Vermögenslage

Vermögens- und Kapitalstruktur

Die Bilanzsumme des Konzerns fiel um 1 % (stieg währungsbereinigt um 5 %) auf 66.646 Mio € (31. Dezember 2019: 67.006 Mio €). Der Rückgang ist im Wesentlichen auf Währungsumrechnungseffekte zurückzuführen, die den Anstieg durch die Ausweitung der Geschäftstätigkeiten überlagern. Die Infla­tionsentwicklung hatte im Berichtsjahr keine signifikanten Auswirkungen auf die Vermögenslage von Fresenius.

Die kurzfristigen Vermögenswerte stiegen um 3 % (währungsbereinigt: 10 %) auf 15.772 Mio € (31. Dezember 2019: 15.264 Mio €). Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen nahmen um 3 % auf 6.937 Mio € ab (31. Dezember 2019: 7.176 Mio €). Die durchschnittliche ForderungslaufzeitForderungslaufzeit (Days Sales Outstanding, DSO)Kennzahl, die angibt, nach wie vielen Tagen eine Forderung im Durchschnitt beglichen wird. lag mit 71 Tagen unter dem Vorjahresniveau von 75 Tagen.

Die Vorräte sind um 9 % auf 3.945 Mio € gestiegen (31. Dezember 2019: 3.633 Mio €). Die VorratsreichweiteVorratsreichweite (Scope of Inventory, SOI)Kennzahl, die die durchschnittliche Zeitspanne in Tagen zwischen dem Wareneingang der Vorräte bis zum Abverkauf der fertiggestellten Produkte angibt. Errechnet aus: (Vorräte / Umsatzkosten) x 365 Tage betrug 62 Tage (31. Dezember 2019: 63 Tage). Der Anteil der Vorräte an der Bilanzsumme ist gegenüber dem Vor­­jah­resstichtag auf 5,9 % gestiegen (31. Dezember 2019: 5,4 %).

Die langfristigen Vermögenswerte fielen um 2 % (stiegen währungsbereinigt um 3 %) auf 50.874 Mio € (31. Dezember 2019: 51.742 Mio €). Dem Anstieg durch Akquisitionen sowie neue Nutzungsrechte aus Leasing­verträgen standen im Wesentlichen negative Währungs­effekte sowie Abschreibungen gegenüber. Die Firmenwerte und imma­teriellen Vermögenswerte in Höhe von insgesamt 30.335 Mio € (31. Dezember 2019: 31.606 Mio €) haben sich mit Ausnahme der abgeschriebenen Firmenwerte von Fresenius Medical Care in Lateinamerika als werthaltig erwiesen. Der Rückgang ist im Wesentlichen auf Währungsumrechnungseffekte zurückzuführen. Der Zugang zum Firmenwert aus Akquisitionen im Geschäftsjahr 2020 betrug 548 Mio €. Weitere Infor­mationen hierzu finden Sie auch im Konzern-Anhang.

Das Eigenkapital fiel um 2 % (stieg währungsbereinigt um 6 %) auf 26.023 Mio € (31. Dezember 2019: 26.580 Mio €). Der Rückgang ist im Wesentlichen auf Währungsumrechnungseffekte zurückzuführen. Das Konzernergebnis, das auf die Anteilseigner der Fresenius SE & Co. KGaA entfällt, erhöhte das Eigenkapital um 1.707 Mio €. Die Eigenkapitalquote betrug 39,0 % (31. Dezember 2019: 39,7 %).

Die Passivseite der Konzern-Bilanz zeigt eine solide Finanzierungsstruktur: Das Eigenkapital des Konzerns einschließlich nicht beherrschender Anteile deckt die lang­fristigen Vermögenswerte zu 51 % (31. Dezember 2019: 51 %). Eigenkapital einschließlich nicht beherrschende Anteile und langfristige Verbindlichkeiten decken die gesamten langfris­tigen Vermögenswerte und 65 % der Vorräte ab.

