleich ist es unser Anspruch, die Umwelt nicht negativ zu beeinflussen. Ziel unseres Wassermanagements ist daher neben der Sicherstellung höchster Qualität auch, die Quellen, aus denen wir Wasser beziehen oder in die wir unsere Abwässer einleiten, nicht zu belasten.
1 Quelle: www.unwater.org/publications/world-water-development-report-2019/
Im Geschäftsjahr 2020 hat Fresenius2 insgesamt 56,2 Mio m³ (2019: 57,3 Mio m³) Wasser verbraucht. Über die letzten 3 Jahre konnte eine relative Reduktion erreicht werden, sowohl im Verhältnis zum Umsatz, als auch zu FTE. Rund 91 % wurden durch die jeweilige öffentliche Versorgung zur Verfügung gestellt, rund 8 % entfielen auf Grundwasser. Gerade im Krankenhausbereich wird der Wasserverbrauch nahezu vollständig aus der öffentlichen Versorgung gedeckt. Dies liegt an den strengen Hygienevorschriften und hohen Anforderungen an die Wasserqualität in Gesundheitseinrichtungen. Regenwasser können wir z. B. nur in Bereichen nutzen, die unkritisch für die Patientensicherheit sind.
Fresenius überprüft nationale und internationale Vorschriften zum Wassermanagement kontinuierlich. Interne Grundsätze, Leitlinien und Standardverfahrensanweisungen sind dadurch stets aktuell oder gehen im Rahmen der globalen Managementhandbücher über regulatorische Anforderungen hinaus.
Da die Anforderungen in unseren Unternehmensbereichen sehr unterschiedlich sind, ist das Wassermanagement bei Fresenius dezentral organisiert. Ungeachtet dessen haben alle Unternehmensbereiche lokal, regional oder global Managementsysteme implementiert, um innerhalb ihrer operativen Tätigkeit die Ressource Wasser kontrollieren und steuern zu können. So können wir die Besonderheiten und Rahmenbedingungen der jeweiligen Geschäftsmodelle bestmöglich berücksichtigen und unsere Prozesse daran anpassen. In allen Unternehmensbereichen überwacht und kontrolliert der betriebliche Umweltschutz die Umweltauswirkungen. Er analysiert zielgerichtet umweltrelevante Schwachstellen, entwickelt geeignete Standardverfahren und setzt entsprechende Maßnahmen um.
Für die Hämodialyse sowie die Reinigung und Einrichtung der entsprechenden Maschinen werden große Mengen Wasser benötigt. Das bei der DialyseDialyseForm der Nierenersatztherapie, bei der eine halbdurchlässige Membran – in der Peritonealdialyse das Peritoneum (Bauchfell), in der Hämodialyse die Membran des Dialysators – zur Reinigung des Blutes von Patientinnen und Patienten genutzt wird. verwendete Wasser muss qualitativ hochwertig sein, damit die Patientinnen und Patienten vor Infektionen geschützt sind. Deshalb nutzen wir größtenteils Trinkwasser.
Im Jahr 2020 ist der berichtete Wasserverbrauch im Vergleich zum Vorjahr um 3 % zurückgegangen. In den USA verfügt Fresenius Medical Care über ein Programm, um Wasser im Vorbehandlungsprozess einzusparen. Dieses in den Kliniken durchgeführte Programm hat dazu beigetragen, den Wasserverbrauch zu senken.
Im Berichtsjahr hat der Unternehmensbereich mithilfe des „Aqueduct-Tools“ des World Resources Institute das Risiko einer Wasserknappheit an unseren Produktionsstandorten analysiert. Die Analyse ergab, dass 7 % der Produktionsstandorte in Gegenden liegen, in denen das Risiko einer Wasserknappheit als extrem hoch bewertet wird. Als nächsten Schritt planen Fresenius Medical Care, das Risiko einer Wasserknappheit an unseren Klinikstandorten zu analysieren.
in Mio m3 | 2020 | 2019 | 2018 | 2017 |
---|---|---|---|---|
Fresenius Medical Care | 41,7 | 43,2 | 42,1 | k. A. |
Fresenius Kabi | 9,6 | 9,6 | 9,7 | 9,8 |
Fresenius Helios | 4,1 | 3,8 | 3,7 | 3,2 |
Fresenius Vamed | 0,8 | 0,7 | 0,7 | 0,3 |
Gesamt | 56,2 | 57,3 | 56,2 | k. A. |
in m3 | 2020 | 2019 | 2018 |
---|---|---|---|
Wasserverbrauch / 1 Mio € Umsatz | 1.549 | 1.612 | 1.676 |
Wasserverbrauch / FTE | 203,1 | 218,7 | 228,2 |
2 Die Daten für Fresenius Medical Care umfassen den Energie- und Wasserverbrauch der Produktionsstandorte ebenso wie den Elektrizitäts- und Wasserverbrauch der Dialysekliniken. Die Treibhausgasemissionen wurden auf Grundlage der Energiedatenberechnet. Die Daten von Fresenius Helios enthalten ab 2018 auch die Krankenhäuser in Spanien. Die Daten von Fresenius Vamed enthalten alle voll konsolidierten Gesundheitseinrichtungen und Dienstleister sowie ab 2018 das von Fresenius Helios an Fresenius Vamed transferierte Post-Akut-Geschäft Deutschland. Sofern Daten der Unternehmensbereiche aufgrund abweichender Erfassungszeiträume nicht vorliegen, werden diese auf Grundlage bereits vorhandener Daten extrapoliert. Eine Anpassung erfolgt im nächsten Bericht. Vorjahreswerte wurden angepasst, um der Darstellung des aktuellen Geschäftsjahres zu entsprechen. |
Wasser wird bei Fresenius Kabi hauptsächlich in den Produkten und als Prozesswasser in seinen Produktionsanlagen eingesetzt. Die weltweit gültigen Standardverfahrensanweisungen zum Umweltschutz von Fresenius Kabi enthalten Bestimmungen für den verantwortungsvollen Umgang mit Wasser inklusive Abwasser. Jede Produktionsstätte von Fresenius Kabi ist aufgefordert ihre Umweltauswirkungen, wie z. B. Wasserverbrauch und Abwasser, zu bewerten. Die Wassereinleitungen werden vor Ort an den Standorten gemäß den geltenden lokalen Vorschriften vorgenommen.
