Fresenius SE & Co. KGaA
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Detailliertes KurschartDer Klimawandel und seine Auswirkungen machen auch vor Fresenius nicht halt: Beispielsweise müssen wir uns in Gesundheitseinrichtungen auf steigende Temperaturen oder die Zunahme von Starkwetterereignissen einrichten, um die Gesundheit von Patientinnen und Patienten stets zu schützen. Unsere Produktionsprozesse und der Betrieb von Gesundheitseinrichtungen erfordern einen hohen Energieaufwand. Durch Energieeffizienzmaßnahmen können kurz- und langfristige Kosteneinsparungen erzielt werden; sie leisten zudem mit der zunehmenden Nutzung von erneuerbaren Energien einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.
Fresenius investiert kontinuierlich in Neubauten und Modernisierungen, die den aktuellen energetischen Standards sowie jeweiligen gesetzlichen Vorgaben entsprechen. Insgesamt hat Fresenius1 im Geschäftsjahr 2020 wie im Vorjahr rund 5,5 Mio MWh Energie verbraucht; die Hauptenergieträger waren Erdgas (45 % vom Gesamtenergieverbrauch, ohne Flüssiggas), Strom (44 % vom Gesamtenergieverbrauch) sowie Fernwärme (3 % vom Gesamtenergieverbrauch). Beim Energieeinkauf berücksichtigen wir Effizienzanforderungen sowie Bedarfsveränderungen. Wir prüfen den möglichen Einsatz erneuerbarer Energien und erzeugen an zahlreichen Standorten eigenen Strom. Im Jahr 2020 lag der Anteil erneuerbarer Energieträger am Gesamtenergieverbrauch bei 2 %. Strom trägt wesentlich dazu bei, dass die Scope-2-Emissionen in allen Unternehmensbereichen höher als die Scope-1-Emissionen sind. Im Geschäftsjahr 2020 hat Fresenius insgesamt 1.521 Tsd t CO2-Äquivalente verursacht (2019: 1.510 Tsd t CO2-Äquivalente).
Im Energiemanagement sowie beim Klimaschutz ist unser Anspruch, über die gesetzlichen Rahmenbedingungen hinaus Möglichkeiten zu ermitteln, die Belastungen für die Umwelt so gering wie möglich zu halten, und diese auch in unsere Managementansätze zu implementieren. Im Berichtsjahr standen in den Unternehmensbereichen vor allem die Themen Effizienzsteigerung, Energieeinsparung und damit die Reduktion von CO2-Emissionen im Fokus.
Eine unterbrechungsfreie Energieversorgung hat für Fresenius dabei immer oberste Priorität, um die Sicherheit von Patientinnen und Patienten und eine reibungslose Produktion zu gewährleisten. Mögliche Energiesparmaßnahmen erwägen wir stets mit größter Sorgfalt.
Das Energiemanagement richtet sich an den Anforderungen der jeweiligen Unternehmensbereiche aus und ist nach ISO 50001 zertifiziert. Auch hier weiten wir die Zahl der abgedeckten Standorte kontinuierlich aus. Im Jahr 2020 hat Fresenius Helios als größter privater Klinikträger in Deutschland für sämtliche Gesellschaften, Einrichtungen, Kliniken und medizinische Versorgungszentren das Zertifikat für das Energiemanagementsystem nach der Norm DIN ISO 50001 erhalten. Die Zertifizierung wurde zugleich auch für die Rehakliniken der VAMED Gesundheit Holding Deutschland GmbH und ihre zugehörigen Einrichtungen durchgeführt und erreicht.
Fresenius Medical Care überwacht den Energieverbrauch der Produktionsstandorte und den Stromverbrauch der Dialysekliniken. Um den Energieverbrauch zu reduzieren, wurden 2020 an einigen Produktionsstandorten entsprechende Maßnahmen eingeführt. Ein Beispiel ist die Installation besserer Energiemessgeräte, um Einsparmöglichkeiten zu erkennen. Darüber hinaus hat der Unternehmensbereich Maschinen und Kühlaggregate verbessert, um die Möglichkeiten bei der Produktion zu erweitern und sie besser an die Umweltbedingungen anzupassen. Um Energie einzusparen, setzt Fresenius Medical Care in ausgewählten Lagerhallen und Produktionsbereichen den Austausch von Leuchtstoffröhren durch LED-Technik fort.