Die langfristigen Verbindlichkeiten des Konzerns stiegen um 3 % (währungsbereinigt: 6 %) auf 27.407 Mio € (31. Dezember 2019: 26.490 Mio €). Die kurzfristigen Verbindlichkeiten des Konzerns fielen um 5% (währungs­bereinigt: - 1 %) auf 13.216 Mio € (31. Dezember 2019: 13.936 Mio €).

Es bestehen im Konzern keine sonstigen Rückstellungen, die als Einzelsachverhalt von wesentlicher Bedeutung sind. Die sonstigen Rückstellungen resultieren im Wesentlichen aus Rückstellungen für Selbstversicherungsprogramme, für Personalaufwendungen, für Garantien und Reklamationen sowie für Prozess- und sonstige Rechtsrisiken.

Die Finanzverbindlichkeiten des Konzerns fielen um 5 % (währungsbereinigt: - 2 %) auf 25.913 Mio € (31. Dezember 2019: 27.258 Mio €). Der Anteil an der Bilanzsumme lag bei 39 % (31. Dezember 2019: 41 %). Von den Finanzverbindlichkeiten sind rund 32 % in US-Dollar aufgenommen. Das Volumen mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr betrug 3.670 Mio € (31. Dezember 2019: 5.508 Mio €); bei den Fälligkeiten von über einem Jahr handelte es sich um einen Betrag von 22.243 Mio € (31. Dezember 2019: 21.750 Mio €).

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Fünfjahresübersicht Vermögenslage
in Mio € 2020 2019 2018 2017 2016
Bilanzsumme 66.646 67.006 56.703 53.133 46.697
Eigenkapital1 26.023 26.580 25.008 21.720 20.849
Eigenkapitalquote1 in % 39 40 44 41 45
Eigenkapital1 / Langfristige Vermögenswerte, in % 51 51 60 54 60
Finanzverbindlichkeiten 25.913 27.258 18.984 19.042 14.780
Finanzverbindlichkeiten in % der Bilanzsumme 39 41 33 36 32
Gearing1 in % 93 96 65 80 63
1 Einschließlich nicht beherrschender Anteile

Die Netto-Finanzverbindlichkeiten des Konzerns verringerten sich aufgrund der hervorragenden CashflowCashflowWirtschaftliche Messgröße, die den Nettozufluss liquider Mittel während einer Periode darstellt.-Entwicklung um 6 % (währungsbereinigt: - 4 %) auf 24.076 Mio € (31. Dezember 2019: 25.604 Mio €).

Das Verhältnis der Netto-Finanzverbindlichkeiten zum Eigenkapital einschließlich nicht beherrschender Anteile (Gearing) beträgt 93 % (31. Dezember 2019: 96 %).

Die Eigenkapitalrentabilität nach Steuern1 (Eigenkapital der Anteilseigner der Fresenius SE & Co. KGaA) fiel auf 10,6 % (31. Dezember 2019: 11,2 %). Die Gesamtkapital­rentabilität nach Steuern und vor nicht beherrschenden Anteilen 1 blieb mit 4,6 % auf Vorjahresniveau (2019: 4,6 %).

Der ROIC fiel auf 6,5 % 2 (2019: 6,7 % 2), der ROOA fiel auf 7,3 % 2 (2019: 7,6 % 2). Geschätzte Covid-19-Effekte hatten einen negativen Einfluss von 30 Basispunkten auf den ROICROIC (Return on Invested Capital)Rentabilität des investierten Kapitals. Errechnet aus: (EBIT - Steuern) : investiertes Kapital Investiertes Kapital = Bilanzsumme + kumulierte Goodwill-Abschreibung - aktive latente Steuern - flüssige Mittel - Lieferantenverbindlichkeiten - Rückstellungen (ohne Pensionsrückstellungen) - sonstige nicht verzinsliche Verbindlichkeiten. sowie 40 Basispunkte auf den ROOA. Bei der Berechnung des ROIC wirkt sich in der Position „Investiertes Kapital“ der Firmenwert in Höhe von 26,6 Mrd € als maßgebliche Einflussgröße aus. Hierbei ist zu berücksichtigen: Rund 66 % des Firmenwerts entfallen auf die strategisch bedeutsamen Akquisitionen von