Im Rahmen der Bewertung der Umweltauswirkungen ISO-14001-zertifizierter Produktionsstandorte werden Prozesse mit einer signifikanten Auswirkung auf den Wassereinsatz sowie den Einfluss des Unternehmensbereichs auf diese Prozesse bewertet. Basierend auf den Ergebnissen werden Maßnahmen zur Einsparung von Wasser umgesetzt. Umwelt (Kapitel Fresenius Kabi)
Die Verfügbarkeit von Wasser sowie die Wasserqualität sind für Helios als Krankenhausbetreiber in allen Ländern und an allen Standorten von hoher Bedeutung. Im Fokus des Wassermanagements in den Kliniken von Helios steht daher, stets eine unterbrechungsfreie Versorgung mit gleichbleibend hoher Wasserqualität zu gewährleisten und mikrobiologische Verunreinigungen zu verhindern. Dabei hat die Einhaltung der jeweils geltenden regulatorischen Anforderungen, z. B. der Trinkwasserverordnung in Deutschland, oberste Priorität. Um die Patientinnen und Patienten, die Beschäftigten und weitere Personen zu keiner Zeit zu gefährden, ist das Wassermanagement eng mit dem Hygienemanagement verbunden.
Der Umgang mit der Ressource Wasser in Gesundheitseinrichtungen unterliegt strikten gesetzlichen Vorgaben. Darüber hinaus bestimmen eigene Handlungsleitfäden und Vorgaben die krankenhausspezifischen Abläufe und es gelten weitere interne Auflagen im Bereich der Trinkwasserqualität. Diese müssen in allen Einrichtungen von Helios umgesetzt werden.
Für die Einleitung des Abwassers muss Helios strenge regionale und lokale gesetzliche Vorgaben befolgen, die in den zuständigen Kläranlagen entsprechend überprüft werden. Abweichungen werden direkt an das betroffene Krankenhaus gemeldet und durch etablierte Meldeketten an alle zuständigen Funktionen weitergeleitet. Nach Bewertung des Vorfalls prüft Helios, ob über technische Verbesserungen oder Veränderungen von Prozessen und zusätzliche Trainings sichergestellt ist, dass die Vorgaben zukünftig eingehalten werden. Umwelt (Kapitel Fresenius Helios)
Für Fresenius Vamed ist die ausreichende Versorgung mit Frischwasser für Patientenwohl und Hygiene ein zentrales Element bei der Planung, Errichtung und dem Betrieb von Gesundheitseinrichtungen. Gesundheitseinrichtungen, die Fresenius Vamed im eigenen Auftrag errichtet, nutzen Bau- und Installationstechniken, die ein optimales und mit den jeweiligen lokalen Vorschriften konformes Wassermanagement ermöglichen. Für seine Leitgesellschaften hat Fresenius Vamed die Zertifizierung nach ISO 14001 als integriertes Managementsystem für ein nachhaltiges Wassermanagement im Unternehmen eingeführt.
Fresenius Vamed stellt über lokale Managementsysteme, Prozessverantwortliche sowie Handlungsanweisungen sicher, dass die jeweiligen lokalen Richtlinien zu Wasser und Abwasser strikt eingehalten werden. Die internen Grundsätze, Leitlinien und Standardhandlungsanweisungen werden an die jeweils gültigen regulatorischen Vorgaben angepasst.
Im Gegensatz zu Industrieländern mit guter Infrastruktur und strenger Regulierung ist die ausreichende Wasserversorgung in sich entwickelnden Märkten eine große Herausforderung. In den außereuropäischen Ländern, in denen Fresenius Vamed im Projektgeschäft tätig ist, sind die dortigen gesetzlichen Anforderungen an die bereitgestellte Wasserqualität oft nicht vergleichbar mit den hohen Anforderungen für den Betrieb einer Gesundheitseinrichtung z. B. in Europa. Gleiches gilt für die Behandlung von Abwasser. In vielen Projekten ist daher der Einsatz von Frischwasser- und Abwasseraufbereitungsanlagen erforderlich. Die außereuropäischen Projekte werden gemäß den Richtlinien für Wasserqualität der World Health Organization (WHO) errichtet. Fresenius Vamed orientiert sich an hohen Qualitätsstandards für die zu errichtenden Anlagen sowie den Anforderungen, die internationale Projektfinanzierende stellen und setzt sie bereits in der Planungsphase um, siehe auch Kapitel Umweltmanagement bei Fresenius Vamed.
Umwelt
Abfall- und Kreislaufwirtschaft