Im Rahmen des globalen Nachhaltigkeitsprogramms hat der Unternehmensbereich seine Fortschritte im Bereich erneuerbare Energien bewertet. Um diese zu berechnen, wurde der durchschnittliche Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung in den einzelnen Ländern verwendet. Nach dieser Berechnung betrug der Anteil erneuerbarer Energien am gesamten Stromverbrauch im Berichtsjahr 21 %.
in Tsd t CO2-Äquivalente | 2020 | 2019 | 2018 | 2017 |
---|---|---|---|---|
Fresenius Medical Care | 769 | 774 | 776 | k. A. |
Scope 1 | 242 | 227 | 219 | k. A. |
Scope 2 | 527 | 547 | 557 | k. A. |
Fresenius Kabi | 424 | 414 | 424 | 422 |
Scope 1 | 159 | 165 | 169 | 174 |
Scope 2 | 265 | 250 | 255 | 248 |
Fresenius Helios | 287 | 285 | 296 | 255 |
Scope 1 | 112 | 107 | 114 | 103 |
Scope 2 | 175 | 178 | 182 | 152 |
Fresenius Vamed | 41 | 36 | 38 | 9 |
Scope 1 | 24 | 18 | 19 | 3 |
Scope 2 | 17 | 18 | 19 | 6 |
Gesamt | 1.521 | 1.510 | 1.534 | k. A. |
Scope 1 | 537 | 517 | 521 | k. A. |
Scope 2 | 984 | 993 | 1.013 | k. A. |
GHG emissions in t CO2 e |
in t CO2 Äquivalente | 2020 | 2019 | 2018 |
---|---|---|---|
Treibhausgasemissionen / 1 Mio € Umsatz | 42 | 43 | 46 |
Treibhausgasemissionen / FTE | 5,5 | 5,8 | 6,2 |
in Mio MWh | 2020 | 2019 | 2018 | 2017 |
---|---|---|---|---|
Fresenius Medical Care | 2,49 | 2,42 | 2,38 | k. A |
Fresenius Kabi | 1,67 | 1,64 | 1,65 | 1,57 |
Fresenius Helios | 1,16 | 1,09 | 1,14 | 0,95 |
Fresenius Vamed | 0,19 | 0,16 | 0,17 | 0,05 |
Gesamt | 5,51 | 5,32 | 5,34 | k. A. |
in MWh | 2020 | 2019 | 2018 |
---|---|---|---|
Energieverbrauch / 1 Mio € Umsatz | 152 | 150 | 159 |
Energieverbrauch / FTE | 19,9 | 20,3 | 21,7 |
1 Die Daten für Fresenius Medical Care umfassen den Energie- und Wasserverbrauch der Produktionsstandorte ebenso wie den Elektrizitäts- und Wasserverbrauch der Dialysekliniken. Die Treibhausgasemissionen wurden auf Grundlage der Energiedatenberechnet. Die Daten von Fresenius Helios enthalten ab 2018 auch die Krankenhäuser in Spanien. Die Daten von Fresenius Vamed enthalten alle voll konsolidierten Gesundheitseinrichtungen und Dienstleister sowie ab 2018 das von Fresenius Helios an Fresenius Vamed transferierte Post-Akut-Geschäft Deutschland. Sofern Daten der Unternehmensbereiche aufgrund abweichender Erfassungszeiträume nicht vorliegen, werden diese auf Grundlage bereits vorhandener Daten extrapoliert. Eine Anpassung erfolgt im nächsten Bericht. Vorjahreswerte wurden angepasst, um der Darstellung des aktuellen Geschäftsjahres zu entsprechen. |
Fresenius Kabi bezieht Energie aus externen Quellen, dies umfasst auch erneuerbare Energien. Das Unternehmen erzeugt darüber hinaus Strom in eigenen Anlagen und nutzt beispielsweise Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen.
Die weltweit gültigen Standardverfahrensanweisungen zum Umweltschutz von Fresenius Kabi enthalten Bestimmungen für den verantwortungsvollen Umgang mit Energie in den eigenen Einrichtungen. Jeder Produktionsstandort ist dazu verpflichtet seine Umweltauswirkungen, z. B. Luftemissionen und Verbrauch natürlicher Ressourcen zu bewerten.
Zusätzlich zu den Standardverfahrensanweisungen zum Umweltschutz hat der Unternehmensbereich ein Energiemanagementsystem nach dem internationalen Standard ISO 50001 etabliert, um seine Energieleistung zu verbessern. Ein globales Handbuch für das Energiemanagementsystem sowie Standardverfahrensanweisungen geben den zertifizierten lokalen Einheiten die Rahmenbedingungen für ihr lokales Energiemanagementsystem vor. Das Managementsystem zielt vor allem darauf ab, Energieeinsatz und Emissionen in Abhängigkeit vom Produktionsvolumen zu verringern.
Derzeit sind 18 Organisationen gemäß ISO 50001 zertifiziert, 4 weitere Produktionsstätten wurden im Jahr 2020 in die Zertifizierung aufgenommen. Fresenius Kabi arbeitet daran das Energiemanagementsystem nach dem internationalen Standard ISO 50001 bis zum Jahr 2026 weltweit an allen Produktionsstätten einzuführen1. Die zertifizierten Organisationen setzen sich lokale Ziele, um ihre Energieleistung stetig zu verbessern.
Fresenius Kabi verfügt über eine Matrixzertifizierung für das globale Energiemanagementsystem, das durch den TÜV Rheinland jährlich auditiert und zertifiziert wird. Fresenius Kabi überwacht kontinuierlich, dass die zertifizierten Organisationen die für sie verbindlichen Standardverfahrensrichtlinien einhalten. Hierzu führen global bestellte Auditorinnen und Auditoren regelmäßig interne Audits in den Organisationen durch. Das lokale Management überprüft das jeweilige Energiemanagementsystem mindestens einmal im Jahr, um die fortdauernde Eignung, Angemessenheit sowie Wirksamkeit der Systeme sicherzustellen und Verbesserungspotenziale zu identifizieren. Ebenfalls jährlich werden die lokalen Management-Reviews der Energiemanagementsysteme auf globaler Ebene zusammengeführt, analysiert und bewertet. Wenn Abweichungen zu den Anforderungen des ISO-50001-Managementsystems festgestellt werden, werden entsprechende Korrekturmaßnahmen eingeleitet. Gleiches gilt für Verbesserungsmöglichkeiten auf globaler oder lokaler Ebene.
Die Verantwortung für das Energiemanagement liegt bei den divisionalen und lokalen Organisationen; die globale Steuerungsverantwortung obliegt der zentralen Organisation, die an das zuständige Vorstandsmitglied von Fresenius Kabi berichtet. Die verantwortliche Abteilung analysiert und bewertet die Arbeitsabläufe und Prozesse auf globaler und lokaler Ebene und ermöglicht so den Austausch von Verfahren des Energiemanagements. Umwelt (Kapitel Fresenius Kabi)
2 Der Zertifizierungsprozess wird an allen Produktionsstätten von Fresenius Kabi bis Ende 2026 abgeschlossen sein. Die Erstellung der Zertifikate vom jeweiligen Zertifizierungsunternehmen kann sich bis ins Folgejahr erstrecken.
Die im Zuge des Klimawandels steigenden Temperaturen wirken sich auch auf den Geschäftsbetrieb von Helios, gerade in Spanien, aus. Inzwischen hat Kältetechnik, die der Kühlung von technischen Geräten und Klinikräumen dient, eine größere Bedeutung für den Klinikbetrieb als die Wärmeerzeugung. Darüber hinaus können häufiger auftretende Starkwetterereignisse wie Starkregenfälle oder Hochwasser eine potenzielle Bedrohung für die Gesundheitsversorgung der Kliniken darstellen.
Weitere Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit der Menschen sind wahrscheinlich: Veränderungen wie vektorübertragene Infektionskrankheiten (z. B. durch Stechmücken, die sich durch die Klimaveränderungen auch in hiesigen Gebieten vermehrt ausbreiten) können beispielsweise Einfluss auf das Behandlungsspektrum der Einrichtungen nehmen.
Die Implementierung des Energiemanagementsystems nach ISO 50001 an allen Standorten von Fresenius Helios Deutschland wurde mit der externen Zertifizierung Ende 2020 erfolgreich abgeschlossen.
In Deutschland hat der Geschäftsbereich Infrastruktur ein zentrales Energiebeschaffungs- und Managementsystem etabliert, das den Energieverbrauch jedes Standorts erfasst. Helios Deutschland vergleicht mithilfe dieses Systems die Verbrauchswerte und initiiert auf dieser Basis Verbesserungsmaßnahmen. Für den Energieeinkauf ist der Helios-eigene Energieversorger, die HKG Energiedienstleistungen GmbH, zuständig. Die Kliniken von Helios Deutschland waren bis zum Ende des Jahres 2019 nach dem EDL-G gemäß DIN EN 16247 auditiert. Mit Einführung des Energiemanagementsystems nach DIN EN ISO 50001 im Jahr 2020 wird das EDL-G nahtlos weiter bedient.
Um die Energieeffizienz der Einrichtungen von Helios Deutschland weiter zu verbessern, befassen sich verschiedene, vom Geschäftsbereich Infrastruktur eingesetzte Arbeitsgruppen wie die AG Energie mit der Frage, wie bei den im Krankenhausalltag eingesetzten Techniken Energie eingespart werden kann. Unter anderem wurde 2018 unternehmensweit eine Nachtabsenkung der OP-Belüftung eingeführt. Die Lüftungsanlagen in den Operationssälen wechseln nachts auf einen ressourcensparenden Modus, ohne an Luftqualität während Operationen einzubüßen. Auch wurde an einigen Standorten mit einem Blockheizkraftwerk der Betrieb von Küchenreinigungsgeräten wie Bandspülen umgestellt – von der rein strombetriebenen Wärmeerzeugung auf Abwärmenutzung aus den Blockheizkraftwerken.
Zusätzlich gibt es lokale und regionale Umweltinitiativen bei Helios in Deutschland. Bei der Kampagne Der grüne Norden wurden alle Beschäftigten dieser Region aufgerufen, ihre Ideen zum Umgang mit dem Thema Nachhaltigkeit zu teilen. Die Ideen wurden gesammelt und ausgewertet. Die Beteiligung wird mit Siegerehrungen der besten Ideen unterstützt und regt zusätzlich an, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit einzubeziehen und auf das Thema aufmerksam zu machen.
Insgesamt wenden sechs Standorte von Helios Spanien ein Energiemanagementsystem nach ISO 50001 an. Diese haben Verbesserungen erreicht und den Energieverbrauch optimiert. Zusätzlich sollen Verbesserungen der Energieeffizienz in den bisher nicht nach ISO 50001 zertifizierten spanischen Kliniken erreicht werden. Zudem plant der Unternehmensbereich, in den nächsten Jahren weitere Kliniken zertifizieren zu lassen. Darüber hinaus analysiert Helios Spanien seine Energiemanagementrisiken und nutzt in einigen Kliniken erneuerbare Energiequellen.
Um eine unterbrechungsfreie Energieversorgung zu jeder Zeit sicherzustellen, ist in jeder Klinik von Helios eine Netzersatzanlage vorhanden: Sie garantiert im Falle eines ausfallenden Stromnetzes binnen weniger Sekunden die Sicherheitsversorgung der wesentlichen Energieverbraucher in den Kliniken. Um diese Sicherheit zu gewährleisten, werden diese Notstromsysteme regelmäßig, jedoch mindestens einmal im Jahr, auf ihre Funktion hin geprüft und getestet.
Für das Energie- und Emissionsmanagement der eigenen Gesundheitseinrichtungen von Fresenius Vamed ist die jeweilige Geschäftsführung direkt verantwortlich. Die Effektivität von Maßnahmen im Energiemanagement wird in den zertifizierten Unternehmensbereichen durch regelmäßige unabhängige Audits im Rahmen der ISO-50001-Zertifizierung gemessen. In Deutschland wurde die Zertifizierung gemeinsam mit dem Geschäftsbereich Infrastruktur der Helios-Kliniken umgesetzt und konnte Ende 2020 erfolgreich abgeschlossen werden.
Abfall- und Kreislaufwirtschaft
Umwelt – Fortschritte und Maßnahmen 2020