  • National Medical Care im Jahr 1996,
  • Renal Care Group und HELIOS Kliniken im Jahr 2006,
  • APP Pharmaceuticals im Jahr 2008,
  • Liberty Dialysis Holdings im Jahr 2012,
  • Kliniken der Rhön-Klinikum AG im Jahr 2014,
  • Quirónsalud und dem BiosimilarsBiosimilarsBiosimilars sind Nachahmerprodukte von biotechnologisch hergestellten Arzneimitteln, sogenannten Biopharmazeutika.-Geschäft im Jahr 2017 sowie
  • NxStage im Jahr 2019.

Diese haben die Marktstellung des Fresenius-Konzerns erheblich gestärkt.

1 Vor Sondereinflüssen
2 Vor Sondereinflüssen; pro-forma abgeschlossene Akquisitionen/Desinvestitionen

Die im Jahr 2020 erwirtschaftete Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROIC) des Fresenius-Konzerns übersteigt unsere Kapitalkosten. Dabei betrug der durchschnittliche Gesamtkapitalkostensatz (WACC – Weighted Average Cost of Capital) für Fresenius Medical Care 5,08 %, für die übrigen Unternehmensbereiche 5,40 %.

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Fünfjahresübersicht Finanzierungskennzahlen
31.12.20201,2 31.12.20191,2 31.12.20181,2 31.12.20171,2 31.12.20162
Finanzverbindlichkeiten / EBITDA 3,6 3,8 3,2 3,1 2,7
Netto-Finanzverbindlichkeiten / EBITDA3 3,4 3,6 2,7 2,8 2,3
Netto-Finanzverbindlichkeiten / EBITDA4 3,4 3,6 2,7 2,8 2,4
EBITDA / Finanzergebnis1 10,9 9,9 10,6 9,6 9,5
1 Vor Sondereinflüssen
2 Bei Pro-forma-Akquisitionen wird der zeitanteilig fehlende EBITDA für die vollen 12 Monate eingerechnet. Bei Desinvestitionen wird der EBITDA-Anteil der letzten 12 Monate herausgerechnet. 
3 Netto-Finanzverbindlichkeiten und EBITDA jeweils zu durchschnittlichen Wechselkursen der vorhergehenden zwölf Monate gerechnet
4 Netto-Finanzverbindlichkeiten zum Stichtagskurs; EBITDA zu durchschnittlichen Wechselkursen der vorhergehenden zwölf Monate gerechnet 
Details zu den Sondereinflüssen finden Sie in den Überleitungsrechnungen.
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ROIC und ROOA nach Unternehmensbereichen

in %

2020
ROIC
2019

2020
ROOA
2019
Fresenius Medical Care1,2 6,6 6,5 8,2 7,6
Fresenius Kabi1,2 8,5 9,5 9,2 10,5
Fresenius Helios1 5,0 5,2 5,7 6,1
Fresenius Vamed 1,4 7,1 1,3 7,0
Konzern1, 2 6,5 6,7 7,3 7,6
1 Pro-forma-Akquisitionen
2 Vor Sondereinflüssen

Details zu den Sondereinflüssen finden Sie in den Überleitungsrechnungen.

Devisen- und Zinskontrakte

Zum 31. Dezember 2020 betrug das Nominalvolumen aller Devisenkontrakte 3.230 Mio € mit einem beizulegenden Zeitwert von - 70 Mio €. Das Nominalvolumen der Zins­sicherungskontrakte belief sich auf 1 Mio € mit einem beizulegenden Zeitwert von - 43 Tsd €. Weitere Informationen hierzu finden Sie im Risikobericht sowie im Konzern-Anhang.

Finanzlage

Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage